Alle Verlage klagen, aber diese Frau ist seit zehn Jahren mit einer Printmarke erfolgreich

Martin Gardt20.3.2019

Im OMR Podcast spricht Emotion-Macherin Kasia Mol-Wolf über das Business, den Emotion Women's Day und Frauenbilder auf Instagram

Kasia Mol-Wolf Emotion
Emotion-Herausgeberin Kasia Mol-Wolf
Inhalt
  1. Der Glaube an Print
  2. Das Netzwerk entscheidet
  3. Unsere Podcast-Partner:
  4. Alle Themen des Podcasts mit Emotion-Herausgeberin Katarzyna Mol-Wolf im Überblick:

Vor fast zehn Jahren kauft Katarzyna Mol-Wolf (auch Kasia genannt) das Frauenmagazin „Emotion“ von Gruner + Jahr. Was mit sieben Kollegen startet, ist heute eine Medienmarke mit 48 Mitarbeitern. Im OMR Podcast erzählt die Verlegerin, warum sie immer noch an Print glaubt, wie sie Frauen beim Netzwerken unterstützt und wie Social-Media-Plattformen Rollenbilder pushen.

Die erste Ausgabe des Magazins „Emotion“ erscheint 2006. Gruner + Jahr will mit Millionen-Budget eine Frauenzeitschrift mit Psychologie-Schwerpunkt etablieren. An der Entwicklung direkt beteiligt ist damals Kasia Mol-Wolf. Weil das Magazin nie den Erwartungen des Verlags gerecht wird, soll es schon zwei Jahre später verkauft oder eingestellt werden. Mol-Wolf schlägt mit Hilfe von Investoren und Darlehen (unter anderem der Stadt Hamburg) zu und kauft die Marke einfach selbst. „Ich glaube nicht nur an ein Magazin, sondern an eine Marke, die man über mehrere Kanäle aufbaut“, sagt sie im OMR Podcast zu Philipp Westermeyer. Heute gibt ihr Emotion Verlag mehrere Zeitschriften heraus, beschäftigt fast 50 Mitarbeiter und soll in absehbarer Zeit zehn Millionen Euro Umsatz machen.

Der Glaube an Print

Auch heute noch kommen laut Mol-Wolf 70 Prozent der Emotion-Umsätze aus den Print-Produkten. Die Auflage des Hauptmagazins liege bei über 60.000 verkauften Heften pro Ausgabe. „Ich glaube nach wie vor an Print, der Markt hat sich aber sehr verändert“, sagt sie. „Man bekommt ein Magazin profitabel, aber es kommt auf die Sparte an.“ Emotion rufe 38.000 Euro für die erste Doppelseite auf und 18.000 Euro für die Rückseite eines Hefts. Und das funktioniere auch immer noch recht gut, 70 Prozent der Print-Einnahmen kämen aus Anzeigenverkäufen, 30 Prozent aus Vertriebserlösen. „Wir sind zwar in einem Markt, der insgesamt eigentlich rückläufig ist. Aber viele Kunden verstehen, dass sie auch Print brauchen“, so Mol-Wolf.

Trotzdem kann sich der kleine Verlag der Online-Welt nicht verschließen: „Wir sind am Anfang digital vorsichtig gestartet. Das war eher eine Marketing-Plattform für Abos“, sagt die Emotion-Herausgeberin. „Vor zwei Jahren haben wir aber gemerkt, dass wir Frauen mit einer Plattform stärken sollten, nicht nur mit einem Magazin.“ Deshalb gibt es heute neben der Präsenz auf Facebook, Instagram & Co. auch zwei Podcasts von Emotion – darunter „Kasia trifft…“ mit der Chefin selbst.  

Das Netzwerk entscheidet

Um den Plattform-Gedanken weiter zu pushen, kommt jetzt noch ein großes Event dazu. Der Emotion Women’s Day findet am Vortag des OMR Festivals am 6. Mai 2019 und in Kooperation mit OMR statt. „Wir wollen Frauen vernetzen und sie dazu ermutigen, zusammen weiterzukommen“, sagt Kasia Mol-Wolf. Zu den Speakern gehören Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, die lange in der Türkei inhaftierte Journalistin Mesale Tolu, die gerade im OMR Podcast zu Gast gewesene Unternehmerin Verena Pausder und viele andere. Wer ein Ticket für den EWD kauft, bekommt direkt ein Expo-Ticket für das OMR Festival am 7. und 8. Mai mit dazu.

Die Verlegerin will aber nicht nur bei solchen Events dazu aufrufen, dass sich Frauen gegenseitig unterstützen: „Netzwerken ist für uns Frauen sehr sehr wichtig. Und es wird generell noch unterschätzt.“ Social Media sei dabei zum Teil eine große Hilfe und gebe vielen Frauen eine Stimme. „Auf der anderen Seite finde ich, dass viele Frauen, die in Social Media unterwegs sind, sich wieder in alten Rollenbildern zeigen“, so Mol-Wolf.

Wie Emotion mit Cross-Media-Kampagnen noch mehr Advertiser anlocken will und was sie zu ihrer Wahl zur „Medienfrau des Jahres“ der Horizont sagt, hört Ihr im aktuellen OMR Podcast.

Unsere Podcast-Partner:

Die Deutsche Post ist mal wieder als Partner dabei. Die verschicken nämlich nicht nur Briefe, sondern sind auch im digitalen Marketing unterwegs. Das neueste Thema: Print-Mailings in die Marketing Automation integrieren. Marketing-Prozesse werden ja schon in vielen Unternehmen automatisch gesteuert und hier könnt Ihr jetzt mit Hilfe der Deutschen Post auch Eure Postsendungen zu Marketing-Zwecken integrieren – individuell auf die Kunden abgestimmt. Print-Mailings sind schließlich bis heute extrem relevant. Wo Ihr dazu mehr erfahrt: Beim OMR Festival am 7. und 8. Mai 2019 natürlich. Da wird die Deutsche Post als Aussteller dabei sein (macht Euch hier direkt einen Termin aus). Und in der Masterclass „Paper is the new Digital“ gibt’s auch weitere Informationen. Die Bewerbung für Masterclasses startet Mitte April.

Die Hamburger Agentur HQLabs entwickelt unter anderem eine richtig spannende Software namens „Das HQ“. Diese wiederum solltet Ihr Euch mal ganz genau anschauen, wenn Ihr selber in einer Agentur arbeitet. Das Tool bildet quasi alle Prozesse aus dem Agentur-Alltag ab, Excel-Tabellen sind damit passé. Vom CRM über Ressourcen-Planung sowie Projekt-Controlling bis zur Zeiterfassung und Rechnungsabwicklung umfasst die Software alles, was Ihr in Eurer Agentur braucht. Neugierig geworden? Dann probiert „Das HQ“ unter hellohq.io/omr einfach mal aus – mit dem Code „OMR“ geht das sogar drei Monate lange gratis.

Treue Hörer kennen bereits die Berliner Performance-Marketing-Agentur Claneo mit dem Schwerpunkt auf Search und Content. Das Gründer-Trio Magdalena Mues, Matthäus Michalik und Martin Grahl kann inzwischen eine Top-Kundenliste vorweisen mit Brands wie HelloFresh, Steigenberger Hotels und vielen mehr. Wir selber arbeiten auch mit den Kollegen zusammen und sind sehr zufrieden. Wenn Ihr mal ins Gespräch kommen wollt: Am 7. und 8. Mai trefft Ihr das Team auch beim OMR Festival in Hamburg. Claneo wird mit einem Stand vertreten sein und außerdem eine eigene Masterclass halten (mehr Infos zu Masterclasses in Kürze auf OMR.com). Am Stand solltet Ihr übrigens unbedingt Eure Visitenkarte hinterlegen: Fünf werden am Ende ausgelost – und gewinnen einen Workshop mit den Search-Experten. 

Adobe plant mit dem Experience Festival eine rein virtuelle Konferenz am 3. und 4. April 2019. Das Beste: Ihr könnt komplett kostenlos dabei sein – Ihr braucht nur ein bisschen Zeit und einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone. Auf dem Experience Festival bekommt Ihr echte Insights in Sachen digitalem Marketing, KI und Kundenerlebnissen – mit dabei sind Speaker zu ganz unterschiedlichen Themen. Obwohl das Event digital stattfindet, könnt Ihr Euch per Chat mit anderen Teilnehmern und Speakern austauschen. Mehr Infos und wie Ihr Euch anmelden könnt, bekommt Ihr hier. 

Am Ende mal wieder ein kleiner Hinweis auf unsere Freunde der Hamburg Media School. Am 27. März veranstalten die Kollegen nämlich den Content Marketing Day – und werden Euch an einem Tag mit allen relevanten Infos rund um Plattformen und Technologie versorgen. Ihr erfahrt unter anderem, was zu einer guten Story gehört, über welche Kanäle Ihr diese distribuiert und welche Formate derzeit am besten funktionieren. Das alles natürlich anhand von echten Cases präsentiert. Alle weiteren Infos und Tickets bekommt Ihr hier – und mit dem Code OMR_Content gibt’s zehn Prozent Rabatt.

Alle Themen des Podcasts mit Emotion-Herausgeberin Katarzyna Mol-Wolf im Überblick:

  • Was ist los bei OMR? Von Instagram-Übernahmen, Hip-Hop-Marketing und einer Amazon-Sellerin, die als Speakerin bei OMR19 dabei sein wird (ab 01:50)
  • Wie ist Katarzyna Mol-Wolf von Polen aus in Deutschland gelandet und warum ist sie trotz Jura-Studium keine Anwältin geworden? (ab 04:39)
  • Mol-Wolf startet bei Gruner + Jahr. Wie kam es zur Entwicklung des Emotion Magazins? (ab 06:34)
  • Warum hat das Magazin zu Beginn nicht funktioniert? (ab 08:04)
  • 2009 kauft Mol-Wolf kurzerhand das Emotion Magazin. Was hat sie damals an eine Trendwende mit der Marke glauben lassen? (ab 09:16)
  • Seit zehn Jahren baut sie jetzt also die Medienmarke auf. Wie groß ist das Unternehmen heute? (ab 12:12)
  • Wie groß ist der Glaube an Print bei Mol-Wolf heute noch? (ab 12:59)
  • Wie kommen die hohen Leser-Zahlen bei Print-Produkten zu Stande – bei viel geringeren Auflagen-Zahlen? (ab 18:18)
  • Was ist die wertvollste Werbeplatzierung in so einem Magazin wie Emotion? (ab 19:50)
  • Welche digitalen Produkte gehören zur Emotion-Marke? (ab 22:10)
  • Wie viel ist Emotion ein Abonnent wert? (ab 23:34)
  • Wie hoch ist der Umsatz vom Emotion Verlag? (ab 24:42)
  • WLAN in der Bahn: Wie groß war der Einfluss dieser Veränderung auf den Zeitschriftenmarkt? (ab 27:19)
  • Was ist für Emotion das beste Werbeprodukt im Digitalen? (ab 32:18)
  • „Kasia trifft…“ heißt Mol-Wolfs Podcast. Warum eignet sich das Format so gut für die Marke Emotion? (ab 33:58)
  • Der Emotion Women’s Day: Warum gibt es das Event jetzt am Tag vor dem OMR Festival? (ab 36:28)
  • Gerade wurde Katarzyna Mol-Wolf von der Horizont zur Medienfrau des Jahres ausgezeichnet. Welche Bedeutung hat der Preis für sie? (ab 39:55)
  • Warum ist das Netzwerken gerade für Frauen so wichtig? (ab 42:06)
  • Welche Frauen inspirieren Mol-Wolf besonders? (ab 45:17)
  • Ist Social Media eine Chance für Frauen, mehr Sichtbarkeit zu erreichen. Oder entstehen durch Influencer Marketing & Co. eher wieder rückwärtsgewandte Rollenbilder? (ab 46:09)

Wie immer könnt Ihr den aktuellen OMR Podcast bei SoundcloudiTunes (falls die aktuelle Episode noch nicht sichtbar ist, einfach abonnieren) oder per RSS-Feed anhören. Auch auf SpotifyStitcher und Deezer findet Ihr uns. Und es gibt jetzt auch einen Alexa Skill! Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung.

OMR FestivalOMR19
MG
Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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