Unsichtbare Diversität in Unternehmen: Die unterschätzte Facette der Vielfalt am Arbeitsplatz

Wir erklären dir, was unsichtbare Diversität in Unternehmen ist und wie eine Förderung dieser eine inklusive und ansprechende Arbeitskultur schaffen kann

Inhalt
  1. Was ist eigentlich Diversität in Unternehmen und warum ist sie wichtig?
  2. Diversität sichtbar machen
  3. Was ist unsichtbare Diversität?
  4. Unsichtbare Diversität verstehen und wertschätzen
  5. Schaffung einer inklusiven Arbeitskultur
  6. Was könnte nun beispielsweise eine gezielte Maßnahme sein?
  7. Fazit

Die Förderung von Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz scheint allseits präsent. Augenscheinlich setzen immer mehr Unternehmen vermehrt auf Diversität und geben vor, ein integratives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Der Fokus dabei liegt weitestgehend auf sichtbarer Diversität, die vor allem Geschlecht inklusive sexueller Ausrichtung, sichtbare Behinderungen, ethnische Herkunft und Alter in den Vordergrund stellen. Zu kurz kommt dabei jedoch die unsichtbare Diversität, welche sich auf individuelle Merkmale und Bedürfnisse bezieht, die eben nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Dazu gehören vor allem psychische Einschränkungen als auch chronische Erkrankungen. 

In diesem Beitrag möchte ich dir die Bedeutung der unsichtbaren Diversität am Arbeitsplatz näherbringen und aufzeigen, wie Unternehmen von der Anerkennung und Förderung dieser profitieren können. 



Was ist eigentlich Diversität in Unternehmen und warum ist sie wichtig?

Diversität in Unternehmen bezieht sich auf die Vielfalt von Arbeitnehmer*innen in Bezug auf unterschiedliche Merkmale. Ziel ist es, eine Belegschaft zu schaffen, die aus Menschen mit verschiedenen Perspektiven, Erfahrungen und Kompetenzen besteht. Je vielfältiger und breiter diese Palette ist, desto wertvoller ist der Mehrwert für das Unternehmen.


Die zu erwartenden
wirtschaftlichen Vorteile dieser Vielfalt können unter anderem Innovationskraft, bessere Entscheidungsfindung, Wettbewerbsfähigkeit, das eigene Image, gesellschaftliche Verantwortung, Talentgewinnung und Mitarbeiterbindung sein.

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Organisationen, die sich zu diesem Schritt entscheiden, benötigen
eine Basis, auf der ihr Diversity Management, also die Verwaltung und Umsetzung von Maßnahmen, aufgebaut werden kann. Eines der bekanntesten, wenn nicht sogar das bekannteste Modell sind die “Four Layers of Diversity” nach Gardenswartz und Rowe. 


Das Modell dient im Rahmen des Diversity Managements dabei,
unterschiedliche Faktoren greifbarer zu machen. 


Die Persönlichkeit ist hierbei von
sieben Kerndimensionen umgeben, welche die nahezu unveränderbare Eigenschaft einer Person abbilden. Gefolgt von der äußeren Ebene sowie der organisationalen Ebene. Das Modell beschreibt: Je weiter eine Eigenschaft vom  Inneren, der Persönlichkeit, entfernt ist, desto anpassungsfähiger und wandelbarer wird sie.

 

4_Layers_Of_Diversity.png


Bild: Vielfaltsdimensionen

 

Die abgebildete Grafik gibt einen ersten Einblick in dieses Modell. Den Inhalt der Abbildung weiter zu tiefen, würde an dieser Stelle jedoch den Rahmen sprengen, entsprechend verweise ich dich gerne auf die Quelle, dem Charta der Vielfalt - Für Diversity in der Arbeitswelt.


Diversität sichtbar machen

Für Personen, die sich selbst mit Diversität auseinandersetzen, sei es aufgrund des eigenen Umfelds, der (eigenen) Generation, sozialen Medien oder ähnlichem, gilt Diversität als nichts außergewöhnliches mehr und nimmt nahezu einen nativen Zustand an. Was 2023 ganz klar als Erfolg eingeordnet werden kann.

Für eine Vielzahl von Menschen und Unternehmen ist die Thematik jedoch nach wie vor sehr abstrakt. Die Gründe dafür sind ähnlich wie oben beschrieben. 

Unumgänglich ist es also, Aufmerksamkeit zu schaffen, um daraus gemeinsam Veränderungen in unserer Arbeitswelt herbeizuführen.

Da insbesondere fremde, neue und auch sensible Themen wie beispielsweise das der Diversität meist sehr unklar sind, muss auf einfache und greifbare Mittel zwecks Aufmerksamkeit (und daraus resultierendem Verständnis) zurückgegriffen werden. 

Für den Mensch als stark visuelles Wesen lässt sich erwähnte Aufmerksamkeit meist durch Sichtbarkeit generieren. Das geschieht entsprechend durch Kampagnen, die auf visuelle Art bunt und in verschiedenen Formen auf Vielfältigkeit aufmerksam machen.

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Die Förderung sichtbarer Diversität ist entsprechend ein wichtiges Hilfsmittel, da Dinge, die sichtbar und somit greifbarer sind, entsprechende Assoziationen beziehungsweise die Bereitschaft zur Auseinandersetzung fördern. 


Um Diversity grafisch abzubilden, empfiehlt sich zum Beispiel
Canva Pro. Dabei handelt es sich um ein leistungsstarkes grafisches Design-Tool, das Unternehmen und Einzelpersonen dabei unterstützt, ansprechende visuelle Inhalte zu erstellen. Es bietet verschiedene Möglichkeiten, die (unsichtbare) Diversität zu repräsentieren. Dazu gehören:


1. Barrierefreie Gestaltung

Canva Pro ermöglicht es den Benutzer*innen, barrierefreie Inhalte zu erstellen, die für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zugänglich sind. Dies umfasst die Verwendung von kontrastreichen Farbkombinationen, gut lesbaren Schriftarten und Bildbeschreibungen für Menschen mit Sehbehinderungen. Durch die Einbeziehung barrierefreier Gestaltungselemente können Unternehmen sicherstellen, dass ihre visuellen Inhalte für alle zugänglich und verständlich sind.


2. Vielfältige Vorlagen und Grafiken

Canva bietet zudem eine breite Palette von Vorlagen, Grafiken und Illustrationen, die verschiedene Diversitäts-Aspekte repräsentieren. Unternehmen können Vorlagen auswählen, die Menschen mit Behinderungen, psychischen Einschränkungen oder chronischen Erkrankungen darstellen, um ihre Botschaften visuell zu unterstützen. Diese vielfältigen Vorlagen ermöglichen es Unternehmen, die sichtbare sowie unsichtbare Diversität zu würdigen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.


3. Bewusstsein schaffen und Empowerment fördern

Außerdem wird die Möglichkeit geboten, benutzerdefinierte Inhalte zu erstellen, die darauf abzielen, das Bewusstsein für die unsichtbare Diversität zu schärfen und die betroffenen Personen zu stärken. Das kann durch die Erstellung von Infografiken, Präsentationen oder sozialen Medienbeiträgen geschehen, die über die Herausforderungen und Stärken von Menschen mit unsichtbarer Diversität informieren. Indem Unternehmen solche Inhalte teilen, können sie das Verständnis fördern und eine inklusive Unternehmenskultur unterstützen.



Natürlich sollten wir auch hier wie immer beachten, dass Diversität, insbesondere zum aktuellen Zeitpunkt, ein
höchst sensibles Thema ist, mit dem sich auch nicht jede betroffene Person identifizieren kann. Leider zeigte sich in der Vergangenheit auch, dass Kampagnen dieser Art teilweise zwecks Selbstinszenierung genutzt werden. Das trifft besonders dann zu, wenn bestimmte Kolleg*innen aufgrund optischer Diversitätsmerkmale schnell als Vorzeigeobjekt gesehen werden, was letztendlich alles andere als Gleichberechtigung hervorruft.

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Wie beschrieben, sehe ich die Nutzung von
Canva als einen super Start um auf das Thema Diversität, ob sicht- oder unsichtbar aufmerksam zu machen. Da der Umgang mit unsichtbarer Diversität nochmals auf eine andere Weise erklärungsbedürftig ist, möchte ich nun detailliert darauf eingehen.



Was ist unsichtbare Diversität?


Unsichtbare Diversität umfasst eine
Vielzahl von Merkmalen, die die individuelle Erfahrung am Arbeitsplatz beeinflussen können. Dazu gehören physische Behinderungen, wie beispielsweise Hör- oder Sehverlust, unsichtbare chronische Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, Multiple Sklerose oder CED (chronische entzündliche Darmerkrankungen), sowie psychische Einschränkungen wozu unter anderem Angststörungen oder Depressionen gehören. Nicht zu vergessen ist an dieser Stelle sowohl die kognitive als auch die soziale Vielfalt. Den Fokus möchte ich, wie anfangs beschrieben, in diesem Beitrag jedoch auf zuvor genannte Punkte legen. 



Unsichtbare Diversität verstehen und wertschätzen


Individuen, die solche unsichtbaren Merkmale aufweisen, können
mit einzigartigen Herausforderungen konfrontiert sein, die sich auf ihre Arbeitsleistung, ihr Wohlbefinden und vor allem ihre Chancen im Berufsleben auswirken und das, obwohl sie fachliche Expert*innen ihres Gebietes sind. Neben diesen Nachteilen für Betroffene selbst trägt jenes auch dazu bei, dass Unternehmen Gefahr laufen, wertvolle Talente erst gar nicht zu gewinnen oder bereits vorab auszuschließen. Dies gilt es zu verhindern bzw. alte, falsche Denk- und Handlungsmuster aufzubrechen. Wie? Erfährst du jetzt:



Schaffung einer inklusiven Arbeitskultur


Die
Anerkennung und Wertschätzung der unsichtbaren Diversität sind entscheidend für die Schaffung einer inklusiven Arbeitskultur. Dafür sollten Arbeitgeber*innen bewusst versuchen, Barrieren abzubauen und sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter*innen, unabhängig von ihren individuellen Merkmalen, gleiche Chancen und Unterstützung erhalten. Dies kann durch Sensibilisierungsprogramme, Schulungen und die Einführung von Richtlinien zur Förderung der unsichtbaren Diversität erreicht werden. 

Um das Bewusstsein für unsichtbare Merkmale und deren Auswirkungen zu schärfen, können offene Kommunikation und der Austausch von Erfahrungen dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und eine inklusive Arbeitsumgebung zu fördern. 

Hier halte ich es nochmals für wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass es essentiell ist, Mitarbeiter*innen durch solche Förderungen nicht an eine Art “Sichtbarkeits-Pranger” zu stellen, sondern ein sicheres Umfeld zu schaffen, in dem sich Betroffene, ohne Angst vor Konsequenzen oder der Gefahr des “Abgestempelt-Werdens” selbst öffnen können. Neben dem Bewusstsein und den verschiedenen Maßnahmen des Diversity Managements bedarf eine solche Entwicklung vor allen Dingen eines: Geduld. 

Um Mitarbeiter*innen mit unsichtbaren Diversitätsmerkmalen direkt zu unterstützen, eignen sich zum Beispiel:

  • flexible Arbeitszeitmodelle
  • die Anpassung des Arbeitsumfeldes an individuelle Bedürfnisse
  • und die Bereitstellung von angemessenen Ressourcen und Unterstützung 


Richtig angewendet kann dies sowohl das
Wohlbefinden als auch die Produktivität der Mitarbeiter*innen verbessern.


Hierbei ist es natürlich wichtig,
ins Tun zu kommen. Dinge umzusetzen und anzupacken. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass es sich bei Diversity Management und der Umsetzung der damit verbundenen Maßnahmen ebenso um einen Veränderungsprozess handelt. Ein erfolgreicher Veränderungsprozess sollte entsprechend unter Berücksichtigung des Endzustands stattfinden. Falls du dich generell für das Thema Change Management interessiert, schau dir doch auch gerne meinen anderen Beitrag bei OMR Reviews an: Change Management - Kulturwandel in Zeiten des Fachkräftemangels


Wenn das Ziel also eine diverse Belegschaft ist, ist es sinnvoller, statt eines einzelnen Initiators
eine Gruppe aus internen sowie externen Diversity Beauftragten zusammenzustellen. Eine solche Gruppe lebt direkt vor, was gemeinschaftlich angestrebt wird und trägt maßgebend zur Steigerung des Bewusstseins bei. 


Was könnte nun beispielsweise eine gezielte Maßnahme sein?

Remote Work und Microsoft Teams als Diversity Maßnahme


Mobiles Arbeiten lässt sich, wo es möglich ist, kaum noch wegdenken. 

Vorteile wie 

  • weltweites Arbeiten 
  • Familienfreundlichkeit
  • gesteigerte Produktivität 
  • als auch allgemein gesteigerte Zufriedenheit 


sind nur wenige Beispiele, die
für Remote Work sprechen.


Für Personen mit Einschränkungen haben sich dadurch in den letzten Jahren einige Türen in der Arbeitswelt öffnen können. Auch wer nicht physisch anwesend ist, kann
durch verschiedene Tools dennoch Teil erfolgreicher Kollaboration sein. In meinem eben erwähnten Beitrag habe ich im Kontext des Change Managements dazu bereits Zoom vorgestellt, wenn es allerdings in die kollaborative Arbeit in einem Team geht, ist Microsoft Teams eines der bekanntesten und meistgenutzten Tools. Mit gutem Grund, worauf ich nachstehend eingehen werde.


Microsoft Teams ist eine kollaborative Kommunikationsplattform, die eine Reihe von Funktionen und Tools bietet, um die Integration von Mitarbeiter*innen zu erleichtern. Davon können insbesondere Personen mit unsichtbaren Diversitätsmerkmalen profitieren. Die nachstehenden Möglichkeiten zeigen, wie Microsoft Teams dazu beitragen kann:

Barrierefreie Kommunikation: Microsoft Teams bietet verschiedene barrierefreie Funktionen, die Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten unterstützen. Dazu gehören

  • die Integration von Bildschirmleseprogrammen für Menschen mit Sehbehinderungen,
  • die Untertitelung von Meetings für hörgeschädigte Personen
  • sowie die Verwendung von Eingabehilfen für Menschen mit motorischen Einschränkungen.

Durch die Bereitstellung dieser Funktionen können Personen mit den zuvor genannten Einschränkungen effektiv an virtuellen Meetings und Diskussionen teilnehmen.

Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung: Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen können von flexiblen Arbeitszeitmodellen profitieren. Microsoft Teams ermöglicht es den Mitarbeiter*innen, von verschiedenen Standorten aus, auf die Plattform zuzugreifen und in Echtzeit mit ihrem Team zu kommunizieren. Dies erleichtert die Integration von Menschen mit unsichtbarer Diversität, da sie die Möglichkeit haben, ihre Arbeit entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen und Herausforderungen zu gestalten.


Sollten dich kollaborative Tools generell interessieren, werf doch auch gerne mal einen Blick auf
Kollaborationstools & -software Vergleich | OMR Reviews


Fazit

Die Förderung der unsichtbaren Diversität ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen, psychischen Einschränkungen und chronischen Erkrankungen in allen Bereichen des Lebens, insbesondere der Arbeitswelt, integriert werden. Unternehmen spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie eine inklusive Arbeitskultur schaffen. Tools, wie die oben beschriebenen, können in unserer heutigen Zeit unterstützende Hilfsmittel sein.

Es ist wichtig, dass Arbeitgeber*innen sich bewusst mit der unsichtbaren Diversität auseinandersetzen und Strategien entwickeln, um Menschen mit entsprechenden Diversitätsmerkmalen zu unterstützen und einzubeziehen. Dadurch können sie nicht nur eine inklusive Arbeitskultur schaffen, sondern auch von den vielfältigen Perspektiven und Talenten profitieren, die diese Mitarbeiter*innen mitbringen. Jede einzelne Person kann Teil einer solchen Veränderung sein, auch du.

Vanessa Steffen
Autor*In
Vanessa Steffen

Eine Welt, in der Mitarbeiter*innen ihr volles Potenzial entfalten und Unternehmen einen echten Einfluss haben. Das ist die Motivation von Vanessa Steffen, die sich in den letzten Jahren auf agile Organisationsentwicklung und Unternehmensführung spezialisiert hat. Mit Truelutions bietet Vanessa Steffen ein interdisziplinäres Netzwerk, welches für jede Herausforderung die richtigen Expert*innen hat.

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