Sven Schmidt: Darum bin ich bei der OpenAI-Bewertung skeptisch
Der Podcast-Stammgast blickt aufs Festival-Programm und spricht Klartext über OpenAI, Ryan Reynolds und Bitpanda.
Podcast-Stammgast Sven Schmidt ist zum großen OMR-Festival-Update zurück und blickt auf das diesjährige Festivalprogramm. Im OMR Podcast verrät er, warum er zwar im nächsten Leben gerne Ryan Reynolds wäre, den Einstieg beim walisischen Club Wrexham AFC aber trotzdem für kein gutes Investment hält. Er analysiert außerdem die Mega-Finanzierungsrunde von OpenAI und erklärt, warum er es sinnvoll findet, dass die Krypto-Plattform Bitpanda jetzt groß ins Sportsponsoring einsteigt.
Ryan Reynolds hat bislang als Investor ein gutes Händchen bewiesen, egal ob es um das Telekommunikationsunternehmen Mint Mobile (angeblich 330 Millionen US-Dollar Erlös für Reynolds) oder die Getränke-Marke Aviation Gin (122 Mio. Dollar) geht – dennoch ist Sven Schmidt bei Reynolds neuestem Projekt skeptisch: "Ich bin mir nicht sicher, ob es ein gutes Investment ist, aber es ist auf jeden Fall ein klasse Hobby." Vor rund vier Jahren hat Ryan Reynolds mit einem Partner den walisischen Fußball-Club Wrexham AFC für umgerechnet 2,4 Millionen Euro gekauft. Es folgten eine Netflix-Serie und der Einstieg eines weiteren Investors. Laut "Bloomberg" soll der Club inzwischen umgerechnet etwa 120 Millionen Euro wert sein. Warum bleibt Sven Schmidt also skeptisch?
Im OMR Podcast hat der langjährige Podcast-Stammgast und geschäftsführende Gesellschafter der Machineseeker Group aus Essen, dem europäischen Marktführer im Segment Kleinanzeigen für Maschinen, gemeinsam mit OMR-Gründer Philipp Westermeyer einen Blick auf das diesjährige Programm des OMR Festivals geworfen – und verraten, welche Auftritte er besonders spannend findet. Ryan Reynolds, der am 6. Mai in Hamburg zu Gast sein wird, gehört dazu.
"Ist der Produktvorsprung von OpenAI nachhaltig?"
Nur bei der Sache mit Wrexham AFC, da ist er nicht überzeugt. Der Verein ist seit der Übernahme zwar von der fünften in die dritte englische Liga aufgestiegen und peilt nun den Aufstieg in die zweite Liga an. "Ryan Reynolds schafft es, Aufmerksamkeit auf den Verein zu lenken und diese Aufmerksamkeit durch Partnerschaften zu monetarisieren", sagt Sven Schmidt: "Dennoch glaube ich, das dickste Brett kommt erst noch, denn es ist unheimlich teuer, in die Premier League aufzusteigen." In der zweiten englischen Liga gebe es 24 Vereine – und jeder dieser Clubs verliere im Schnitt 20 Millionen Pfund pro Jahr. Das zeigt aus seiner Sicht, welche Summen nötig sind für den Aufstieg, während der Standort Wrexham gleichzeitig nur begrenzte Möglichkeiten bietet. Die Stadt habe nur knapp 66.000 Einwohner, es gebe kein großes Stadion und bei der Fan-Basis, die der Club nun kreiere, handele es sich um Gelegenheits-Fans. "Wie will man da mithalten?"
Auch bei einem anderen Gast ist Sven Schmidt gleichermaßen neugierig und skeptisch: Nick Turley ist Head of Product bei ChatGPT – und kommt im Mai mit der bislang größten Finanzierungsrunde der Startup-Geschichte im Gepäck nach Hamburg. Ende März gab Mutterunternehmen OpenAI eine 40-Milliarden-Dollar-Runde bekannt, angeführt vom japanischen Tech-Investor Softbank. Das Unternehmen wird damit nun mit 300 Milliarden Dollar bewertet. "Ich glaube, die Kernfrage ist, ob der Produktvorsprung nachhaltig ist? Und da bin ich mir nicht sicher", sagt Sven Schmidt. Als Investor müsse man in so einem Fall aber eigentlich anpeilen, sein eingesetztes Geld mindestens zu verdreifachen. "Dann müssen es ja mindestens 900 Milliarden Dollar werden – das ist schon ein langer Weg."
Was Sven Schmidt über Bitpanda denkt
In diesen Dimensionen ist Bitpanda (auch Gründer Eric Demuth ist auf dem OMR Festival zu Gast) noch nicht unterwegs. Bitpanda ermöglicht über seine Handelsplattform den Kauf und Verkauf unter anderem von Kryptowährungen. "Die partizipieren an jeder Transaktion, teilweise auf beiden Seiten. Und wenn dann noch die Asset-Preise steigen, macht es richtig Spaß", sagt Sven Schmidt. Bei einem Bitcoin-Kurs von 80.000 Euro reiche schon eine Gebühr von je einem Prozent von Verkäufer und Käufer, um bei einer Transaktion in Summe 1600 Euro zu verdienen. Dass die Umsätze von Bitpanda zuletzt rasant gestiegen sein sollen, wundert Sven Schmidt daher nicht. Und auch die Partnerschaften mit großen Fußballclubs wie dem FC Bayern München oder Paris St. Germain findet er sinnvoll. "Sie betreiben Markenaufbau – und bauen damit auch Vertrauen auf, weil sie sich an Leuchtturm-Marken wie den FC Bayern hängen."
Im OMR Podcast verrät Sven Schmidt außerdem, wie es kam, dass er mal den NBA-Club Milwaukee Bucks mit Partnern kaufen wollte, wieso er bei neuen Fußball-Modellen wie der Ballers League skeptisch ist – und was sich Philipp Westermeyer vom Kampf zwischen Internet-Star Logan Paul und Box-Legende Mike Tyson für das OMR Festival abschauen sollte.