SEA und Google Ads
Wer als Unternehmen im Internet erfolgreich sein möchte, kommt an Suchmaschinenwerbung (SEA) und Google Ads nicht vorbei. OMR gibt eine Übersicht über das Thema und zeigt Tools, Weiterbildungen und Informationen, die hilfreich sind.
Was genau ist SEA?
Die Suchmaschinenwerbung, kurz SEA (Search Engine Advertising), bezeichnet bezahlte Anzeigen auf den Ergebnisseiten von Suchmaschinen. Dabei werden Anzeigen zu spezifischen Suchbegriffen geschaltet. SEA ist Teil des Performance Marketings. Google Ads (früher Google AdWords) ist dabei der prominenteste Vertreter.
Unterschied zu SEO
Im Gegensatz zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) basiert SEA auf bezahlten Anzeigen, die unmittelbar Sichtbarkeit generieren. Beim SEO optimiert man hingegen langfristig Inhalte, um organisch, also ohne zu zahlen, in den Suchergebnissen zu erscheinen. Beide Disziplinen lassen sich unter dem Begriff Suchmaschinenmarketing (SEM) zusammenfassen.
Warum Google Ads?
Mit einem Marktanteil von über 93 Prozent bei mobilen Suchanfragen in Deutschland ist Google laut Statista unangefochtener Marktführer. Durch Google Ads hast du Zugriff auf einen großen Pool potenzieller Kund*innen. Die Plattform ermöglicht zudem eine sehr präzise Steuerung und Analyse deiner Anzeigen. Dadurch kannst du deine Kampagnen jederzeit auch ohne große Erfahrung optimieren. Mittlerweile übernehmen KI-Features die Platzierung der Anzeigen auch ganz ohne Angabe bestimmter Keywords.
Alternativen zu Google Ads im SEA
Auch wenn Google Ads Marktführer ist, gibt es durchaus andere Plattformen, die sich für Suchmaschinenwerbung eignen:
- Microsoft Advertising (Bing Ads): Ist vor allem für Nutzer*innen von Microsoft-Produkten und spezifische Märkte geeignet; ermöglicht direkte Importmöglichkeiten aus Google Ads.
- Amazon Advertising: Ideal für Händler auf Amazon, um Nutzer*innen mit klarer Kaufabsicht zu erreichen. Das kann sich lohnen: 74 Prozent der deutschen Online-Shopper beginnen die Produktsuche im Internet auf Amazon, zeigt eine Studie von Remazing.
- Baidu Ads: Ist die dominierende Plattform für den chinesischen Markt und bietet spezielle Targeting-Optionen auf die chinesische Zielgruppe.
- TikTok Seach Ads/Social Search Ads: Zunehmend relevant für jüngere Zielgruppen werden Ads auf Plattformen wie TikTok. Sie sind besonders in Kombination mit einer Account-Strategie sinnvoll.
Google Ads im Marketing
Der entscheidende Vorteil von SEA ist die sogenannte „Pull-Wirkung“. Nutzer*innen haben bereits ein konkretes Bedürfnis oder eine Frage. Sie suchen aktiv nach einer Lösung. Deine SEA-Anzeige bietet genau diese. Das macht SEA äußerst effektiv und sorgt für eine hohe Conversion-Wahrscheinlichkeit.
Beispiel: Eine Person sucht bei Google nach „Laptop für Videobearbeitung kaufen“. Sie hat ein klares Kaufinteresse. Eine SEA-Anzeige mit dem Titel „Leistungsstarke Laptops für Videobearbeitung – Jetzt günstig kaufen!“ greift dieses Bedürfnis auf und führt direkt zum passenden Produktangebot.
SEA im Marketing-Funnel
SEA lässt sich außerdem ideal in alle Phasen des Marketing-Funnels einbinden: Von der Awareness-Phase, in der Nutzende auf deine Marke aufmerksam gemacht werden, über die Consideration-Phase, in der spezifische Produktinformationen gesucht werden, bis hin zur Conversion-Phase, in der gezielt zum Kauf oder zur Kontaktaufnahme motiviert wird.
Tipp: Schalte für jede Funnel-Phase einzelne SEA-Kampagnen mit abgestimmten Keywords und Anzeigentexten. So sprichst du Nutzer*innen passend zur Kaufbereitschaft an und erhöhst die Chance auf qualifizierte Leads und Conversions.
SEA in der KI-Suche
Durch KI-Suchen und AI Overview von Google hat sich die Bedeutung von SEA nochmals gesteigert, da Top-Positionen in den Suchergebnissen noch stärker ins Blickfeld rücken. Statt klassischer Linklisten präsentiert Google zunehmend kontextbasierte, generierte Antworten, in die organische Treffer und teilweise auch Werbung eingebettet werden.
Noch gibt es keine spezifischen Anzeigenformate dafür. Erste Tests von Google zeigen aber bereits die Einbindung klassischer Search Ads über den KI-Antworten. Die Positionierung über oder sogar innerhalb der KI-Antwort wird voraussichtlich ein neuer Hotspot im SEA – mit potenziell höherer Klickrate, aber auch stärkerem Wettbewerb.

Chancen und Herausforderungen im Überblick
Vorteile:
- Schnelle Sichtbarkeit im Vergleich zu SEO
- Hohe Flexibilität und kurzfristige Anpassungen möglich
- Exakte Zielgruppenansprache durch Keyword-Targeting
- Umfassende Erfolgsmessung durch bereitgestellte Analysen
Herausforderungen:
- SEA erfordert kontinuierliche Optimierung und Budgetkontrolle
- Falsches Targeting kann zu unnötigen Kosten führen
- Automatisierung durch Google reduziert Kontrollmöglichkeiten
Wie funktioniert SEA?
Es gibt ein paar Basics, die du für die Suchmaschinenwerbung berücksichtigen musst. Das sind sie:
Keywords – die Basis deiner Anzeigen
Keywords sind die Suchbegriffe, bei denen deine Anzeigen erscheinen sollen. Eine gute Keyword-Recherche ist wichtig für den Erfolg, denn die Auswahl beeinflusst, wie zielgerichtet und kosteneffizient deine Kampagnen laufen.
- Je spezifischer ein Keyword ist (sogenannte Longtail-Keywords), desto geringer ist meist der Wettbewerb bei Google Ads – dafür ist aber auch das Suchvolumen oft niedriger. Die Kampagnen sind meist günstiger.
- Allgemeine Shorthead-Keywords erzielen viele Suchanfragen, sind jedoch stark umkämpft und führen oft zu höheren Klickpreisen.
Tools wie der Google Keyword Planner helfen dabei, Suchvolumen, Wettbewerb und Nutzerintention zu analysieren.
Tipp: Teile deine Keywords nach Funnel-Stufen ein. So kannst du Gebotsstrategien, Anzeigentexte und Landingpages passgenau abstimmen.
Anzeigenposition und Ad Rank
Die Position deiner Google-Anzeige wird vom sogenannten Ad Rank bestimmt. Dieser setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen:
- dem maximalen Klickgebot,
- dem Qualitätsfaktor – bestehend aus erwarteter Klickrate, Anzeigenrelevanz und Nutzererfahrung mit der Zielseite,
- und zusätzliche Kontextsignalen, wie Gerätetyp, Standort, Tageszeit oder Wettbewerb in der Auktion.
Google nutzt diese Daten, um zu bewerten, welche Anzeige wann und wo ausgespielt wird. Ein hoher Ad Rank führt in der Regel zu besseren Positionen bei gleichzeitig niedrigeren Kosten pro Klick (CPC).
Gebots- und Abrechnungsmodelle
Google Ads verwendet meist das Cost-per-Click-Modell (CPC). Du zahlst dabei nur, wenn Nutzende auf deine Anzeige klicken. Dies gibt dir volle Kostenkontrolle und du zahlst nie mehr als nötig. Allerdings kommen je nach Kampagnenziel im SEA auch andere Modelle wie Cost-per-Conversion (CPA), Cost-per-Mille (CPM) oder Conversion-Wert-basiertes Bidding (ROAS) zum Einsatz. Das ist insbesondere bei Googles Smart-Bidding-Strategien der Fall.
Automatisierung im SEA
Das sogenannte Smart Bidding sind automatisierte Gebotsstrategien, bei denen der Algorithmus Gebote in Echtzeit und auf Basis von Nutzersignalen und historischen Daten anpasst. Neben dem Bidding automatisieren Google und andere SEA-Anbieter mittlerweile auch weitere Bereiche – etwa die Anzeigengestaltung mit Responsive Search Ads (RSA) oder das Targeting über Performance-Max-Kampagnen, die komplett ohne Keywords auskommen. Solche Automatisierungen sparen in der Regel Zeit und Ressourcen, reduzieren jedoch die Kontrolle. Daher sind eine regelmäßige Überprüfung und die strategische Anpassung der automatisierten Einstellungen wichtig.
SEA-Management – Aufgaben und Anforderungen
Die Rolle der SEA-Manager*innen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Während früher technisches und kleinteiliges Kampagnenmanagement im Vordergrund stand, geht es heute stärker um strategische Planung, Kampagnenoptimierung und datengetriebene Entscheidungen. Durch Automatisierung liegt der Fokus nun auf strategischer Steuerung und weniger auf operativen Details.
SEA-Profis müssen heute verstehen, wie automatisierte Systeme arbeiten, und gezielt steuernd eingreifen. Ihre Aufgaben sind zunehmend:
- Budgetverteilung
- Funnel-Denken
- Priorisierung von Zielgruppen
- kanalübergreifende Steuerung
Google Ads Formate
Da Google im SEA der am meisten verwendete Manager ist, hier ein Überblick über die Formate. Denn Google Ads sind nicht ausschließlich die Anzeigen in den Google-Suchergebnissen. Auch YouTube-Ads, Shopping und das Displaynetzwerk lassen sich über den Ads-Manager steuern.
Suchnetzwerk (Search Ads)
Die klassischen Textanzeigen erscheinen direkt in den Google-Suchergebnissen und erreichen Nutzende mit konkreter Suchintention – ideal für Performance-orientierte Kampagnen im mittleren und unteren Funnel.
Tipp: Wie empfehlen dir beim Marketing mit Google Ads zunächst einmal mit Suchnetzwerk-Kampagnen zu starten, da diese oft wesentlich effektiver sind als beispielsweise Kampagnen für das Google Displaynetzwerk
Displaynetzwerk (Display Ads)
Grafische Anzeigen aus dem Displaynetzwerk werden auf Millionen Websites und in Apps ausgespielt, die Google Ads einbinden. Sie haben somit eine breite Reichweite, ermöglichen Remarketing und eine visuelle Markenpräsenz. Besonders geeignet sind sie zur Steigerung von Awareness und für das Retargeting.
YouTube Ads
Mit Videowerbung auf YouTube kannst du deine Zielgruppe emotional erreichen und komplexere Botschaften transportieren. Video-Ads eignen sich vor allem für erklärungsbedürftige Produkte oder Kampagnen, die visuelle Aufmerksamkeit benötigen. Die Formate reichen von überspringbaren In-Stream-Ads bis zu Shorts.
Google Shopping
Shopping-Anzeigen sind ideal für E-Commerce-Anbieter. Produkte werden prominent mit Bildern und Preisen in den Suchergebnissen angezeigt, was direkt zu mehr Verkäufen führen kann. Voraussetzung: ein gepflegter Produktdatenfeed.
Discovery Ads und App-Kampagnen
Discovery Ads erscheinen in Google Feeds wie Gmail oder Discover auf mobilen Geräten. Sie eignen sich besonders, um Nutzende anzusprechen, die an relevanten Themen interessiert sind. App-Kampagnen fokussieren sich auf die Vermarktung von Apps im Play-Store. Sie sind inzwischen voll automatisiert. Du gibst nur Assets, Budget und Ziel vor.
Performance-Max-Kampagnen (PMax)
Performance-Max-Kampagnen ermöglichen es, Anzeigen mit einer einzigen Kampagne über alle Google-Kanäle hinweg auszuspielen – darunter YouTube, Displaynetzwerk, Suchnetzwerk, Discover, Gmail und Google Maps. Der Vorteil liegt in der großen Reichweite und der automatischen Optimierung durch Googles Algorithmen. Allerdings bietet PMax weniger Transparenz und Kontrolle hinsichtlich der Platzierung deiner Anzeigen und deren genauen Ausspielungsorten.
SEA-Weiterbildung und -Tools
SEA ist und bleibt ein essenzieller Kanal im Online Marketing. Wer die Grundlagen beherrscht und aktuelle Entwicklungen verfolgt, profitiert von wertvollem Traffic und hoher Conversion Rate.
Bei OMR erhältst du einen Überblick über die wichtigsten SEA-Tools und kannst dein Wissen durch E-Learnings, Seminare und praxisnahe Guides mit unserer SEA-Weiterbildung vertiefen:


In aller Kürze
Keine Zeit zum Lesen? Hier sind die wichtigsten Fragen zum Schluss:
Was ist SEA?
- SEA = Search Engine Advertising
- Bezahlte Anzeigen in Suchmaschinen.
- Sichtbarkeit durch Buchung zu bestimmten Keywords.
- Wichtigster Anbieter: Google Ads.
Worin unterscheiden sich SEA und SEO?
- SEA (Suchmaschinenwerbung): Bezahlt, sofort sichtbar.
- SEO (Suchmaschinenoptimierung): Unbezahlt, langfristiger Aufbau.
Warum Google Ads?
- Marktführer mit über 93 % Anteil bei mobilen Suchen.
- Präzise Steuerung und Analysefunktionen.
- KI übernimmt teilweise Platzierung & Optimierung.
Welche Alternativen gibt es zu Google Ads?
- Microsoft Ads (Bing), Amazon Ads, Baidu Ads, TikTok Search Ads.
Was ist der Vorteil von Suchmaschinenwerbung (SEA) im Marketing?
- Pull-Wirkung: Nutzende haben konkrete Absicht.
- Hohe Conversion-Chance durch passgenaue Anzeigen.
- In allen Phasen einsetzbar: Awareness → Consideration → Conversion.
- Große Nutzung von Suchmaschinen im Allgemeinen.
Was sind die Herausforderungen im SEA?
- Ständiger Optimierungsbedarf
- Automatisierung reduziert manuelle Kontrolle
- Fehlerhaftes Targeting kann teuer werden, Erfahrung ist notwendig
Welche Google Ads Formate gibt es?
- Suchnetzwerk (Textanzeigen)
- Displaynetzwerk (Banner)
- YouTube Ads (Video)
- Google Shopping (Produktanzeigen)
- Discovery & App-Kampagne
- Performance Max (kanalübergreifend)
Robert ist Redakteur bei OMR Education und Experte für Themen rund um künstliche Intelligenz, das digitale Business und Online Marketing. Für die OMR Reports beschäftigt er sich regelmäßig tiefergehend mit Marketing-Disziplinen, Trends und Neuerungen in der Digital-Branche.
