Dieser Deutsche investiert mit Peter Thiel und Uma Thurman und wettet auf Magic Mushrooms

Christian Angermayer spricht im OMR Podcast über seine Investoren- und Unternehmerkarriere

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Christian Angermayer (rechts) mit OMR-Gründer und -Podcast-Gastgeber Philipp Westermeyer
Inhalt
  1. „Ich habe nie gesagt, dass ich Goldman Sachs nachbauen will“
  2. „Die Leute, die bei mir geblieben sind, haben viel Geld verdient“
  3. Ein Privatvermögen im deutlich neunstelligen Bereich
  4. Magic Mushrooms? – „Das bewegendste Erlebnis meines Lebens“
  5. „Altern und Sterben ist eine Krankheit, die heilbar ist“
  6. Unsere Podcast-Partner im Überblick:
  7. Alle Themen des Podcasts mit Christian Angermayer im Überblick:

Von gemeinsamen Investments mit VC-Promi Peter Thiel über ein Beratungsmandat beim ruandischen Staatspräsidenten bis hin zu Freundschaften mit Hollywood-Stars: Es gibt in der deutschen Investoren- und Unternehmerszene wohl kaum eine ungewöhnlichere Figur als Christian Angermayer. In der neuesten Folge des OMR Podcasts spricht der 42-Jährige ausführlich über seine bisherige Laufbahn und erklärt u.a., warum er aktuell großes Potenzial in Investments ins Geschäft mit psychedelischen Drogen wie Magic Mushrooms sieht.

Er hatte einen „amazing Start“ ins Unternehmertum sagt Christian Angermayer, der heute in London lebt, in der ganzen Welt unterwegs ist und sich im Podcast mehrfach für seine Mischung aus Deutsch und Englisch entschuldigt, in der neuesten Folge des OMR Podcasts. Nach dem Abi studiert er als Stipendiat der renommierten Stiftung Maximilianeum in Bayreuth BWL; zwei seiner Professoren dort binden ihn früh in die von ihnen gegründete Biotech-Firma Ribopharma mit ein, die sich so gut entwickelt, dass Angermayer sein Studium nach drei oder vier Semestern schmeißt.

„Ich habe nie gesagt, dass ich Goldman Sachs nachbauen will“

2004 geht Ribopharma an die Börse – zu einer Bewertung von etwa einer Milliarde US-Dollar. Er habe zwar die klassischen Fehler gemacht, sei in zu geringem Maße beteiligt gewesen und sei zu früh ausgestiegen, so Angermayer. Trotzdem hat er zu diesem Zeitpunkt finanziell schon nahezu ausgesorgt und kann es sich von da an leisten, nur noch das zu tun, was ihn reizt und woran er Spaß hat.

Das ist zunächst die Investment-Holding ABL, die er gemeinsam mit mehreren Freunden gründet, die, gemeinsam mit anderen Anlegern, in bestehende Firmen investiert, und selbst Firmen aufbaut. Die in dieser Zeit von ihm in der Presse zitierte Aussage „Wir bauen Goldman Sachs nach“ habe er zwar gut gefunden, aber so nie getätigt. „Da habe ich das erste Mal gelernt, wie man mit Quotes aufpassen muss.“

„Die Leute, die bei mir geblieben sind, haben viel Geld verdient“

Nach rund zehn Jahren hätten sich die Beteiligten bei ABL jedoch unterschiedlich entwickelt und auseinander gelebt, so Angermayer im Podcast. „Im Kern ist nichts passiert, es gab keine Klagen, keine Firma ist pleite gegangen, sondern wir haben uns einfach entschieden, Freunde zu bleiben. Das war eine Scheidung.“Im Nachhinein betrachtet sei dies extrem freundschaftlich verlaufen.

Die Geschäfte von ABL waren im Nachhinein auch Gegenstand kritischer Berichterstattung. Nicht alle externen Investoren mögen damals ohne Verluste davon gekommen seien, räumt Angermayer ein. Das habe aber auch daran gelegen, dass einige der Assets börsennotiert gewesen sein. „Man muss sich erinnern: 2012 war die europäische Finanzkrise, da standen die Aktienkurse extrem niedrig.“ Das sei jedoch auch eine „Snapshot-Betrachtung“: „Die Leute, die immer mit mir zusammen waren, haben sehr viel Geld verdient.“

Ein Privatvermögen im deutlich neunstelligen Bereich

Offenbar auch er selbst: „Ich glaube, es ist schon etwas mehr“, antwortet Christian Angermayer auf Philipp Westermeyers Frage, ob sich sein eigenes Vermögen wie kolportiert wirklich auf 250 bis 300 Millionen Euro belaufe. Heute betreibt der gebürtige Bayer alleine eine eigene Investment-Holding (Apeiron Investments).

Mit der hat er zuletzt Presseberichten zufolge einen Investment-Fond („Elevat3) im Umfang von 125 Millionen Euro aufgelegt, bei dem Star-Investor Peter Thiel nicht nur als Investor, sondern als strategischer Partner mit dabei ist. Beide hätten sich vor einigen Jahren über gemeinsame Freunde kennengelernt, so Angermayer im Podcast. Angermayers Investments hätten drei große Schwerpunktthemen: Biotech sei das wichtigste, danach folgen Finanzen und Krypto-Themen sowie schließlich technologische Innovationsthemen, die der Unternehmer unter dem Begriff Deeptech zusammenfasst: Space Tech, AI, Robotics.

Magic Mushrooms? – „Das bewegendste Erlebnis meines Lebens“

Eines der Themen, das ihn im Biotech-Bereich aktuell besonders umtreibt, sind psychedelische Drogen wie etwa Psylocybin, umgangssprachlich auch „Magic Mushrooms“ genannt: die hätten das Potenzial, die Volkskrankheit Depression zu heilen. Deswegen hat er in ein Unternehmen investiert, das darauf spekuliert, dass psychedlische Drogen wieder legal werden – „als Arzneimittel wohlgemerkt, das ist ein wichtiger Disclaimer“, so Angermayer.

Dabei hat Angermayer nach eigener Darstellung auch schon einmal selbst Versuchspatient gespielt: Bei einem Urlaub in der Karibik (wo Magic Mushrooms legal seien) habe er gemeinsam mit Freunden einen Test gewagt. „Es war das wichtigste, bewegendste, positivste Erlebnis meines ganzen Lebens, und da kommt nichts anderes auch nur in die Nähe“, sagt er rückblickend.

„Altern und Sterben ist eine Krankheit, die heilbar ist“

Der Investor glaubt, dass ähnlich wie in den zurückliegenden zehn Jahren E-Commerce und Social Media in den nächsten zehn oder sogar 20 Jahren Biotech die Industrie sein wird. Wie auch Nils Regge, der OMR-Podcast-Gast Nils Regge in der vergangenen Woche, setzt Angermayer große Hoffnungen in das geschäftliche Potenzial der Verlängerung des menschlichen Lebens. „Ich glaube, Altern und Sterben ist eine Krankheit. Wir haben uns nur seit Hundertausenden von Jahren dran gewöhnt, dass es jeden trifft und haben das in unsere Philosophie und Religion eingebaut, dass es unausweichlich ist. Und ich glaube, das ist es nicht. Ich glaube, man kann das genauso heilen, wie andere Krankheiten.“

Wenn Ihr wissen wollt, wie Christian Angermayer auf einer Party Uma Thurman angesprochen hat, wie es dazu kam, dass er Berater des ruandischen Staatspräsidenten wurde und warum er die Zukunft der Menschheit trotz Klimawandel und aller Probleme trotzdem positiv sieht – hört die neueste Folge des OMR Podcasts!

Unsere Podcast-Partner im Überblick:

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Alle Themen des Podcasts mit Christian Angermayer im Überblick:

  • Wie erfolgte sein Einstieg ins Unternehmertum? (ab 5:42)
  • Wie ging es dann weiter und was macht er heute? (ab 10:00)
  • Wie kam er dazu, in das Geschäft mit psychedelischen Drogen zu investieren? (ab 13:54)
  • Warum er glaubt, dass die Legalisierung psychedelischer Drogen für die Gesellschaft positiv sein würde (ab 20:56)
  • Warum er die Menschheit vom Altern und Sterben heilen will (ab 23:33)
  • Was macht er im Fintech und Krypto-Bereich? (ab 27:27)
  • Was ist mit seiner vorherigen Investment-Holding geschehen? (ab 30:58)
  • Wie ist er an Peter Thiel und andere prominente Investoren gekommen? (ab 34:30)
  • Wie wurde er Berater von Paul Kagame, dem Staatschef von Ruanda? (ab 38:14)
  • Warum er außerhalb von Natur- und Tierschutz nicht mehr in Afrika investiert und es außerhalb von Ruanda auch nicht mehr tun würde (ab 43:29)
  • Wie kommt es, dass er eine eigene Filmproduktionsfirma gegründet hat? (ab 47:45)
  • Müsste er sich nicht stärker fokussieren? (ab 52:19)
  • Wie gewinnt er Uma Thurma und andere Hollywood-A-Lister als Freunde? (ab 58:07)
  • Wie hoch ist sein „Net Worth“? (ab 01:02:24)
  • Hat er in Impfstofffirmen investiert und wie wirkt sich Corona auf seine Investments aus? (ab 01:07:18)
  • Wo würde er sich politisch einordnen? (ab 01:13:16)
  • Ist er rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche Unternehmer und Investor? (ab 01:21:02)
  • Warum er die Zukunft der Menschheit trotz Klimawandel positiv sieht (ab 01:28:47)
  • Von welchen Personen glaubt er, dass sie die Welt zu einem besseren Ort machen? (ab 1:34:57)
OMR PodcastPeter Thiel
Roland Eisenbrand
Autor*In
Roland Eisenbrand

Roland ist seit mehr als zehn Jahren als Journalist in der Digitalbranche aktiv. Seit 2014 verantwortet er als Head of Content (und zweiter Mitarbeiter) alle inhaltlichen Komponenten von OMR, darunter vor allem den OMR Blog und redaktionelle Arbeit rund um das OMR Festival.

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