Socken kosten im Schnitt 2,60 Euro. Falke verkauft sie für 18 Euro. Wie geht das?

Florian Rinke19.3.2025

Im OMR Podcast spricht CEO Martin Winkler über das Business des Traditionsunternehmens aus dem Sauerland.

Philipp Westermeyer und Falke-CEO Martin Winkler
Beim Besuch im Podcast-Studio von OMR hat Falke-CEO Martin Winkler ein paar TK2-Socken mitgebracht, die Philipp Westermeyer sofort genutzt hat. Foto: OMR
Inhalt
  1. 70 Prozent des Umsatzes passiert offline
  2. Treffen mit dem Snocks-Gründer

Falke hat sich als Hersteller von hochwertigen Socken einen Namen gemacht. Das hat seinen Preis. Warum CEO Martin Winkler weiterhin so stark auf den stationären Handel setzt, was bei einem Treffen mit den Snocks-Gründern passiert ist und wieso sie auch nach Saudi-Arabien schielen, verrät der Falke-Chef im OMR Podcast.

Da ist die Sache mit den Buchstaben: L und R steht auf etlichen Socken von Falke, links und rechts. Ein cleverer Trick, damit man die Socken immer nachkauft, wenn mal die eine Seite verloren oder kaputt geht? Martin Winkler wiegelt ab: Nein, das mit den Buchstaben ist mehr als ein Marketingtrick. "Das ist kein Fake", sagt der CEO des Socken-Herstellers Falke. Vielmehr stecke dahinter eine besondere Art der Herstellung, die dafür sorgt, dass am kleinen Zeh weniger Material ist, das Druckstellen verursachen kann. "Falke hat darauf vor rund 20 Jahren sogar ein Patent angemeldet".

Qualität, das wird in dem Gespräch mit Martin Winkler deutlich, ist eines der entscheidenden Kriterien, wenn es darum geht, die vergleichsweise hohen Preise für Falke-Socken zu rechtfertigen. "Der Durchschnittspreis für eine Socke liegt laut GfK bei 2,60 Euro. Wir verkaufen für 18 Euro im Durchschnitt. Das musst du schon rechtfertigen", sagt er. Falke ist ein Traditionsunternehmen mit mehr als 100 Jahren Geschichte. Es gehört noch immer der Gründerfamilie, die auch weiterhin eine aktive Rolle im Unternehmen hat. Dennoch hat man mit dem früheren Sony-Manager Martin Winkler einen familienfremden Geschäftsführer eingesetzt.

70 Prozent des Umsatzes passiert offline

Er soll das Geschäft weiter internationalisieren, reiste erst kürzlich dafür nach Saudi-Arabien. "Ich wollte verstehen, wie dieses Land tickt", sagt er im OMR Podcast. Nun kann er sich vorstellen, dort die Produkte aus dem Sauerland zu vertreiben. In den Einkaufszentren seien viele Luxusmarken vertreten, auch viele deutsche Anbieter seien darunter. "Es ist spannend, was dort passiert", sagt er. Auch in Dubai, wo man schon länger aktiv ist, will Falke weiter expandieren. Die Region boomt – und da will man dabei sein.

Bei anderen Themen ist man eher konservativ. Klar, der Online-Handel spielt auch bei Falke eine zunehmend große Rolle. Der wichtigste Teil des Geschäfts findet aber noch immer offline statt, rund 70 Prozent. "Und wir tun wahnsinnig viel, um das zu erhalten", sagt Martin Winkler. Die hohen Preise verlangen nicht nur eine gute Präsentation der Ware, sondern auch, dass die Menschen mit Falke in Kontakt kommen, die Socken anfassen und fühlen können.

Treffen mit dem Snocks-Gründer

Dass Player wie Snocks mit dem Thema Socken im Internet in nur wenigen Jahren ein Unternehmen mit knapp dreistelligen Millionen-Umsätzen gebaut haben, ficht ihn nicht an. Im Gegenteil. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Martin Winkler sich mit Snocks-Gründer Johannes Kliesch zum Austausch traf. Das Falke-Team hatte beobachtet, wie erfolgreich Snocks seine Proudukte über Amazon verkauft. Vielleicht ließe sich daraus ja mehr machen – doch dazu kam es nach dem Treffen nicht mehr. "Sie haben bei uns in Schmallenberg gesessen und irgendwie hat es bei uns nicht so richtig gefunkt", sagt Martin Winkler.

Im OMR Podcast verrät Martin Winkler, was er eigentlich mit Snocks klären wollte, warum er keine Sorge vor den kunterbunten Produkten von Happy Socks hat und warum ein einzelnes Paar Strümpfe auch mal bis zu 1000 Euro kosten können.

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Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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