Prompting & Cold E-Mailing mit KI – So nutzt du KI im Vertrieb
In diesem Artikel erfährst du, wie Kaltakquise mit KI funktioniert und wie du künstliche Intelligenz smart in deinem Unternehmen einsetzen kannst
- Wie funktioniert KI eigentlich?
- Was sind Prompts?
- Use Cases für KI im Vertrieb
- Prompt-Engineering: So kannst du Prompts verbessern
- Bonus: Mit Cargo AI und Google Sheets ChatGPT Aufgaben skalieren
- Meine Erfahrung und Fazit
Du suchst nach neuen Möglichkeiten, dein Sales-Game auf ein neues Level zu bringen? Dann bist du hier genau richtig!
Denn in diesem Artikel von unserem Gastautor Philipp Käming, geht es um Kaltakquise mit KI und darum, wie du künstliche Intelligenz smart im Vertrieb einsetzen kannst. Ob du ein erfahrener Vertriebsprofi bist oder gerade erst damit startest, es gibt immer Möglichkeiten, deine Vertriebsstrategien zu verbessern.
In diesem Artikel wirst du lernen, was KI eigentlich ist und wie du sie im Vertrieb einsetzt.
Dazu werde ich dir verschiedene Use Cases zeigen, damit du ein besseres Gefühl dafür bekommst, wie du KI am besten in der Kaltakquise einsetzen kannst. Zusätzlich werden wir uns anschauen, wie du KI Text Generator Tools wie OpenAI ChatGPT dazu bringen kannst, dir starke Cold Mails zu verfassen … und wie du diese Anfragen 100-Fach in einem Rutsch gleichzeitig ausführen lassen kannst, um noch mehr Zeit zu sparen.
Aber bevor wir in die Details gehen, lass uns erst mal klären, was KI eigentlich ist.
Wie funktioniert KI eigentlich?
KI steht für künstliche Intelligenz (Englisch AI, Artificial Intelligence) und beschreibt eine Technologie, die es Maschinen ermöglicht, menschenähnliche Intelligenz zu entwickeln und Aufgaben selbstständig auszuführen.
Es gibt verschiedene Arten von KI. Unter anderem Machine Learning, Deep Learning und Natural Language Processing.
Maschinelles Lernen ist eine Technik, die es Computern ermöglicht, aus Daten zu lernen. Deep Learning geht einen Schritt weiter und nutzt neuronale Netze, um komplexe Muster zu erkennen. NLP ermöglicht es Systemen, menschliche Sprache zu verstehen und zu verarbeiten. Dank des Trainings lernt die KI, wie sie bestimmte Aufgaben ausführen und schließlich eigenständige Entscheidungen treffen kann. Chatbots, wie ChatGPT, können Muster und Zusammenhänge in Daten erkennen und dazu Aussagen generieren.
Einer der wichtigsten Aspekte in der Nutzung von Tools wie ChatGPT sind die Prompts.
Was sind Prompts?
Prompts sind kurze Sätze oder Phrasen, die als Eingabe für KI-Systeme dienen. Sie sind sozusagen die Aufgabe, die du der KI stellst. Du kannst sie als Anweisungen oder Fragen formulieren und die KI erledigt den Job. Prompts können außerdem mit einer Vielzahl an Quellen versehen werden, einschließlich Beispielen, Websites oder auch Profile sozialer Medien wie LinkedIn. Wichtig ist, dass du der KI genau sagst, wie sie sich verhalten und was sie tun soll.
Ein Beispiel für einen einfachen Prompt im Vertrieb könnte sein:
Das Ergebnis, welches ChatGPT generiert, sieht wie folgt aus:
Bleiben wir im gleichen Chat und gehen noch einen Schritt weiter. Ich erzähle ChatGPT nun etwas mehr von mir und frage nach Möglichkeiten, wie ich mit OMR zusammenarbeiten könnte.
Schauen wir mal, was ChatGPT mir vorschlägt:
Ok. Stark. Nummer drei ist es dann auch geworden.
Jetzt, da du eine Vorstellung davon hast, wie KI funktioniert und was Prompts sind, lass uns mal in verschiedene Use Cases für KI im Vertrieb eintauchen. Tools wie ChatGPT können nämlich viel mehr, als die Vorschläge für Cold Mails zu generieren.
Dafür mache ich einen neuen Chat mit ChatGPT auf.
Use Cases für KI im Vertrieb
Persona mit KI identifizieren
Eine der Stärken von KI im Vertrieb besteht darin, dass sie aus extrem vielen Daten gelernt hat. Das heißt auch, dass sie verschiedene Nutzergruppen und deren Herausforderungen interpretieren kann. Auch auf Basis deines Angebotes.
Selbst wenn du deine Persona schon kennst, kann dir ChatGPT sehr spannenden Input geben, beispielsweise für die Erschließung neuer Zielgruppen, an die du vorher noch nicht gedacht hast.
Fragen wir mal ChatGPT:
Und ChatGPT … was sagst du dazu?
Ergebnis ChatGPT Persona 1
Ergebnis ChatGPT Persona 2
Ergebnis ChatGPT Persona 3
Diese Informationen können verwendet werden, um gezielte Kampagnen und Akquise zu erstellen, die auf die Bedürfnisse der Leads abgestimmt sind.
Der Marketing-Manager passt bei mir eher weniger. Aber Sales Manager und Geschäftsführer sind gut definiert. Ich entscheide mich für den Geschäftsführer.
Ich benötige allerdings noch mehr Infos über die passenden Unternehmen, damit ich sie mir auch gut herausfiltern kann und nichts Generisches an „B2B Unternehmen verschiedener Branchen“ schicke. Denn ein hoher Personalisierungsgrad ist gerade in der Akquise entscheidend und genau hier kann KI ihre Stärken ausspielen.
Geben wir ChatGPT nun die nächste Aufgabe:
Das Ergebnis:
Top! Damit kann ich arbeiten. Meine Zielgruppe wird sein:
Geschäftsführer von B2B Unternehmen aus der Technologiebranche mit 50 Mitarbeiter*innen und 5 Mio. € Umsatz. Ihr Ziel ist die Steigerung ihres Umsatzes durch Neukundengewinnung. Die Unternehmen/ Geschäftsführer sind aktiv auf LinkedIn.
Ps. Natürlich kann jeder an meinen Workshops teilnehmen, der sein Vertriebs-Game aufleveln will ;)
Dann lass uns direkt im gleichen Chat bleiben und ein paar Pain Points für diese Persona herauskitzeln. Wir bleiben natürlich wieder im gleichen Chat, weil ChatGPT auch den vorherigen Verlauf einbezieht.
Pain Points mit KI identifizieren
Für eine erfolgreiche Akquise müssen wir uns in den*die Empfänger*in hineinversetzen und seine*ihre Bedürfnisse und Schmerzpunkte verstehen. Ein Schmerzpunkt (oder Pain Point) ist ein Problem oder eine Herausforderung, die der*die Kund*in lösen möchte.
Es kann schwierig sein, diese Schmerzpunkte zu identifizieren, insbesondere wenn man nur wenig über die Kund*innen weiß. Doch KI kann dir helfen, diese Informationen zu sammeln.
Fragen wir ChatGPT mal nach Pain Points:
Das Ergebnis:
ChatGPT liefert hier sehr gute Pain Points, mit denen so ziemlich jeder*jede Geschäftsführer*in im Alltag immer wieder konfrontiert ist.
Damit haben wir erst mal eine gute Basis. Wir kennen die Persona mit ihren Zielen und Herausforderungen, Kennzahlen der passenden Unternehmen und die Pain Points.
Für die maximale Personalisierung fehlen jetzt noch die Interessen. Dafür habe ich ein LinkedIn-Profil eines passenden Leads herausgesucht und … frage mal ChatGPT.
Interessen mit KI finden
Aber warum eigentlich? Wenn du die Interessen der Kund*innen verstehen kannst, kann eine optimale Personalisierung stattfinden. Persönliche Interessen ohne Business Kontext eignen sich dafür am besten.
Das ist aber auch immer mit viel Arbeit verbunden. Du musst Websites und Social-Media-Profile scannen, um die entscheidenden Informationen herauszufinden. Du kannst aber auch ChatGPT füttern, beispielsweise mit dem LinkedIn-Profil, genauer gesagt mit dem „Über mich“ Bereich.
Schauen wir uns mal an, wie das genau aussieht:
Das Ergebnis:
Ok. Beispiel 1 ist völliger Abriss. Nummer 2 und 3 passen nicht so richtig, aber eines reicht ja auch.
Lasst uns daraus nun einen LinkedIn-Invite bauen … lassen.
LinkedIn-Invites mit KI schreiben
LinkedIn ist ein wichtiger Kanal im B2B-Vertrieb, um neue Kontakte zu knüpfen und sich zu vernetzen. Aber auch für Kaltakquise eignet sich LinkedIn bestens. Gerade in Kombination mit starken Cold Mails eine unschlagbare Kombi.
Auch hier gilt: Je besser die Prompts und das Trainingsmaterial, desto besser werden die Ergebnisse. Da wir aber mittlerweile ordentlich was zusammen haben, sollte das kein Problem werden.
Schauen wir mal, was ChatGPT sagt:
Das Ergebnis:
Dass ich AI-Tools anbiete, ist nicht ganz richtig. Aber ich biete die passende Strategie dafür an. Eins, zwei Wörter ändern und wir haben einen richtig guten LinkedIn-Invite angefertigt.
Cold E-Mails mit KI schreiben
Cold E-Mails sind ein wichtiger Bestandteil im B2B-Vertrieb. Allerdings sind sie sehr zeitaufwendig und erfordern viel Mühe und Geschicklichkeit, um eine hohe Erfolgsquote zu erreichen.
Da wir uns Zeit sparen wollen, lassen wir uns von der künstlichen Intelligenz direkt noch eine passende Cold Mail schreiben.
Das Ergebnis:
Sehr stark. Auch hier müssen wieder einige kleine Anpassungen gemacht werden und dann können wir damit arbeiten.
Grundsätzlich gilt: Je besser das Training und die Prompts, desto besser wird das Ergebnis. Man sollte sich auch hier nicht auf ein einziges Ergebnis verlassen, sondern mehrere Varianten ausprobieren und testen, um die beste Performance zu erreichen.
Hier ist es auch wichtig zu erwähnen, dass du niemals blind die KI generierten Ergebnisse rausschicken solltest. Manchmal sind sie einfach falsch oder passen nicht zu dem, was du benötigst.
Prompt-Engineering: So kannst du Prompts verbessern
Die Qualität deiner Prompts und der gelieferte Input sind, wie gesagt, der Schlüssel für gute Ergebnisse.
Um sicherzustellen, dass dein Prompt optimal funktioniert, solltest du mit verschiedenen Inputs testen und optimieren, bis du dein gewünschtes Ergebnis erhältst.
Bei ChatGPT kannst du außerdem über das Symbol oben rechts deinen Prompt anpassen, ChatGPT speichert deinen vorherigen Prompts ebenfalls ab. So kannst du gut vergleichen und optimieren.
Ich habe dazu noch einige weitere Tipps für dich gesammelt, wie du deine Prompts immer verbessern kannst.
Verwende spezifische Informationen
Baue deine Prompts so detailliert wie möglich. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, Ergebnisse zu generieren, die deinen Vorstellungen entsprechen. Wenn du etwa eine KI-Mail an potenzielle Kund*innen schreibst, solltest du Informationen wie den Namen des Unternehmens und die Branche, in der es tätig ist, einbeziehen. Du kannst auch URLs zu Websites oder LinkedIn-Profilen verwenden.
Experimentiere mit verschiedenen Formaten
Es gibt viele verschiedene Arten von Prompts. Du kannst etwa eine Frage stellen, eine Aussage machen oder sogar ein Stichwort eingeben und deine KI soll daraus eine vollständige Antwort generieren. Ein besonderer Trick dabei ist es, der KI zu sagen, wie sich verhalten soll.
Beispielsweise so:
- Verhalte dich wie ein E-Mail-Copywriter
- Verhalte dich wie ein Content Creator auf LinkedIn
- Verhalte dich wie ein*e Vertriebsexpert*in
Verwende alternative Prompts
Wenn du nicht die gewünschten Ergebnisse erhältst, teste alternative Prompts und prüfe die Ergebnisse. Manchmal kann eine kleine Umstellung das Ergebnis stark beeinflussen. Du kannst etwa ein anderes Schlagwort oder eine andere Frage ausprobieren.
Verwende Feedback zur Verbesserung
Du kannst ChatGPT auch Feedback geben. Nehmen wir die Cold Mail an John als Beispiel, um das Ganze zu veranschaulichen.
Das Ergebnis:
Deutlich besser. Gerade wenn ich überlege, dass wir vor 20 Minuten nicht mal eine Zielgruppe hatten.
Bonus: Mit Cargo AI und Google Sheets ChatGPT Aufgaben skalieren
Wir waren fleißig und haben uns eine Lead-Liste gebaut. Beispielhaft sind hier mal 6 Example Leads drin. Alle matchen perfekt die Personas und die Unternehmen, die wir ansprechen möchten.
Ps. Den Schritt der Listenerstellung kann man auch ”deutlich beschleunigen“.
Wir haben also Namen, Position, Company Name & Website und LinkedIn URL plus „Über mich“ Beschreibung der Leads und die Branche. Um nun mehrere Anfragen in einem Rutsch ausführen zu können, müssen wir ChatGPT über CargoAI mit Google Sheets verknüpfen.