Influencer-Vertrag – Alles, was du darüber wissen solltest

In diesem Artikel erfährst du, was ein Influencer-Vertrag ist, welche Arten es von Influencer-Verträgen gibt und warum diese für dich und dein Unternehmen notwendig sind

Sophia, 24 Jahre alt, täglicher Fashion-Content, 120.000 Follower auf Instagram und sie scheint das ideale Gesicht für deine Marke zu sein. Doch mit der Auswahl der richtigen Influencer ist es noch nicht getan – jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Zunächst muss ein Vertrag aufgesetzt werden. 

In diesem Artikel erfährst du, warum das notwendig ist und was dabei zu beachten ist. Unser Gastautor Florian Söllner erklärt dir in seinem Gastartikel, welche Tools bei der Influencer-Auswahl helfen können, was ein Influencer-Vertrag eigentlich ist und warum er als Kooperationsgrundlage, wie auch in anderen Geschäftsbeziehungen, unerlässlich ist. Im nächsten Schritt findest du eine Checkliste mit allen Bestandteilen, die in deinem Influencer-Vertrag unbedingt enthalten sein sollten. Außerdem erklärt er dir die verschiedenen Vertragsarten und wie die Rechtsgrundlage aussieht, wenn ein Management hinter einem Content-Creator steht.

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Welcher Influencer passt zu deinem Unternehmen?

Wenn du als Unternehmen ins Influencer-Marketing einsteigen möchtest, ist die Wahl des passenden Influencers von entscheidender Bedeutung. Doch wie findest du die perfekten Influencer*innen für deine Kampagne? Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Anbietern, die dir bei der Suche nach Influencern helfen können. Einige der bekanntesten Anbieter sind Upfluence, influData, EQOLOT, Storyclash und LikeOMeter. Doch welcher Anbieter ist der richtige für dich?

Als Profi im Bereich des Influencer-Marketings nutzen wir die IROIN® Influencer Marketing Suite, die uns eine effiziente und zielgerichtete Suche nach den passenden Influencern ermöglicht. Mit Hilfe von Datenanalysen und KI-Technologien können wir hier gezielt nach Influencern suchen, die zu unserem Unternehmen und zu unserer Zielgruppe passen. So steht einer erfolgreichen Umsetzung von Influencer-Kampagnen nichts mehr im Weg.

Empfehlenswerte Influencer Marketing Software

Auf unserer Vergleichsplattform OMR Reviews findest du weitere empfehlenswerte Influencer-Marketing-Tools. Wir stellen über 70 Lösungen vor, die speziell auf die Bedürfnisse von Influencer-Marketing-Agenturen, Marken und Unternehmen zugeschnitten sind. Diese Influencer-Marketing-Software bietet umfassende Unterstützung in allen Aspekten des Influencer-Marketings. Nutze diese Gelegenheit, die verschiedenen Softwarelösungen zu vergleichen und dabei auf authentische und verifizierte Nutzerbewertungen zurückzugreifen:

Was ist ein Influencer-Vertrag?

Ein Produkt oder eine Dienstleistung über eine Einzelperson auf Social Media zu bewerben, ist noch ein (relativ) neues Konzept. Heutzutage greifen aber immer mehr Unternehmen auf dieses Geschäftsmodell zurück, insbesondere wenn es darum geht jüngere Zielgruppen zu erreichen. Durch die Zusammenarbeit mit Influencern, die über eine große und aktive Community verfügen, können Marken ihr Publikum für sich erschließen und ihre Marktpräsenz steigern. Den passenden Influencer zu finden, ist gar nicht so einfach. Dafür gibt es heute Influencer-Marketing-Tools, d. h. Datenbanken, über die du mithilfe von Suchkriterien direkt nach Influencern suchen kannst. Dazu hat OMR Reviews bereits ein Ranking mit verschiedenen Influencer-Marketing-Tools aufgestellt. 

Üblicherweise erklären sich die Influencer bereit, für die Produkte oder Dienstleistungen einer Marke zu werben und erhalten dafür eine Vergütung. Wie bei allen geschäftlichen Beziehungen ist auch hier die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit eine gute Vertragsgrundlage. Im Bereich des Influencer-Marketings werden mit einem solchen Vertrag die Rahmenbedingungen zur Geschäftsbeziehung festgelegt. Dazu gehören inhaltliche Details der Werbekampagne, Dauer der Zusammenarbeit und z. B. Honorarvereinbarungen. Der Vertrag ist notwendig, um die Erwartung beider Parteien und Bedingungen zur Zusammenarbeit festzulegen. So soll verhindert werden, dass Missverständnisse oder Streitigkeiten entstehen und dafür gesorgt werden, dass die Beziehung zwischen Influencer und Unternehmen möglichst lange aufrechterhalten wird.

Warum ist ein Influencer-Vertrag sinnvoll?

Jede Geschäftsbeziehung birgt ein gewisses Risiko. Dies gilt insbesondere für einen Influencer, der eine dritte Partei ist und lediglich einen Werbeauftrag hat.

Bei einer Influencer-Kooperation ist es daher sinnvoll, sich vertraglich abzusichern, damit deine Investition ins Content-Marketing ausreichend geschützt ist. 

Es besteht immer ein gewisses Risiko, dass sich Influencer nicht an Vereinbarungen halten oder dass die Inhalte nicht einem vorgegebenen Maßstab entsprechen, weil z. B. das Interesse an der Kampagne verloren geht oder die Planung unzureichend ausfällt. Ebenso kann es passieren, dass ein Werbepartner gegen Vereinbarungen verstößt, indem er z. B. gesponserte Inhalte ohne Kennzeichnung veröffentlicht oder Inhalte deiner Brand ohne deine Erlaubnis verwendet. Der Vertragsabschluss vor Beginn der Zusammenarbeit schützt dich vor solchen Risiken.

Was gehört in einen Influencer-Vertrag?

Ein Influencer-Kooperationsvertrag sollte bestimmte Anforderungen erfüllen, um sowohl das Unternehmen als auch die Influencer zu schützen und Missverständnisse zu vermeiden. Falls du bereits dabei bist für eine Kooperation mit einem Content Creator einen Vertrag aufzusetzen, stell sicher, dass die folgenden Elemente in deinem Vertrag enthalten sind. 

Wir haben eine Influencer-Vertrags-Checkliste für dich zusammengestellt:

1. Beschreibung der Kooperation: 

Aus dem Vertrag sollte klar hervorgehen, welche Leistungen der Influencer zu erbringen hat. Dabei sollten auch Inhalte, Fristen und Posting-Frequenzen definiert werden. Diese Leistungen können sich auch an der Art des Contents unterscheiden, wie Art der Plattform oder Art und Länge des Beitrags. 

2. Zeitraum der Zusammenarbeit: 

Der Vertrag sollte den Beginn und das Ende der Zusammenarbeit sowie die Dauer der Kampagne festlegen. Grundsätzlich ist eine langfristige Marken-Freundschaft erstrebenswert, dennoch kann es natürlich auch sein, dass ein gewisser Zeitraum vorgegeben ist. Zudem ist es sinnvoll einen Zeitplan anzufertigen, aus dem hervorgeht, wann der Auftrag erteilt wurde und bis wann er abgeschlossen sein muss. 

3. Zahlungsbedingungen: 

Der Vertrag sollte die Höhe des Honorars, die Zahlungsbedingungen und die Zahlungstermine für den Influencer festlegen. Das Honorar ist an Faktoren wie Reichweite, Interaktionsrate, Art und Dauer der Kooperation gebunden. Der Tarif für die Zusammenarbeit richtet sich also nach dem Bekanntheitsgrad der Person. Darüber hinaus sollte geklärt werden, ob bzw. welcher Betrag im Vorfeld gezahlt wird und wie hoch die Abschlusszahlung ist, welche Fristen für Zahlungen bestehen und wann bestimmte Inhalte fertig sein müssen. Es ist ratsam, an dieser Stelle besonders präzise zu sein, da dies die Umsetzung erleichtert und Missverständnissen vorbeugen kann. In einigen Fällen wird der Influencer auch mit Sachleistungen entlohnt, d. h. er erhält kostenlose Produkte oder Zugang zu exklusiven Veranstaltungen.

4. Eigentum an Urheberrechten: 

Häufig liegt das Copyright bei dem Influencer, aber es gibt auch Fälle, in denen die Marke die Rechte besitzen oder ein gemeinsames Copyright haben möchte. Im Vertrag sollte geklärt werden, wer die Rechte an den erstellten Inhalten besitzt und wie diese Inhalte genutzt werden dürfen. Außerdem ist es empfehlenswert, im Vertrag festzulegen, dass der Content Creator den Namen, die Fotos und das Logo deines Unternehmens in den Inhalten verwenden darf.

5. Vertraulichkeitsbestimmungen:

Angenommen, der Influencer wird im Rahmen seiner Arbeit vertrauliche Informationen erhalten, sollte im Vertrag festgelegt werden, dass diese Informationen vertraulich behandelt werden müssen und nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen.

6. Haftungsbeschränkungen:  

Der Vertrag sollte Regelungen enthalten, die die Haftung des Unternehmens und des Influencers beschränken, um unvorhergesehene Risiken und Probleme zu vermeiden.

7. Kündigungsbestimmungen

Im Vertrag sollte festgelegt werden, unter welchen Umständen eine der beiden Parteien die Vereinbarung kündigen kann und welche Folgen dies hat. Dies wird dazu beitragen, beide Parteien zu schützen, wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt oder eine Partei die Vereinbarung nicht einhält.

8. Ausschlussklauseln

In manchen Fällen empfiehlt es sich, den Influencer als Vertragspartner zu verpflichten, nicht mit anderen Marken oder Wettbewerbern zu kooperieren, zumindest so lange die Zusammenarbeit andauert. 

Um Missverständnisse oder rechtliche Konflikte zu vermeiden, ist es wichtig, dass sowohl du als Unternehmen als auch der Influencer den Inhalt und die Bedingungen des Vertrages vor der Unterzeichnung sorgfältig lesen und verstehen. Außerdem empfiehlt es sich, dass beide Parteien den Vertrag von einem Anwalt oder einer Anwältin prüfen lassen.

Welche Arten von Influencer-Verträgen gibt es?

Es gibt verschiedene Vertragsarten für Influencer, die abhängig von Zweck und Umfang der Zusammenarbeit variieren können. Einige Beispiele dafür sind:

  • Einmalige Verträge: Dein Unternehmen und der Influencer vereinbaren eine einmalige Kooperation für eine konkrete Kampagne oder ein Projekt.
  • Langfristige Verträge: Dein Unternehmen und der Influencer beschließen eine längerfristige Zusammenarbeit, die sich über einen längeren Zeitrahmen erstreckt.
  • Exklusivitätsverträge: Dein Unternehmen und der Influencer vereinbaren, dass er während eines bestimmten Zeitraums keine weiteren Kampagnen für konkurrierende Unternehmen durchführt.
  • Produktplatzierung: Dein Unternehmen stellt dem Influencer ein Produkt oder eine Dienstleistung kostenlos oder zu einem niedrigeren Preis zur Verfügung und erhält dafür eine Referenz oder Rezension in den Social-Channels des Influencers.
  • Agenturverträge: Der Influencer arbeitet mit einer Agentur zusammen, die ihm bei der Vermittlung und Verwaltung von Werbeverträgen hilft.

Was ist das besondere an einem Agenturvertrag?

Vor allem größere Influencer lagern ihr Management häufig an eine spezialisierte Kreativagentur aus, die sich um die rechtlichen und kommerziellen Belange des Content Creators kümmert. Der Agenturvertrag regelt also die Interessenvertretung der Influencer durch eine Agentur. Aufgabe der Agentur ist es in der Regel, das Image, die Reichweite und die Karriere des Influencers zu pflegen und zu fördern. Hier kommen die Kooperationsverträge mit Werbepartnern ins Spiel, die vom Management des Influencers vorbereitet werden. 

Das Management prüft alle Verträge und Vereinbarungen für die Influencer und bietet im Einzelfall auch Unterstützung bei der Produktion von Inhalten an. Im Gegenzug erklärt sich der Influencer bereit, seine Verträge ausschließlich über sein Management abzuschließen. Natürlich erhält die Agentur einen Prozentanteil der Einnahmen des Influencers.

Dem Kooperationsvertrag mit deinem Unternehmen geht der Vertrag mit einer Werbeagentur voraus. In diesem Fall würdest du dich nicht direkt an den Content Creator wenden, sondern zuerst an dessen Management. Ansprechpartner ist also das Management, das auch maßgeblich an der Planung der Kampagnen beteiligt ist und dann die Inhalte an den Influencer vermitteln. 

An dieser Stelle steht die Werbeagentur an erster Stelle, sodass bereits bei der Zusammenarbeit mit der Agentur der Inhalt einer Kooperationsvereinbarung festgelegt werden sollte. In der Regel handelt es sich dabei um einen Rahmenvertrag, der die generelle Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und der Werbeagentur festlegt. Daran schließen sich konkrete Einzelverträge mit genauen Regelungen für die jeweilige Kampagne an.

Darin verpflichtet sich die Werbeagentur, die Kampagne zu konzipieren und umzusetzen. In den meisten Fällen arbeiten die Agenturen mit Standardverträgen und allgemeinen Geschäftsbedingungen, die die Grundlage für die Kooperation bilden.

Fazit

Influencer-Verträge sind ein entscheidender Bestandteil der Zusammenarbeit zwischen Marken und Influencer. Sie legen die Bedingungen für eine erfolgreiche und effiziente Zusammenarbeit fest und schützen die Interessen beider Parteien.

Zum einen werden in den Influencer-Verträgen die Ziele und Erwartungen beider Influencer-Marketing-Parteien definiert. Sie legen fest, welche Leistungen vom Influencer erwartet werden und was die Ziele der Brand sind. Dazu können beispielsweise die Anzahl der Beiträge, die Zielgruppe, die Veröffentlichungstermine und -kanäle oder die inhaltlichen Anforderungen gehören.

Außerdem schützen Influencer-Verträge die Rechte und Interessen beider Parteien. Sie legen fest, wer die Rechte an den Inhalten hat und wer verantwortlich ist, wenn etwas schiefgeht. Sie regeln auch Fragen wie Urheberrecht, Datennutzung und den Umgang mit vertraulichen Informationen.

Und schließlich minimieren Influencer-Verträge das Risiko von Konflikten und rechtlichen Problemen. Sie legen klare Regeln und Abläufe fest, wie etwaige Konflikte gelöst werden können. Dies hilft, unvorhergesehene Herausforderungen zu vermeiden und das Risiko rechtlicher Konsequenzen zu minimieren.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Influencer-Verträge zu einer erfolgreichen und effektiven Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Influencer beitragen. Sie stellen sicher, dass beide Parteien auf derselben Seite stehen und ihre Ziele und Interessen gut definiert und geschützt sind. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen sorgfältig über Influencer-Verträge beraten und sicherstellen, dass sie den Bedürfnissen beider Parteien Rechnung tragen.

Florian Söllner
Autor*In
Florian Söllner

Florian ist der Kopf hinter UNSTK und sein Team aus aktuell 7 Experten. Mit langjähriger Erfahrung im Bereich Social Media und Marketing, hat er die Agentur gegründet, um Unternehmen und Marken dabei zu unterstützen, eine starke und authentische Community aufzubauen.

Als kreative Full Service Social Media Agentur bietet UNSTK alles, was es braucht, um eine erfolgreiche Social-Media-Strategie zu entwickeln und umzusetzen. Von der Erstellung von Content bis hin zur Zusammenarbeit mit Influencern und dem Monitoring von Social Listening, bietet UNSTK ein breites Spektrum an Services an. Durch die enge Zusammenarbeit mit seinen Kunden und die individuelle Betreuung, schafft Florian mit seinem Team einzigartige und erfolgreiche Social-Media-Kampagnen, die dazu beitragen, eine Lovebrand aufzubauen. Die Agentur befindet sich im Herzen von München und ist die coole Tochter von BALLEYWASL.

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