Mit einem Fuß in der Tür – eine außergewöhnliche Bewerbung per Turnschuh

Wie die Bewerbung von Patrick Popp nicht nur für Aufsehen sorgte, sondern auch zum Erfolg führte. Ein Bewerbungsprozess mit hilfreichen Tipps für Bewerber*innen und Arbeitgeber.

Patrick Popp und Patricia Kreuzburg von AdBaker
Die wohl außergewöhnliste Bewerbung, die ADBAKER jemals erhalten und dem Bewerbenden Patrick einen Fuß in die Tür des Unternehmens verschaffen hat.

Im deutschlandweiten Durchschnitt landen 422 Bewerbungen auf dem Tisch von Personaler*innen. Wie steche ich aus der Masse heraus und mache mit meiner Bewerbung auf mich aufmerksam? Das ist eine Frage, die sich wohl viele Bewerber*innen schon einmal gestellt haben. Die Antwort, die Patrick Popp, Werkstudent bei ADBAKER, darauf gefunden hat, ist jedoch nicht so geläufig, wie die Frage selbst. Eine kreative Bewerbung mit einer tollen Botschaft.

“Ich habe die Werbeanzeige zur Stelle bei ADBAKER bei Instagram gesehen und wollte sie unbedingt – also musste die Bewerbung originell sein."

Das war Patricks Hintergedanke, als er sich auf die Werkstudierenden-Stelle bei der Social Performance Advertising Agentur beworben hat. Kreative Bewerbungsideen sind nichts Ungewöhnliches für den 24-Jährigen. Auch in der Vergangenheit hielt er nichts davon, sich nur per Anschreiben und CV vorzustellen – ganz egal, ob bei einem konservativen Unternehmen oder einer modernen Agentur. Patricks erste Fragen, die er sich bei einer Bewerbung stellt: Was macht die Branche und die Position aus? Was möchten die Empfänger*innen meiner Bewerbung sehen oder wissen? 

Die Customer Journey einer Bewerbung

Mit diesen Fragen im Kopf kam Patrick eine Idee: “Ich brauche einen Fuß in der Tür”, und so war der Sneaker-Plan geschmiedet und die Customer Journey begann. Der erste Kontaktpunkt: Awareness schaffen. Also schickte Patrick ein Paket mit seinem rechten Turnschuh direkt an Patricia Kreuzburg, die Ansprechpartnerin aus dem HR bei ADBAKER. “Als ich ein Paket mit einem einzelnen Sneaker erhalten habe, war ich sehr verwundert. Außer einem Zettel, auf dem ‘An Patricia’ stand, war kein Absender auf dem Paket zu finden”, so die Senior People & Culture Managerin. Das mysteriöse Paket mit dem stylischen “New Balance”-Modell schaffte es schnell durch den gesamten Flurfunk und wurde zum Thema des Tages. Viele Kolleg*innen besuchten Patrica an ihrem Arbeitsplatz, um zu rätseln, was hinter dem Paket ohne Absender stecken könnte – ohne Erfolg.

Eine Woche später schickte Patrick seine Bewerbung für die Position an Patricia. Schritt zwei der Customer Journey: Consideration. Nach einem kurzen Anschreiben folgte ein Link zu einer Videobewerbung. “Das kommt in unserer Branche häufiger vor, daher habe ich mir dabei erstmal nichts gedacht”, so Patricia über den Moment, als Patricks E-Mail in ihr digitales Postfach flatterte. Nach einer kurzen, authentischen Vorstellung des Job-Anwärters löste Patrick endlich das Sneaker-Rätsel auf: “Da ich ja schon meinen ersten Fuß bei euch in der Tür habe, komme ich auch gerne mit dem zweiten vorbei”.

Als Patrick den zweiten “New Balance”-Turnschuh in die Kamera hielt, fiel der Groschen schnell. Obwohl die 31-Jährige gar nicht mehr damit rechnete, das Geheimnis um das anonyme Paket lüften zu können. Überzeugt von dem sympathischen Video und der außergewöhnlichen Idee, rief Patricia den geheimnisvollen Schuhbesitzer unmittelbar danach an, um ihn zu einem persönlichen Gespräch einzuladen. 

Kreativität, Mut und gegenseitige Wertschätzung

Nachdem der 24-Jährige nun seinen zweiten Fuß in die ADBAKER-Hallen gesetzt hat, konnte er auch fachlich überzeugen und ist seither ein Teil der Agentur. Sein Tipp an alle Bewerbenden: “Probiere mutig zu sein und lerne, was funktioniert und was nicht.” Dem stimmt Patricia zu, denn bei so vielen Bewerbungen im “Times-New-Roman-Tabellenformat” ist es durchaus möglich, dass auch mal eine durchrutscht, bei der die Voraussetzungen grundsätzlich gepasst hätten. Wichtig ist, laut der Personalerin, dass sich beide Parteien mit ihrem Gegenüber auseinandersetzen. Bewerbende bereiten sich auf das Gespräch vor, recherchieren über das Unternehmen und die Vakanz. Recruiter*innen sollten dasselbe tun. Was ist der Bewerbende für eine Person? Wie sind die Vorstellungen vom Job und Arbeitgeber und passen diese zur Stelle? Ein Austausch auf Augenhöhe verändert den Bewerbungsprozess und steigert die Wertschätzung und Transparenz. Auch Patricia hat einen Tipp für talentsuchende Unternehmen:

“Wir fördern kreative Bewerbungen aktiv mit einem Hinweis unter unseren Stellenanzeigen."

ADBAKER kommuniziert den Bewerbenden, dass sie die Person hinter dem Profil kennenlernen möchten und legen so den Grundstein für ein authentisches, respektvolles Bewerbungsverfahren. 

Eine Portion Kreativität und der Mut, sich von der Masse abzuheben, können somit helfen, einen Fuß in die Tür eines potenziellen Arbeitgebers zu kriegen – und manchmal tut es eben auch ein Schuh, neu und unbenutzt in diesem Fall.

Janina Hörnschemeyer
Autor*In
Janina Hörnschemeyer

Janina ist Project Lead im Content & Marketing bei OMR Jobs & HR. Bereits seit 2018 ist sie ein Teil des OMR-Teams und kümmert sich seither um Themen und Lösungen im Recruiting- und Employer-Branding-Bereich. Zudem ist sie sportbegeistert und interessiert an den aktuellen Veränderungen der (Arbeits-)Welt.

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