Digital PR: Eine Geheimwaffe für das Personal Branding
In diesem Artikel erfährst du, wie Digital PR neue Kanäle zu deiner Zielgruppe erschließt und diese in ihren Interessen anspricht
- Digital PR: Noch nie gehört?
- Der Digital-PR-Prozess und seine Ziele
- Zusammenhänge kennen und verstehen: Digital PR als Brücke im Kommunikationsmix
- Wie wirken Digital PR und Personal Branding zusammen?
- Funktioniert meine Digital-PR-Strategie?
- Fazit: Synergien schaffen und miteinander sprechen
Digital PR: Noch nie gehört?
“Nobody gets fired for buying IBM”, ein Satz, der die Relevanz von Vertrauen in B2B-Kaufentscheidungen auf den Punkt bringt. Menschen vertrauen Marken und Marken geben Sicherheit. Gerade in dieser komplexen, schnelllebigen und fragmentierten Wirtschaftswelt. Digital PR ist eine Möglichkeit, in die eigene Marke zu investieren und die eigenen Aktivitäten im Bereich SEO, Inbound Marketing und Social Media intelligent zu erweitern.
Ziel der Digital PR ist es, durch hochwertige Inhalte nicht nur die Sichtbarkeit zu erhöhen, sondern auch den Ruf einer Marke nachhaltig zu stärken und Vertrauen aufzubauen. Dieser auch als Online PR beschriebene Ansatz ist ein Zusammenspiel verschiedener Disziplinen aus Content Marketing, klassischer PR und Suchmaschinenoptimierung (SEO). Dabei stehen nicht werbliche Inhalte im Vordergrund sowie die Konzentration auf digitale Plattformen im gesamten Prozess.
Das Besondere an Digital PR ist der datenbasierte Ansatz: Während klassische PR stark auf persönliche Beziehungen zu Journalist*innen setzt, fokussiert sich Digital PR auch auf die Generierung von Backlinks oder Erwähnungen und Shares in Social Media, um die Reichweite zu erhöhen. Digital PR ist also eine effektive Kombination unterschiedlicher Disziplinen, um eine stärkere Markenpräsenz aufzubauen.
Der Digital-PR-Prozess und seine Ziele
Der Ansatz von Digital PR basiert im Wesentlichen auf den Prinzipien des Content Marketings: Es geht darum, gezielt Inhalte zu entwickeln, die sowohl für eine spezifische Zielgruppe als auch für Journalist*innen und Medienschaffende von Interesse sind. Idealerweise sind diese Inhalte so interessant und hochwertig, dass sie in den Medien und sozialen Netzwerken Aufmerksamkeit erregen. Abhängig von den individuellen Zielen und der jeweiligen Zielgruppe kommen dabei verschiedene Formate, Maßnahmen und Strategien zum Einsatz. Der Prozess ist folgendermaßen gestaltet:
- Zieldefinition: Bevor eine Kampagne startet, müssen die klaren PR-Ziele festgelegt werden, z. B. Steigerung der Markenbekanntheit oder Verbesserung der Reputation.
- Themenfindung und Formate: Relevante Themen und dazu passende Formate wie Blogposts, Videos oder Infografiken müssen entwickelt werden.
- Produktion: Die erstellten Inhalte sollten qualitativ hochwertig und zielgerichtet sein.
- Seeding (Verbreitung über Kanäle): Inhalte müssen über die richtigen digitalen Kanäle verbreitet werden, um die Zielgruppe zu erreichen.
- Beobachtung und Bewertung: Erfolg der Kampagne durch Monitoring und Auswertung von Kennzahlen wie Reichweite und Engagement messen.
Die Prozesse von Digital PR und Content Marketing überschneiden sich in vielen Punkten. Beide konzentrieren sich auf die Erstellung und Verbreitung wertvoller Inhalte, die sowohl für Suchmaschinen als auch für Zielgruppen relevant sind. Mögliche Ziele von Digital PR sind Reichweite, Traffic, Engagement oder auch Leads.
Zusammenhänge kennen und verstehen: Digital PR als Brücke im Kommunikationsmix
Digital PR nutzt datenbasierte Ansätze, bei denen Informationen und Analysen eine zentrale Rolle spielen. Schaut man sich Owned Media, Earned Media und Paid Media an, fällt auf, dass ein Zusammenspiel und eine Verzahnung sinnvoll ist. Wenn man das gut macht, befeuern sich die unterschiedlichen Kanäle gegenseitig.
Owned Media | Earned Media | Paid Media |
Website-Inhalte | Berichte auf Branchenseiten | Banner-, Video-, Social-Ads |
Blogs & Firmenmagazine | Artikel, Proträts und Verlinkungen in redaktionellen Medien | Google & Social Ads |
Newsletter | Social-Media-Shares | Outbrain, Taboola, Gravity |
Eigene Social-Media-Profile | Reviews auf Vergleichsportalen | Advertorials |
Abbildung: Dreiklang im Media-Mix
Ein Beispiel: Ein Inbound Marketer eines B2B-Softwareunternehmens plant die Erstellung eines neuen Lead-Magneten. Nehmen wir an, es geht um eine Checkliste zur Umsetzung und Konzeption einer KI-Strategie im Unternehmen. Das Marketing-Team hat im Unternehmen eigene KI-Expert*innen und befragt zwei davon, um Informationen für die Checkliste zu erhalten. Nach erfolgreicher Erstellung der Checkliste wird eine Landing Page erstellt und das neue Content Piece wird zum Download angeboten, um neue Leads zu generieren. Um Aufmerksamkeit für den neuen Lead-Magneten zu generieren, werden noch ein Blogartikel sowie ein LinkedIn-Post vom Unternehmenskanal veröffentlicht.
Und nun? War’s das? Schaut man sich die unterschiedlichen Formate für Digital-PR-Kampagnen an, fällt schnell auf, dass der Lead-Magnet zwar ein guter Startpunkt ist, um das Thema zu ergründen, jedoch das volle Storytelling Potenzial zu diesem Thema noch lange nicht ausgeschöpft ist. Man könnte neben weiteren Formaten wie Infografiken, Video-Interviews, Umfragen oder Gastbeiträgen weitere Inhalte auf Basis des Lead-Magneten erstellen und sie intelligent streuen.
Für den Bereich Digital PR würde das bedeuten, dass man beispielsweise passende Medienumfelder recherchiert und das Thema dort in Form eines Gastbeitrags des KI-Expert*innen aus dem eigenen Unternehmen anbietet. Was bei der Ansprache von Medien wichtig ist, erfährst du in unserem Beitrag zur Verzahnung von SEO und PR. Nehmen wir an, ein Medium hat Interesse an dem Thema und deinen Gastbeitrag veröffentlicht. Das ist der Moment, um über LinkedIn darauf hinzuweisen – idealerweise von der Autorin oder dem Autor selbst. Wenn im Gastbeitrag noch ein Backlink auf die Unternehmensseite vorzufinden ist, erhöht das zusätzlich den Website-Traffic und lenkt mögliche Interessenten auf die Unternehmensseite. Gleichzeitig verbessern relevante Backlinks das Ranking der Webseite, was wiederum ebenfalls zu mehr organischem Traffic der Webseite führt. Was ich damit sagen will: Es lohnt sich, integrierte und verzahnte Kampagnen auf den Weg zu bringen und nicht isoliert zu denken.
Wie wirken Digital PR und Personal Branding zusammen?
Personal Branding bedeutet, die eigene Persönlichkeit gezielt, als Marke zu positionieren. Dabei werden die gleichen Strategien, die auch Unternehmen zur klaren Positionierung einsetzen, verwendet. Personal Branding hilft dir folgende Ziele zu erreichen:
- Mehr Sichtbarkeit in deiner relevanten Zielgruppe
- Aufbau eines wertvollen Netzwerks
- Expertenstatus in deiner Branche und für dein Team
- Vertrauen aufbauen
- Kundengewinnung
Im Zusammenspiel mit Digital PR wird so nicht nur das Unternehmen in den Vordergrund gerückt, sondern auch die Personen dahinter. Das schafft Vertrauen, denn Menschen bauen Beziehungen zu Menschen auf, nicht nur zu Unternehmen. Die Kombination aus Digital PR und Personal Branding verstärkt die Wirkung deiner Kommunikation. Ein authentisches und starkes Personal Branding baut Vertrauen auf – und Digital PR sorgt dafür, dass dieses Vertrauen auch in den richtigen digitalen Umfeldern zur Geltung kommt. Das führt dazu, dass potenzielle Kund*innen und Partner*innen auf dich aufmerksam werden, weil sie dich und deine Expertise in relevanten Kontexten wahrnehmen.
Funktioniert meine Digital-PR-Strategie?
Eine zentrale Frage, die sich viele Kommunikationsexpert*innen stellen, ist: Wie kann ich eigentlich herausfinden, ob meine Digital-PR-Strategie sowie die Maßnahmen wirksam funktionieren? Hier sind drei Indikatoren, die auf erfolgreiche Digital PR hinweisen:
- Mehr Engagement in sozialen Medien: Sofern hochwertige, glaubwürdige und relevante Inhalte wie ein Gastartikel in einem Fachmedium über beispielsweise LinkedIn geteilt werden und zu mehr Engagement führen, ist das ein Hinweis, dass die eigene Digital-PR-Strategie greift. Zu beachten sind hier insbesondere die Zunahme der positiven Markenerwähnungen sowie der Anstieg der Aufrufe, Shares, Likes und Kommentare.
- Anstieg der Backlinks: Eine Zunahme der Backlinks ist ebenfalls ein Hinweis, dass die Strategie funktioniert. Wichtig hier: Überprüfe die Autorität der Backlink-Quellen mit einem Tool wie Semrush oder einem anderen SEO-Tool und suche nach Follow- als auch nach No-Follow-Links. Einige Websites mit hoher Autorität erwähnen eine Domain, verlinken jedoch nicht auf die Website. Es lohnt sich, diese nicht verlinkten Erwähnungen zu überwachen. Der Grund hierfür ist, dass diese Erwähnungen immer noch einen erheblichen Einfluss auf den Ruf einer Marke haben können.
- Mehr Leads und Kund*innen: Eine steigende Anzahl an Leads und Verkäufen ist ein klarer Indikator dafür, dass deine digitale PR-Kampagne erfolgreich ist. Um diesen Erfolg messbar zu machen, solltest du die Anzahl der generierten Leads und Verkäufe im Monat oder Quartal vor Beginn der Kampagne mit den Ergebnissen danach vergleichen. Besonders wenn deine digitale PR-Kampagne auf eine spezifische Zielgruppe – wie bestimmte Altersgruppen oder Geschlechter – ausgerichtet ist, ist es wichtig, die Entwicklung der Leads und Verkäufe in dieser Gruppe im Auge zu behalten. Ein Zuwachs in diesen Segmenten zeigt, dass deine Strategie erfolgreich eine Verbindung zur Zielgruppe hergestellt hat.
Fazit: Synergien schaffen und miteinander sprechen
Durch die Verbindung von strategischer PR-Arbeit und gezieltem Storytelling über andere Disziplinen kannst du nicht nur deine Reichweite steigern, sondern auch Vertrauen aufbauen und deine Marke langfristig stärken. Nutze die richtigen Tools und Ressourcen, um deine Geschichten zu erzählen und so deine Zielgruppe auf emotionaler Ebene zu erreichen. Und bitte tu dir und mir den Gefallen und verzahne deine Maßnahmen in den Bereichen PR, Content Marketing und SEO. Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen der Markenkommunikation sollten sich regelmäßig gemeinsam über Kampagnen und Maßnahmen unterhalten, diese integriert denken und zusammen erfolgreich machen. Also, worauf wartest du?