Videos, lokale Inhalte, Markenaufbau: Diese Trends sehen die Podstars-Macher für 2023
Vincent Kittmann und Constantin Buer blicken auf die Entwicklungen in der Podcast-Branche
- Video wird immer wichtiger im Podcast-Bereich
- Regionale und lokale Podcasts sind eine Chance für Medienhäuser
- Podcasts werden zu eigenen Marken
- Der Kampf um den besten Content wird zunehmen
Podcasts haben in den vergangenen Jahren einen großen Boom erlebt. Wir haben daher bei unseren Kollegen, den beiden Podstars-Geschäftsführern Vincent Kittmann und Constantin Buer, mal nachgefragt, welche Trends sie für 2023 erwarten. Das ist ihre Antwort.
2022 war ein extrem spannendes Jahr für die Podcast-Branche – wer hätte zum Beispiel gedacht, dass mal ein Musiker wegen eines Podcasts mit dem Rückzug von Spotify droht und damit weltweit Schlagzeilen macht wie im Fall von Neil Young und Joe Rogan? Und nachdem in den USA der Podcast „We crashed“ über den Aufstieg und Fall des Co-Working-Anbieters Wework die Grundlage für eine Serie für den Streaming-Anbieter Apple+ war, interessieren sich auch in Deutschland immer mehr Filmemacher für die aufwändigen Podcast-Produktionen hierzulande wie Cui Bono (hier geht es zum Podstars-Jahresrückblick).
Video wird immer wichtiger im Podcast-Bereich
Video wird aus unserer Sicht generell 2023 ein großer Trend im Podcast-Bereich sein. Denn die crossmediale Nutzung des Mediums wird zunehmen, davon sind wir überzeugt. Verlängerungen oder Erweiterungen durch Video-Content, ob als Social Snippet oder als eigenständiges Streamingformat werden immer normaler werden. Dabei wird es zu cross-nutzung über verschiedene Medien kommen, so dass das eigentlich Content-Produkt für die Hörer:innen über verschiedene Kanäle hörbar, erlebbar oder sichtbar wird.
Wir sehen schon jetzt, dass auch Audio-Plattformen wie Spotify stärker Video-Content integrieren. Sogar bekannte Youtube-Creator wie Mr. Beast veröffentlichen inzwischen schon Videos bei dem Musik-Streamingdienst. Und umgekehrt denken auch immer mehr Audio-Produzenten denken das Thema Video immer stärker mit. Auch beim OMR Podcast werden inzwischen ja Videos aufgezeichnet, damit sie anschließend als Social Snippets oder sogar als Video-Podcast ausgespielt werden können. Wie gut das funktioniert, sieht man zum Beispiel an der Folge mit Bayern-München-CEO Oliver Kahn. Allein das Youtube-Video hat schon fast 60.000 Views bei Youtube erzielt.
Regionale und lokale Podcasts sind eine Chance für Medienhäuser
Als weiteren Trend sehen wir dieses Jahr regionale und lokale Podcasts. Das Interesse an lokalen Content ist groß und im Medium Podcast noch nicht ausreichend aktiviert. Es gibt zwar einige Formate mit lokalen Ansatz wie den „Aufwacher“ von der Rheinischen Post. Der wird speziell für die Menschen mit Bezug zu NRW bzw. Düsseldorf gemacht. Andere Medienhäuser wie beispielsweise die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine experimentieren mit größtenteils automatisch generierten Podcasts (hier erzählen die Macher*innen von ihren Erfahrungen). In Summe gibt es aber noch extrem viel Potenzial.
Technisch sind gute Podcasts heute günstig und leicht umzusetzen. Wir sind daher überzeugt: Wenn Creator:innen und Medienhäuser guten lokalen Content liefern und die Zielgruppe dafür aktivieren, wird sich in diesem Bereich in 2023 eine Menge tun.
Podcasts werden zu eigenen Marken
Podcasts werden sich außerdem noch deutlicher als eigene Marken entwickeln und positionieren. Wir sehen das im Markt teilweise schon bei bestimmten Formaten. Da werden dann zum Beispiel einzelne Inhalte des Podcasts ins TV verlängert oder es wird Merch produziert. Der Podcast ist dann nur noch ein Teil eines Inhalte-Kosmos bzw. einer Brand.
Ein Beispiel von uns: Fußball MML. Micky Beisenherz, Maik Nöcker und Lucas Vogelsang haben den Podcast 2017 gestartet und reden darin wöchentlich über das Geschehen in Bundesliga, Champions League und Co. Inzwischen ist daraus eine eigene Firma geworden, die MML GmbH. Und neben dem wöchentlichen Podcast gibt es auch noch ein Daily-Format. Wir planen, die Marke MML noch stärker in den Fokus zu rücken und neben dem Podcast auch ein Content-Hub, Live-Shows, weitere Original-Formate und Auftragsproduktionen zu realisieren.
Der Kampf um den besten Content wird zunehmen
Sehr spannend wird außerdem wohl der Battle um den besten Exklusiv-Content, die beste User Experience und die nachhaltigste Hörer*innenbindung der Podcast-Plattformen. Dazu gehören natürlich auch neue Features wie die bereits erwähnten Videopodcasts, Interaktion mit den Podcast-Hosts und so weiter. Interessant ist zum Beispiel, wie Pip Klöckner und Philipp Glöckler rund um ihren Podcast Doppelgänger Tech Talk eine Community über Discord aufgebaut haben (die Vorhersagen für 2023 von Pip Klöckner gab es zuletzt übrigens im OMR Podcast).
Der Konkurrenzkampf wird weiter zunehmen – und dabei werden auch große Medienunternehmen eine zentrale Rolle spielen. Player wie Amazon Music oder RTL+ haben im vergangen Jahr bereits aufgeholt und sind sicher bereit, noch mehr zu investieren, um das beste Angebot machen zu können (Wenn Euch interessiert, wie führende Köpfe von anderen Podcast-Unternehmen auf das kommende Jahr blicken, könnt Ihr das übrigens hier bei ums im Podstars-Blog nachlesen).
Podstars ist das Podcast-Studio von OMR und produziert, publiziert und vermarktet plattformübergreifend Audio-Content. Mittlerweile zählt das Podstars Team 85 Kreativtalente, darunter digitale Marketingmacher*innen und erfahrende Audio-Produzent*innen. Gemeinsam beraten sie Partner strategisch zu Werbemöglichkeiten im Podcasting, entwickeln passende Audio-Formate und bringen Advertiser und Podcaster an ein Mikrofon. Podstars versorgt so mittlerweile über 100 Podcasts mit nativer Werbung, und sind als Produzenten an über 70 Produktionen beteiligt. Mehr Infos unter www.podstars.de