Content Creator vs. Influencer: Die richtige Wahl für deine Social-Media-Strategie

Sandra Wirtz  20.9.2023

Die beiden Begriffe werden häufig synonym verwendet, jedoch verstecken sich Unterschiede hinter den beiden Jobs. In diesem Artikel erfährst Du mehr darüber und welche Wahl die richtige für dich ist.

Der Influencer Hype hat seinen Höhepunkt schon vor einigen Jahren erreicht, inzwischen begegnet einem auch häufig die noch etwas neuere Berufsbezeichnung Content Creator. Doch was genau steckt eigentlich hinter diesen Buzz Words des Social-Media-Marketings? Übernehmen sowohl Influencer*innen als auch Content Creator*innen dieselben Aufgaben im Social Web? 

Welche Unterschiede in den Tätigkeiten der zwei verschiedene Jobs vorhanden sind, wie sie zur erfolgreichen Umsetzung deiner Marketing-Kampagne beitragen können und ob eher Influencer *innen oder Content Creator*innen die richtige Wahl für dich sind, um deine Ziele auf Social Media zu erreichen, verrate ich dir im folgenden Artikel.  

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Content Creator*innen

Was machen Content Creator*innen?

Natürlich kann man die englische Bezeichnung einfach ins Deutsche übersetzen, doch mit der Übersetzung Inhaltsersteller*in tappt man wohl noch immer im Dunkeln. Schauen wir uns die Fähigkeiten also mal etwas genauer an:

Hinter Content Creator*innen stecken kreative Köpfe, die für verschiedene Social-Media-Kanäle wie Instagram, YouTube oder TikTok für die jeweilige Plattform maßgeschneiderte Inhalte erstellen, die die auftraggebende Firma anschließend auf den eigenen Kanälen veröffentlichen kann. Allgemein beschränkt es sich nicht auf Social Media, auch digitale Inhalte für andere Marketinginstrumente wie Unternehmenswebseiten können sie bedienen; im Folgenden fokussieren wir uns aber auf Social Media. 

Die Aufgaben des*der Content Creator*in können Firmen (mit großen Marketing- bzw. Content-Teams) zum einen intern durch eigenes Personal abdecken. Zum anderen können sie sich hierfür auch extern Support holen. Es gibt viele gute Gründe, die für den zweiten Ansatz sprechen und diese schauen wir uns nun genauer an. 

Welche Vorteile liefert die Zusammenarbeit mit Content Creator*innen?

Dadurch, dass sie tagtäglich mehrere Stunden in den sozialen Medien unterwegs sind und sich intensiv mit den digitalen Inhalten beschäftigen, sind sie absolute Expert*innen für Social Media. Häufig sind sie auf einen Social-Media-Kanal spezialisiert und wissen genau, welcher Content dort momentan angesagt ist. Außerdem haben Creator*innen oft ihr Steckenpferd in Bezug auf die einzelnen Formate, die auf den jeweiligen Channels zu finden sind. So kann ein*e Content Creator*in hervorragend ästhetische Fotos schießen, während der*die andere sehr ansprechende Videos oder Reels dreht.  

Kreativität ist ein weiterer Grund, warum es sinnvoll sein kann, externe Content Creator*innen zu engagieren. Als Profis kommen die Dienstleister oft auf Ideen, die in der hauseigenen Marketingabteilung vielleicht niemals entstanden wären (sei es durch Zeitmangel oder Betriebsblindheit, etc.). Sie sind experimentierfreudig und haben Spaß daran, neue Ansätze für abwechslungsreichen Content auszuprobieren. 

Ein weiterer Pluspunkt ist die Authentizität der Inhalte. Im Laufe der letzten Jahre hat sich nämlich die Bildsprache auf Social Media weg von Hochglanzbildern und aufwändigen Content-Produktionen hin zu authentischeren Inhalten gewandelt. Und genau hier können Content Creator*innen einen großen Mehrwert bieten, denn sie können die zu bewerbenden Produkte in ihrem alltäglichen Umfeld glaubwürdig ablichten oder auch als nicht ganz so professionelles Model fungieren. 

Last but not least können sie bei einem Problem Abhilfe schaffen, das wohl viele Social-Media- oder Content-Marketing-Manager*innen kennen: die Anforderungen an guten Content werden vor allem in Zeiten von TikTok und Reels immer höher, es reicht schon lange nicht mehr ein schönes Produktbild mit einer ansprechenden Caption zu posten. Der Algorithmus verlangt für eine gute Ausspielung der eigenen Inhalte nach häufigen und regelmäßigen Veröffentlichungen. Die Erstellung von gutem Content, der zur Erreichung der selbstgewählten Social-Media-Marketing-Ziele wie gute Engagement Rates oder Conversion beiträgt, wird somit immer zeitaufwändiger und könnte locker einen ganzen Arbeitstag für nur einen Post in Anspruch nehmen. Da liegt es also nahe, ein Briefing zu verfassen und einen oder gleich mehrere Content Creator*innen zu beauftragen, die gewünschten Inhalte zu kreieren. Im besten Fall hast du nach kurzer Zeit dann jede Menge gute Beiträge, ohne selbst Stunden für die Content Creation aufgebracht haben zu müssen.  

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Content Creator*innen ab?

Du siehst, es kann sich durchaus sehr lohnen, auf die Content-Profis zurückzugreifen. Wie die  Zusammenarbeit ablaufen kann, erfährst du hier:

Auch wenn du nicht zu den glücklichen Social Media- oder Content Marketeers zählst, die proaktiv von potenziellen Content Creator*innen angeschrieben werden, die deine Produkte mögen und für ein, zwei Gratisprodukte liebend gern Content for free erstellen möchten, musst du nicht verzagen. Es gibt auch andere Wege, wie du an die richtigen Content-Ersteller*innen kommst. 

Zum einen gibt es natürlich Agenturen, die dir gerne den oder die passende*n Content Creator*in vermitteln. Zum anderen kannst du aber auch selbst ein bisschen in Social Media recherchieren. Suche doch einfach mal nach deinem Firmen-Hashtag oder deiner Geolocation in Instagram – idealerweise stößt du dort schon auf Beiträge, die deine Nutzer*innen bereits erstellt haben. Es wird sich lohnen, die Ersteller*innen von besonders ansprechenden Fotos oder Reels anzuschreiben und zu fragen, ob sie sich vorstellen können, noch mehr tollen Content für dich bzw. das Unternehmen zu produzieren. Sie scheinen das Produkt oder dein Restaurant, Hotel, etc. ohnehin schon zu mögen, was hast du also zu verlieren?

Pro-Tipp: Lege dir am besten eine Art Content-Creator-Pool an. Dies kann eine einfach Excel Tabelle sein, in der du die geeigneten Content Creator*innen sammelst und idealerweise kurz ergänzt, auf welchen Plattformen sie zu Hause sind und auf welche Content-Formate sie spezialisiert sind. Das wird dir in Zukunft die Recherche vereinfachen und auch Zeit bei den Briefings sparen, wenn die Content Creator*innen öfters für dich tätig sind.

Wenn du nun einen oder mehrere Content-Profis gefunden hast, sollte als nächster Step ein kurzes(!) Briefing folgen, in welchem du deine Erwartungen an den zu erstellenden Content teilst. Gibt es etwas, das unbedingt hervorgehoben werden soll, darf etwas auf keinen Fall gezeigt werden? Wichtig ist hier, dass das Briefing auf keinen Fall zu eng und detailliert verfasst wird, da sonst der Spielraum für Kreativität eingeschränkt wird und die Fachleute somit nicht ihre volle Expertise ausschöpfen können. Natürlich musst du auch noch entweder die gewünschten Produkte zur Verfügung stellen oder falls ein Ort / eine Einrichtung promotet werden soll, die Ersteller*innen zu dir einladen, damit sie vor Ort shooten können. 

Sobald der Content im Kasten ist und ggf. eine erste Version des Reels zusammengeschnitten wurde, folgt der Approval Loop. Bei diesem Abnahmeprozess sollte es weniger darum gehen, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, sondern zu schauen, ob das Briefing eingehalten und die wichtigsten Aspekte beachtet wurden. Entweder ist es auf Anhieb wie gewünscht oder es folgt eine kleine Korrekturschleife zur Optimierung. 

Im Anschluss kann der Content dann zum gewünschten Zeitpunkt auf deinem Social-Media-Account veröffentlicht oder vorgeplant werden. Dazu kannst du auf verschiedene Tools oder Social-Media-Suites wie zum Beispiel Hootsuite, Emplifi und Co. zurückgreifen.

Beispiele für deutsche Content Creator*in 

Ein sehr gutes Beispiel für zwei größere deutsche Content Creator ist das in Köln lebende Couple Dana Lohmüller (auch bekannt als @howimetmyoutfit auf Instagram) und Kevin Schertl (aka @blvckxkev).

Zwar sind die beiden auch als Influencer im Einsatz, darüber hinaus sind sie aber auch Profis hinter der Kamera und immer up-to-date, wenn es um beliebte Content-Formate sowie deren Erstellung geht. Somit sind sie auch sehr gefragt, wenn es darum geht, guten Content für die Kanäle anderer Unternehmen zu produzieren. 

Nach einem kurzen Briefing übernehmen die beiden die gesamte Produktion der gewünschten Inhalte, von Erstellung des Storyboards bis hin zur Post Production. Wenn vom auftraggebenden Unternehmen gewünscht, springt das Paar ebenfalls als Model ein, wie hier unten im Beispiel zu sehen, bei dem sie ansprechende Fotos und Reels für das Designer Outlet Roermond geshootet haben. Auch für bekannte Getränkehersteller wie Lillet oder Tanqueray haben Dana und Kevin bereits digitalen Content kreiert.

Beispiel Content Creator (1).png

Quelle: Instagram Account vom Roermond Outlet

Influencer*innen

Was machen Influencer*innen? 

Von vielen Menschen, vor allem denjenigen, die nicht im Bereich von Social Media arbeiten, werden Influencer*innen oftmals belächelt. Doch warum eigentlich? Schlichtweg weil sie nicht wissen, was sich hinter diesem Job verbirgt. Also kommt hier ein kleiner Einblick in das Influencer-Dasein:

Per Definition sind Influencer*innen Personen, die Einfluss auf andere Menschen nehmen. In unserem Fall sind sie in den sozialen Netzwerken aktiv und verfügen dort über eine (sehr) große Fangemeinschaft. Häufig handelt es sich bei Influencer*innen um Personen, die bereits vor dem Influencer-Dasein im öffentlichen Leben standen, zum Beispiel aus den Bereichen Sport, Mode oder Musik. Hauptaufgabe der Influencer*innen ist, das zu bewerbende Produkt auf ihren eigenen Social-Media-Kanälen bekannt zu machen und ihre Communities zum Kauf zu animieren

Die Benefits von Influencer*innen

Aufgrund ihrer großen Anhängerschaft verfügen Influencer*innen über eine große Reichweite auf Instagram und Co., die sich werbetreibende Unternehmen gerne zunutze machen möchten. Denn die Rechnung ist ganz einfach: je mehr Follower*innen, desto mehr potenzielle neue Kund*innen. Ein Ziel der Kooperation ist also die Steigerung der Brand Awareness

Auch vom guten Ansehen der Online Stars möchten die Firmen profitieren. So ist die Hoffnung hoch, dass das Image oder der Expertenstatus der Influencer*innen auf das Produkt übertragen wird oder sich die Fans erhoffen, durch den Kauf der Produkte ein Stück wie das Idol sein zu können. 

Wie erwähnt sind viele Influencer*innen Experten in einem anderen Bereich als Social Media. So sind viele von ihnen nicht darauf spezialisiert, den perfekten Content zu erstellen. Klar, da viele Influencer*innen sehr häufig Kooperationen mit Firmen eingehen, werden sie darin immer geübter. Manchmal haben sie auch einen Content Profi im eigenen Team, der*die ohnehin Tag für Tag den Content für die eigenen Channels kreiert. So kann das zu bewerbende Produkt gekonnt in Szene gesetzt werden. Die digitalen Inhalte werden im Gegensatz zu den durch Content Creator*innen generierten Inhalten anschließend auf dem Profil der*des Influencer*in gepostet, oftmals gepaart mit einem Rabattcode, sodass man später den Erfolg der Kooperation tracken kann. 

Zusammenarbeit mit Influencer*innen

Influencer*innen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, die Kunst liegt aber darin, den*die Richtige zu finden. Denn natürlich muss das Produkt zum Einflussnehmenden passen und er*sie sollte auch potenzielle Käufer*innen in der Community haben. 

Neben Agenturen, können dir diese Influencer-Marketing-Tools dabei helfen, den*die passende Influencer*in zu finden:

Ist der*die Richtige gefunden und ein Vertrag über die zu erbringende Leistung und die Bezahlung unterschrieben, folgt ein Briefing. Im besten Fall kennt der*die Influencer*in dein Unternehmen und das zu bewerbende Produkt bereits. Ansonsten sollte er*sie alle relevanten Informationen erhalten, damit diese dann auch an die Zielpersonen, also die Follower*innen, weitergegeben werden können. Außerdem sollte definiert werden, ob die Werbeleistung in einer Story oder besser in einem Post oder Reel erbracht wird. Dies ist davon abhängig, welche Formate am besten auf dem Kanal des Influencer*in performen. Auch hier darf das Briefing nicht zu starr sein, sondern sollte dem*der Influencer*in Freiheiten lassen, damit die Kooperation authentisch bleibt. 

Pro-Tipp: Für einen guten Werbeeffekt ist es ratsam, die Kooperation nicht auf einen einmaligen Post oder Story zu beschränken, sondern immer mal wieder auf dem Kanal des Einflussnehmenden aufzutauchen. 

In einem anderen Artikel erklären wir dir, wie du eine erfolgreiche Influencer-Kampagne in 5 Schritten erstellst

Beispiel eines deutschen Influencers

Benjamin Beyer, besser bekannt als David Puentez, ist ein beliebter deutscher DJ. Nicht nur an den Turntables, sondern auch auf seinem Instagram Account sorgt er für gute Stimmung und unterhält täglich seine knapp 250.000 Follower*innen. Da er viele Einblicke in sein Leben und Alltag gibt, werden zunehmend Unternehmen auf den Musiker aufmerksam. So hat er zum Beispiel seiner Community verraten, dass der Brotaufstrich nutella eine seiner Leibspeisen ist. Natürlich hat sich der Hersteller ferrero dies zunutze gemacht und ist eine Kooperation mit Benjamin eingegangen. Auf sehr unterhaltsame Art und Weise zeigt der DJ nun ab und an (trotz strengen Diätvorsätzen 😉) die braune Creme in seinen Instagram Stories und animiert somit seine Fans zum Kauf. Außerdem haben sie gemeinsam Content für den nutella Instagram Account erstellt, in der Hoffnung, dass der sogenannte Halo-Effekt einsetzt, also dass die positive Ausstrahlung des Influencers von den Fans auf die Haselnusspaste übertragen wird.

Diese Kooperation ist sehr gelungen, da David Puentez glaubwürdig vermittelt, dass nutella tatsächlich Bestandteil seines Alltags ist und er das Produkt auch selbst verwendet.

Beispiel Influencer (1).png

Quelle: Instagram Account von nutella.de

Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Content Creator*innen und Influencer*innen

Du siehst, sowohl Influencer*innen als auch Content Creator*innen sind auf Social Media zu finden und es gibt einige Gemeinsamkeiten, allerdings unterscheiden sich vor allem die Zielsetzungen hinter dem Einsatz beider deutlich. Die folgende Tabelle fasst es auf einen Blick zusammen:

Gemeinsamkeiten

Output: digitale Inhalte für Unternehmen und gute Darstellung von Produkten oder Dienstleistungen

Platzierung der Inhalte: Social-Media-Kanäle

Unterschiede

Expertise Content-Erstellung Meist in anderen Bereichen
Eigene Reichweite Meist geringer, für die Kooperation irrelevant In der Regel sehr groß, davon möchte der Werbetreibende profitieren
Eigenes Image Zweitrangig Sehr wichtig
Veröffentlichung des Contents Auf dem Account des werbetreibenden Unternehmens Auf dem Account der*des Influencer*in
Zielsetzung Ansprechender Content, um daraus Conversions zu ziehen Brand Awareness, Markenbekanntheit und Imagesteigerung, um daraus Conversions zu ziehen
Bezahlung Für den erstellten Content Für die Platzierung der Inhalte auf dem eigenen Account und ggfs. Provisionen
Kosten Je nach Aufwand Vor allem je nach Bekanntheitsgrad der Person

Fazit: Die richtige Wahl zur Erreichung deiner Ziele

Du möchtest mithilfe von Social Media neue Zielgruppen erschließen und die Bekanntheit deiner Produkte vorantreiben? Oder deinem Unternehmen ein besonderes Image verleihen? Dann sollte die meist etwas kostenintensivere Variante der Kooperation mit Influencer*innen die erste Wahl für dich sein. 

Wenn du hingegen auf der Suche nach inspirierenden Inhalten für deine Unternehmenskanäle bist, die dein Engagement und Conversion auf Social Media verbessern und dir das Leben bei der Content-Erstellung etwas vereinfachen und Zeit sparen möchtest, dann bietet sich die Zusammenarbeit mit Content Creator*innen an.

Sandra Wirtz 
Autor*In
Sandra Wirtz 

Sandra Wirtz brennt für das Thema Social Media. Mittlerweile leitet sie als Senior Digital Marketing Executive das Content-Team der Designer Outlets Roermond und Roosendaal (Niederlande) und verantwortet die Bereiche Social Media, Newsletter sowie Website.

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