Online-Marktplatz erstellen: So erstellt Ihr einen Online-Marktplatz in 7 Schritten

Wir zeigen Euch, wie Ihr einen eigenen Online-Marktplatz erstellt

Inhalt
  1. Was ist ein Online-Marktplatz?
  2. Was ist der Unterschied zwischen einem Online-Marktplatz und einem Online-Shop?
  3. Beispiele von erfolgreichen Online-Marktplätzen
  4. Warum kann es sinnvoll sein, einen Online-Marktplatz zu erstellen?
  5. Was wird für die Erstellung eines Online-Marktplatzes benötigt?
  6. Wie kann man einen Online-Marktplatz erstellen?
  7. Online-Marktplatz Software
  8. Deshalb lohnt es sich einen Online-Marktplatz zu erstellen

Zu keiner Zeit war es leichter als jetzt, einen Online-Marktplatz zu erstellen. Und nie war es lukrativer, denn: Der E-Commerce-Markt wächst seit Jahren – kein Ende in Sicht. Ihr wollt auch einsteigen? Kein Problem! In diesem Artikel erklären wir, was ein Online-Marktplatz ist, warum es sinnvoll ist, eine Verkaufsplattform zu erstellen und wie Ihr selbst einen Online-Marktplatz erstellen könnt.

Was ist ein Online-Marktplatz?

Ein Online-Marktplatz ist ein virtueller Ort für den Handel von Waren oder Dienstleistungen. Online-Marktplätze sind Plattformen, auf denen mehrere Händler*innen Produkte anbieten. Jedoch besitzt man als Betreiber*in des Marktplatzes nicht unbedingt selbst Produkte. Man ist dafür verantwortlich, die Verkaufsplattform für Händler*innen bereitzustellen, damit diese ihre Produkte präsentieren und unkompliziert verkaufen können.

Es gibt vier Hauptarten von Online-Marktplätzen:

1. Vertikaler Marktplatz:

Unterschiedliche Anbieter*innen verkaufen Waren, Services oder Lösungen aus einer bestimmten Produkt-Kategorie, wie bspw. Schmuck. Diese Marktplätze lassen sich in der Offline-Welt mit Spezialgeschäften vergleichen.

2. Horizontaler Marktplatz:

Das Angebot richtet sich nach bestimmten Produkt-Klassen, nicht nach Branchen. Die Online-Marktplätze haben dadurch ein vielfältiges Angebot, welches mit Kaufhäusern zu vergleichen ist. Ein Produktsortiment im B2B-Bereich kann bspw. Büroausstattung oder Computersoftware sein.

3. Globaler Marktplatz:

Bei dieser Form des Marktplatzes sind dem Produktsortiment keine Grenzen gesetzt. Die Auswahl ist vielfältig und deckt diverse Interessen der Kund*innen ab. Zu den globalen Marktplätzen gehört z. B. eBay.

4. Hybrider Marktplatz:

Ist der Online-Marktplatz eine Mischung aus vertikalem und horizontalem Marktplatz, ist es eine hybride Marktplatz-Form. Häufig ist es eine Mischung aus dem Angebot der Betreiber*innen des Marktplatzes und weiteren Händler*innen.

Weitere Unterscheidungs-Kriterien:

  • Art der Anmeldung: direkte Selbstanmeldung oder exklusiver Zugang
  • Art des Angebots: Inserat, Kleinanzeige, Auktion etc.
  • Art der Kund*innen und Händler*innen: B2B, B2C, C2C
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Was ist der Unterschied zwischen einem Online-Marktplatz und einem Online-Shop?

Fangen wir mit einer Gemeinsamkeit an: Auf einem Online-Marktplatz und in einem Online-Shop werden Produkte zum Verkauf angeboten. Als Betreiber*in seid Ihr in beiden Fällen für die Entwicklung und Wartung des Shops bzw. der Online-Handelsplattform, Kundengewinnung, Marketing und mehr verantwortlich.

Hier stellen wir den Online-Marktplatz und Online-Shop gegenüber, um einmal die Unterschiede für Betreiber*innen deutlich zu machen

Online-Marktplatz

Online-Shop

mehrere Händler*innen

i. d. R. ein:e Händler*in

eigene und fremde Produkte werden verkauft

nur eigene Produkte werden angeboten

Gewinn hauptsächlich durch Provisionen und Gebühren

Gewinn durch Produkt-Verkauf

wenig Endkund*innen-Support

Haupt-Ansprechpartner*in für Endkund*innen

Kontakt für Händler*innen

Eigenverantwortung

Darstellung Online-Marktplatz vs Online-Shop mit Piktogrammen

Online-Marktplatz vs. Online-Shop

Beispiele von erfolgreichen Online-Marktplätzen

Etsy

Screenshot der Etsy-Homepage als Beispiels für Online-Marktplätze

Etsy Homepage

Etsy ist ein globaler Online-Marktplatz für kreative und außergewöhnliche Artikel. Der Marktplatz war ursprünglich darauf ausgerichtet, handgefertigte Produkte zu verkaufen, bei denen die Händler*innen die Produkte selbst erschaffen haben. Heute bietet Etsy auch Platz für Artikel, die nicht selbst hergestellt werden, nicht ungewöhnlich oder besonders individuell sind.

Mittlerweile sind auf dem Online-Marktplatz auch viele professionelle Händler*innen aktiv. Ein Account auf der Verkaufsplattform ist kostenlos. Allerdings können Verkäufer*innen gegen eine Gebühr ihr Profil upgraden. Weiterhin ist für jeden eingestellten Artikel eine Betrag fällig, unabhängig davon, ob das Produkt verkauft wird oder nicht. Kommt es zum Verkauf, wird eine Provision an Etsy gezahlt.

eBay

Screenshot der Ebay-Homepage als Beispiel für Online-Marktplätze

eBay Homepage

eBay ging 1995 als Online-Auktionshaus im Bereich C2C an den Start und ist heute eine der größten globalen Online-Handelsplattformen. Es können immer noch Artikel, alt oder neu, an die höchstbietende Person verkauft werden. Doch mittlerweile ist eine Auktion kein Muss mehr, auch ein Direktverkauf mit Festpreis ist möglich. Das ist besonders für professionelle Händler*innen interessant. Der Online-Marktplatz eroberte dadurch auch den B2C-Bereich.

Verkäufer*innen können zwischen vier verschiedenen eBay-Shop-Varianten wählen. Die monatlichen Kosten hierfür starten im Basis-Paket bei 39,97 Euro. Hinzu kommt eine Verkaufsprovision, die von der Produktart abhängig ist.

Amazon

Amazon Startseite als Beispiel für einen Online-Marktplatz

Amazon Homepage

Amazon ist einer der größten und vermutlich bekanntesten Online-Marktplätze weltweit. Die Anfänge des Online-Marktplatzes begannen 1994 mit dem Online-Verkauf von Büchern. Mittlerweile ist die Produktauswahl riesig und es gibt kaum etwas, das man auf Amazon nicht findet. Dieses breite Angebot ist möglich, weil zahlreiche Händler*innen aus aller Welt ihre Artikel auf dem Online-Marktplatz anbieten. Auch Amazon selbst bietet mittlerweile eigene Produkte an und ist damit ein hybrider Online-Marktplatz.

Als Händler*in auf Amazon zahlt man, wie fast überall, eine Verkaufsprovision. Die Höhe variiert je nach Produkt-Kategorie. Ab einer bestimmten Verkaufsgrenze lohnt es sich, einen Professionell-Account einzurichten. Dafür wird monatlich eine feste Gebühr gezahlt. Zusätzlich können Händler*innen das Fulfillment-Programm Amazon FBA nutzen. Amazon kümmert sich dann um den Versand, die Lagerung und das Retouren-Management. Dafür fallen weitere Gebühren an.

Warum kann es sinnvoll sein, einen Online-Marktplatz zu erstellen?

Der Online-Handel boomt nach wie vor – daher lohnt sich der Einstieg in die Welt des E-Commerce. Besonders ein eigener Online-Marktplatz ist für Betreiber*innen sehr attraktiv. Schauen wir uns an, wieso es sinnvoll ist, einen Online-Marktplatz zu erstellen.

1. Passives Einkommen aufbauen

Die Haupteinnahmequelle der meisten Online-Marktplätze ist die Verkaufs-Provision, die bei jedem Verkauf anfällt. Der Verkaufsprozess und damit auch die Zahlung der Provision lässt sich mit einem passenden Zahlungsanbieter automatisieren. Einmal richtig aufgesetzt, verdient man als Betreiber*in des Online-Marktplatzes automatisiert Geld. Das ist bei weitem aber nicht die einzige Möglichkeit: Einstellungsgebühren, Abonnements, Werbemöglichkeiten und weitere Dienstleistungen erweitern Eure Einnahmequellen.

2. Geringes finanzielles Risiko mit hohen Chancen

Als Marktplatz-Betreiber*in benötigt Ihr keine eigenen Produkte, kein Lager, kein Versandsystem. Sollte Euer Plan nicht aufgehen und der Online-Marktplatz läuft einfach nicht an, ist Euer finanzieller Verlust überschaubar. Funktioniert Euer Konzept, ist die Herausforderung, Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht zu halten. Bei wachsender Nachfrage werden mehr Händler*innen benötigt. Doch ebenso gilt: Wächst die Kundschaft, lockt Ihr weitere Händler*innen auf Euren Online-Marktplatz.

3. Bestseller entwickeln

Ihr habt als Marktplatz-Betreiber*in sämtliche Daten von Kund*innen und Produkten. Analysiert Ihr die Daten, könnt Ihr herausfinden, welche Produkte am besten ankommen und wer die Kund*innen sind. Diese Daten sind die optimale Grundlage für eine eigene Marktforschung. Mit den Erkenntnissen könnt Ihr eigene Produkte entwickeln und auf Eurem Online-Marktplatz anbieten.

Was wird für die Erstellung eines Online-Marktplatzes benötigt?

Eigentlich benötigt Ihr nur vier Dinge, um eine Verkaufsplattform zu erstellen: einen guten Plan, die richtige Software, Geduld und Geld. Bevor Ihr den Online-Marktplatz erstellt, sind viele Entscheidungen zu treffen und es gibt einiges zu tun: 

  • Business-Plan erstellen
  • das richtige Geschäftsmodell wählen
  • die Umsetzung selbst mittels Projektplan
  • möglicherweise Team-Aufbau

Ist der Online-Marktplatz erstellt, geht die Arbeit weiter: Launch, Vermarktung, Wachstum etc.

Den Online-Marktplatz zu erstellen, ist mit der richtigen Software also die einfachste Aufgabe. Die Vorbereitungen und die Arbeit danach sind am aufwendigsten. Im nächsten Abschnitt schauen wir uns die einzelnen Schritte der Vorbereitungen bis zur Erstellung des Online-Marktplatzes an.

Wie kann man einen Online-Marktplatz erstellen?

Einen Online-Marktplatz zu erstellen, ist mit viel Arbeit verbunden. Das kann einen im ersten Moment ziemlich überwältigen. Daher haben wir den Prozess in 7 Schritte aufgeteilt – von der Idee bis zur Erstellung des Online-Marktplatzes. Los geht’s!

7 Schritte um einen Online-Marketingplatz zu erstellen nacheinander aufgelistet


⁠Online-Marktplatz in 7 Schritten erstellen

Schritt 1: Marktforschung

Eure Idee mag fantastisch sein, aber wenn es keinen Marktbedarf gibt, werdet Ihr trotzdem scheitern. Um einen erfolgreichen Online-Marktplatz aufzubauen, müsst Ihr den Markt und die Zielgruppe gut kennen. 

Schaut Euch den Zielmarkt sehr genau an und filtert die attraktivsten Nischen heraus. Es ist einfacher, mit einer Nische zu starten. Wie Ihr wisst, hat auch Amazon nicht von Anfang an alles angeboten, sondern war zu Beginn eine Online-Buchhandlung.

Analysiert den Wettbewerb. Welche Marketingstrategie haben Eure Mitbewerber*innen? Welches Geschäftsmodell nutzen sie? So findet Ihr heraus, was bereits funktioniert und was Ihr besser machen könnt.

Identifiziert Eure Kund*innen. Da Ihr einen Online-Marktplatz erstellen wollt, habt Ihr zwei Zielgruppen: Verkäufer*innen und Käufer*innen. Beide Gruppen haben eigene Ziele und Herausforderungen. Erstellt daher für beide Gruppen Buyer-Personas, um die Bedürfnisse zu verstehen und Lösungen zu finden.

Schritt 2: Geschäftsmodell festlegen

Es reicht nicht, ein attraktives Angebot zu haben. Es muss auch profitabel sein. Um das sicherzustellen, müsst Ihr festlegen, wie Ihr Einnahmen auf Eurem Online-Marktplatz erzielen wollt. Wir gehen hier auf die üblichen Arten der Monetarisierung ein.

1. Anmeldegebühren

Erhebt einen Pauschalbetrag, um auf Eurem Online-Marktplatz verkaufen zu dürfen. Stellt Euch das wie eine Art Stand-Gebühr auf einem Flohmarkt vor. Der Vorteil ist, Ihr habt bereits zu Beginn Einnahmen, auch wenn der Online-Marktplatz noch nicht so bekannt ist. Der Nachteil ist, Eure Vision muss wirklich überzeugend sein, denn: Wieso sollten Verkäufer*innen Euch bezahlen, wenn Ihr noch keinen florierenden Online-Marktplatz habt? Die Anmeldegebühr wird außerdem allein nicht reichen, um ein profitables Geschäft aufzubauen.

2. Abonnements

Verkäufer*innen zahlen Euch regelmäßig einen Betrag, um ihren „Stand“ auf Eurem Online-Marktplatz behalten zu dürfen. Das sichert Euch ein laufendes Einkommen. Der Betrag darf aber nicht so hoch sein, dass es für die Händler:innen nicht lohnenswert erscheint, diesen zu zahlen.  Die Gebühr sollte in angemessenem Verhältnis zu den Gewinnen der Verkäufer*innen stehen. Es bietet sich an, unterschiedliche Pakete anzubieten. Gegen eine höhere Gebühr erhalten Verkäufer*innen bspw. mehr Funktionen.

3. Einstellungsgebühren

Für jeden Artikel, den Verkäufer*innen auf Eurem Online-Marktplatz einstellen, zahlen sie eine Gebühr. Die Gebühr kann fest oder variabel sein, je nach Produkt-Kategorie oder Produkt-Preis. Auch hier darf die Gebühr nicht so hoch sein, dass sie für Verkäufer:innen unattraktiv wird. Um die Gebühr noch attraktiver zu gestalten, könnt Ihr sie mit dem ersten Produktverkauf einziehen.

4. Verkaufsgebühren

Bei jedem Verkauf fällt eine Gebühr an. Umso mehr Verkäufe, umso höher Eure Einnahmen. Diese werden zu Beginn natürlich nicht so hoch sein. Wichtig ist, dass Ihr ein Zahlungs-Tool wählt, welches die Gebühr automatisch berechnen kann. Das spart Euch Zeit und Nerven.

Schritt 3: Marktplatz-Prozesse planen

Auf einem Marktplatz laufen viele unterschiedliche Prozesse ab. Als Betreiber*in des Online-Marktplatzes müsst Ihr diese planen und den reibungslosen Ablauf sicherstellen. Werfen wir einen Blick auf die grundlegenden Abläufe:

1. Verkäufer-Management

Ohne Verkäufer*innen kein Marktplatz. Ihr müsst Händler*innen akquirieren, sie beim Start begleiten und laufend als Ansprechpartner*in fungieren, um Zufriedenheit und Erfolg zu gewährleisten. Doch bevor Ihr Verkäufer*innen kontaktiert, müsst Ihr Informationen bereitstellen, wie der Marktplatz funktioniert und die Vorteile aufführen. Habt Ihr sie überzeugt, benötigt Ihr ein einfaches Anmeldeverfahren. Ihr solltet an dieser Stelle entscheiden, ob sich jede:r anmelden darf oder ob Ihr Anmeldungen prüft und einzeln akzeptiert.

Um die Gebühren einziehen zu können, muss bereits hier die Zahlungsabwicklung geklärt werden. Entweder Ihr nutzt ein Tool, das die Zahlungsabwicklung automatisiert oder Ihr bearbeitet die Zahlung manuell.

Habt Ihr das Anmeldeverfahren und die Zahlungsabwicklung geklärt, stellt sich als Nächstes die Frage nach den Rechten der Händler:innen. Inwieweit können sie ihren Auftritt gestalten? Haben sie Auswertungsmöglichkeiten? Ein eigenes Dashboard? Können sie ihre Artikel auf der Verkaufsplattform bewerben?

2. Produktverwaltung

Produkte sollten so einfach wie möglich eintellbar sowie im Produktkatalog suchbar und auffindbar sein. Ihr habt zwei Möglichkeiten, Euren Produktkatalog zu organisieren. Jedes Produkt gehört entweder zu einer Verkäuferin bzw. zu einem Verkäufer oder ein Produkt kann von mehreren Händler:innen angeboten werden. Letzteres ist z. B. auf Amazon der Fall. Je nachdem, wie Ihr Euch entscheidet, hat das Auswirkungen auf die Software, das Marktplatz-Layout und die Veröffentlichung der Produkte.

Außerdem müsst Ihr entscheiden, ob ein Import von bereits bestehenden Produkten der Verkäufer*innen auf anderen Online-Handelsplattformen möglich ist oder ob Ihr einen Service anbieten wollt, der die Einstellung übernimmt.

3. Zahlungsabwicklung

Die Zahlungsabwicklung auf einem Online-Marktplatz ist komplex. Kund*innen sollen bspw. bei unterschiedlichen Verkäufer*innen einkaufen können und erhalten eine Rechnung. Die Zahlungen müssen aber auf die Anbieter*innen aufgeteilt werden. Hinzu kommen unterschiedliche Zahlungen, z. B. die Zahlungen an Euch. Auch Steuern und Rechnungsstellung ist ein Thema, das Ihr hier berücksichtigen müsst. Die gewählte Zahlungslösung unterstützt optimalerweise all diese Prozesse.

4. Verwaltung von Logistik und Versand

Vertreibt Ihr auf dem Online-Marktplatz materielle Güter, stellt sich die Frage, ob diese direkt versendet werden oder Ihr das als Service anbietet. Versand-Service anzubieten steigert die Komplexität, da Ihr eine Lagerfläche benötigt und den gesamten Transport organisieren müsst. Wie auch immer Ihr Euch entscheidet, Eure Software muss diesen Prozess abbilden können oder entsprechende Integrationen ermöglichen.

5. Auftragsverwaltung

Damit die Bestellung der Kund*innen möglichst schnell ausgeführt wird, sollten die Verkaufenden sofort über Bestellungen informiert werden. Die Verwaltung von Bestellungen sollte möglichst einfach gestaltet sein. Kaufen Kund*innen bei mehreren Anbieter*innen ein, muss klar kommuniziert werden, wie versendet wird. Auf Amazon könnt Ihr als Kund*in bspw. sehen, welche Produkte zusammen geliefert werden und wann sie in etwa ankommen. Die Versandinformationen sollten durch Eure Verkäufer*innen bearbeitet werden können, um z. B. Sendungsverfolgungsnummern einzufügen. Kommt es zu Schwierigkeiten oder Verzögerungen, müsst Ihr ebenfalls einen Plan parat haben, wie Ihr damit umgeht. Am besten ist, eine direkte Kommunikation zwischen beiden Seiten einzurichten.

6. Marketing und Content-Management

Um Euren Online-Marktplatz zu bewerben und langfristig Kund*innen und Verkäufer*innen anzuziehen, benötigt Ihr einen Marketingplan. Einen wichtigen Aspekt bildet die Suchmaschinenoptimierung, denn dadurch erhaltet Ihr einen großen Teil der User. Eure Software sollte daher möglichst suchmaschinenfreundlich sein, d. h. Shops, Produktlisten und weitere Marktplatz-Seiten sind für Suchmaschinen optimiert. Die Inhalte werden zu einem Großteil von Euren Nutzer*innen erstellt. Um die Qualität der Inhalte zu sichern, solltet Ihr dafür einen Prozess aufsetzen.

Gerade zu Beginn ist noch nicht viel Content auf Eurem Marktplatz vorhanden. Daher bietet es sich an, Werbung zu schalten und so Euren Marktplatz bekannter zu machen.

7. Beziehungsmanagement für Verkäufer*innen und Kund*innen

Eine gute Beziehung zu den Nutzer*innen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Nur wer sich wohlfühlt, bleibt. Ihr seid zentrale*r Ansprechpartner*in für allerlei Anfragen.

Damit diese nicht überhandnehmen, solltet Ihr auf jeden Fall den direkten Austausch zwischen Verkäufer*innen und Kund*innen ermöglichen. So greift Ihr nur ein, wenn es zu Schwierigkeiten oder Diskussionen kommt.

Ihr selbst solltet mit allen Verkäufer*innen und Kund*innen via Massennachrichten kommunizieren können. Das ist wichtig, wenn es Neuerungen oder Aktionen gibt, die die gesamte Verkaufsplattform betreffen.

Schritt 4: Die wichtigsten Funktionen des Marktplatzes auflisten

Aus den bereits vorgestellten Prozessen lassen sich die Funktionen ableiten, die wichtigsten zumindest. Mit genau diesen solltet Ihr starten. Im Verlauf der Zeit und mit dem Wachstum des Online-Marktplatzes werdet Ihr dann sehen, ob weitere Funktionen sinnvoll sind oder nicht.

Schauen wir uns als Beispiel Funktionen für Verkäufer*innen an:

  • Registrierung auf der Plattform
  • Produktkatalog importieren und verwalten
  • Produkte einstellen
  • Bestellungen empfangen und bearbeiten
  • Benachrichtigungen über Bestellungen
  • Zahlungen erhalten
  • Rabattcodes erstellen und verwalten
  • privates Nachrichtensystem

Schritt 5: Zahlungsanbieter wählen

Ihr wisst bereits, dass die unterschiedlichen Zahlungsarten und -abwicklungen sehr unterschiedlich und vielfältig sind. Kund*innen kaufen Produkte, Verkäufer*innen zahlen Gebühren an Euch, Verkäufer*innen erhalten Zahlungen. Zusätzlich könnten noch Drittanbietende involviert sein. Wie werden all diese Zahlungen abgewickelt? Hier gibt es drei Möglichkeite:.

1. Direktzahlungen zwischen Käufer*innen und Verkäufer*innen

Ihr als Handelsplattform seid nicht an der Transaktion beteiligt, was im ersten Moment am einfachsten klingt. Aber: Das erschwert Euch die Erhebung von Transaktionsgebühren, wenn Ihr diese berechnen wollt. Eure Kund*innen können außerdem nicht gleichzeitig bei unterschiedlichen Händler*innen einkaufen. Jede Kaufabwicklung muss einzeln getätigt werden.

2. Zusammengefasste Zahlung für Kaufende

Käufer*innen tätigen eine Zahlung für alle Produkte. Ihr müsst die Summe im Nachhinein aufteilen und den Anbieter*innen auszahlen. Für die Kaufenden ist das praktischer, für Euch schwieriger.

3. Zeitgleiche, getrennte Zahlung an Verkäufer*innen

Hier wird die Zahlung der Kund*innen an der Kasse direkt aufgeteilt und vom Zahlungsdienstleister an die Verkäufer*innen überwiesen. Das ist die einfachste Lösung für Euch.

Achtet bei der Auswahl Eures Zahlungsdienstleisters also sehr genau, welche Funktionen unterstützt werden. Beliebte Anbieter sind z. B. Stripe Payments und PayPal.

Schritt 6: Marktplatz-Software wählen

Wie Ihr sicher schon bemerkt habt, sind Online-Marktplätze recht komplex im Aufbau. Ihr könnt alles selbst definieren, in einem Lasten- und Pflichtenheft festhalten und von einer Agentur umsetzen lassen. Oder Ihr geht den einfacheren und günstigeren Weg und entscheidet Euch für eine Online-Marktplatz-Software. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist es allein aus finanzieller Sicht keine Option, den Online-Marktplatz von Grund auf erstellen zu lassen.

Die Grundlagen für Euren Online-Marktplatz habt Ihr in den Schritten zuvor festgelegt. Um den Online-Marktplatz mit der richtigen Software umzusetzen, müsst Ihr die benötigten Funktionen und Prozesse im Blick behalten. Die Software-Lösung muss diese unterstützen. Prüft auch, ob der von Euch gewählte Zahlungsdienstleister integriert werden kann. Nutzt auf jeden Fall Test-Versionen, bevor Ihr Euch für eine Marktplatz-Software entscheidet.

Cloud-Lösungen sind meist recht einfach zu bedienen und Ihr benötigt kaum technisches Know-how. Der Nachteil ist, dass Anpassungsmöglichkeiten begrenzt sind. Denn bei Cloud-Lösungen habt ihr keinen Zugriff auf den Code. Stellt Ihr fest, dass Ihr mehr Flexibilität benötigt, solltet Ihr Euch Stand-alone-Software anschauen. Diese hostet Ihr selbst, habt also volle Kontrolle über den Quellcode und könnt im Prinzip alles ändern. Ohne technisches Know-how oder eine*n Dienstleister*in ist das aber keine Option. Abgesehen davon müsst Ihr die Software auch selbst warten und aktualisieren.

Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, die nicht unerwähnt bleiben soll, aber nicht zu empfehlen ist: Ihr habt bereits einen Online-Shop und möchtet ihn durch Erweiterungen zum Online-Marktplatz umwandeln. Wieso es nicht zu empfehlen ist? Ihr wisst mittlerweile, dass ein Online-Marktplatz anders funktioniert, als ein Online-Shop – nämlich in zwei Richtungen. Das führt bei Erweiterungen oft zu Problemen, weil die Online-Shop-Architektur einfach nicht auf diese Funktionen ausgelegt ist. Ohne qualifizierten, technischen Support wird Euch diese Variante garantiert um den Verstand bringen.

Schritt 7: Online-Marktplatz erstellen

Bis hierher musstet Ihr viele Entscheidungen treffen. Die letzte hat Euch zu Eurer Software geführt. Jetzt könnt Ihr wirklich loslegen! Zeit, den Projektplan für die Umsetzung des Online-Marktplatzes zu erstellen. Ob Ihr das Projekt klassisch oder agil umsetzt, im Team oder allein – der Projektplan hilft, den Überblick über Aufgaben, Zeit und Geld zu behalten. Wie lange die Umsetzung dauert, hängt von vielen Faktoren ab: Software, Budget, Personal, Funktionsumfang und mehr. Plant genug Zeit ein, um die wichtigsten Funktionen und Prozesse zu testen.

Der letzte Schritt ist getan, der Online-Marktplatz erstellt. Und nun? Zeit für den Launch!

Diesen solltet Ihr natürlich nicht erst planen, wenn der Online-Marktplatz fertig ist. Aber das ist ein anderes Thema und würden den Rahmen des Artikels sprengen.

Online-Marktplatz Software

Wie Ihr wisst, gibt es Cloud-Lösungen und Standalone-Softwares, mit der Ihr Euren Online-Marktplatz erstellen könnt. Wir haben Euch jeweils vier beliebte Online-Marktplatz-Softwares aus beiden Bereichen ausgesucht.

Cloud-Lösungen:

Standalone-Softwares:

Auf OMR Reviews findet Ihr weitere bewertete Marktplatz-Softwares für KMU und Enterprise.

Deshalb lohnt es sich einen Online-Marktplatz zu erstellen

Einen Online-Marktplatz zu erstellen braucht Zeit und ist nicht die nächste Get-Rich-Quick-Methode. Aber: Es ist ein spannender Einstieg in das E-Commerce-Business mit Potenzial für langfristigen Erfolg und hohen Gewinnen. Dank Software ist die Erstellung eines Online-Marktplatzes auch für kleine Unternehmen mit begrenzten Mitteln möglich.

Wollt Ihr doch lieber vorerst auf der Verkäufer*innen-Seite bleiben und Marktplätze kennenlernen, lest hier rein, um zu erfahren, wie Ihr mit Marktplatz-Softwares Euren Online-Umsatz ankurbelt.

Katharina-Maria Röder
Autor*In
Katharina-Maria Röder

Diese Autorin ist seit 2019 freiberufliche Texterin und Text-Trainerin und unterstützt Unternehmen dabei, ihren Blog-Content zu optimieren und mehr Reichweite zu generieren. Zuvor war sie als Produktmanagerin im E-Commerce bei Bechtle Logistik & Service GmbH tätig und koordinierte Marketingaktivitäten sowie Produktsupport. Außerdem sammelte sie Erfahrung als Project & Support Coordinator im Bereich Digital Learning bei der Haufe Akademie, wo sie Kundenprojekte im E-Learning betreute.

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