5 + 1 Tipps für deine Brand, um die passenden Influencer*innen zu finden
Unsere Gastautorin Lynn Nahde teilt 5 + 1 unschätzbare Tipps, um die perfekten Influencer*innen für deine Marke zu finden
- Tipp 1: Gezielte Suche dank klarer Marketing-Strategie
- Tipp 2: Influencer*innen mithilfe von Tools finden
- Tipp 3: Qualitative und quantitative Parameter checken
- Tipp 4: Professionalität trotz Kreativität
- Tipp 5: Kreativität trotz Professionalität
- Tipp 6: Invest in Quality over Quantity
- Fazit
Kaum ein Themenfeld ist so schnelllebig und wandelbar wie das Marketing in den sozialen Netzwerken. Doch nichts hält sich so beständig wie die Existenz und der Impact von Influencer*innen. Und trotz Spekulationen über ein Karriereende, Marktsättigung und De-Influencing ist ihre Präsenz heute noch zahlreicher und nischenbasierter als je zuvor.
Warum Influencer-Marketing auch im Jahr 2024 für deine Brand bedeutend ist, zeigen diese Fakten:
- 2023 gibt es weltweit etwa 64 Millionen Accounts von Influencer*innen.
- Vier von fünf Marken nutzen Instagram für Influencer-Marketing, um die Markenbekanntheit in der Zielgruppe zu stärken.
- Die Effektivität solcher Kooperationen hängt stark von der Zielgruppe ab. Während 52 % der Generation Z regelmäßig durch Empfehlungen von Influencer*innen kaufen, ist dieses Marketing bei Personen über 40 Jahren kaum zielführend.
Empfehlenswerte Influencer Marketing Software
Auf unserer Vergleichsplattform OMR Reviews findest du weitere empfehlenswerte Influencer-Marketing-Tools. Wir stellen über 70 Lösungen vor, die speziell auf die Bedürfnisse von Influencer-Marketing-Agenturen, Marken und Unternehmen zugeschnitten sind. Diese Influencer-Marketing-Software bietet umfassende Unterstützung in allen Aspekten des Influencer-Marketings. Nutze diese Gelegenheit, die verschiedenen Softwarelösungen zu vergleichen und dabei auf authentische und verifizierte Nutzerbewertungen zurückzugreifen:
Um dich in der Welt des Influencer-Marketings zurechtzufinden, werden zuerst die Basics geklärt: Welche Inhalte deiner Marketing-Strategie solltest du bei der Recherche nach passenden Influencer*innen als Filter nutzen? Wo liegen die Unterschiede zwischen Nano-, Mikro- und Mega Influencer*innen, welche dieser Kategorien passt am besten zu dir und woran erkennst du gekaufte Follower*innen? Neben kostenlosen Tools für die Suche nach Influencer*innen bekommst du Insider-Tipps für den Erstkontakt, die professionelle Zusammenarbeit und Kooperations-Budgets. Du erfährst, warum Qualität noch immer vor Quantität geht und was Professionalität und Wertschätzung damit zu tun haben. Deine Reise im Influencer-Marketing beginnt hier – nutze diesen Artikel, um deine Marke auf die nächste Stufe zu bringen.
Tipp 1: Gezielte Suche dank klarer Marketing-Strategie
In einer Welt mit 64 Millionen Influencer*innen-Accounts ist die Suche nach den idealen Kooperationspartner*innen für eine Kampagne wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. Doch eine effektive Vorarbeit kann den Prozess erheblich erleichtern. Definiere mithilfe deiner Marketing-Strategie präzise Ausschlusskriterien und Filter, um die Trefferquote so präzise wie möglich zu halten. Daher solltest du dir über die folgenden Variablen Gedanken machen:
Nische: Die Basis für erfolgreiche Kooperationen
Die Bedeutung einer klaren Nischen-Definition wird im Influencer-Marketing immer entscheidender. Früher konnten Influencer*innen ohne klare Nische erfolgreich sein, doch heute ist eine Nische vor allem für kleinere Influencer*innen essenziell. Doch auch große Influencer*innen shiften ihren Content immer weiter in eine konkrete Nische. Leonie Hanne gilt beispielsweise als eine der einflussreichsten Fashion-Influencerinnen. In welcher Nische du nach Influencer*innen suchst, hängt stark von deiner Marke und deinem Produkt ab. Bietest du glutenhaltiges Fastfood an, scheiden Influencer*innen aus der Zöliakie-, Fitness- und Nachhaltigkeits-Nische aus. Nimmst du trotzdem Kontakt zu solchen Influencer*innen auf, wirkt das äußerst unprofessionell und zeigt, dass du eine schlechte Profil-Recherche betrieben hast. Passende Profile erhöhen die Chance auf eine erfolgreiche Kooperation.
Zielgruppe: Den Fokus auf die Wunsch-Kundschaft legen
Um die Suche weiter einzuschränken, ist eine klare Vorstellung deiner Zielgruppe entscheidend. Kenne die demografischen Daten und Bedürfnisse deiner Wunsch-Kundschaft, um die Suche nach den perfekten Influencer*innen voranzutreiben. Deine Zielgruppe ist zwischen 18 und 25 Jahre alt, studiert, lebt in einer WG, hat keine Kinder oder Autos und legt Wert auf Nachhaltigkeit? Dann sind Kooperationen mit Mom-, Hausbau- oder Auto-Influencer*innen eher weniger erfolgreich.
Plattformen und Kanäle: Die Wahl des optimalen Werbeumfelds
Überlege, auf welchen Plattformen deine Wunsch-Zielgruppe aktiv ist und wo Werbung für deine Marke am meisten Sinn macht. Wenn Instagram und TikTok die Hauptkanäledeiner Zielgruppe sind, ist es wenig sinnvoll, auf anderen Social-Media Kanälen von Influencer*innen Werbung einzubuchen. Das Abstecken der Plattformen reduziert das Suchvolumen, da manche Influencer*innen nur auf einer Plattform aktiv sind. Ein prominentes Beispiel ist Cristiano Ronaldo, der zwar nur auf Instagram präsent ist, aber dort mit rund, 617 Millionen Follower*innen zu den populärsten Usern gehört.
Kampagnenstruktur: Klarheit über Ziele und Budget
Die Struktur deiner Marketing-Kampagne beeinflusst maßgeblich die Wahl der Influencer*innen. Überlege, ob du einen "Hero" als Markengesicht oder eher mehrere hundert Influencer*innen möchtest. Setze klare Ziele für die Kampagne und entscheide, ob sie über einen kurzen Zeitraum oder über mehrere Monate laufen soll. Auch die Wahl der Plattformen und ob diese parallel oder zeitversetzt in die Kampagne integriert werden sollen, sowie die Verwendung gewisser Formate, spielen eine Rolle. Entscheidest du dich beispielsweise für eine Kooperation mit einem statischen Post, so ist die Video-Plattform TikTok nicht das richtige Netzwerk. All diese Entscheidungen hängen stark von deiner Markenpositionierung, dem Produkt, der Zielgruppe und dem Budget ab.
Influencer-Kategorien: Nano, Micro, Mega - Die richtige Wahl für dein Budget
Bevor du deine Suche beginnst, solltest du entscheiden, welche Art von Werbeträger*innen du suchst. Sollen es zum Beispiel Promis, Influencer*innen oder doch lieber Content Creator*innen sein? Hast du dich im ersten Schritt für die Gruppe der Influencer*innen entschieden, so ist es im zweiten Schritt wichtig, die verschiedenen Kategorien zu verstehen.
Quelle: Lynn Nahde
- Nano-Influencer*innen haben zwar nur einige hundert Follower*innen, aber eine starke Bindung zur Community. Folglich ist auch die Interaktionsrate mit meist über 7 % unglaublich hoch. Dies macht Kooperationen besonders rentabel, da die Produktplatzierungen gut sichtbar und glaubwürdig sind.
- Micro-Influencer*innen, mit einem vier- bis fünfstelligen Following, besitzen eine bestimmte Expertise in einer Nische, weshalb sie eine hohe Glaubwürdigkeit besitzen. Sie sind eine gute Kategorie für Start-ups und mittelständische Unternehmen. Zwar ist das Budget pro Post deutlich kleiner als bei anderen Kategorien, dennoch solltest du die Nischenpositionierung und die Expertise dieser Personen honorieren.
- Mega-Influencer*innen haben (mehrere) Millionen Follower*innen und erreichen eine breite Zielgruppe. Sie arbeiten mit diversen Brands zusammen, weshalb auch die Glaubwürdigkeit sinkt. Das Budget pro Post ist sehr hoch.
Quelle: Lynn Nahde
Mit einer klaren Strategie und gezielten Vorüberlegungen hast du den ersten Schritt getan, um die passenden Influencer*innen für deine nächste Kampagne zu finden. Noch effizienter kannst du die Suche mit gewissen Tools gestalten.
Tipp 2: Influencer*innen mithilfe von Tools finden
Influencer*innen über ein Management oder Plattformen finden
Größere Influencer*innen haben oft Managements oder Agenturen, die die Kommunikation und Vertragsverhandlung übernehmen. Suche kostenfrei bei Google nach den richtigen Kontaktdaten. Auch Plattformen wie HashtagLove können bei der Suche hilfreich sein. Die Plattform übernimmt den Kontakt, stellt Vorgaben und Briefings online, sammelt Auswertungen und wickelt die Bezahlung ab. Ideal, wenn du wenig Erfahrung mit Influencer*innen hast.
Influencer*innen kostenlos über soziale Netzwerke finden
Die einfachste und kostengünstigste Art, Influencer*innen zu finden, ist die Recherche auf den für dich relevanten Plattformen. Nutze Trends, Hashtags und Geotags, um kostenlos Influencer*innen in deiner Nische zu finden. Suche bei deinen Konkurrenten nach passenden Influencer*innen oder analysiere die Abo-Listen von dir bekannten Nischen-Influencer*innen, um weitere Werbegesichter zu finden.
Influencer*innen kostenlos mithilfe von Tools suchen
Sofern du die Suche nach Influencer*innen nicht selbst übernehmen möchtest, kannst du das Ganze auch mit Influencer-Marketing-Tools beschleunigen. In dieser Auflistung über die 26 besten Instagram Tools findest du noch weitere Tool-Vorschläge.
IROIN Influencer Marketing Suite:
Die All-in-One-Software unterstützt Social-Media-Manager*innen und Unternehmen. Die datenbasierte, DSGVO-konforme Technologie-Lösung begleitet den gesamten Influencer-Marketing-Prozess von der Identifikation passender Influencer*innen bis zur Kampagnenauswertung auf Plattformen wie Instagram und TikTok. Dank agiler Entwicklung und Whitelabeling sind individuelle Anpassungen möglich.
Kolsquare bietet eine 360 Influencer-Marketing-Suite mit über 1,6 Millionen Influencer*innen aus 180 Ländern. Durch Big Data, AI und Machine Learning ermöglicht es authentische Partnerschaften und automatisierte Reportings mit ROI-Auswertung. Das Tool unterstützt zudem Influencer-CRM, Kampagnenmanagement, Competitor-Analyse und Social Listening.
Storyclash bietet detaillierte Analysen, inklusive Texterkennung in Instagram-Storys. Als AI-powered Influencer-Marketing-Plattform trackt es Instagram und TikTok, mit Funktionen wie Content-basierter Influencer*innen-Discovery, Monitoring und Mitbewerber*innen-Vergleich.
influence.vision verbindet Agenturen und Brands mit Influencer*innen. Das Reporting-Dashboard bietet eine schnelle Kampagnenübersicht und spart Zeit im Management. Nutzer*innen erstellen maßgeschneiderte Briefings, finden Kooperationspartner*innen und buchen direkt auf ihren bevorzugten Social-Media-Kanälen. Ein integriertes KPI-Reporting ermöglicht eine effiziente Ergebnisauswertung.
UserGems hebt sich durch seinen Fokus auf die Identifizierung von Instagram-Influencer*innen im Kundenstamm hervor. Als Onlineshop-Plugin analysiert es Daten, um passende Kooperationspartner*innen zu finden.
Tipp 3: Qualitative und quantitative Parameter checken
Nachdem du nun potenzielle Influencer*innen gefunden hast, solltest du anhand von quantitativen und qualitativen Parametern prüfen, ob die Person wirklich zu dir, deiner Brand und deinem Produkt passt.
Quelle: Lynn Nahde
Die quantitativen Faktoren im Blick haben
Die Anzahl der Follower*innen
Lass dich nicht von großen Followings blenden, denn Follower*innen können gekauft sein. Um hier die Authentizität festzustellen, eignet sich die 100/20 Regel. Schau dir dafür 100 Follower*innen des Accounts grob an. Klingt der Profilname echt? Gibt es ein Profilbild? Bei 20 weiteren Accounts solltest du mit deiner Analyse ins Detail gehen. Was steht in der Caption? Wie viele Beiträge haben die Personen? Wie vielen User*innen wird gefolgt? Wie viele Follower*innen haben sie? Auch wenn dieser Check mühsam erscheint, lohnt er sich definitiv. Denn gekaufte Follower*innen sind für dich nutzlos, da sie weder mit den Kooperations-Postings interagieren noch das Produkt kaufen.
Quelle: Lynn Nahde
Die Interaktion und die Interaktionsrate
Viel entscheidender als die Anzahl der Follower*innen sind daher meist andere Metriken, wie zum Beispiel die Interaktion der Community und die daraus resultierende Interaktionsrate. Schau dir die Grund-Interaktionen der Community mit den letzten 10 bis 20 Posts an. Stehen die Likes, Kommentare, Shares und Speicherungen im Verhältnis zur Anzahl der Abonnent*innen? Ein Indiz für vielversprechende Kooperationspartner*innen ist eine erfolgreiche Interaktionsrate. Diese setzt sich aus der Summe aller Interaktionen, geteilt durch die Reichweite, mal 100 zusammen. Falls du nicht selbst rechnen möchtest, kann das auch eins der vorgestellten Tools für dich übernehmen. Eine gute Interaktionsrate variiert je nach Größe der Influencer*innen zwischen 1 % und 5 %. Nischen-Influencer*innen können dagegen deutlich höhere Raten von über 7 % erzielen, was sie für viele Marken besonders attraktiv macht.
Die Analyse der Community
Untersuche, ob die Zielgruppe der Influencer*innen und die deiner Marke übereinstimmen. Diese Faktoren kannst du kostenlos selbst recherchieren oder mithilfe von Tools, wie beispielsweise influ.data oder modash.io, beschleunigen.
Die qualitativen Faktoren im Blick haben
Gefällt dir der Content-Stil?
Influencer*innen unterscheiden sich in ihren kreativen Ausdrucksweisen. Der Content-Stil sollte zu deinen Vorstellungen passen, von der Bildsprache über die Farbkomposition bis zur Professionalität vor der Kamera. Unstimmigkeiten in diesem Bereich können zu vermehrten Korrekturschleifen während der Zusammenarbeit führen.
Passen die Normen und Werte?
Die Grundwerte der Influencer*innen sollten mit deiner Marke harmonieren. Wenn deine Firma beispielsweise auf Nachhaltigkeit und vegane Produkte setzt, sind Influencer*innen, die gegen Veganismus sind, ungeeignet. Authentizität spielt hier eine zentrale Rolle. Durch das Überprüfen der Grundwerte erkennst du, ob die Influencer*innen zu dir passen.
Stimmt die Sympathie?
Unabhängig vom Marken-Fit ist die zwischenmenschliche Ebene genauso entscheidend. Die Chemie zwischen dir und den Influencer*innen sollte stimmen, da du als Ansprechperson in vielen Kommunikationsphasen involviert sein wirst. Nur durch eine gute Beziehung können beide Seiten vertrauensvoll und mit Freude zusammenarbeiten. Ein erstes digitales Meeting zum Kennenlernen ist dabei von Vorteil, um die Basis für eine gute Zusammenarbeit zu legen.
Tipp 4: Professionalität trotz Kreativität
Um die perfekten Influencer*innen zu finden, ist ein professionelles Auftreten von entscheidender Bedeutung. Dies gilt insbesondere, wenn die Influencer*innen dein Unternehmen noch nicht kennen. Ein professioneller und vertrauenswürdiger Erstkontakt erhöht die Chancen auf eine positive Rückmeldung. Selbst als bekanntes Unternehmen ist es wichtig, stets professionell aufzutreten, um die Reputation nicht zu gefährden. Da Influencer*innen gut vernetzt sind, werden sie unprofessionelle Erfahrungen wahrscheinlich mit anderen Influencer*innen teilen. Deine Professionalität fängt also bereits beim ersten Kontakt an. Doch wie nimmst du jetzt am besten Kontakt zu Influencer*innen auf?
Knüpfe Kontakte zu Managements und Agenturen für Influencer*innen
Managements und Agenturen, die auf Influencer-Marketing spezialisiert sind, verfügen über große Pools an Influencer*innen. Sie sind die Schnittstelle zwischen dir und den Influencer*innen. Beim Erstkontakt ist noch kein detailliertes Briefing oder ein Budget erforderlich. Hier geht es erst einmal darum, dein Produkt zu pitchen und anzufragen, ob eine Zusammenarbeit für beide Seiten infrage kommt. Erst nach einer positiven Rückmeldung erfolgen weiterführende Absprachen.
Direktnachrichten über die sozialen Netzwerke verschicken
Natürlich kannst du auch direkt in Instagram, TikTok oder Facebook mit den Influencer*innen über eine Direktnachricht Kontakt aufnehmen. Aber auch LinkedIn kann ein guter Anlaufpunkt für einen Erstkontakt sein. Beachte jedoch, dass Direktnachrichten je nach Größe der Influencer*innen schnell übersehen werden. Grundsätzlich solltest du die Direktnachrichten nur zur ersten Kontaktaufnahme verwenden und anschließend nach einer Mail-Adresse fragen. Denn Briefings, Insights, lange Kooperations-Absprachen und Rechnungen lassen sich per Mail deutlich besser verschicken.
Influencer*innen über ihre Mail-Adressen kontaktieren
Deutlich professioneller wirkt die Ansprache per Mail. Oftmals ist die Mail-Adresse der Influencer*innen bereits im Social-Media-Profil oder im Webseiten-Impressum zu finden. Diese Art der Ansprache zeigt, dass du im Vorfeld recherchiert hast. So unterstreichst du schon zu Beginn der Kooperation dein Engagement und hebst dich von der Konkurrenz ab. Dies ist besonders wichtig, da viele Influencer*innen täglich mit Hunderten von Anfragen konfrontiert werden.
Und weil der erste Eindruck nun mal wichtig ist, kommen hier noch ein paar Pro-Tipps für die Kommunikation. Nutze immer die namentliche Ansprache und achte auf eine korrekte Schreibweise. Nichts wirkt unprofessioneller als eine falsche Anrede, da du deine Nachricht per copy und paste an alle Influencer*innen verschickt hast. Bitte versende keine 0815 Kooperationsanfragen, sondern pitche deine Marke kreativ. Potenzielle Kund*innen oder Investor*innen würdest du bestimmt auch nicht mit „Wir sind auf dein tolles Profil gestoßen.“, „Wir mögen deinen Content.“, oder „Du würdest super zu uns passen.“ ansprechen. Oder?
Du solltest nicht vergessen, dass eine Kooperation eine geschäftliche Beziehung ist, weshalb ein rechtskräftiger Vertrag eine professionelle Grundlage für die Zusammenarbeit bildet. Zum anderen kannst du hier die Erwartungen an die Kooperation festhalten. Ein Vertrag verhindert somit Missverständnisse, Korrekturschleifen und Frustrationen. Welche Absprachen Bestandteil sein sollten, erfährst du in diesem Artikel zum Influencer-Vertrag. Wenn du häufiger mit Influencer*innen zusammenarbeiten möchtest, lohnt sich ein Mustervertrag.
Zu einer erfolgreichen Kooperation gehört auch eine gründliche Nachbereitung. Bitte die Influencer*innen, dir die Insights zu schicken. Story-Views, Klickzahlen und die erreichte Audience sind entscheidende Kennzahlen, die langfristig Aufschluss über den Erfolg und die Rentabilität der Kooperation geben. Achte darauf, der Kooperation einen gewissen Anlaufzeitraum, beispielsweise sechs Monate, zu geben. Beende die Zusammenarbeit auf keinen Fall wegen einer schlechten Performance schon nach einem Beitrag. Hier gilt: Die Authentizität der Kooperation und das Vertrauen in die Marke steigen, je länger die Zusammenarbeit andauert.
Tipp 5: Kreativität trotz Professionalität
Bei aller Professionalität darfst du nicht vergessen, dass Influencer*innen ihren kreativen Freiraum benötigen. Ein gut strukturiertes Briefing für Influencer*innen ist zwar wichtig, im Idealfall gewährt dein Briefing jedoch viel kreativen Spielraum. Vorgefertigte Skripte mit bestimmten Wortformulierungen, formvollendete Sätze über Produktmerkmale oder detaillierte Wortverbote wirken eher abstoßend. Die Influencer*innen kennen ihre Community am besten. Lass sie daher über Wortwahl, Setting und zu nennende Produkteigenschaften entscheiden. Nur so erzielst du maximale Authentizität und Kreativität.
Tipp 6: Invest in Quality over Quantity
Langfristigkeit ist das A und O für eine erfolgreiche Kooperation mit Influencer*innen. Damit du hochkarätige Partner*innen generieren kannst, benötigst du jedoch ein angemessenes Budget. Denn Professionalität und Skills haben nun einmal ihren Preis. Eine faire und großzügige Bezahlung zeigt zudem deine Wertschätzung und Anerkennung, steigert aber gleichzeitig auch das Vertrauen in die gemeinsame Geschäftsbeziehung. Und wenn wir sowieso schon bei der Bezahlung sind: Pünktliche Zahlungen gehören zum guten Ton, denn im Umkehrschluss erwartest du von den Influencer*innen ja auch ein fristgerechtes Posting.
Um langfristige Kooperationen zu stärken, ist eine fürsorgliche Betreuung der Influencer*innen notwendig. Kleine Aufmerksamkeiten, Samples von neuen Produkten oder monatliche Produktlieferungen tragen zu einer engen Geschäftsbindung bei. All diese Annehmlichkeiten fördern die Sympathie, Kreativität und Authentizität der Kooperation.
Trotzdem sollten Influencer*innen IMMER (und unabhängig von ihrer Größe) angemessen bezahlt werden. Barter-Deals und kostenlose Testphasen sind absolute No-Gos, die dein Unternehmen höchst unprofessionell erscheinen lassen. Du möchtest doch sicherlich auch für deine Arbeit bezahlt werden, oder? Und mal ehrlich: Niemand kann die Miete mit einer Packung Müsli, einer Saftkur, Sportklamotten oder der Reichweite deiner Brand bezahlen. Daher sollte jede gute Marketing-Strategie auch immer ein Budget für Influencer-Marketing beinhalten. An dieser Stelle möchte ich dir kurz erklären, warum das so ist.
Professionelle Influencer*innen wissen, was ihr Content wert ist. Sie betreiben ihre Accounts teilweise schon mehrere Jahre. Sie stecken täglich viele Stunden in die Content Creation, Community Pflege und Datenanalyse. Die Expertise in ihrer Nische haben sie sich hart und durch jahrelange Erfahrung und/oder Weiterbildungen erarbeitet. Zusätzlich dazu generierst du mit dem Content aus der Kooperation Umsatz. Es ist daher üblich, dass Influencer*innen in Form von Buy-Outs ihren Anteil an diesem Umsatz geltend machen. Plane daher in Zukunft bitte auch bei kleineren Influencer*innen immer eine faire Bezahlung ein, die weit über 40 Euro für 3 Reels und 4 Stories hinausgeht.
Fazit
Influencer-Marketing sollte Teil deiner Social-Media-Strategie sein. Denn vor allem langfristige Kooperationen steigern nachhaltig deine Markenbekanntheit und das Vertrauen in deine Produkte. Die richtigen Influencer*innen kannst du zwar relativ einfach, mithilfe einer guten Vorarbeit und kostenlos Tools finden, letztlich sind es aber die kontinuierliche Pflege der Geschäftsbeziehung, ein professioneller Umgang und eine faire Bezahlung, die eine erfolgreiche und langfristige Kooperationen von einer weniger erfolgreichen und kurzlebigen Kooperationen unterscheiden.
P.S. Interessierst du dich für weiterführende Inhalte zum Thema Influencer Marketing? Dann sind die Weiterbildungsprogramme von OMR Education genau das Richtige für dich.
Quellen:
- Maweo. Link:
https://maweo.at/blog/social-media-influencer-ist-der-hype-um-sie-bald-vorbei - Focus. Link:
https://www.focus.de/panorama/neuer-trend-auf-tiktok-warum-de-influencing-a uch-nur-eine-weitere-verkaufsstrategie-ist_id_185268316.html - Tailorsites. Link:
https://tailorsites.de/wie-viele-influencer-gibt-es-in-deutschland-daten-aus-202 3/ - Kolsquare. Link:
https://www.kolsquare.com/de/blog/statistiken-zu-influencern-auf-instagram-in-2022#:~:text=Die%20Plattform%20analysierte%20daf%C3%BCr%208,Statist ik%20als%20Mega%2DInfluencer%20z%C3%A4hlen. - Faktorenkontor. Link:
https://www.faktenkontor.de/pressemeldungen/konsum-einfluss-der-influencer-steigt/ - Launch Metrics. Link:
https://www.launchmetrics.com/resources/blog/understanding-consumer-sear ches-fashion-week#:~:text=German%20London%2Dbased%20Leonie%20Ha nne,K%20in%20Media%20Impact%20ValueTM.