Mehr als 50 Statuscodes gibt es, die – einfach gesagt – als Kommunikationsmittel zwischen Client und Server dienen. Als Inhaber*in einer Website oder eines Onlineshops ist es bei vielen Statuscodes enorm wichtig, zu wissen, was zu tun ist, da sie Eurem Webprojekt schaden können. Einige zeigen Fehler am Server auf; so wie der HTTP 503. Bleibt dieser unbemerkt, hat das Auswirkungen auf SEO und Traffic.
Wir klären daher in diesem Artikel umfassend über den Statuscode HTTP 503 auf. Was sagt er aus? Welche Ursachen hat er? Wie hilft SEO-Software dabei, einen HTTP 503 zu identifizieren? Wie behebt Ihr einen solchen Fehler?
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Was ist ein HTTP Statuscode 503?
Der Statuscode HTTP 503 hat die vielsagende Bezeichnung „Service Unavailable“. Kurz gesagt: Eine Website ist vorübergehend nicht erreichbar. Entsprechend ist der HTTP 503 ebenso berühmt wie der Statuscode HTTP 404 auf Client-Seite. In beiden Fällen funktioniert etwas nicht so, wie es soll.
Beim HTTP 503 Service Unavailable ist jedoch der Server das Problem. Dort liegt die Website, die Ihr als User über einen Client (Webbrowser wie Safari oder Chrome) erreichen wollt. Erscheint statt der Website eine 503-Fehlermeldung könnt Ihr daher erst mal nicht viel machen, außer zu warten. Jetzt gilt es für Webmaster tätig zu werden und die Ursache für den HTTP 503 zu finden.
Kleiner Hinweis: Ein HTTP 503 muss sich nicht immer mit „service unavailable“ zu erkennen geben. „DNS Failure“, „Maximum threads for service reached“ oder „HTTP /1.1 Service Unavailable“ sind ebenfalls gängige Fehlermeldungen. Davon ist der DNS-Fehler der einzige, der von Usern gelöst werden kann – siehe ganz unten in diesem Artikel.
Welche Ursachen kann ein HTTP Statuscode 503 haben?
Fragt ein Client nach den Website-Daten auf einem Server und dieser antwortet nicht, liegt ein HTTP 503 vor. In diesem Fall wird die schlechte Nachricht über den Header des Statuscodes übermittelt. Dafür gibt es gleich mehrere Ursachen, die unterschiedliche Lösungen bedürfen sowie für Website-Besucher*innen unterschiedlich lange Wartezeiten mit sich bringen:
- Überlastung des Servers: Manchmal zwingen zu hohe Anfragefluten einen Server in die Knie. Das kann einem Onlineshop an Black Friday passieren, bei einer rasanten Nachfrage einer Website oder im negativen Fall durch eine schädliche DDOS-Attacke. Diese zielt darauf ab, einen Server zu überlasten und so den Dienst unbrauchbar zu machen.
- Wartung des Servers: Maschinen müssen bekanntermaßen gelegentlich gewartet werden – nicht nur in Bezug auf die Hardware, sondern auch die Software. Solange eine Server-Wartung erfolgt, antwortet der Server mit HTTP 503. Für User bedeutet, dass meist eine Weile warten zu müssen, dann sind Website oder Webshop wieder erreichbar. Webmaster können in solchen Fällen durch einen Retry-After-Eintrag im Header darüber informieren, wann die Seite wieder erreichbar ist. Wie Ihr das umsetzt, verraten wir Euch ebenfalls weiter unten.
- Schädliche Attacken: Neben DDOS-Attacken gibt es noch andere Spam-Methoden und Malware, die eingesetzt werden, um gezielt den Server anzugreifen und damit Eurer Website zu schaden. Zwar seid Ihr als Webmaster nie 100 % vor solchen Attacken sicher – dafür ist die Hacker-Szene zu agil –, doch es gibt gute Lösungen, Euch bestmöglich zu schützen.
- Fehlerhafte Programmierungen: Wenn Ihr Eure Website nicht von 0 komplett selbst geschrieben habt und somit jeden „Winkel“ kennt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine Unterseite früher oder später aufgrund von Programmierfehlern nicht erreichbar ist. Dafür sind größtenteils Plug-ins verantwortlich.
- Falsche Konfigurationen: Der Statuscode HTTP 503 kann von einem Server als Antwort gesendet werden, wenn dieser falsch konfiguriert ist. Das passiert sehr selten. Noch seltener sind falsche Konfigurationen aufseiten des Clients – doch beides kann vorkommen. Ganz gleich, welches Problem vorliegt, als Website-Inhaber*in müsst Ihr schnell handeln. Einen HTTP-503-Error zu übersehen, kann Euch viel gemachte Arbeit kosten.
Welche Auswirkungen hat ein HTTP Statuscode 503 auf Euer SEO?
Wer bei Google & Co. ranken möchte, verbringt viel Zeit damit, an der Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu arbeiten. Stunden können dabei kumuliert zu Tagen werden. Ein HTTP 503 kann diese Arbeit in kürzester Zeit zunichtemachen. Daher sollte es eine Eurer wichtigsten Aufgaben sein, wenn Ihr eine Website oder einen Webshop betreibt, diese im Blick zu behalten. Vor allem im Backend.
In erster Instanz könnt Ihr User verlieren, die unzufrieden werden, wenn sie wiederholt eine Seite nicht erreichen können. Diese User zu einem späteren Zeitpunkt über andere Kanäle wiederzugewinnen, ist möglich. Anstrengender wird es, wenn Google auf den HTTP-503-Fehler aufmerksam wird.
Eine Suchmaschine wie Google crawlt Websites ohne Unterlass. Entdeckt sie dabei einen HTTP 503, kommt die Seite unter Beobachtung. Besteht der Fehler nach wenigen Tagen noch immer, kann Eure Seite aus dem Index entfernt werden. Bedeutet: kein Ranking mehr, kein Auffinden der Seite in den Suchergebnissen – auch wenn Ihr vorher Platz eins gewesen seid!
Warum Ihr ein Retry-After-Field im Header nutzen solltet?
Müsst Ihr Euren Server wegen Wartungen oder anderen Gründen eine Weile abschalten, informiert Ihr durch ein Retry-After-Feld im Header des Statuscodes User und vor allem Google darüber, wann Euer Server voraussichtlich wieder erreichbar sein wird. Das ist die einzige Möglichkeit Suchmaschinen davon abzuhalten, Eure Seite aus dem Index zu nehmen, wenn sie aktuell nicht erreichbar ist. Zwei Fliegen mit einer Klappe: User und Search Engines sind informiert!
Wichtig: Auch mit Retry-After-Eintrag im Header wird ein HTTP 503 von Google, Bing & Co. nicht auf Dauer ignoriert. Mal abgesehen davon, dass es kaum einen Grund gibt, eine Seite für längere Zeit nicht erreichbar zu machen. Baut Ihr an Eurer Seite etwas um, was User noch nicht sehen sollen, verwendet lieber eine temporäre Weiterleitung wie HTTP 302.
Um ein Retry-After auf Eurem Webserver zu implementieren, fügt Ihr folgenden Code im Header ein:1. Retry-After: Wed, 21 Oct 2022 09:30:00 MEZ2. Retry-After: 120Erlaubt sind Datum (siehe 1) und Sekunden (siehe 2). Dieselbe Methode kann auch bei einem HTTP 429 Too Many Requests angewandt werden.
Wie identifiziert Ihr einen HTTP Statuscode 503?
Für die Identifizierung eines HTTP 503 und jedes anderen Statuscodes verwendet Ihr eine SEO-Software. Genauer gesagt eine mit Crawling-Funktion, der gleichen Methode, derer sich auch Suchmaschinen bedienen, um Eure Website zu scannen und fürs Ranking einzuschätzen. Auf diese Weise scannen SEO-Tools Eure Website in von Euch festgelegter Frequenz. Sobald ein HTTP 503 oder ein anderer potenziell schädlicher Statuscode entdeckt wird – Server und Client nicht richtig kommunizieren –, erfahrt Ihr als Webmaster es auf diese Weise als Erstes. Noch bevor User abwandern können oder Google den Service Unavailable bemerkt.
Welche Software setzt Ihr am besten ein?
Somit ist die Gretchen-Frage: Welches SEO-Tool ist, dafür am besten geeignet, einen HTTP 503 zu finden? Wir haben uns auf unserer Software-Vergleichsplattform OMR Reviews für Euch umgeschaut, um Euch direkt die sieben besten Lösungen aufzulisten:
- Screaming Frog SEO Spider (hat sogar eine kostenlose Version im Programm)
- Ryte
- XOVI
- Audisto Crawling
- Sitebulb
- searchVIU
- Netpeak Spider
Auf OMR Reviews findet Ihr zu jedem einzelnen SEO-Tool alle notwendigen Informationen sowie Bewertungen und Nutzerberichte. Die beste Basis, um Euch die passende Software herauszufiltern.
Wie behebt Ihr einen HTTP Statuscode 503 als Webmaster?
Um einen Fehlercode wie den HTTP Statuscode 503 zu eliminieren, müsst Ihr erst mal die individuelle Ursache finden. Im Grunde gibt es wie eingangs aufgelistet fünf Ursachen, wobei Euch als Website-Admin die Zeitpunkte der Server-Wartungen bekannt sein sollten. Bleiben also noch vier Punkte übrig. Hier geht Ihr am besten nach dem Ausschlussverfahren vor:
- Ist der Server überlastet? Wenn ja, findet Ihr am besten zunächst heraus, wodurch die Überlastung entsteht. Kommen aktuell mehr Anfragen als normal, sprich steigt der Traffic? Oder ist eine Spam-Attacke dafür verantwortlich? Im Anschluss bleiben Euch zwei Möglichkeiten: Ressourcen des Servers erhöhen oder für kurze Zeit absichtlich abschalten. Letzteres sollte jedoch eher ein Notfallplan sein.
- Ist die Sicherheit des Servers angeknackst? In diesem Fall ist schnelles, kooperatives Handeln mit Eurem Hosting-Anbieter gefragt. Aus diesem Grund immer einen Anbieter mit optimalem Customer Service wählen. Das kann Euch im Worst Case den Allerwertesten retten, als wenn Ihr erst mal E-Mail-Kontakt an einem Samstag aufnehmen müsst. Habt Ihr Euren Server selbst im Betrieb, achtet darauf, dass sämtliche Softwares immer auf dem neuesten Stand sind.
- Sind die Server-Konfigurationen falsch? Wenn Ihr schon dabei seid, den Server auf Schwachstellen zu überprüfen, schaut Euch auch die Konfigurationen genauer an. Zwar kommt es selten vor, dass das die Ursache ist, aber es sollte ausgeschlossen werden.
- Liegt ein Programmierfehler vor? Waren die ersten drei Punkte nicht die Ursache, denkt daran, was Ihr in letzter Zeit Eurem Webprojekt hinzugefügt habt. Plug-ins, Themes oder andere Erweiterungen können fehlerhafte Programmierungen haben, was sich auf das Erreichen einer Seite auswirken kann – ergo: User bekommen einen HTTP 503 zu sehen. Nacheinander abschalten kann feststellen, was genau den Fehler in sich trägt. Programmierfehler sind vor allem bei Verwendung von Content-Management-Systemen (CMS) wie WordPress öfter mal präsent.
Was könnt Ihr als User bei einem HTTP 503 unternehmen?
Außer den oder die Admin der Website bzw. des Onlineshops zu kontaktieren, bleiben Euch als User nicht viele Optionen. Der Fehler bei einem HTTP 503 liegt wie erwähnt meistens aufseiten des Servers. Euch bleiben lediglich kleine To-dos übrig, die Ihr jetzt angehen könnt:
- Aktualisiert die Seite, die Ihr gerade besuchen wolltet. Einmal sofort und wenn das nicht zum gewünschten Ergebnis führt, nach einer Stunde erneut (manchmal gibt eine 503-Seite auch an, wann die Seite wieder erreichbar ist).
- Startet Euren Router neu (vom Strom nehmen + 10 Min. warten). Selten liegt der HTTP-503-Fehler doch auf Seiten des Clients und somit am DNS-Server. Wenn aber doch ist dieser Punkt der wesentlichste. Dabei hilft auch gerne der Wechsel des Browsers. Hilft das nicht, wechselt Ihr den DNS-Server.· Wenn alles nichts hilft, liegt das Problem (jetzt mit absoluter Sicherheit) am Server. Euch bleibt nur noch übrig, den oder die Admin der Website zu kontaktieren.