Content PR: Wie Künstliche Intelligenz die Grenzen von PR und Content verschiebt
In diesem Artikel erfährst du, wie Content Marketing und PR durch Künstliche Intelligenz effizienter verbunden werden können
- Was ist eigentlich PR?
- Und was ist Content Marketing?
- Was ist Content PR?
- Die Hauptaufgaben von Content PR
- Hilfreiche Tools zum Thema Content PR und KI
- Grenzen verschieben und die Synergie von KI, Content und PR nutzen
Angetrieben durch die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) entstehen neue Ansätze, um Markenbotschaften zu kommunizieren und Zielgruppen zu erreichen. In diesem Artikel erfährst du, warum Content Marketing und PR idealerweise Hand in Hand gehen sollten und wie du beides sinnvoll miteinander verbindest. Zudem beleuchten wir die Rolle der generativen künstlichen Intelligenz für die moderne Kommunikationsarbeit und stellen dir hilfreiche Tools vor, die deine Arbeitsabläufe spürbar optimieren.
Was ist eigentlich PR?
Häufig wird PR mit Sichtbarkeit und der reinen Generierung von Aufmerksamkeit in Medien beschrieben. Doch es geht um mehr, nämlich darum, wie Menschen über dich und deine Organisation denken. Damit unterscheidet sich Public Relations (PR) grundlegend vom klassischen Marketing. PR bedeutet, mit den richtigen Menschen über relevante Themen zu sprechen, damit sie deine Sichtweise und Expertise weitertragen und deiner Marke vertrauen. PR baut Vertrauen und Sichtbarkeit auf – und das über unterschiedliche Formate mit hochwertigen Inhalten, die in seriösen Medienumfeldern erscheinen. Verkürzt könnte man sagen: PR schafft die relevante Reichweite außerhalb des eigenen Content Universums, um die passenden Interessent*innen dann mit vertiefenden Inhalten auf den eigenen Kanälen zu binden.
Und was ist Content Marketing?
Content Marketing fokussiert sich darauf, relevante und wertvolle Inhalte zu erstellen und zu verbreiten, um eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen und zu binden. Content Marketing ist somit ein Marketingansatz, der über qualitativ hochwertige Inhalte Kundenaktionen generiert. Je nach Interesse und Kaufabsicht suchen potenzielle Kund*innen nach einem Produkt oder einer Dienstleistung über beispielsweise Google und stoßen auf einen Blogbeitrag eines Unternehmens. Halt stop, so hat es in den vergangenen Jahren funktioniert.
Da es in diesem Gastbeitrag auch um KI geht, gehört zur Wahrheit auch dazu, dass sich die Suchmaschinenlandschaft, angetrieben von KI, derzeit wandelt. Statt ellenlanger Trefferlisten gibt es vermehrt Zusammenfassungen mit wenigen Quellenangaben. Es geht also vermehrt darum, mit exzellentem Content Antworten zu liefern und nicht mehr nur in den Suchmaschinen – mit allen denkbaren Verrenkungen – auf die vorderen Plätze bei Google oder Bing gespült zu werden. Das läuft immer mehr auf ein totes Rennen hinaus.
Dennoch liefert auch der Blogbeitrag weiterhin konkrete Antworten auf die Fragen und Herausforderungen der Interessent*innen und steigert so weiter das Interesse. Im nächsten Schritt bietet das Unternehmen Kontaktschnittstellen an, um direkt mit den Interessent*innen in die Kommunikation einzusteigen. Potenzielle Kund*innen füllen anschließend ein Kontaktformular für ein Erstgespräch aus und interagieren proaktiv mit dem Unternehmen. Das Generieren von qualifizierten Leads, das Beeinflussen von Kaufentscheidungen oder auch die Steigerung der Markenbekanntheit eines Unternehmens, wie beschrieben, gehört demnach zu den Hauptaufgaben im Content Marketing.
Was ist Content PR?
Verzahnt man die beiden oben beschriebenen Disziplinen und bildet Schnittstellen, so spricht man von Content PR oder auch Digital PR. Content PR ist sozusagen eine Fusion aus Content Marketing und klassischer PR, bei der durch gezielte Aufbereitung und Distribution von Inhalten sowohl Ziele aus der klassischen PR als auch aus dem Content Marketing verfolgt werden.
Die Hauptaufgaben von Content PR
Die Content-Erstellung: Sie ist ein entscheidender Schritt, der darauf abzielt, Inhalte zu produzieren, die sowohl wertvolle Informationen für die Zielgruppe bieten als auch das Image und die Wahrnehmung der Marke positiv beeinflussen. Diese Inhalte können verschiedene Formate umfassen, wie Blogposts, Artikel, Whitepapers, Studien, Videos, Infografiken, Social Media Beiträge oder Podcasts. Die Formate und die Tiefe der Inhalte richten sich nach Vorlieben der Zielgruppen (oder auch Buyer Personas). Hier muss also bei der Themenarchitektur und der Formatdefinition entsprechend gut vorgearbeitet werden.
Der Content sollte fundierte Informationen liefern, die für die Zielgruppe von Interesse sind. Das kann bedeuten, aktuelle Branchenthemen aufzugreifen, Einblicke in Trends zu geben oder Lösungen für spezifische Probleme zu bieten. Beispielsweise könnte ein Technologieunternehmen ein Whitepaper über die neuesten Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz veröffentlichen, um seine Expertise in diesem Bereich zu unterstreichen.
Distribution: Nach der Erstellung der Inhalte ist die Distribution der nächste entscheidende Schritt. Bei Content PR geht es darum, die erstellten Inhalte effektiv zu verbreiten, um Aufmerksamkeit oder auch Leads zu generieren. Bei der Vorbereitung sollte man sich die Frage stellen, wen man über welche Kanäle erreichen möchte. Unternehmen sollten die Buyer’s Journey crossmedial, sprich vernetzt und mehrkanalig denken und auch Offline-Touchpoints berücksichtigen. Die Verbreitung über die eigenen Kanäle des Unternehmens, wie den Unternehmensblog, soziale Medien (z. B. LinkedIn, Twitter, Instagram) und E-Mail-Newsletter, ist hier nicht der einzige gangbare Weg. Zumal sich Unternehmen dabei immer im eigenen Content-Universum bewegen – letztlich also ein wenig um sich selbst kreisen.
Mit guten Themen und Inhalten lassen sich nämlich auch Medien und Influencer für eine Berichterstattung gewinnen. Dies kann in Form von Gastbeiträgen, Interviews in Fachmedien, Medienpodcasts oder Vorträgen auf Kongressen geschehen. Diese Kanäle bieten die Möglichkeit, die Expertise des Unternehmens in einem bestimmten Bereich hervorzuheben und das Vertrauen innerhalb der Branche zu stärken.
Monitoring und Analyse: Nach der Verbreitung der Inhalte ist es wichtig, deren Wirkung und Resonanz zu überwachen, um die Content-PR-Strategie kontinuierlich zu optimieren. Hierbei wird überwacht, wie und wo die Inhalte in den Medien und auf sozialen Plattformen aufgegriffen werden. Es wird analysiert, welche Reichweite erzielt wurde, wie oft die Inhalte geteilt oder kommentiert wurden und welche Medien die Informationen aufgegriffen haben. Tools wie Google Alerts oder spezialisierte (Social) Media Monitoring Services können dabei helfen. Die Effektivität der Inhalte wird anhand verschiedener Metriken gemessen, wie der Anzahl der Zugriffe auf die Website, der Verweildauer, dem Engagement in sozialen Medien (Likes, Shares, Kommentare) und der Anzahl der generierten Leads oder Conversions. Diese Daten geben Aufschluss darüber, welche Inhalte gut funktionieren und welche weniger erfolgreich sind.
Insgesamt gilt für das Thema Content PR immer: Bewerte die Auswahl der eigenen Kanäle (Owned Media) und kombiniere diese mit PR-Maßnahmen (Earned Media) sowie Mediaschaltung und Werbung (Paid Media). Alles auf Basis deiner Kommunikationsstrategie, die es selbstverständlich im Vorfeld zu erarbeiten gilt. Wie die Verzahnung von SEO und PR gelingt, haben wir in unserem Blogbeitrag ausführlich beschrieben.
Content PR und generative KI: Neue Möglichkeiten in der Kommunikation
Künstliche Intelligenz spielt eine immer wichtigere Rolle in der Arbeit von Kommunikationsexpert*innen. Generative KI bezieht sich auf KI-Systeme, die in der Lage sind, neue Inhalte zu erstellen. Videos, Texte, Bilder oder Musik sind nur einige Formate. Diese KI-Modelle basieren auf umfangreichen Trainingsprozessen, für die sie große Mengen an Daten und Mustern analysiert. Auf Grundlage dieser gelernten Inhalte kann die KI selbstständig realistisch anmutende oder kreative Inhalte generieren.
“Für Unternehmen halte ich es für ratsam, vorab einen KI Verhaltenscodex zu veröffentlichen. Dadurch wird nachvollziehbar, wann und wie KI auch bei der Erstellung von Inhalten zum Einsatz kommt.”
Es gibt viele Prozesse, bei denen KI repetitive Aufgaben zumindest teilweise automatisieren kann, um wieder mehr Zeit und gedanklichen Raum für die wirklich wesentlichen Kommunikationsaufgaben zu schaffen.
Ein Beispiel aus meinem Praxisalltag:
Ein PR-Team möchte mögliche Pressethemen für das eigene Unternehmen identifizieren. Eine Möglichkeit wäre ein Workshop mit unterschiedlichen Expert*innen. Aber wir wissen alle: Ein Workshop kostet viel Zeit und ist nicht immer das richtige Format. Eine Alternative wäre es, nach Medien zu suchen, die von der eigenen Zielgruppe gelesen werden und sich die jeweiligen Mediadaten anzuschauen. Dort sind in der Regel Themenansätze mit konkreten Timings hinterlegt.
In der Vergangenheit musste jeder Mediaplan händisch durchsucht und das passende Thema inklusive Timing händisch herausgearbeitet und dokumentiert werden. Ein Job, der nicht wirklich Spaß macht. Wie lässt sich für solch einen Prozess eine Arbeitserleichterung schaffen? Mit Hilfe von KI können die Daten aus den PDFs der Mediapläne in eine strukturierte Planungsgrundlageüberführt werden. Und das mit einem Bruchteil des vorher notwendigen Aufwands. Mit Hilfe der KI lässt sich eine zentrale Übersicht aller Themen aus einer Vielzahl von Mediaplänen erstellen. So spart man sich zumindest schon einmal viel Zeit und das nicht gerade spannende Durchforsten unterschiedlicher Mediadaten. Allerdings sei der Vollständigkeit halber erwähnt, dass eine solche Aufgabe nicht mit einem einzelnen Prompt erledigt werden kann. Ein wenig mehr KI-Kompetenz und Zeit muss dafür schon aufgewendet werden. Da es sich allerdings um eine klassische, ständig aufs Neue erforderliche Aufgabe handelt, rechnet sich das schon in sehr kurzer Zeit.
Kommunikationsprofis und Agenturen sollten KI als Unterstützung betrachten, die es ihnen ermöglicht, ihre Arbeit effizienter zu gestalten, aber niemals als Ersatz für menschliche Expertise. Dafür sind die frei erfundenen Fakten und sonstigen Fehler der Technologie noch zu häufig.
Hilfreiche Tools zum Thema Content PR und KI
- Creaitor.ai: Creaitor.ai erstellt automatisch Texte für verschiedene Zwecke, wie Blogbeiträge oder Social-Media-Posts. Du gibst einfach Themen und Keywords ein, und das Tool liefert dir schnell relevante und gut formulierte Inhalte, was dir viel Zeit bei der Texterstellung spart.
- neuroflash: Neuroflash generiert und optimiert Texte basierend auf deinen Vorgaben. Es kann dir helfen, produktive Texte wie Produktbeschreibungen oder Marketing-E-Mails zu erstellen und gleichzeitig sicherstellen, dass sie ansprechend und zielgerichtet sind.
- DALL-E: DALL-E verwandelt textliche Beschreibungen in Bilder. Es erleichtert dir das Erstellen von visuellen Inhalten für Blogposts oder Social-Media-Beiträge, indem du einfach beschreibst, was du brauchst, und das Tool liefert passende Grafiken.
- Midjourney: Midjourney ist ein Tool, das in der Lage ist, mittels künstlicher Intelligenz Bilder zu generieren. Die Software ist mit dem Chatprogramm Discord verknüpft, über das Nutzer*innen Anweisungen an die KI geben können.
- Alugha: Alugha automatisiert die Übersetzung von Video- und Audio-Inhalten in verschiedene Sprachen. Das spart dir den Aufwand der manuellen Untertitelung und Übersetzung, wenn du Inhalte für ein internationales Publikum bereitstellen möchtest.
- Perplexity: Perplexity beantwortet Fragen in natürlicher Sprache und liefert präzise Antworten. Nutze es zur schnellen Informationsbeschaffung oder zur Recherche von Themen, um fundierte und genaue Inhalte zu erstellen.
Weitere hilfreiche Tools findest du in der KI-Kategorie auf OMR Reviews.
Grenzen verschieben und die Synergie von KI, Content und PR nutzen
In einer zunehmend digitalisierten Welt wird die erfolgreiche Verzahnung von PR und Content Marketing zu einem entscheidenden Faktor für Unternehmen, um ihre Kommunikationsziele zu erreichen. Content PR kombiniert die Stärken beider Disziplinen und ermöglicht es, sowohl das Image eines Unternehmens zu pflegen als auch die Bindung zur Zielgruppe zu stärken. Künstliche Intelligenz spielt eine immer wichtigere Rolle, indem sie Prozesse automatisiert und die Effizienz steigert, ohne jedoch die menschliche Expertise zu ersetzen.