LinkedIn Corporate Influencer: Strategien für den Erfolg im Business-Netzwerk

Corporate Influencer*innen auf LinkedIn - die nicht mehr so geheime Geheimwaffe

Inhalt
  1. Was sind Corporate Influencer*innen?
  2. Warum ist LinkedIn die perfekte Plattform für Corporate Influencer*innen?
  3. Welche Vorteile und Herausforderungen bringt Corporate Influencing mit sich?
  4. Wer kommt als Corporate Influencer*in infrage?
  5. Welche Schritte solltest du als Unternehmen gehen, um ein effektives Corporate Influencer Programm aufzusetzen?
  6. 3 Tipps, damit deine Corporate Influencer erfolgreich auf LinkedIn sind
  7. Expertise zeigen in Form von einschlägigem Content
  8. Fazit

Jetzt bilden Unternehmen Influencer*innen schon selbst aus? Ja richtig gelesen, denn Corporate Influencer*innen auf LinkedIn sind die nicht mehr so geheime Geheimwaffe – vor allem, wenn es darum geht, mit authentischer und menschlicher Social Media Kommunikation den Geschäftszahlen einen kleinen Push zu geben. Echten Einfluss auf LinkedIn und auf deine Zielgruppe zu gewinnen, bedeutet mehr als nur präsent zu sein. Wie du für dein Unternehmen ein Corporate Influencer*innen Programm auf die Beine stellst und was die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind, das erklärt dir jetzt unser Gastautor und Social Media Experte Sebastian Hering.

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Was sind Corporate Influencer*innen?

Eine "Corporate Influencer*in" ist eine Person, die innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation tätig ist und durch ihre Präsenz und Aktivitäten in sozialen Medien, meist auf LinkedIn, die Marke und die Botschaften des Unternehmens mitgestaltet, Fokusthemen oder -produkte via Social Selling vorantreibt oder die Arbeitgebermarke mit Leben füllt.

In der heutigen digitalen Landschaft, in der zunehmend mehr Produkte und Dienstleistungen ins vermeintliche Rampenlicht rücken, können Corporate Influencer*innen eine Schlüsselkomponente im Marketing- und Kommunikationsmix vieler Unternehmen sein, um durch die persönlichere Dimension dieser Disziplin, die Kaufentscheidungen potenzieller Kund*innen für sich positiv zu beeinflussen. 

Corporate Influencer Ziele

Warum ist LinkedIn die perfekte Plattform für Corporate Influencer*innen?

LinkedIn ist der ideale Treffpunkt, wenn es darum geht die Ambitionen von Talenten und die Ziele Unternehmen unter einen gemeinsamen Hut zu bekommen. Obwohl sich LinkedIn immer mehr zur Content-Plattform entwickelt, steht Berufliches für die meisten Nutzer*innen immer noch im Vordergrund – dabei vor allem die Vernetzung und Interaktion mit Meinungsführer*innen, Unternehmen oder Recruiter*innen. Unternehmen hingegen möchten über ihre Produkte und Dienstleistungen informieren oder Employer Branding betreiben. Du siehst, die Schnittmenge ist groß und einzigartig, denn auf anderen Social-Media-Plattformen gehen die Motive zwischen Nutzer*innen und Unternehmen viel weiter auseinander. Daher sollte Corporate Influencer Marketing, vor allem im B2B-Sektor, fester Bestandteil deiner LinkedIn Content Strategie sein oder werden.

Welche Vorteile und Herausforderungen bringt Corporate Influencing mit sich?

Corporate Influencer Marketing hat in den letzten Jahren einen richtigen Aufschwung erlebt, weil viele Firmen das Potenzial ihrer Mitarbeiter*innen und deren spezifische Netzwerke für sich erkannt haben. Doch worin bestehen die Vorteile der „unternehmenseigenen” Influencer*innen konkret?

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Vorteile eines Corporate Influencer Programms

  1. Erweiterte Reichweite: Corporate Influencer*innen erreichen oft eine höhere Reichweite als Unternehmensseiten, da diese vom LinkedIn Algorithmus bevorzugt werden.
  2. Identifikation und Vertrauen: Menschen folgen Menschen und können sich mit diesen leichter identifizieren als mit anonymen Unternehmensseiten. Auf Dauer schafft das Vertrauen.
  3. Persönlichkeit: Sind wir nicht alle so gestrickt, dass wir persönlichen Geschichten am liebsten lauschen? Die Authentizität und Persönlichkeit von Influencer*innen löst Begeisterung aus, die sich langfristig in Engagement und Reichweite auswirkt.
  4. Informeller Content: Nobody is perfect. Das müssen auch Corporate Influencer Inhalte nicht sein. Im Idealfall sind sie aber informativ, menschlich und zugänglich. 
  5. Empfehlungsmarketing: Es ist die bewährteste Form des Marketings – die Corporate Influencer*innen für sich nutzen: die gute alte Mundpropaganda. 

Klingt das nicht super? Auf jeden Fall, doch ein paar Schattenseiten haben Corporate Influencer*innen als Marketinginstrument tatsächlich, die du in deiner gesamtheitlichen Betrachtung nicht aus den Augen verlieren solltest.

Nachteile eines Corporate Influencer Programms

  1. Zeitaufwand: Der Aufbau und die Pflege eines Corporate Influencer*innen Programms können sehr zeitintensiv sein – sowohl für dich als Marketer als auch für die Corporate Influencer*in selbst. Daher auf keinen Fall zu unterschätzen.
  2. Wechselhaftigkeit und Kündigungsrisiko: Influencer*innen können das Unternehmen, das sie repräsentieren, wechseln, was zu einem Verlust der Investition führen kann, die man in die Influencer*in gesteckt hat – ganz davon abgesehen von ihrer Community bzw. Zielgruppe. Die geht dann auch erstmal flöten.
  3. Auffindbarkeit und Ausdauer: Das Corporate Influencer Business ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Zu Beginn kann die Sichtbarkeit des Profils sehr gering sein. Gerade zu diesem Zeitpunkt braucht es Geduld und zusätzliche Anstrengungen. Richtig angestellt, fliegt das Ding dann allerdings langfristig.
  4. Personengebundenheit: Diese große Stärke ist die größte Schwäche zugleich. Die Kommunikation ist eng mit den einzelnen Influencer*innen verbunden und anfällig für personelle Veränderungen. Das muss nicht immer die Kündigung sein, sondern können auch in einem Wechsel der Tätigkeits- oder des Themenfelds liegen. 

Wer kommt als Corporate Influencer*in infrage?

Das kommt ganz klar auf die Zielsetzung an. Ist das oberste Ziel Employer Branding, eignen sich alle Mitarbeiter*innen als Markenbotschafter prinzipiell, weil dieses Ziel eine breite Zielgruppe bedient. Geht es allerdings um Social Recruiting oder darum, dass die Corporate Influencer*innen Themen und dadurch auch Unternehmensprodukte in den Vordergrund stellen, ist nicht mehr jede einzelne Mitarbeiter*in für ein solches Corporate Influencer Programm geeignet. Vier Dinge sollten Corporate Influencer*innen mitbringen:

  1. Fachexpertise: die Corporate Influencer*in muss Expert*in auf ihrem Gebiet sein, denn schließlich soll er oder sie ja jetzt auf LinkedIn darüber berichten.
  2. Selbstdarstellung: im besten Fall ist die Corporate Influencer*in eine „Rampensau“ und mag es der Welt über sich zu berichten. Schüchterne haben es hier erfahrungsgemäß schwerer.
  3. Motivation: Ohne intrinsischen Tatendrang wird das nichts, denn schließlich soll die Corporate Influencer*in regelmäßig posten und sich mit seinem oder ihrem Netzwerk austauschen. Unter Influencer*innen gibt es also keine Lazy Days!
  4. Zeitliche Ressourcen: Erfolg oder Scheitern als Corporate Influencer*in kommt tatsächlich damit einher, wie viel Zeit er oder sie investieren kann. Werden ständige tägliche To-dos priorisiert, wird das Influencing auf Dauer eher zur Last als zur Bereicherung.

Hast du schon jemanden im Kopf, auf den diese Punkte zutreffen? Dann sprich sofort mit ihm oder ihr über eine kleine Zweitkarriere als Corporate Influencer*in in deinem Unternehmen, denn diese Kombination ist tatsächlich recht rar gesät.

Idealer Corporate Influencer

Welche Schritte solltest du als Unternehmen gehen, um ein effektives Corporate Influencer Programm aufzusetzen?

Aller Anfang ist schwer und das ist auch beim Start eines Corporate Influencer Programms der Fall, denn die größte Herausforderung ist meist, ins Doing zu kommen und einen funktionierenden Workflow zwischen dir und deinen Influencer-Schützlingen zu entwickeln. Der wertvollste Tipp an der Stelle ist, tatsächlich einfach zu starten. Wenn du es lieber etwas strukturierter magst, dann wäre folgendes eine Herangehensweise, die den Praxistest schon mehrfach bestanden hat.

Beginne damit, die Bereiche deines Unternehmens zu identifizieren, die eine intensivere Social Media Kommunikation erfordern. Im nächsten Schritt geht es darum, die richtigen Teammitglieder für diese Aufgabe auszuwählen. Hierbei ist es, wie bereits zuvor erwähnt, entscheidend, Personen zu finden, die sowohl fachlich versiert sind, als auch eine natürliche Neigung zur Selbstpräsentation mitbringen.

Sobald du deine potenziellen Influencer*innen ausgemacht hast, ist es an der Zeit, sie entsprechend zu schulen. Dabei sollten insbesondere die Aspekte der Profiloptimierung, des Netzwerkaufbaus, der Interaktion mit anderen Nutzer*innen und der Erstellung ansprechenden Contents im Vordergrund stehen.

In der Anfangsphase ist eine intensive Betreuung deiner Influencer*innen wichtig. Stelle ihnen einen Redaktionsplan zur Verfügung und organisiere regelmäßige Treffen, um den Start ihrer Influencer-Aktivitäten zu begleiten. Diese Jour fixe bieten eine ideale Plattform, um Fortschritte zu besprechen und gemeinsam Content und Strategien zu entwickeln.

Bei allem Onboarding, aller Schulung und Content-Erstellung solltest du das Thema Analyse aber nicht vergessen. Dieses hilft dir dabei, die Effektivität eurer gemeinsamen Strategie zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Tipp: übertreib es nicht, denn schließlich soll die Zusammenarbeit Spaß machen und motivieren. Langfristige Erfolge zählen mehr als zu kurz gegriffene KPIs. 

Am Ende soll deine Influencer*in eigenständig agieren und nicht mehr so intensiv von dir betreut werden müssen, wie es am Anfang der Fall war. Wenn deine ausgewählten Influencer*innen zu Beginn deines Programms sehr beschäftigt sind, konzentriert euch vorrangig auf den Aufbau eines starken Netzwerks und das Engagement mit deren Community. Schließlich bilden genau diese beiden Aspekte das Fundament für den Erfolg in der Welt des Influencer-Marketings auf LinkedIn.

Schritte Corporate Influencer Programm

3 Tipps, damit deine Corporate Influencer erfolgreich auf LinkedIn sind 

Von nichts kommt nichts – ist klar, oder? Wie bereits erwähnt, ist der Aspekt der zeitlichen Ressource nicht zu unterschätzen, aber das muss dich nicht abschrecken, denn auch ein Corporate Influencer Programm kann man skalieren und den ein oder anderen Tipp gibt es auch, um aus deiner Zeit, das Beste herauszuholen. Grundsätzlich gibt es dabei drei Bereiche, die angegangen werden sollen: die Optimierung des persönlichen Profils, Engagement und Netzwerkaufbau und die Erstellung von Content.

Optimierung des persönlichen LinkedIn-Profils

Was offline lange die Visitenkarte war, ist digital dein persönlicher LinkedIn-Auftritt. Er ist dein Aushängeschild und deine Basis, um auf authentische Art und Weise deine Expertise zu demonstrieren und Vertrauen bei deiner potenziellen Followerschaft aufzubauen. Du hörst es schon raus: LinkedIn bietet hier einige Möglichkeiten, um den Auftritt deiner Corporate Influencer*innen herauszuputzen und zu professionalisieren.

LinkedIn Creator Mode: die Eintrittskarte zum Influencer-Profil

Wenige Klicks und schon verwandelt sich dein „normales” LinkedIn-Profil zu einem aussagekräftigen Account, der im Idealfall Kund*innen, Gleichgesinnte und Interessierte gleichermaßen anzieht. Denn der Creator Modus auf LinkedIn zielt darauf ab, Content Creator dabei zu unterstützen, ihre Reichweite und Sichtbarkeit auf der Plattform zu erhöhen. Die Vorteile sind vielfältig und für den Erfolg deines Corporate Influencer Vorhabens unerlässlich:

  1. Erhöhte Sichtbarkeit und Community Building: Der Creator Modus priorisiert die Anzeige persönlicher Inhalte im Feed der Follower, was dazu beiträgt, dass sich Reichweite und Engagement gleichermaßen erhöht.
  2. Zugang zu Content Creation Tools: LinkedIn bietet Creator*innen Zugang zu speziellen Tools, wie dem Erstellen von Newslettern, LinkedIn Live und weiteren, die es einfacher machen, interaktive und ansprechende Inhalte zu produzieren.
  3. Profil-Optimierung: Aus dem Profil wird mehr herausgeholt, um die Aufmerksamkeit auf Inhalte zu lenken. Zum Beispiel wird der „Vernetzen“-Button zu einem „Folgen“-Button, was es Nutzer*innen erleichtert, den Content deiner Corporate Influencer*innen zu abonnieren. Daneben kann der „Im-Fokus“-Bereich direkt unter den Header-Informationen eingebaut werden. Das ermöglicht die prominente Integration veröffentlichter Beiträge, PDFs oder Webseitenlinks, die die Expertise oder die Persönlichkeit deines Corporate Influencers effektiv zur Schau stellt.
  4. Einblicke und Analysen: Der Creator Modus bietet detaillierte Einblicke in die Performance von Inhalte, was Corporate Influencer*innen dabei hilft, ihre Strategie zu verfeinern und ihre Zielgruppe besser zu verstehen.
  5. Profil-Verschlagwortung: Auffindbarkeit ist die halbe Miete. Der Einbau von bis zu 5 Themen in Hashtag-Darstellung direkt unter dem Slogan können dabei einen wertvollen Beitrag leisten. Toll, oder?

Creator Mode LinkedIn

Mit dem LinkedIn Profil-, Headerbild und Slogan einen guten ersten Eindruck hinterlassen

Let’s start at the top! Das Profilbild ist das persönliche “Logo” deines Corporate Influencers, also mach's richtig! Lass es professionell ablichten, damit es echt und sympathisch wirkt. Achte darauf, dass das Gesicht klar zu erkennen ist – gute Beleuchtung ist die halbe Miete. Und das war's noch nicht: Das Profil deiner Corporate Influencer*in braucht einen starken Header, der den Mehrwert klar präsentiert. Man könnte fast von einer Value-Proposition sprechen. Kurz, knackig und auf den Punkt – Besucher*innen des Profils sollen sofort erkennen, welche Lösung deine Corporate Influencer*in bieten kann. 

Und der Slogan unter dem Profilbild? Der muss ebenso sitzen und die Message deiner Corporate Influencer*in rüberbringen. Diese kann inhaltlich identisch zum Headerbild sein oder dieses sinnvoll ergänzen. Eine persönliche Note kann definitiv auch nicht schaden.

LinkedIn Header Profilbild und Slogan

Mit dem LinkedIn Info-Text Individualität und Authentizität ausdrücken

Worum dreht sich das Berufsleben und was macht deine Corporate Influencer*in als Person aus? Genau das sollte der Info-Text auf seinem oder ihrem LinkedIn-Profil verraten. Gib den anderen Nutzer*innen mit einer knackigen, persönlichen Zusammenfassung einen Einblick in die berufliche Laufbahn und künftige Ziele. Vergiss dabei nicht, dem Profil deines aufgehenden Social Media Stars mit kleinen, menschlichen Details Leben einzuhauchen – am besten schreibt er oder sie den Text selbst. Aber bitte, haltet euch fern von Angebereien und Superlativen – die kommen selten gut an. Ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein? Ja, klar!

LinkedIn Infotext

Der LinkedIn Lebenslauf: Bitte detailliert und lückenfrei!

Klar und knackig: Der LinkedIn-Lebenslauf muss ein offenes Buch sein – verständlich, vollständig, ohne Lücken. Warum? Damit Nutzer*innen auf einen Schlag die berufliche Reise deiner Corportate Influencer*in erfassen können. Kurze, prägnante Stichpunkte zu jedem Karriereschritt sind hier das A und O. Achtung: Lücken wirken suspekt, Klarheit schafft Vertrauen. Gerade wenn es darum geht, mit Expertise zu überzeugen, zählt jede Facette des Profils deiner Corporate Influencer*innen. 

Das Sahnehäubchen: Empfehlungen und Kenntnisbestätigungen

Zeit für Referenzen! Lasst eure Corporate Influencer*innen Bestätigungen von ehemaligen Arbeitskolleg*innen, Studienfreund*innen oder anderen Kontakten einholen. Skills können so gezielt hervorgehoben werden. Diese Möglichkeit auf LinkedIn Empfehlungen einzuholen hat also echte Power, wenn es darum geht, einen kleinen Vertrauensvorschuss in der Zielgruppe zu erhalten. Und wenn die Bitte um Empfehlung scheinbar ins Leere verläuft, kann tatsächlich ein freundlicher Nudge Wunder wirken. 

LinkedIn Kenntnisse

Die Rolle von Netzwerkaufbau und Engagement

Damit deine Corporate Influencer*innen auf LinkedIn überhaupt sichtbar werden, bedarf es deutlich mehr als guten Inhalten. Denn wenn die niemand sieht, ja dann ist das Wort Influencer*in wohl etwas hoch gegriffen. Content is king? Absolut, aber um auf LinkedIn aufzufallen, sollte Netzwerkaufbau und -pflege in Form von Engagement deine absolute Priorität sein. Das sind gute Nachrichten, denn wenn sich deine Corporate Influencer*in nur 15 Min. am Tag dafür herausschneiden kann, habt ihr beide schon viel gewonnen. Doch wie stellt deine Influencer*in Netzwerkausbau genau an?

Netzwerkaufbau leicht gemacht

Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten, wie deine Corporate Influencer*innen auf LinkedIn die Aufmerksamkeit bekommen, die sie sich – hoffentlich zurecht – verdient haben.

  1. Sie gehen in den Netzwerkbereich ihres LinkedIn-Profils und vernetzen sich mit den Leuten, die für ihre Ziele relevant sind, z.B. potenzielle Kund*innen, Nutzer*innen aus der gleichen Branche etc. Dabei sollten deine Influencer*innen nicht vergessen, eine kleine Nachricht anzuhängen à la „Sie wurden mir vorgeschlagen und ich fand Ihr Profil interessant!” – das aber bitte in freundlich und geschliffener!
  2. Sie nutzen die erweiterte Suche von LinkedIn. Dafür geben sie beispielsweise einen Jobtitel ein und klicken dann auf „Alle Ergebnisse anzeigen” am Ende des erscheinenden Dropdown-Menüs. Wenn sie mit Enter bestätigt haben, klappt sich ein weiteres Headermenü aus. Dort wählen sie zuerst „Personen“ und dann suchen sie ganz rechts die Schaltfläche „alle Filter.“ Hier können sie nun nach Firmen, Kontaktgrad und vieles mehr filtern und neue Kontakte selektiert auswählen. 
  3. Nutzer*innen finden deine Corporate Influencer*innen, weil sie über deren Engagements und Inhalte stolpern.

Erweiterte Suche

Disclaimer: Deine angehenden LinkedIn-Helden sollten sich bei jedem Kontakt fragen, ob dieser Kontakt in ihr Wunschnetzwerk passt. Schließlich haben sie ja das Ziel, Content zu erstellen, der für ihre Zielgruppe relevant ist – und von der Zielgruppe sollten besonders viele Angehörige in ihrem Netzwerk „aufbewahrt“ sein. Bei (ehemaligen) Kolleg*innen, Schul- oder Uni-Freunden sollten sie das aber nicht so streng sehen, denn am Ende können diese Kontakte ihre treuesten Fans werden.

Engagement ist die Erfolgsbasis auf LinkedIn

Sichtbarkeit auf LinkedIn ist kein Selbstläufer, schließlich willst du nicht, dass deine Corporate Influencer*innen durchs Tal der Bedeutungslosigkeit wandeln. Engagement ist der Schlüssel und tatsächlich auch ein sehr effizientes Mittel, um neue Kontakte und damit Multiplikatoren anzulocken. Die einfachste Art des Engagements ist der Like und seine LinkedIn-Emotion-Geschwister. Klares Signal für „findet man gut!” – mehr aber auch nicht. 

Das Teilen von anderen Inhalten ist schon wirkungsvoller, von der durchschnittlichen Performance mal abgesehen, wenn man diese mit der Performance neuer Inhalte vergleicht. Das spielt beim Share aber eine untergeordnete Rolle, denn damit signalisieren deine Corporate Influencer*innen, dass sie die Meinung oder Expertise einer anderen Nutzer*in soweit unterstützen, dass sie aktiv an der Verbreitung dieser partizipieren. Das schafft Bindung, die sich dann positiv auswirkt, wenn deine Corporate Influencer*innen Beiträge veröffentlichen, denn dann bekommen sie ihr Engagement „zurückgezahlt.“

Das Kommentieren ist – und vielleicht bist du jetzt überrascht - die Kür, denn mit einem Kommentar, der über ein „Toller Content!” hinausgeht, bauen deine Influencer*innen nicht nur Bindung und Trust auf, sondern demonstrieren noch die eigene Expertise – und das noch sichtbar für das Netzwerk des Beitragsautors. Wenn sie es dabei schaffen auf prägnante, selbstbewusste aber bescheidene Art und Weise ihr Wissen und ihre Erfahrung in Anekdoten zu verpacken, das Thema des Beitrags zu erweitern oder Diskussionen anzuregen, dann werden neue Follower*innen peut-à-peut reinflattern. Besser geht es nicht. Eins noch: Angeberei und jemanden schlecht zu reden, sind absolute No-Gos.

Engagements

Expertise zeigen in Form von einschlägigem Content

Content ist ein absolut wichtiger Baustein in deiner Corporate Influencer Strategie, um zu zeigen, dass deine Corporate Influencer*innen es wirklich draufhaben und man auf deren Expertise setzen kann. Doch wie sieht guter LinkedIn Content aus?

  • Die Mischung macht es: Nutzer*innen suchen auf LinkedIn in erster Linie Informationen, die sie in ihrem beruflichen Alltag weiterbringen, daher ist die Demonstration von Wissen unerlässlich. Genauso wichtig sind jedoch persönliche Storys. Dieses sollte die Grenze des guten Geschmacks thematisch nicht überschreiten, gemeint sind hier die Themen ausschließlich auf Engagement-Baiting setzen wie Tod, Krankheit und menschliche Tragödien. Persönliches in normalen Maßen hingegen ist aber oft spannender für das Netzwerk als das rein Fachliche. Menschen folgen am Ende dann doch einfach Menschen.
  • Schuster, bleib bei deinen Leisten: deine Corporate Influencer*innen sollten bei dem Thema bleiben, bei dem sie sich wirklich auskennen. Scheinwissen wird schnell aufgedeckt.
  • Ohne Regelmäßigkeit wird das nichts: definiere mit deinen Corporate Influencer*innen eine minimale Posting-Frequenz. Staple dabei lieber niedriger als zu hoch. Wenn es am Anfang nur einen Beitrag pro Woche gibt, ist das völlig ok.
  • Das Ziel definiert das Format: Sollen Einblicke von einem Event gezeigt werden, sollte deine Influencer*in eine Bildergalerie wählen, soll ein komplexes Thema heruntergebrochen werden, dann ist ein Dokumentenpost sicherlich die richtige Entscheidung. Sollen Gedanken präsentiert werden, dann nutzt ein Selfie und  verpackt die Information im Copytext.
  • Mach dir die Arbeit nicht allzu schwer. Tools wieCanva Pro bieten dir und deinen Corporate Influencer*innen eine einfache Möglichkeit, Beiträge zu gestalten und zahlreiche bestehende Designs anzupassen und für deine Zwecke einzusetzen.

Content Ideen

Eine gute Idee und ein passendes Format sind ausschlaggebend für den Erfolg von Beiträgen, aber die Macht des geschriebenen Wortes sollte dennoch nicht unterschätzt werden. Folgende Punkte sollte deine Corporate Influencer*in beachten:

  • Ein aufmerksamkeitsstarker Einstieg wie eine provokante These, eine clevere Frage oder ein unterhaltsames Wortspiel ist ein absolutes Muss, um Nutzer*innen sofort zu fesseln.
  • Klare Gliederung mit Absätzen und einfachen Sätzen erleichtert das Querlesen und erschlägt Leser*innen nicht sofort. Faustregel: der Text sollte mehr Punkte als Kommas enthalten.
  • Das Geschriebene sollte wie Gesprochenes klingen. You know, personality matters.
  • Emojis als Blickfänger und Strukturgeber. Wenn es zur Marke deiner Corporate Influencer*in passt, ist die Nutzung der bunten Bildchen eine klare Empfehlung.
  • Hashtags: viel diskutiert und am Ende nicht ausschlaggebend. Nutzt sie, um den Beitrag zu verschlagworten oder als Ort zusätzlicher, möglicherweise humorvoller Information. 3-5 sollten dabei aber genügen – am besten unter dem Text, das stört dann auch nicht beim Lesen.

Fazit

Du bist bereit! Schnapp dir deine Produktexpert*innen, Employer-Branding-Ambassadors und Vertriebskanonen und stell sie ins Rampenlicht von LinkedIn. Und wenn der erste Beitrag deiner Corporate Influencer*innen bei all deinem Tatendrang nicht die gewünschte Resonanz zeigt: Aufstehen, Krönchen richten, nachbessern und dranbleiben. Denn nicht vergessen, Corporate Influencer Marketing ist kein Sprint, sondern ein Marathon.

Sebastian Hering
Autor*In
Sebastian Hering

Social Nerd und Content-Enthusiast, das beschreibt Sebastian Hering wohl am allerbesten. In allen seinen Karrieresteps durch die Agentur- und Unternehmenswelt hat ihn Social Media begeistert und bewegt. Vor allem Social Content und Ads findet der überzeugte LinkedIn-Fan spannend, was ihn jetzt dazu bewegt hat, sich auch als Freelancer in dem Thema auszutoben.

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