So entwickelt Ihr eine erfolgreiche Amazon-PPC-Strategie
Wir erzählen Euch, wo die Vorteile einer Amazon-PPC liegen, wie Ihr sie umsetzen könnt und welche Tools Euch dabei unterstützen
- Was bedeutet Amazon-PPC?
- Was kostet PPC?
- Was ist eine PPC-Strategie?
- Was sind die Vorteile einer Amazon-PPC-Strategie?
- Welche Amazon PPC-Strategien gibt es?
- Wie erstellt man seine eigene Amazon-PPC-Strategie?
- Welche Amazon-PPC-Tools sind empfehlenswert?
Amazon rechnet im Bereich Advertising bis 2023 allein auf dem US-Marktplatz mit einem Wachstum auf knapp 30 Milliarden US-Dollar. Damit würde sich der Werbeumsatz im Vergleich zum Jahr 2020 (15,73 Milliarden US-Dollar ) beinahe verdoppeln. Mit knapp 89 Prozent macht der Verkauf von Such- und Display-Anzeigen auf der eigenen Plattform den größten Anteil aus. Hingegen fallen 11 Prozent auf Anzeigen auf Videoplattformen und Off-Property-Anzeigen, die über das Amazon Delivery Service Program (DSP) angeboten werden. Besonders der Search-Kanal lässt das Retail-Media-Geschäft des prominenten Online-Marktplatz wachsen.
Als Händler*innen und Markeninhaber*innen bringt der Vertriebskanal viele Vorteile, aber steigt durch die Vielzahl an Werbekampagnen mit unterschiedlichen Ausrichtungen-Formen im Amazon-Advertising an Komplexität. Verkäufer*innen brauchen deshalb eine klare Amazon-PPC-Strategie, um auf Amazon erfolgreich Werbung zu schalten. Wie Ihr eine Amazon-PPC-Strategie für Euer Business aufbauen könnt, erklärt Johannes Ander Euch im Gastartikel.
Was bedeutet Amazon-PPC?
Amazon-PPC ist das Amazon interne Werbemodell für Suchmaschinenwerbung. Bei Pay per Click (PPC) entstehen bei den Werbetreibenden Werbekosten, sobald Klicks durch die Kunden generiert werden. Amazon bietet in der Advertising Console dabei drei Kampagnentypen (Sponsored Products, Sponsored Brands sowie Sponsored Display) an, die nach dem Abrechnungsmodell Cost-per-Click (Kosten pro Klick) abrechnen. Schaltet Ihr als Händler:innen die Werbekampagnen gänzlich ab, bleiben auch die Kosten aus. Ob das jedoch für Amazon Händler:innen immer schlau ist, Suchmaschinenwerbung gänzlich auszuschalten oder gar nicht erst zu starten, lässt sich anhand einer Analyse des eigenen Portfolios und Amazon-PPC-Kosten besser bewerten.
Empfehlenswerte Amazon-PPC-Tools
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Was kostet PPC?
Jeder Markeninhaber:innen besitzt das Ziel, seine Marke auf Amazon durch Advertising möglichst weit vorne in der Suche zu platzieren. Doch die Platzierung der Marke und der individuellen Produktgruppen hängt stark davon ab, ob Amazon die Produkte als relevant für die entsprechende Suche einstuft.
Neben der Suchmaschinenrelevanz ist die Zuordnung der Artikel in die jeweilige Amazon-Kategorie (Browse-Node) wichtig, damit Amazon die Werbung zutreffend ausspielen kann. Faktoren wie der Produktpreis, die Warenverfügbarkeit, der Amazon-Titel sowie das Hauptbild sind elementar in Hinblick auf die Click-Through-Rate (CTR) und die Conversion Rate. Weitere SEO-Optimierungsmöglichkeiten wie die Bullet-Points, die Beschreibung und der A+ Content sind ebenfalls relevant, jedoch für Kunden:innen in der Werbekampagnen-Anzeige nicht sofort sichtbar.
Um das eigene Marken-Potenziale für Amazon Advertising herauszufinden, empfiehlt es sich das eigene Produktportfolio genauestens zu analysieren. Daraus lässt sich dann ableiten, welche Produkte für Performance Marketing auf Amazon überhaupt in Frage kommen und welche sich eher für eine organische Listung eignen – ohne datengetriebenes Advertising.
Basic Start mit Margenkalkulation und Kategorisierung des Portfolios
Bevor überhaupt ein Cent Werbekosten generiert wird, sollte Euch klar sein, welche Produkte sich überhaupt zu bewerben lohnen, um neben der organischen Sichtbarkeit weiteren Ad Traffic zu nutzen und welche SKUs absolut keine Marge besitzen, um eine nachhaltige Amazon-PPC Strategie aufzusetzen.
Es empfiehlt sich zunächst den sogenannten Break-Even-ACoS zu bestehen. Der Break-Even-Wert oder die Gewinnschwelle sind betriebswirtschaftliche Werte, die jeder Markeninhaber:innen individuell bestimmen sollten. Der Amazon ACoS steht für “Advertising Cost of Sale” und misst das Verhältnis zwischen Werbekosten und generiertem PPC-Umsatz. Dabei werden die Werbekosten durch den Umsatz dividiert. Der Wert aus dem Amazon Kosmos ist vergleichbar mit der KUR (Kosten-Umsatz-Relation), die Marketer:innen in Verbund mit Google AdWords bzw. Affiliate Marketing häufig verwenden.
Je höher der ACoS, desto größer der Anteil der entstandenen Kosten. Zusätzlich können Werbekampagnen ebenfalls nach dem ROAS gesteuert werden. Der ROAS (Return on Advertising Spend) stellt das Verhältnis der durch die Werbemaßnahmen generierten Einnahmen zu den Kosten einer Werbekampagne dar. Anders ausgedrückt: der ACoS ist das Inverse des ROAS. Beide Werte sind in der Amazon-Advertising-Console Bestandteil des Amazon eigenen Dashboards sowie neuerdings der Amazon-PPC-Reports.
Mit Hilfe der Break-Even-ACoS Analyse können Verkäufer:innen oder Amazon Beratungen gemeinsam Zielwerte in Bezug auf ACoS, ROAS oder zum Beispiel CPO (Cost-per-Order) für das eigene Amazon Advertising festlegen, die die Amazon PPC Kosten senken beziehungsweise eine möglichst effiziente Kampagnensteuerung ermöglichen.
Darüber hinaus kann durch die erstellte Margenanalyse (z.B. Ziel-ACoS) sowie der zu erwartenden Conversation Rate pro Produktgruppe die optimalen Klickpreise für die Werbekampagnen berechnet werden. Die Berechnung des CPCs ist jedoch weitaus komplexer und sollte unter Berücksichtigung der produktspezifischen Conversation Rates, Kampagnentypen sowie des Prinzip der Zweitauktionspreises, in regelmäßigen KPI-Analysen wiederholt werden.
Selbst wenn alle Klickpreise bestimmt sind, gibt es Minimum-Gebote, die die PPC-Strategie beeinflussen können. Kurz gesagt, nicht jedes Produkt ist für jede Werbekampagne geeignet oder rentabel, wenn z.B. bei Sponsored Brands Videos (SBV) ein Minimum-Gebot von 0.15 Euro von Amazon angesetzt wird. Konvertiert das Produkt nicht, hilft auch das beste Gebotsmanagement wenig, sondern nur noch das Abschalten bzw. Pausieren der Werbekampagne.
Sponsored Brands Ads besitzen jedoch auf der Suchergebnis-Seite eine prominente Darstellung. Bei einem neuen Produkt sollten vorab Werbeformate wie Sponsored Product Ads verwendet werden, um das Potenzial für eine weitere Branding-Werbekampagne mittels Sponsored Brands zu testen. Relevante Produkte besitzen mit ausreichend Konvertierung bei SP-Kampagnen und Produktbewertungen die Chance selbst bei einem kalkulierten Minimum-CPC Erfolge einzufahren – Stichwort: höchste Relevanz. Annäherungsversuche über zunächst günstigere Kampagnentypen sind elementar, um die Erfolgschancen zu evaluieren.
Neben der Margenberechnung können jedoch auch Markenziele, wie z.B. Marken- oder Produktbekanntheit über den eigenen Shop hinaus, eine wichtige Rolle bei der Definition der späteren PPC-Strategie einnehmen. Ein Benchmark-Vergleich der durchschnittlichen ACoS-Werte nach Amazon-Kategorien ist zwar interessant, solltet Ihr jedoch nicht als Basisannahme für das eigene Amazon-PPC-Management verwenden.
Was ist eine PPC-Strategie?
Um das Produktportfolio möglichst effektiv auf Amazon zu vermarkten, bedarf es einer strukturierten Amazon-PPC-Strategie, die eine möglichst effiziente Steuerung ab Start der Werbekampagnen ermöglicht. Dabei geht es auch um eine Differenzierung gegenüber dem Wettbewerber sowie das Hervorheben der eigenen Mehrwerte durch Amazon PPC unter Berücksichtigung der Relevanz des Amazons A9 Algorithmus.
Analysiert das eigene Portfolio
Ein Grundstein der PPC Strategie ist das eigene Portfolio, das Ihr analysieren und in einzelne Produktgruppen klassifizieren solltet. Diese Gruppen haben identische Margen und Ziel-Werte, um trotz der Komplexität des PPC Managements, später Kampagnen – und Conversion-Tracking optimal steuern zu können. Ob Start-up, Mittelständler oder Großkonzern, dieser Schritt ist elementar für eine nachhaltige Allokation des Werbebudgets und den Erfolg von Performance Marketing.
Findet die richtigen Keywords
Die Keyword-Recherche bedarf, je nach Portfoliogröße, etwas mehr Zeit. Der vollständig halber muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass nicht nur Keywords eine wichtige Rolle bei Amazon-PPC-Kampagnen spielen, sondern auch die ASINs bzw. Produkte der Konkurrenz, die für das Product Targeting unabdingbar sind.
Erstellt Keyword-Cluster für das richtige Kampagnenmanagement
Hierbei ist vor allem wichtig, dass Ihr generische Keywords nicht mit Markennamen in Performance-Kampagnen kombiniert, sondern in eigenen individuellen Werbekampagnen platziert. Das gilt nicht nur für Fremdmarken-Begriffen, sondern auch Begrifflichkeiten rund um die eigene Marke. Wer das Spiel auf das höchste Level setzen möchte, gruppiert sogar diese Keywords nochmal nach Relevanz und nicht passende Begriffe können später beim PPC Kampagnen Setup bei “weitgehenden” und “phrasenhaftigen” Kampagnen auf “negativ” gesetzt werden.
Markeninhaber:innen mit einem extrem vertikal differenzierten Produktportfolio, also Produkten, die innerhalb der Marke andere Zielgruppen besitzen, haben die effizienteste PPC-Steuerung, wenn die eigenen Marken-Keywords entsprechend nach Produktgruppe bespielt werden. Wer ein “Katzenkratzbrett” sowie einen “Fön” anbietet, dem empfiehlt sich eine klare Trennung und nicht alle Longtail-Keywords der eigenen Marke in eine Kampagne zu legen. Das sorgt nicht nur für ungewollte Klicks, sondern auch unnötige Kosten.
Basic Campaign Setup: leitet Eure eigene Amazon PPC Strategie ab
Je besser Ihr die Keyword-Recherche betrieben habt, desto einfacher fällt es Euch, Keywords zu gruppieren und die PPC-Strategie strukturiert aufzusetzen. Amazon-SEO -Tools liefern inzwischen standardmäßig Exportdateien mit Keywords sowie potenzialen Suchdaten, die mit etwas Eigenleistung und Klicks simple kategorisiert werden können. Damit Ihr möglichst die richtigen Suchanfragen erhaltet und der Amazon Algorithmus Eure Produkte bestmöglich einstufen kann, spielt die Qualität der Keywords auf der Product Detail Page (PDP) eine entscheidende Rolle. Es “gewinnt” nicht der, der möglichst viele Begriffe integriert, sondern, derjenige, der eine lesbare und verständliche Seitenstruktur aufgesetzt hat (Retail Readiness) – neben der Relevanz, aber das versteht sich inzwischen von selbst. Bei der Gliederung der PPC-Struktur und den Kampagnentypen mit den einzelnen Anzeigen-Kampagnen gibt es unterschiedliche Ansätze.
Targets: Definiert klare Ziele für die Kampagnen
Als Unternehmer:innen muss Erfolg messbar gemacht werden. Jedes Unternehmen verfolgt individuelle Ziele und definiert spezifische KPIs, demzufolge sollten die Pay-per-Click-Kampagnen-Ziele zu den eigenen Bedürfnissen und Anforderungen passen. Beispielsweise kann die PPC-Strategie beim Produktstart für einen x-beliebigen Zeitpunkt eine andere sein als nach sechs Monaten oder einem Jahr. Während am Anfang der Fokus auf maximaler Sichtbarkeit, Impressionen und Conversations liegen könnte, wird im zweiten Schritt das Ziel der Profitabilität verfolgt. Dabei sind die Zeiträume ebenfalls produkt- und unternehmensspezifisch und dienen nur als Beispiel. Eine klar definierte Ziel-Strategie spart Arbeitszeit, reduziert Controlling-Prozesse und sorgt für eine einheitliche Basis – unabhängig, ob mit einer PPC-Agentur oder Inhouse operiert wird.
Zusätzlich sorgen sinnvolle Kampagnen-Strukturen dafür, dass Amazon-PPC möglichst effizient und erfolgreich betrieben werden kann. Dabei sind diese Strukturen der Grundstein der PPC-Strategie.
Was sind die Vorteile einer Amazon-PPC-Strategie?
Mit Amazon Advertising können die USPs einer Marke und deren Produkte auf der Plattform das volle Potenzial entfalten. Am Ende kommt es darauf an, dass Eure Marke gesehen und vor allem gekauft wird. Händler:innen, die schon einige Jahre auf dem Marktplatz in Ihrer Kategorie Platzhirsch sind, werden ohne zusätzliche Werbemaßnahmen nicht so schnell organisch von Ihren Plätzen in den Top-Rankings vertrieben.
Die entscheidenden Vorteile einer Amazon-PPC-Stratege sind Wachstum und Branding, denn Amazon wird nach wie vor als Produktsuchmaschine bevorzugt benutzt und ein gutes Ranking der eigenen Produkte steigert die Sichtbarkeit der Marke. Besitzt Euer Produkt dazu noch sehr guten Content und Bewertungen kann dies darüber hinaus auch für weitere Vertriebskanäle vorteilhaft sein.
Wer die eigenen Kostenstrukturen bzw. Produktmargen nach Abzug aller Kosten sowie Marktplatz-Provisionen kennt, kann die Advertising-KPIs für PPC definieren und die Art der Werbestrategie festlegen. Hierbei sind die Ziele individuell, ob hohe Ausspielung (Impressions) oder Conversations ist dem Produkt-Lifecycle und der eigenen Marketing-Strategie überlassen.
Welche Amazon PPC-Strategien gibt es?
Eine gute Amazon-PPC-Strategie soll dem Zweck der Marke oder des Produktes dienen. Jeder Markeninhaber:innen kennt seine Strategie-Ziele am besten.
Defense wins championships: schützt Eure Marke!
Wer seine Marke liebt, sorgt dafür, dass es für Wettbewerber nicht einfach ist, Begriffe rund um die eigene Marke für sich einzunehmen und dazu höher zu ranken als man selbst. Die CPCs können an dieser Stelle in der Regel höher angesetzt werden, da Amazon die Relevanz pro Marke wertet. Ist dies nicht der Fall und die Werbekosten steigen oder stagnieren, ist eine Produkt-Optimierung unabdingbar.
In dem Beispiel wurde die Kampagne neu aufgesetzt. Je nach Traffic und Zielsetzung, sollte die eigene Kosten-Umsatz-Relation selbst definiert werden.
Catch me if you can: Zeit für Cross-Selling und Up-Selling!
Product Targeting Ads (PTA) eignen sich hervorragend für alle drei Werbekampagnen und sollten selbst bei geringer Marge für ein markeninternes Cross-Selling und ggf. Up-Selling verstärkt genutzt werden.
Auch hier gilt: Ihr entscheidet dabei wie viel Euch Eure Marke wert ist und bis zu welchem Grad Ihr die Konkurrenz von Euren eigenen Produktseiten fernhalten möchtet.
Cross-Selling-Kampagnen mit komplementären Produkten haben sich bewährt. Einerseits können die Werbeplätze für den Wettbewerb blockiert werden und der Umsatz der Marke erhalten bleiben. Andererseits bieten solche PPC-Strategien beim Produktlaunch auf Amazon die Möglichkeit dank der eigenen (generierten) Reputation und Top-Seller-Beispielen, neue Produkte entsprechend zu boostern. Ebenfalls an dieser Stelle gilt die Frage: Macht die Verknüpfung der eigenen Produktreihen für den:die Käufer:in Sinn?
Offense wins games: mit Struktur zum PPC Erfolg auf Amazon
Da für den:die Käufer:innen die produktbezogene einige Werbeanzeigen kaum von den organischen Suchergebnissen zu unterscheiden sind, unterstützen die Werbekampagnen die allgemeine Sichtbarkeit und die Absätze auf Amazon. Dabei gibt es das Keyword-Targeting sowie das Product-Targeting im Cost-per-Click (CPC)-Bereich.
Mittels Sponsored Products Ads und Sponsored Brands Ads könnt Ihr Werbung auf das Keyword “ Kaffee “ schalten und zugleich die etablierten und besser positionierten Wettbewerber:innen offensiv bewerben. Darüber hinaus können die Amazon-Suchergebnis-Seiten benutzt werden, um herauszufinden, welche Produkte des Wettbewerbs bereits organisch und gut auf den vorderen Positionen in der Suchergebnisse-Seite im Ranking platziert sind. Somit kann ich nicht nur Werbung auf das Keyword “Kaffee” schalten, sondern zu dem gleichnamigen Suchbegriff durch Product-Targeting-Kampagnen die Konkurrenz direkt auf der Product-Detail-Page attackieren. Oft werden hierfür Amazon-Tools oder Browser-Extensionen eingesetzt, um die gewünschten Suchergebnisse zu filtern.
Amazon bietet den Werbetreibenden drei Werbekampagnen-Typen an, die sich auf unterschiedliche Art und je nach Steuerung, lohnen. Dabei empfiehlt es sich mit den Amazon Sponsored Products-Kampagnen zu starten und je nach Erfolg und Zielsetzung, weitere Kampagnen-Typen abzuleiten. Insbesondere für das eigene Branding bieten sich die Sponsored-Brands-Ads sowie die Sponsored-Display-Ads an. Beide Werbetypen besitzen Werbeplätze innerhalb der Amazon-Suche und eine höhere Sichtbarkeit auf den Amazon-Produktdetailseiten. Sie bieten daher eine gute Möglichkeit, die Markenbekanntheit zu steigern und möglichst viele potenzielle Käufer*innen mit dem eigenen Logo vertraut zu machen.
Wie erstellt man seine eigene Amazon-PPC-Strategie?
1. Clustert Eure Amazon-Artikel
Bevor Ihr Werbeanzeigen schaltet, solltet Ihr bereits die Produkte definieren, die Ihr entsprechend bewerben wollt. Hierbei können Produkte gruppiert werden nach Marge und Amazon-Produktkategorie (Browse Node). Zusätzlich haben Amazon Seller die Möglichkeiten diese Gruppierung nochmals nach Versand durch Amazon (Fulfillment by Amazon) oder Versand durch Verkäufer zu unterteilen. Eine solche Unterteilung der Artikel empfiehlt sich fortgeschrittenen Amazon-Sellern, da diese die Komplexität im PPC-Management steigern kann.
2. Erstellt Amazon-Portfolios sinnvoll
Um den Überblick in der Advertising Console zu behalten, bietet Amazon Portfolios für die Werbekampagnen an. Die Portfolios können individuell nach Zielsteuerung oder der “Produktgruppe” benannt werden. Der Vorteil liegt darin, dass jedes Portfolio mit einem individuellen Portfolio-Budget auf bestimmte und unbestimmte Zeit eingestellt werden kann. Darüber hinaus lassen sich so bei einem Produktlaunch Werbekosten bestmöglich steuern und die PPC-Performance dank Reports individuell optimieren. Dabei solltet Ihr beachten, dass ein Budgetlimit für den Kampagnenmodus und den Produktlebenszyklus Euch limitiert, denn Eure Kampagnen nehmen bei einer Ausschöpfung des Budgets nicht mehr an den Bietauktionen teil und die Wettbewerber:innen gewinnen.
3. Nutzt manuelle Amazon-Kampagnen
Amazon bietet Werbetreibenden manuelle und automatische Werbekampagnen an mit unterschiedlichen Ausrichtungstypen und Werbeplätze auf der Amazon-Seite an. Nutzt die verfügbaren Werbemöglichkeiten und gestaltet Eure Werbekampagnen strukturiert und möglichst vielfältig. Erstellt manuelle Kampagnen mit Keyword-Targeting und Product-Targeting. Achtet auf den Eigenschutz der Marke (Defense-Kampagnen), um von einer kostengünstigen Eigenwerbung mit einer hohen Conversion Rate zu profitieren.
Wenn Shopper:innen gute Erfahrungen sammeln durften, könnt Ihr diesen Effekt für Cross-Selling- und Up-Selling-Kampagnen nutzen. Artikel, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit konvertieren und eine entsprechende Marge besitzen, eignen sich für offensivere Kampagnen (Offense-Kampagnen) mit höheren Geboten. Die Anzeigen, die keine Verbesserung erzielen, können über die Gebote gesteuert oder pausiert werden. Bei Sponsored Brands und Sponsored Display Ads erzielt Ihr eine höhere Klickwahrscheinlichkeit, wenn das benutzerdefinierte Bild (Mood-Bild) entsprechend die Botschaft der Keywords vermittelt.
4. Gebotsanpassung nach Platzierung für Topseller
Einen zusätzlichen Performance-Boost können für gut performende Kampagnen die Gebotsstrategie Gebote nach Platzierungen mit sich bringen. Amazon Advertising bietet dabei zwei beeinflussbare Steuerungen an. Die Strategien lauten Top-of-Search (Über den Suchergebnissen erste Seite) und Produktseiten. Diese Strategien beeinflussen die festgelegten CPCs um das x-Fache und sollten unter Berücksichtigung der vergangenen Performance und den eigenen KPIs erstellt werden.
5. Verwendet automatische Kampagnen mit Logik
Auto Kampagnen bei Sponsored Products können Euch helfen, Eure Ausspielungen in unterschiedlichen Anzeigenauktion zu maximieren. Um Auto Kampagnen möglichst effizient und erfolgreich zu nutzen, sollten alle Produkte vorher eine SEO-Optimierung durchlaufen. Neben den Keywords, die auf der Produktseite und im Amazon Backend als allgemeine Suchbegriffe hinterlegt werden, müssen sich die Produkte in der richtigen Kategorie befinden. Ihr könnt Eure gruppierten Artikelgruppen (Cluster) nutzen und alle Artikel in die Auto Kampagnen mit niedrigem Startgebot legen. Die Kampagnen können niedrige Werbeplätze belegen und gleichzeitig Cross-Selling begünstigen. Diese Kampagnen haben nur dann Erfolgschancen, wenn die Artikel optimiert sind.
Welche Amazon-PPC-Tools sind empfehlenswert?
Amazon-Tools sind für die SEO-Optimierung und das Amazon-Advertising essentiell. Zum einen kann es ab einer Vielzahl von unterschiedlichen Produkten und Kategorien schnell unübersichtlich werden, sodass der Überblick über die PPC-Kampagnen leicht verloren geht. Ein weiterer Vorteil von Amazon-Tools liegt darin, dass diese die Kampagnendaten und Reports aus Amazon Advertising länger als 60-90 Tage speichern. So können ohne viel Aufwand PPC-Daten aus der Vergangenheit analysiert und mit einem beliebigen Zeitpunkt miteinander verglichen werden. Diese Tools eignen sich zum Beispiel dafür:
1. Helium 10
Helium 10 ist ein Amazon-Tool, dass sowohl Amazon-PPC also auch die Amazon-SEO-Optimierung unterstützt. Dabei gibt es unterschiedliche Features, die entweder bei der Keyword-Recherche, dem Keyword-Tracking oder sogar der Analyse von Amazon-PPC-Reports hilft. Zusätzlich bietet Helium 10 eine Browser-Extension an, die eine erste Datenanalyse und das Extrahieren von Konkurrenz-ASINs ermöglichen.
2. Adspert
Auch das Tool Adspert bietet Euch Unterstützung in der Verbindung, Optimierung und dem Vergleich von Amazon-PPC-Kampagnen. Das Tool setzt dabei auf eine KI, die automatisch die leistungsstärksten Einstellungen für Eure Werbekampagnen findet. So stellt Ihr sicher, dass Ihr immer auf die effizientesten Gebote sowie besten Keywords und PATs setzt.
3. Perpetua
Ab einer bestimmten Portfoliogröße ist eine manuelle Steuerung der PPC-Gebote nicht mehr ohne weiteres möglich. Damit die PPC-Kosten automatisch überwacht werden, empfiehlt sich ein Amazon-PPC-Tool, das Kennzahlen wie den ACOS überwacht und nach Bedarf anpasst. Perpetua arbeitet mit verschiedenen PPC-Strategien und Keyword-Harvesting-Ansätzen, die auf unterschiedliche Kampagnen angewendet werden können. Darüber hinaus lassen sich die Rankings der Top-Keywords automatisch überwachen.
4. Adference
Adference baut auf eine automatische Kampagnenerstellung und Search-Term-Optimierung. Neben den unterschiedlichen Kampagnen-Strategien, bietet das Amazon-Advertising-Tool einen Machine-Learning-Ansatz, um das eigene PPC-Portfolio des Accounts bestmöglich zu analysieren und automatisierte Ableitungen für das Gebotsmanagement vornehmen zu können.
5. Amalyze
Bei Amalyze handelt es sich um Amazon-Tool, das besonders die Keyword-Recherche für Amazon-PPC-Kampagnen erleichtert und weitere Marktplatz-Daten liefert. Diese Amazon-Daten können sowohl als Grundlage für das eigene Advertising als auch für die SEO-Optimierung dienen. Amalyze bietet ebenfalls eine Browser-Extension an.
6. AMZ Tools
AMZ Tools liefert mit der eigenen Browser-Extension eine detaillierte Keyword-Analyse von entsprechenden Amazon-Produkten. Dabei gibt die Browser-Erweiterung Auskunft über den organischen und gesponserten Absatz. Zusätzlich liefert AMZ Tools Suchplatzierungsdaten und Rankingdaten, die eine erste SEO- und Kampagnen-Optimierung begünstigen.