Best of 2022: Das sind die meistgelesenen OMR-Artikel des Jahres
Scams auf Tiktok, reichweitenstarke und kontroverse Creator sowie eine Sneaker-Marke haben Euch am meisten interessiert
- Platz 10: Snocks’ ungewöhnlicher Champions League Spot
- Platz 9: Mit Elon Musk vor dem Berghain: Szene-Urgestein Axel Hesse im Porträt
- Platz 8: Was wirklich hinter dem Bored Ape Yacht Club steckt
- Platz 7: Die Strategie hinter der Renaissance von New Balance
- Platz 6: Die Learnings aus unserer diesjährigen „State of the German Internet“-Keynote
- Platz 5: Wie Auto-Influencer Gercollector seine Reichweite monetarisiert
- Platz 4: Die fragwürdigen Geschäfte von Waffen-Youtuber Jörg Sprave
- Platz 3: OMR50, die spannendsten Köpfe der Digitalbranche
- Platz 2: Das fragwürdige Geschäftsmodell der Fußfetisch-Plattform Feet Finder
- Platz 1: Die Abzock-Masche mit Livestreams auf Tiktok
Von Anfang an waren wir bei OMR sehr zahlengetrieben, haben uns angeschaut, wer große Reichweiten aufbaut und wer viel Geld mit Online Marketing oder anderen digitalen Geschäftsmodellen verdient. Wenig erstaunlich also, dass wir zum Ende eines Jahres auch auf uns selbst schauen, und resümieren, welche Artikel die meisten Klicks bekommen haben. Unabhängig davon, wie man das finden mag: Viele der Top 10 Artikel des Jahres 2022 zeigen, dass Empörung immer noch ein guter Hebel ist, um im großen Stil Klicks und Traffic zu generieren.
Natürlich müssen wir zu der Top 10 einige einschränkende Bemerkungen machen: Artikel zu Folgen des OMR Podcasts haben wir ausgeschlossen, weil wir in den kommenden Tagen auch ein Ranking der meist gehörten Podcast-Folgen veröffentlichen werden. Artikel aus dem November und Dezember hatten weniger Zeit, Klicks zu sammeln, als die von Anfang des Jahres. Und: Artikel, mit denen wir es bei Google zu häufig gesuchten Keywords unter die ersten Plätze geschafft haben, überholen in Sachen Klicks immer noch jene, bei denen der Löwenanteil des Traffics über Direktbesuche, unseren Newsletter oder Social Media kommt. Insofern ist die Top 10 auch immer eine leicht verzerrte Darstellung. Wir finden es trotzdem spannend, unser Jahr auf diese Weise noch einmal Revue passieren zu lassen. Wir hoffen, Ihr auch!
Platz 10: Snocks’ ungewöhnlicher Champions League Spot
Man startet einen Livestream, um gleich die Übertragung eines Fußballspiels anschauen zu können, und plötzlich gibt es Bild- und Tonaussetzer. Mit diesem Albtraum aller Fußballfans hat die Socken- und Unterwäsche-Marke Snocks bei einem Werbespot vor dem Champions-League-Spiel zwischen dem FC Bayern und dem FC Barcelona gespielt. Ein vorgetäuschter Stream-Aussetzer hat die Aufmerksamkeit der Zuschauenden weg von „Second Screen“ hin zum Werbespot gelenkt. Gegenüber OMR hat das Snocks-Team offengelegt, was die Buchung gekostet und was sie dem Unternehmen eingebracht hat.
Platz 9: Mit Elon Musk vor dem Berghain: Szene-Urgestein Axel Hesse im Porträt
Nahezu alle, die in den frühen Zehner-Jahren in Deutschland im Affiliate Marketing aktiv waren, dürften Axel Hesse und die von ihm mit ins Leben gerufene Website Gutscheinpony kennen. Mit Teilnahmen an Trash-TV-Sendungen und einem schillernden Auftreten avanciert er nach seinem Ausscheiden aus dem Betreiberunternehmen zum Paradiesvogel der Szene. Heute ist er als Speaker, Business Coach und „Networker der Tech-Elite“ aktiv und soll mit Elon Musk in Berlin gefeiert haben. Die Abrufzahlen unseres Porträts von Axel Hesse zeigen, dass der 52-Jährige das Spiel um Aufmerksamkeit offensichtlich immer noch beherrscht.
Platz 8: Was wirklich hinter dem Bored Ape Yacht Club steckt
Wenn man an den Gartner Hype Cycle wirklich glauben mag, dann sind Non-Fungible Tokens (NFTs) mittlerweile wohl im „Tal der Enttäuschungen“ angekommen. Im Februar war der „Bored Ape Yacht Club“ noch ein total heißes Ding. Auch heute dürfte die NFT-Kollektion noch die vielleicht wertvollste der Welt sein – trotz aller Crashs, Skandale und Ernüchterung in der Crypto-Welt. Wir haben im Februar erklärt, warum unter Hunderttausenden von NFT-Projekten gerade der Bored Ape Yacht Club so groß geworden ist, und die komplexen Verflechtungen dahinter aufgedeckt.
Platz 7: Die Strategie hinter der Renaissance von New Balance
Lange Zeit trug vor allem die Generation Ü50 Sneaker von New Balance. Die Teile waren als „Dad Shoes“ verschrien. In Deutschland wurden die Schuhe mit dem N auf der Seite sogar mit Neonazis in Verbindung gebracht. Heute hat das Unternehmen aus Boston solche Probleme nicht mehr. New Balance ist die aktuelle Hype-Marke der Sneaker-Fans und könnte 2023 auf sieben Milliarden US-Dollar Umsatz anwachsen. Wir haben gezeigt, mit welchen Strategien es die Brand geschafft hat, viele Menschen wieder von sich zu begeistern.
Platz 6: Die Learnings aus unserer diesjährigen „State of the German Internet“-Keynote
2017 hat die OMR Daily Redaktion erstmals eine eigene Keynote erarbeitet. Nach zwei Jahren Festivalpause konnte Philipp Westermeyer „State of the German Internet“ 2022 erstmals wieder live auf der Bühne des OMR Festivals präsentieren. Die Themen: konkrete Gewinner und Verlierer der Digitalbranche, wie Unternehmen günstig in Social Media Feeds auftauchen können, weshalb Dokumentationen das krasseste Content-Marketing-Format sind und weshalb erfolgreiche Shopping-Apps wie Shein vor allem auf Gamification setzen.
Platz 5: Wie Auto-Influencer Gercollector seine Reichweite monetarisiert
Ihr kennt wahrscheinlich alle Auto-Influencer wie JP Kraemer, Sidney Hoffmann oder Matthias Malmedie – und würdet sie vielleicht auch auf der Straße erkennen. Mehr Instagram-Follower als alle drei hat aber Gercollector. Der verbirgt sein Gesicht allerdings hinter einem Helm und erreicht trotzdem Millionen-Reichweiten. Das liegt auch an seiner unglaublichen privaten Autosammlung. Uns hat er erzählt, warum er anonym agiert, wieso ihm so viele Menschen folgen und wie er jetzt komplett von seinen Social-Accounts lebt.
Platz 4: Die fragwürdigen Geschäfte von Waffen-Youtuber Jörg Sprave
Jörg Sprave ist ein Youtube-Urgestein: Seit 2008 ist er auf der Plattform aktiv. Mit seinem „Slingshot Channel“, auf dem er Schleudern, Zwillen und andere, in der Regel selbst gebaute Waffen vorführt, hat er eine große Reichweite und auch internationale Bekanntheit aufgebaut. Mittlerweile betreibt er einen eigenen Online-Shop, in dem er erlaubnisfreie Waffen verkauft – aber nur solche, die tödlich sein können, wie er selbst erklärt. Gleichzeitig bedient er in seinen Videos zunehmend die Narrative von Verschwörungstheoretikern. Unser Porträt von Jörg Sprave hat auch auf unseren Social Media Accounts viel Resonanz bekommen.
Platz 3: OMR50, die spannendsten Köpfe der Digitalbranche
Wer hat in den vergangenen zwölf Monaten in der deutschen Digital- und Gründerszene die größten Erfolge gefeiert, die bestdotierten Exits realisiert, das höchste Funding eingesammelt, die größte Reichweite generiert, den besten Content kreiert, die spannendsten Impulse gesetzt – und wer hat im Verborgenen ein florierendes Geschäft in der digitalen Welt aufgebaut? Diese Fragen stellt sich die OMR-Redaktion einmal im Jahr, wenn die Erstellung des OMR50-Rankings ansteht. Unsere diesjährige Ausgabe hat in unserem Klick-Ranking die Bronze-Medaille eingeheimst.
Platz 2: Das fragwürdige Geschäftsmodell der Fußfetisch-Plattform Feet Finder
Virale Videos über Füße? Zumindest auf Tiktok tauchten in der ersten Jahreshälfte unzählige Videos über Füße auf – und vor allem, wie man mit ihnen Geld verdient. „Ich bin mit Feet Finder reich geworden“, so oftmals die mehr oder weniger implizite Botschaft der Videos. Das Perfide: Die Videos sind bezahlte Placements – und jede*r, der/die auf Feet Finder Fußbilder verkaufen will, muß erst einmal fünf US-Dollar Gebühr zahlen. Es ist nicht die einzige fragwürdige Plattform rund um das Thema Fußfetisch.
Platz 1: Die Abzock-Masche mit Livestreams auf Tiktok
„Wenn ich die Augen öffne und mehr als 100 Zuschauer habe, rasiere ich mir eine Glatze!“ – Mit solchen Versprechungen lockt Tiktoker Max Emre teilweise mehrere Tausend Zuschauende in seine Livestreams auf Tiktok. Nicht nur das: Mit fadenscheinigen Versprechungen bringt er diese sogar dazu, ihm über die Plattform“virtuelle Geschenke“ zu schicken, für die diese aber bares Geld zahlen müssen. Er ist nicht der einzige „Creator“, der mit teilweise fragwürdigen Methoden über Tiktok Livestreams Geld macht. Manche verdienen damit fünfstellige Summen im Monat, meint ein Experte gegenüber OMR.