Jimdo-Gründer Matthias Henze: Dieser verrückte Zufall hat uns in Japan groß gemacht
Das Webseiten-Baukasten-Startup Jimdo ist heute ein Millionenunternehmen – so hat es der Gründer groß gemacht
- Word-of-Mouth schon immer extrem wichtig
- Die Webseite bald nicht mehr relevant?
- Unsere Podcast-Partner:
- Alle Themen des OMR Podcasts mit Jimdo-Gründer Matthias Henze in der Übersicht:
Vor elf Jahren gründen drei norddeutsche Jungs den Webseiten-Baukasten Jimdo. Heute hat das Unternehmen 200 Mitarbeiter und macht Millionen-Umsätze. Im OMR Podcast erzählt Gründer Matthias Henze, warum Japan nach Europa der zweitwichtigste Markt ist, über welchen Kanal das Unternehmen schon seit jeher die meisten Nutzer gewinnt und warum er trotz mehrmaliger Abgesänge daran glaubt, dass die Webseite an Wichtigkeit gewinnen wird.
„Wir waren eines der ersten deutschen Startups, das auf Techcrunch gefeatured wurde“, sagt Jimdo-Gründer Matthias Henze im OMR Podcast. „Am nächsten Tag hat ein Japaner von einem dortigen Hosting-Anbieter angerufen, der unsere Software lokalisieren wollte.“ Kurze Zeit später sei dieses Unternehmen vom zweitgrößten Telekommunikations-Anbieter Japans gekauft worden. Das habe für einen kräftigen Schub für Jimdos Software-Angebot gesorgt.
Word-of-Mouth schon immer extrem wichtig
Der Kernmarkt des Hamburger Startups bleibt aber Europa – auch weil der angloamerikanische Markt von großen Playern wie Wix, Squarespace und Weebly bespielt wird. Das börsennotierte Unternehmen Wix ist etwa vier Milliarden US-Dollar wert und erwartet für 2018 fast 600 Millionen US-Dollar Umsatz. „Die sind schon eine ganze Ecke größer“, sagt Henze. Den Umsatz verrät er nicht, Philipp Westermeyer vermutet im Podcast zwischen 20 und 50 Millionen Euro.
Das Geschäftsmodell von Jimdo besteht in einem klassischen SaaS-Modell mit monatlicher Subscription. Wer Jimdo-Werbung und eine Jimdo-URL für seine Webseite akzeptiert, kann das Tool auch kostenlos nutzen. Aber woher kommen die Kunden? Schließlich vermeldete Jimdo 2017 bereits 20 Millionen erstellte Webseiten. „Word-of-Mouth ist immer noch unser größter Wachstumstreiber. Wir bespielen aber auch TV-, Performance- und Affiliate-Kanäle – und machen klassische PR“, sagt Henze. Es sei aber ein extremer Faktor, wenn Menschen bei Bekannten sehen, wie sie eine eigene Webseite ganz einfach erstellen, deshalb sei das Free-Modell mit Jimdo-Werbung auf der Webseite auch so wichtig.
Die Webseite bald nicht mehr relevant?
Wo es mit dem Unternehmen hingeht, ob irgendwann ein Börsengang oder ein Exit anstehen könnte, kann Henze noch nicht sagen. Er und sein Team fokussieren sich derzeit auf das neue Produkt „Dolphin“, das es Nutzern erlauben soll, innerhalb von drei Minuten 70 bis 80 Prozent der eigenen Webseite fertig zu stellen. Außerdem glaube er nicht an den schon des Öfteren zu hörenden Abgesang auf die Webseite an sich – in Zeiten von Facebook-Unternehmensseiten und Google Business-Snippets: „Die eigene Webseite ist der einzige Ort im Netz, der wirklich dir gehört. Deshalb wird sie eher an Wichtigkeit gewinnen.“
Warum das Unternehmen 2016 knapp 25 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen hat, wie es den anderen beiden Gründern mittlerweile geht und wieso Henze einen Company-Koch angestellt hat, hört Ihr im neuen OMR Podcast.
Mehr zum Thema Homepage-Baukästen und Jimdo findet ihr übrigens auch in unserem Interview mit Robert Brandl von WebsiteToolTester.com.
Unsere Podcast-Partner:
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Zum Schluss ein Hinweis auf ein spannendes Seminar unserer Freunde von der Hamburg Media School: Die veranstalten am 14. Juni den Voice Assistant Day. Smart Speaker sind ja derzeit ein viel diskutiertes Thema in Marketing, Handel und Publishing. Beim Voice Assistant Day könnt Ihr die Grundlagen der Entwicklung von Voice-Assistant-Anwendungen lernen und danach selbst erste Schritte in diesem Bereich machen.
Alle Themen des OMR Podcasts mit Jimdo-Gründer Matthias Henze in der Übersicht:
- Eine kleine Geschichte von Philipp Westermeyer über Jimdo-Gründer Matthias Henze (ab 01:37)
- Kurze Einleitung: Was macht Jimdo eigentlich? (ab 03:32)
- Was Jimdo mit Geschenkartikeln von Philipps Mutter zu tun hat (ab 04:08)
- Wie sieht der Traumkunde von Jimdo aus? (ab 04:38)
- Wie groß ist der Anteil der zahlenden Kunden? (06:42)
- Was kostet die Premium-Version von Jimdo? (ab 07:54)
- Was ist ein neuer Free-Kunde für Jimdo wert? Wie hoch sind die Kundengewinnungskosten (Customer Acquisition Costs)? (ab 08:47)
- Viele Wettbewerber auf dem deutschen und internationalen Markt: Wer ist der große Konkurrent? (ab 11:22)
- Über welche Kanäle sammelt Jimdo neue Kunden? (ab 14:20)
- Wie gestalten Matthias Henze und die anderen Gründer die etwas andere Unternehmenskultur von Jimdo? (ab 20:24)
- Gegründet haben Jimdo drei Leute: Warum ist Henze jetzt der letzte Verbliebene? (ab 22:16)
- Wie kamen die Jungs vor elf Jahren auf die Geschäftsidee eines Webseiten-Baukastens? (ab 25:59)
- War Jimdo damals mit dem Konzept der erste Anbieter auf dem Markt? (ab 28:17)
- Warum ist Jimdo in Japan so präsent? (ab 29:10)
- Auf welche Länder will sich Jimdo in Zukunft konzentrieren? (ab 30:44)
- Wettbewerber machen viel Podcast-Werbung. Wie agiert Jimdo hier? (ab 31:44)
- Wie geht die Reise jetzt weiter: Exit, Börsengang? (ab 33:47)
- Wird der Markt für Webseiten-Baukästen weiter wachsen? Vor allem vor dem Hintergrund von Facebook-Seiten für Unternehmen etc.? (ab 34:51)
- Ärgert es Henze nicht, wenn Unternehmen nach jahrelangem Wachstum der eigenen Geschäfte Jimdo verlassen? (ab 36:49)
- Was ist die größte Herausforderung für das Business von Jimdo? (ab 37:59)
- Bei Jimdo liegt extrem viel Wertschöpfung im Marketing: Was macht das Unternehmen in Sachen CRM? (ab 40:07)
- Wie stark kümmert sich Henze selbst um Marketing und Produkt? (ab 43:42)
- Wie kann Voice in das Geschäftsmodell von Jimdo integriert werden? (ab 47:04)
Wie immer könnt Ihr den aktuellen OMR Podcast bei Soundcloud, iTunes (falls die aktuelle Episode noch nicht sichtbar ist, einfach abonnieren) oder per RSS-Feed anhören. Ihr könnt uns außerdem auf den Plattformen Spotify, Stitcher und Deezer finden. Und – GANZ NEU! – gibt es uns jetzt auch als Alexa Skill! Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung.