Früher Katalog, heute digital: Diese Tools helfen Rose Bikes beim Online-Fahrradverkauf

Martin Gardt 16.2.2021

Auf diese Software setzt Rose Bikes, um seine Millionen-Umsätze weiter zu pushen und die Kundschaft beim Fahrradkauf zu unterstützen

Rose Bikes Tech Stack
Quelle: Freddy Arenas

Während der Pandemie boomt der Fahrrad-Markt – und Rose Bikes aus Bocholt profitiert. Der Hersteller und Händler von Rädern und Zubehör verzeichnet 2020 einen Jahresumsatz von 137,1 Millionen Euro und wächst damit um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Uns hat das Team von Rose Bikes erzählt, welche Tools für den Online-Erfolg unverzichtbar sind und wie Software-Lösungen dabei helfen, aus Interessierten treue Kundinnen und Kunden zu machen.

In unserer Serie „Tech Stack“ verraten Unternehmen aus der Digitalbranche, welche Tools sie nutzen und warum sie sich gerade für diese Software-Lösungen entschieden haben. Du willst mehr Infos zu passenden Tools? Dann schau auf unserer Software-Bewertungs-Plattform OMR Reviews vorbei.

„Wir hatten schon 1996 neben unserem Katalog einen ersten Online-Shop“, sagt Sebastian Bomm, Director User Experience und Customer Intelligence bei Rose Bikes gegenüber OMR. „Bei Rose sieht man den unternehmerischen Mut, sich in einem Traditionsunternehmen immer neu zu erfinden.“ Denn Rose Bikes wird schon 1907 als Fahrradladen in der 70.000-Einwohner-Stadt Bocholt nahe der niederländischen Grenze gegründet. Heute betreibt das Unternehmen Stores in Deutschland und der Schweiz. In seinem Online-Shop listet es 50.000 Produkte rund um Fahrräder. Rose Bikes stellt bis heute eigene Räder her und macht mit diesen und dem Verkauf von Zubehör derzeit einen Jahresumsatz von 137 Millionen Euro. Der Erfolg ist eng verknüpft mit dem cleveren Einsatz von Software, die bei der Kundenbindung und dem Managen von zehntausenden Produkten hilft.

Von der Selbstbau- zur Komplett-Lösung

Rose Bikes Sebastian Bomm

Sebastian Bomm von Rose Bikes

Für einen E-Commerce-Player wie Rose Bikes steht das Shop-System im Zentrum vieler Bemühungen. „Wir haben einige Jahre mit einer selbst gestrickten Software auf dem Buckel. Da kommst du irgendwann an deine Grenzen“, sagt Sebastian Bomm. „Im Jahr 2017 haben wir uns dann entschieden, auf Spryker zu setzen.“ Der deutsche Anbieter für Shop-Infrastruktur in der Cloud wird in Bewertungen auf OMR Reviews vor allem für seinen modularen Aufbau gelobt. Genau dieser Punkt überzeugt offenbar auch Rose Bikes: „Wir können ein Setup von Spryker mitnehmen, aber haben die maximale Freiheit da drin“, sagt Bomm. Der Schritt hin zu der Shoplösung erlaube es, Veränderungen im Online-Bereich viel schneller stattfinden zu lassen.

„Spryker hat zusätzlich einen auch deutlich kulturellen Impact, da wir in der Lage sind, Dinge Tag für Tag selbstständig weiterzuentwickeln und nach vorne zu treiben. Hier aligned sich Technologie sehr gut mit unserem Mindset ‚Test, Lern, Build Bigger'“, so Sebastian Bomm. „Spryker bringt die Zutaten zu vielen Funktionen mit, die wir flexibel nutzen und auch durch eigene Entwicklung erweitern können.“ Allein produktseitig stehe Rose Bikes vor komplexen Herausforderungen. Das Unternehmen verkauft ja nicht nur verschiedene Brands, sondern auch selbst hergestellte Fahrräder. Verknüpft wird das E-Commerce-System bei Rose mit der Middleware von Roqqio, um immer den Lagerbestand im Blick zu behalten.

Tool-Vielfalt für Konzentration aufs Wesentliche

„Wie beschrieben nutzen wir Spryker als Core-Base. Drumherum gibt es noch eine Vielzahl weiterer Tools, die zur Verbesserung des Kundenerlebnisses nutzen“, sagt Bomm. „In vielen Teilbereichen gibt es Tools am Markt, die sich bewiesen haben und die wir gerne nutzen, um stärker bei unseren Leisten zu bleiben.“ So liefert die Software von Zoovu einen digitalen Berater, der Nutzende nach ihren Fahrrad-Anforderungen befragt („Bike-Finder“). „Den ersten Testberater für Bikes haben wir innerhalb von wenigen Tagen realisiert und unseren Usern zur Verfügung gestellt“, erzählt Bomm.“ Aktuell setzen wir unsere Learnings in einer neuen Version um und rollen weitere Berater auch im Handelsbereich aus.“

Ein weiteres Tool in Sachen Kundenerlebnis ist moin.AI. „Das ist unser Hub für automatisierte Kommunikation via Chatbot“, sagt der Rose-Bikes-Mann. „Besonders einfache und häufig wiederkehrende Anfragen können wir zukünftig im ersten Level automatisiert und schneller beantworten und User bei weiterem Klärungsbedarf an unser Serviceteam weiterleiten.“ Ebenfalls für besseren Kundenkontakt sei Paqato im Einsatz. Das Tool versorgt Kundinnen und Kunden nach der Bestellung mit Versandinfos. „User können in ihrem Konto immer den genauen Status des Paketversands auf unserer Page einsehen und erhalten getriggerte Mails zu relevanten Updates“, erklärt Sebastian Bomm. „Paqato aggregiert dazu Detailinformationen der entsprechenden Carrier und stellt diese gebündelt bereit.“

Für ein individuelles Erlebnis im Shop setzt Rose Bikes zusätzlich das Tool von Epoq ein. Auf Basis von Machine Learning liefere die Software Empfehlungen für einzelne User auf Grundlage ihres Klick- und Kaufverhaltens – im Shop und auch in Mails. Und zu guter Letzt kommt Trbo in Sachen User Experience bei Rose Bikes zum Einsatz. Das Tool liefert ebenfalls eine Personalisierung – anders als Epoq aber nicht in Sachen Empfehlungen, sondern beim Look und Design des Online-Shops. „Orts-, channel- oder sogar wetterbezogen können wir unseren Nutzerinnen und Nutzern individuell relevante Informationen und Inhalte im Onlineshop ausspielen und schnell und einfach A/B-Tests einsetzen“, sagt Sara Volkmer, Director E-Business bei Rose Bikes.

Marketing mit den Großen

Sara Volkmer von Rose Bikes

Sara Volkmer, Director E-Business bei Rose Bikes

Für die verschiedenen Marketing-Kanäle setzt Rose Bikes oftmals auf die Lösungen der großen Plattformen. Facebook-Ads schaltet das Team im Werbeanzeigenmanager, die Display-Kampagnen laufen über Googles Display Network und Creatives werden mit Adobe Creative Cloud gebaut. Punktuell kommen aber doch Tools von kleineren Anbietern im Marketing-Bereich zum Einsatz. Mit Falcon.io erledigt die Marketing-Mannschaft Contentplanung, Analytics und Management auf den Social-Kanälen. Mit Channable hält Rose Bikes Produktinformationen im Blick, die auch auf Preisvergleichsseiten landen – das Tool helfe aber auch bei der Strukturierung von Search-Ads. Und im SEO-Bereich hilft Searchmetrics dabei, Suchmaschinen-Rankings im Blick zu behalten und den Content zu optimieren.

Ganz wichtig für das Geschäft von Rose Bikes seien aber Datenzugang und -verständnis. Dabei helfe die Business-Intelligence-Lösung von Minubo. „Minubo bietet auch nicht tief involvierten Nutzer*innen die Möglichkeit, jeden Tag mit einer individuell zugeschnittenen und verständlichen Datensicht zu starten und deutliche Veränderungen direkt herauszustellen“, erklärt Sebastian Bomm. „Das hilft uns bei der Entwicklung hin zur Data Driven Company und der Realisierung unseres KPI- und Action-Point-getriebenen Ansatzes enorm.“

Beim E-Mail-Marketing fließen dann auch gleich mehrere Tools zusammen. Dort kommt Inxmail als grundlegende Plattform zum Einsatz. Für optimale Mail-Kampagnen nutzt das Team dann aber weitere Technologien: „Hier kombinieren wir die Möglichkeit, individuelle Produktvorschläge durch Epoq zu integrieren und durch Minubo möglichst auf die Kundinnen und Kunden zugeschnittene Informationen zu präsentieren“ erklärt Sara Volkmer. „Die Zielsetzung ist es auch hier, für die bestmögliche Experience bei Rose Bikes Datensilos aufzulösen und den Kunden möglichst ganzheitlich zu erfassen.“

Diese Tools nutzt Rose Bikes

Hier eine Liste aller Tools, die bei Rose Bikes zum Einsatz kommen:




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Martin Gardt
Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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