Best of 2024: Diese OMR Artikel wurden in den vergangenen Monaten am häufigsten gelesen

Torben Lux19.12.2024

Streitbare Influencer*innen, Leaks, gescheiterte Investitionen – und die Marketing-Aktion des Jahres

Inhalt
  1. Platz 10: Tanner Leatherstein – Der Aufschneider
  2. Platz 9: Trotz Verschwörungstheorien – So wurde "Hoss & Hopf" zum Nummer-1-Podcast
  3. Platz 8: Aalborg BK – Wie diese drei Influencer es sich mit den dänischen Fußballfans verscherzt haben
  4. Platz 7: 500 Kilometer für einen Burger von Leonie – Wie die lokale Burgerkette Glückspilz zum Tiktok-Hit wurde
  5. Platz 6: Lara Sophie Bothur – "Ich habe ein krasses Gefühl entwickelt für die Algorithmen"
  6. Platz 5: 662 Millionen Views – Das meistgesehene Instagram Reel der Welt kommt aus Deutschland
  7. Platz 4: KI-Models – Der MP3-Moment der Creator Economy
  8. Platz 3: Geleaktes MrBeast-PDF – So funktioniert die Maschinerie hinter dem weltgrößten Youtuber
  9. Platz 2: Luxus-Influencer Marc Gebauer – All In in Sin City
  10. Platz 1: Check24-Gründer verrät Trikot-Geheimnis – So läuft die größte Marketing-Aktion der Fußball-EM

Seit wir vor über zehn Jahren angefangen haben, Artikel aus der Digitalwirtschaft auf OMR.com zu veröffentlichen, schauen wir am Ende des Jahres ins Analytics-Dashboard und versuchen, ein Fazit zu ziehen: Welche Themen haben die meisten Menschen beschäftigt? Beziehungsweise: Welche Artikel wurden am häufigsten gelesen? Die Antwort liefert dieses Ranking.

Bevor es direkt losgeht ein paar Einschränkungen: Es gibt so einige ältere Artikel, die immer wieder sehr hohe Aufrufzahlen generieren – wir listen hier aber bewusst wirklich nur die Geschichten auf, die im Jahr 2024 erschienen sind. Notable Mentions: Das Instagram-Phänomen "Spezi Suchtis" hätte es sicher in die Aufzählung geschafft, der Artikel dazu ging allerdings Ende Dezember 2023 online. Ausgeschlossen in der Übersicht sind außerdem Artikel zu Folgen des OMR Podcasts (keine Sorge, hier kommt natürlich noch ein extra Ranking – Weihnachtszeit ist Ranglistenzeit!) und alle Storys rund um das OMR Festival.

Platz 10: Tanner Leatherstein – Der Aufschneider

Als ich den fertigen Text von Kollege Christian Anfang des Jahres gelesen hatte, weiß ich noch, wie ich mich über die Headline gefreut habe, gleichzeitig aber auch befürchtete: "Das ist vielleicht ein bisschen zu feuilletonistisch und klickt nicht." Falsch gedacht! Die Geschichte von Volkan Yilmaz alias Tanner Leatherstein, der auf Youtube Lederwaren von Louis Vuitton, Hermès & Co. seziert und parallel dazu direkt ein eigenes Accessoires-Label aufbaut, kam sogar richtig gut an. Was den Leder-Experten und "Schrecken der Luxus-Labels" so erfolgreich macht, liest du hier.

Platz 9: Trotz Verschwörungstheorien – So wurde "Hoss & Hopf" zum Nummer-1-Podcast

Politisch war 2024 teilweise ein Jahr zum an den Kopf fassen – mal wieder. Das hat sich auch in unterschiedlichsten Formaten gezeigt, die mit einer Mischung aus Populismus und Falschinformationen am rechten Rand fischen und große Reichweiten erzielen. Prominentes Beispiel: der Podcast "Hoss & Hopf". Mit welchen cleveren Marketing-Hebeln es die Hosts Kiarash Hossainpour und Philip Hopf trotz anhaltender Kritik an den Inhalten geschafft haben, ein mit Blick auf Plays sehr erfolgreiches Format zu etablieren, haben Roland, Tanja und Florian gemeinsam recherchiert.

Platz 8: Aalborg BK – Wie diese drei Influencer es sich mit den dänischen Fußballfans verscherzt haben

Es liegt im Trend, dass sich Prominente, Stars und Creator bei Sport-Vereinen beteiligen oder direkt selber welche gründen. Häufig geht das gut, manchmal ist das sogar richtig erfolgreich – im Fall von Trymacs, ViscaBarca und UnsympathischTV lief es allerdings alles anderes als rund. Als die drei Influencer Anfang des Jahres stolz ihre Beteiligung am dänischen Fußballclub Aalborg BK verkündeten, waren die Fans des Clubs alles andere als happy. Eigentlich sollten über die großen Reichweiten der drei unter anderem auch Sponsoren angelockt und dem Club geholfen werden. Keine zwei Wochen später zog sich das Trio auf Grund der Proteste aber schon wieder zurück.

Platz 7: 500 Kilometer für einen Burger von Leonie – Wie die lokale Burgerkette Glückspilz zum Tiktok-Hit wurde

Der Burger-Hype ist längst am Ende? Nicht wirklich. Ein Beispiel: Glückspilz. Mit nur wenigen Filialien hat es die kleine Kette geschafft, Fans aufzubauen, die teilweise hunderte Kilometer fahren – nur, um einen Burger bei Leonie, Erik oder Sercan zu bestellen. Denn die haben sie auf Tiktok kennen und lieben gelernt. Dort hat die lokale Gastro-Kette einen extrem erfolgreichen Channel aufgebaut. Geschäftsführer Umer Butt setzt dabei auf Storytelling und starke Charaktere als Umsatzhebel fürs lokale Business.

Platz 6: Lara Sophie Bothur – "Ich habe ein krasses Gefühl entwickelt für die Algorithmen"

Der Fall, der aufgrund ungewöhnlicher Wachstums- und Engagement-Raten in die Kritik geratenen Linkedin Top Voice Lara Sophie Bothur, hatte eine heftige Debatte darüber ausgelöst, wie und mit welchen Mitteln reichweitenstarke Linkedin-Influencer*innen arbeiten. Um ihre Glaubwürdigkeit wieder herzustellen, beschloss Bothur, etwas zu tun, was sie so nie geplant hatte: ihre Methode offen zu legen. Sie hat Kollege Christian live vorgeführt, wie sie ihren Content auf eine Millionen-Reichweite pusht. Ob das ihre Kritiker*innen umgestimmt hat? Nicht ganz. Trotzdem hat ihre Perspektive viele Lesende sehr interessiert.

Platz 5: 662 Millionen Views – Das meistgesehene Instagram Reel der Welt kommt aus Deutschland

Kurzvideos waren auf den unterschiedlichen Plattformen auch 2024 der Reichweitenhebel für zahlreiche Marken. Ein immer anwendbare Formel für Erfolg gibt es aber immer noch nicht. Umso beeindruckender sind Geschichten wie von Matthias Luft und Anja Hager, die innerhalb von zwei Wochen mal eben eine halbe Milliarde Views auf ein Reel bekommen und damit einen Instagram-Rekord aufgestellt haben. Das Autoblogger-Paar war plötzlich Urheber des meistgesehenen Reels auf der Plattform. Ein großer Erfolg sowohl für das Blogger-Paar als auch für Autobauer Volkswagen, dessen Technik in dem Clip erklärt wird. Roland hatte mit beiden Seiten darüber gesprochen, wie das Rekord-Reel zustandegekommen ist – und was es gebracht hat.

Platz 4: KI-Models – Der MP3-Moment der Creator Economy

Das Influencer-Business steht vor einer Revolution: Neue KI-Tools ermöglichen die Erstellung virtueller Charaktere, deren Content von dem realer Influencer*innen nicht zu unterscheiden ist. Sie arbeiten flexibler, schneller – und vor allem billiger. Bislang verdienen die Macher*innen der Accounts vor allem mit NSFW-Content. Der nächste Schritt aber sind Kooperationen mit seriösen Brands. Christian hat mit einer Pionierin der KI-Model-Szene aus Berlin gesprochen, mit dem Onlyfans-Rivalen Fanvue, der beim Thema künstliche Intelligenz gerade all-in geht, und mit einer spanischen Agentur, die virtuelle Creator am Reißbrett entwirft.

Platz 3: Geleaktes MrBeast-PDF – So funktioniert die Maschinerie hinter dem weltgrößten Youtuber

337 Millionen Abonnent*innen hat alleine der Hauptkanal von Jimmy Donaldson alias "MrBeast" auf Youtube inzwischen. Der meistabonnierte Youtuber der Welt ist er damit immer noch eindeutig. 2024 war aber auch das Jahr, in dem das bislang sehr saubere Image langsam Risse bekommen hat. Das ursprünglich für neue Mitglieder seines Teams gedachte und im September geleakte PDF "How to succeed in MrBeast Production" ("Wie du bei MrBeast Productions erfolgreich wirst") erklärt u.a. die Grundprinzipien seiner Youtube-Strategie. Und einige Teile lesen sich im Lichte kritischer Berichterstattungen und Vorwürfen über unangemessenes sexuelles Verhalten für den 26-Jährigen mindestens ungünstig.

Platz 2: Luxus-Influencer Marc Gebauer – All In in Sin City

Als "Uhrenhändler der Influencer" wurde Marc Gebauer berühmt – in Deutschland. Rapper, Influencer und Twitch-Streamer kaufen ihre zehntausende Euro teuren Uhren bei Gebauer und knapp eine halbe Million Abonnent*innen schauen ihm dabei auf Youtube zu. Mittlerweile macht seine Firma einen Jahresumsatz im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Und neben Uhren verkauft Gebauer Parfüms, Mode, Edelmetall, aber auch Kaffee und Hot Sauce. 2023 eröffnete er einen Concept Store in Düsseldorf, die Kö ist gleich um die Ecke. 2024 aber plante Gebauer seinen nächsten, gewagtesten Karriereschritt. Er wandert in die USA aus, um sein Luxus-D2C-Playbook ein paar Ligen weiter oben erneut durchzuspielen. Wie das gelingen sollte hat er Kollege Christian verraten.

Platz 1: Check24-Gründer verrät Trikot-Geheimnis – So läuft die größte Marketing-Aktion der Fußball-EM

Bei der Fußball-EM in Deutschland war quasi kein Vorbeikommen an einem ganz bestimmten Trikot: weiß, Puma-Logo, Deutschland-Wappen – und großer Check24-Schriftzug. Im Zuge einer extrem aufmerksamkeitsstarken Werbeaktion verschenkte die Vergleichsplattform über fünf Millionen solcher Trikots, flutete damit die Fanmeilen, Stadien und am Ende auch TV-Übertragungen. Der eher öffentlichkeitsscheue Check24-Gründer Henrich Blase hatte zwar auf einen Social-Media-Erfolg gehofft, aber nicht mit einem solchen Ausmaß gerechnet. "Das hat mich sehr gefreut und ich musste lächeln", sagte er im Gespräch über die Wirkung seiner Aktion mit den Kollegen Florian und Caspar.

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Torben Lux
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Torben Lux

Torben ist seit Juni 2014 Redakteur bei OMR. Er schreibt Artikel und Newsletter, plant das Bühnenprogramm des OMR Festivals, arbeitet an der "State of the German Internet"-Keynote, betreut den OMR Podcast und vieles mehr.

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