Die Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, ist eine Methode, um die Auffindbarkeit von Webseiten in Suchmaschinen zu verbessern. OMR zeigt die wichtigsten Tipps, Tools und Weiterbildungen zum Thema – kompakt aufbereitet und kuratiert.
„SEO“ steht für „Search Engine Optimization“, auf Deutsch: Suchmaschinenoptimierung. Der oft verwendete Begriff „SEO-Optimierung“ ist daher eigentlich redundant. Das Ziel von SEO ist es, relevante Inhalte auf den vordersten Positionen von Suchmaschinen erscheinen zu lassen. Im Gegensatz zu Suchanzeigen (SEA) wird dafür jedoch kein Geld bezahlt. Die Suchmaschinen bewerten die Seiten anhand der Relevanz und Qualität des Inhalts, ihrer Nutzerfreundlichkeit, der Autorität sowie anderer Faktoren.
Während SEO auf organische, unbezahlte Sichtbarkeit zielt, werden beim SEA (Search Engine Advertising) Anzeigen in den Suchergebnissen geschaltet. Zusammen bilden sie das Suchmaschinenmarketing (SEM).
62 Prozent der Internetnutzer*innen verwenden klassische Suchmaschinen jeden Tag (Quelle: State of Search, Claneo). Da Google mit einem Marktanteil von 95 Prozent laut Statista die mit Abstand wichtigste Suchmaschine in Deutschland ist, geht es hierzulande vor allem darum, die Platzierungen im Google-Ranking zu verbessern. SEO umfasst dabei auch die Bildersuche, lokale Suchergebnisse (Local SEO), Karteneinblendungen, Podcast-Suchen und Videos.
Zusätzlich fallen plattformspezifische Suchanfragen auf YouTube, Facebook, TikTok und Instagram in den Bereich der Suchmaschinenoptimierung. Zwischen 34 und 53 Prozent der Internet-Nutzer*innen verwenden diese Plattformen laut Claneo täglich. Je nach Land können auch folgende Suchmaschinen für Websites relevant sein:
Bing (3-4 % Anteil am Weltmarkt)
Yandex (2-3 %)
Yahoo (1-2 %)
Baidu (0,6-0,8 %)
DuckDuckGo (0,6-0,9 %)
Ecosia (< 0,5 %)
Nicht zuletzt gewinnt die Anpassung an KI-basierte Suchmaschinen wie Perplexity oder ChatGPT sowie an KI-generierte Antworten wie Google AI Overview an Bedeutung. Dieser Bereich wird im Marketing unter dem Begriff Answer Engine Optimization (AEO) zusammengefasst. Es geht darum, Inhalte so zu gestalten, dass sie in den Antworten von KI-Systemen, sogenannten Chatbots, erscheinen.
Unternehmen profitieren sehr stark von der Suchmaschinenoptimierung. SEO eignet sich nämlich für nahezu alle Geschäftsmodelle, insbesondere zur Gewinnung von Neukund*innen. Das sind die Vorteile:
Die Streuverluste von SEO-Maßnahmen sind gering, da Nutzer*innen gezielt nach Informationen suchen. Die angezeigten Inhalte befriedigen somit direkt ein Bedürfnis. Das macht SEO zu einem sogenannten „Pull-Kanal“. Im Gegensatz dazu stehen „Push-Kanäle“ wie das Display Advertising oder Meta Ads. In diesen Kanälen geht es eher um das Generieren von Aufmerksamkeit in einer bestimmten Zielgruppe.
Suchmaschinenoptimierung ist langfristig kostengünstig. Zwar erfordert es anfangs Investitionen, die Ergebnisse der Optimierung bleiben jedoch länger bestehen, ohne dass kontinuierlich hohe Kosten entstehen. Anders als bei bezahlten Anzeigen, die sofort verschwinden, wenn das Budget aufgebraucht ist, wirkt SEO nachhaltig. Daher zählt die Suchmaschinenoptimierung zu den langfristigsten Marketing-Kanälen.
Der größte „Haken“ bei SEO liegt in der Abhängigkeit von Suchmaschinen wie Google. Der Algorithmus, der über das Ranking entscheidet, ist nicht vollständig bekannt und ändert sich ständig. Daher ist es schwierig, genau vorherzusagen, wie lange es dauert, bis Maßnahmen wirken, oder welche Änderungen zu einem Ranking-Aufstieg führen.
Algorithmus-Updates von Suchmaschinen können dazu führen, dass eine optimierte Seite plötzlich Traffic verliert, ohne dass die Gründe bekannt sind. Auch Änderungen des Nutzungsverhaltens können eine SEO-Strategie gefährden. Durch das Aufkommen von KI-Chatbots werden Suchanfragen, die bislang Traffic auf eine Webseite gebracht haben, etwa von der künstlichen Intelligenz beantwortet. Auf diese Veränderungen müssen sich Website-Betreibende einstellen.
Die Suchmaschinenoptimierung gliedert sich in drei Hauptbereiche:
Alle Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung haben das Ziel, das Ranking einer Seite zu verbessern. Sie funktionieren am besten im Zusammenspiel: Eine technisch gut optimierte Seite erzielt zwar Rankings, wird sich aber nicht gegen Mitbewerber durchsetzen können. Daher gehören Onpage- und Offpage-Maßnahmen immer zu einer guten Suchmaschinenoptimierung dazu.
Häufig wird die Suchmaschinenoptimierung mit der Onpage-Optimierung gestartet. Sie umfasst alles, was inhaltlich auf der Website passiert. Beim Content kommt es insbesondere auf die Qualität und Nutzererfahrung an. Gut optimierte Inhalte helfen Suchmaschinen, den Kontext der Seiten zu verstehen, und erhöhen zusätzlich die Verweildauer, was ein wichtiges Ranking-Signal für Suchmaschinen ist.
Natürlich spielen dabei auch Keywords eine Rolle. Wenn ein Keyword im Text und den Überschriften platziert wird, kann Google das Thema der Seite besser erfassen und die Website entsprechend ranken.
Hier sind ein paar Tools für dein Onpage-SEO:
Die technische SEO-Optimierung sorgt dafür, dass Suchmaschinen eine Webseite verstehen und bewerten können und dass Nutzer*innen eine gute Erfahrung haben.
Hier wird zum Beispiel sichergestellt, dass die Website technisch einwandfrei funktioniert und von Suchmaschinen gecrawled – also gelesen – und indexiert werden kann. Zu den wichtigsten Faktoren zählen eine schnelle Ladezeit (besonders auf mobilen Geräten), die Navigation und eine saubere interne Verlinkung. Wichtige Aspekte sind:
Crawling ist der Prozess, bei dem Suchmaschinen die Inhalte deiner Seite durchsuchen. Indexierung bedeutet, dass diese Seiten in den Suchindex aufgenommen und damit überhaupt bewertet werden können. Für ein gutes Ranking müssen Seiten sowohl gecrawlt als auch indexiert werden.
Eine logische interne Verlinkung hilft dem Crawler, wichtige Seiten zu finden und die Relevanz besser einzuschätzen. Sie erleichtert auch Nutzer*innen das Navigieren auf der Webseite. Damit einher geht eine saubere Struktur der Seite: Wie oft müssen Nutzer*innen klicken, um bestimmte Seiten aufzurufen (Klicktiefe)? Wie ist die URL strukturiert?
Schnelle Ladezeiten sind wichtig für die Suchmaschinenoptimierung und die Nutzererfahrung. Google berücksichtigt die Ladegeschwindigkeit in den sogenannten Core Web Vitals. Die drei Kennzahlen der Core Web Vitals stehen für die Ladegeschwindigkeit, die Interaktivität und die visuelle Stabilität einer Webseite. Eine schnelle und sauber aufgebaute Seite wird häufiger gecrawlt und höher geranked.
Nach der Onpage-SEO- und technischen Arbeit beginnt die Offpage-Optimierung einer Website, bei der insbesondere Backlinks im Fokus stehen. Diese Links von anderen Websites zeigen Suchmaschinen eine Relevanz und erhöhen die Autorität der Seiten. Entscheidend ist aber nicht die Menge, sondern die Qualität der Links.
Die Generierung von Backlinks kann gesteuert werden. Zum einen erzeugen gute Inhalte in der Regel automatisch Empfehlungen im Web. Durch strategisches Linkbuilding kannst du relevante Websites aber auch aktiv dazu bewegen, auf deine Inhalte zu verweisen. Hier ist es wichtig, Beziehungen zu den richtigen Domains aufzubauen, um dein Backlink-Profil zu stärken. Je besser die linkgebende Seite zum Inhalt der Verlinkung passt, desto qualitativ wertvoller ist der Link.
Es gibt einige nützliche Maßnahmen, um deine SEO-Rankings zu verbessern. Dafür solltest du zunächst einmal wissen, welche Faktoren deine Position in den SERPs beeinflussen können.
Suchmaschinen wie Google berücksichtigen ungefähr 200 Ranking-Faktoren. Die genaue Anzahl und Gewichtung der Faktoren sind nicht öffentlich bekannt. Google hält die Details seines Algorithmus geheim, um Manipulationen zu verhindern. SEO-Expert*innen konzentrieren sich deshalb auf einige wenige Kernfaktoren:
Aus den Ranking-Faktoren lassen sich in der Suchmaschinenoptimierung einige typische Aufgaben identifizieren. Die zentralen Elemente sind die Strategie-Erstellung, Content, Technik, Offpage-Maßnahmen sowie die Berücksichtigung der Usability einer Seite und das Reporting.
Keyword-Recherche: Identifikation relevanter Suchbegriffe
Optimierung auf der Seite: Verbesserung von Meta-Tags, Überschriften, URLs und Content
Technisches SEO: Optimierung der Websiteleistung (z.B. Ladezeit, Mobilfreundlichkeit)
Content-Erstellung: Erstellung von hochwertigem, suchmaschinenfreundlichem Content
Backlink-Aufbau: Aufbau von qualitativ hochwertigen externen Links
Monitoring & Reporting: Analyse von SEO-Kennzahlen und Erfolgsmessung
Wettbewerbsanalyse: Vergleich mit Konkurrenten und deren Strategien
Lokales SEO: Optimierung für lokale Suchanfragen und Verzeichnisse
Bilder- und Video-SEO: Optimierung von Multimedia-Assets auf der Seite
SEO-Strategieentwicklung: Langfristige Planung der Maßnahmen
Fehlerbehebung: Behebung von Crawling- oder Indexierungsproblemen
Nur mit dem Wissen, wonach die Zielgruppe sucht, können passende Inhalte erstellt werden. Daher steht „das richtige Keyword“ am Anfang einer SEO-Strategie. Die Keyword-Recherche ist gar nicht so einfach. Es geht darum, die Suchbegriffe zu identifizieren, die deine Zielgruppe nutzt. Je spezifischer ein Begriff (Longtail-Keywords), desto geringer ist der Wettbewerb – allerdings sinkt dann meist auch das Suchvolumen. Bei sogenannten Shorthead-Keywords ist das Suchvolumen groß. Sie sind auch entsprechend umkämpft und viele Webseiten wollen für diese Begriffe ranken. Gängige SEO-Tools helfen bei der Keyword-Recherche und zeigen auch das entsprechende Bedürfnis hinter der Suchanfrage an.
Der sogenannte „User Intent“ beschreibt den Beweggrund hinter einer Suchanfrage. Nutzer*innen können bspw. nach Informationen (informationale Suche), nach Produkten (transaktionale Suche) oder bestimmten Seiten/Zielen (navigationale Suche) suchen. Je nach Bedürfnis erwarten sie ein anderes Ergebnis. Daher ist es wichtig, die Suchintention zu verstehen und das Ergebnis – also die SEO-Landingpage – an diese anzupassen.
Für SEO-Inhalte gelten neben der Relevanz bestimmte Qualitätskriterien. In der Branche haben sich hierfür die sogenannten E-E-A-T-Kriterien etabliert: Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit.
Die Kriterien sind zwar keine direkten Ranking-Faktoren, spielen aber eine wichtige Rolle bei der Bewertung der Qualität von Inhalten. Man kann also davon ausgehen, dass Suchmaschinen die Seiten höher ranken, die diese Faktoren berücksichtigen:
Auch wenn Google Inhalte mittlerweile besser versteht, sind Meta-Angaben wie Title und Description sowie Überschriften (H1, H2, ...) nach wie vor entscheidend für die Suchmaschinenoptimierung. Ein Grund dafür ist, dass das Suchsnippet in den Suchergebnissen (SERPs) die Click-Through-Rate (CTR) beeinflusst. Je besser das Snippet zur Suchintention passt, desto eher klicken Nutzende auf die Seite. Eine hohe CTR wiederum ist ein positives Ranking-Signal für Google.
Tipps für SEO-Metadaten:
Bilder und Videos dienen nicht nur dazu, deinen Text aufzuwerten. Du kannst mit ihnen auch ranken. Oft werden schon bei einfachen Google-Suchen Bilder eingeblendet. Achte auf hinterlegte Alt-Attribute und Title-Tags, die das Bild beschreiben. Auch die Dateinamen sollten „sprechend“ sein. Außerdem kannst du die Bilder mit Tools komprimieren, damit sie schneller laden. Bei Videos geht es vor allem darum, auf Plattformen wie YouTube sichtbar zu sein. Hier sind insbesondere ansprechende Headlines und das Thumbnail wichtig.
Das Local SEO umfasst die Suchmaschinenoptimierung in Bezug auf einen regionalen Standort. Es ist zum Beispiel für Restaurants, Einkaufsläden oder lokale Dienstleister relevant. Das Ziel ist es, bessere Platzierungen in den lokalen Suchergebnissen einer Suchmaschine, insbesondere bei Google Maps für Google MyBusiness-Einträge, zu erreichen. Relevant ist hier neben den genannten SEO-Tipps also vor allem eine Listung als Google-Business-Profil.
Der Erfolg von SEO lässt sich anhand verschiedener Kennzahlen (KPIs) messen, die in drei Kategorien eingeteilt werden können:
Performance KPIs zeigen, wie gut deine Seite in den Rankings dasteht und wie viel dir das bringt. Das sind die „harten“ SEO-Kennzahlen, die in jedem Fall relevant sind.
Zusätzlich kannst du zur Überwachung der Performance deiner Webseite den sogenannten Sichtbarkeitsindex hinzuziehen. Er ist die „SEO-Über-KPI“ schlechthin. Wie der Name schon sagt, wird durch ihn die Sichtbarkeit einer Website im (Google-)Ranking beschrieben – man könnte es auch als „Marktanteil“ einer Website bei Google beschreiben. Der Sichtbarkeitsindex steigt, wenn deine Website für viele und suchstarke Keywords auf vorderen Positionen rankt.
Onpage KPIs sind häufig sehr individuell. Zu ihnen zählen:
Die Offpage-Optimierung umfasst hauptsächlich zwei Bereiche: Linkmarketing und Digital PR. Beide Aspekte spielen eine wichtige Rolle für die Sichtbarkeit und Reputation der Seite. Daher ist es bei den Offpage KPIs sinnvoll, Kennzahlen zu betrachten, die sich auf deine Backlinks, Brand-Mentions und die Reichweite deiner PR-Maßnahmen beziehen.
Sowohl bei der Optimierung als auch beim Monitoring des SEO-Erfolgs können SEO-Tools helfen. Solche Tools bieten Einblicke und -Analysen in die Suchmaschinenoptimierung, indem sie etwa die Entwicklung der Sichtbarkeit einer Website über die Zeit, Wettbewerbsdaten, relevante Suchbegriffe, Trend-Daten, Backlinks und technische Optimierungspotenziale aufzeigen.
Es gibt sowohl spezialisierte Tools für einzelne SEO-Aufgaben (SEO-Content, Keywords, Analyse und Onpage) als auch umfassende All-in-One-Lösungen, die nahezu alle SEO-Funktionen abdecken und oft auch Features für andere Bereiche (wie SEA) integrieren.
Die Suchmaschinenoptimierung ist ein wichtiger Bestandteil im Marketing. Sie sorgt dafür, dass Webseiten bei Google und Co. weit vorn ranken und damit gefunden werden. Die Aufgaben sind vielfältig und umfassen Optimierungen auf der Seite selbst (Onpage-Optimierung) und den Aufbau von Backlinks außerhalb der Seite (Offpage-Optimierung). Dem voraus steht eine saubere Strategie und Keyword-Recherche.
Best Practices im SEO ändern sich ständig, und durch Algorithmus-Updates und Veränderungen wie KI-Chatbots kommen stetig neue Herausforderungen hinzu. Hier heißt es als Digitalunternehmen Schritt zu halten mit den aktuellen Entwicklungen, um nicht den Anschluss zu verlieren.
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Robert ist Redakteur bei OMR Education und Experte für Themen rund ums digitale Business und Online Marketing. Für die OMR Reports beschäftigt er sich regelmäßig tiefergehend mit Marketing-Disziplinen, Trends und Neuerungen in der Digital-Branche.