Madame Moneypenny: Mit Finanzanlagekursen für Frauen zu siebenstelligen Jahresumsätzen

Wie Natascha Wegelin rund um eine Facebook Gruppe eine Community aufgebaut hat

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Natascha Wegelin (Foto: Jacqueline Häußler)
Inhalt
  1. „Scratch your own itch“
  2. 90 Prozent ihrer Zeit fließt in Madame Moneypenny
  3. „Facebook liefert mir die meisten zahlenden Mitglieder“
  4. Einige Hundert Neukunden für Banken im Monat
  5. Die Ergebnis-Million im Blick
  6. Unser Podcast-Partner im Überblick:
  7. Alle Themen des Podcasts mit Natasche Wegelin im Überblick:

„Am Anfang haben mir alle gesagt: Was ist denn das für ein nerviges Thema? Das interessiert doch keine Sau“, erzählt Natascha Wegelin in der neuesten Folge des OMR Podcasts. 2016 fängt die 34-Jährige unter dem Namen „Madame Moneypenny“ damit an, über das Thema Finanzanlagen und Vermögensaufbau für Frauen zu bloggen. Heute verzeichnet ihre Facebook-Gruppe fast 80.000 Teilnehmerinnen, auf Instagram folgen ihr 86.000 Menschen und mit Videokursen generiert sie einen siebenstelligen Jahresumsatz. Im OMR Podcast erzählt sie ihre Geschichte.

An deren Beginn steht ein persönliches Problem: „Ich habe mich von einer ‚total unabhängigen und kostenlosen‘ Finanzberaterin beraten lassen, die mir eine private Rentenversicherung verkauft hat und auch noch Aktienfonds unterjubeln wollte. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich ihr auf den Leim gegangen bin und mich das unheimlich viel Geld gekostet hat.“ Wegelin begibt sich also auf die Suche nach besserer Beratung. „Mit dem Angebot, was es da gab, bin ich nicht so richtig glücklich geworden. Das hat mich geärgert und frustriert.“

„Scratch your own itch“

Getreu dem Unternehmermotto „Scratch your own itch“ nimmt sie die Sache selbst in die Hand und fängt nicht nur an, zum Thema zu recherchieren, sondern auch als Madame Moneypenny im Netz zu veröffentlichen. „Am Anfang war das einfach ich und mein Blog, mit meinem Domain-Paket für 4,99 Euro und WordPress schnell drangestöpselt. Ich hab dann einfach mal gekuckt, ob jemand meine Blog-Beiträge liest.“

Wegelin sind digitale Produkte schon vor dem Start ihrer Bloggerinnen-Karriere nicht fremd: Nach einem Praktikum im Produktmanagement von Google hatte sie von 2010 bis 2012 als Produktmanager bei der Online-Partnerbörse Parship gearbeitet; 2012 bringt sie mit einem Co-Gründer das Portal wg-suche.de ins Netz. Das wird relativ schnell in den Startup-Inkubator der Scout24-Gruppe aufgenommen; später übernimmt Immobilienscout24 auch einen Anteil an dem Betreiberunternehmen.

90 Prozent ihrer Zeit fließt in Madame Moneypenny

Noch heute ist Wegelin eingetragene Geschäftsführerin von wg-suche.de. Aber das Portal nimmt eigenen Aussagen zufolge nur noch zehn Prozent ihrer Zeit ein. Den weitaus größeren Teil ihrer Energie investiert sie in Madame Moneypenny.

Dass das Projekt schnell gewachsen ist, liegt auch daran, dass die Self-Made-Finanzexpertin früh auf Community Building setzt. „Ich habe glaube ich kurze Zeit nach dem Start des Blogs die Facebook-Gruppe gegründet“, so Wegelin. „Nicht, weil ich dachte, dass das Business-mäßig total schlau ist, sondern weil ich am Anfang stand und wusste: Die Leute werden mir Fragen stellen, die ich vielleicht nicht beantworten kann oder will.“

„Facebook liefert mir die meisten zahlenden Mitglieder“

Also lagert sie diese Aufgabe an die Community aus: „Ich habe gesagt: Tauscht Euch aus, und wenn ihr Fragen habt, stellt die am besten in der Gruppe und beantwortet sie Euch gegenseitig.“ Das Ergebnis: Viele Mitglieder laden ihre Freundinnen ein. „Das war am Anfang das, was am schnellsten gewachsen ist.“ Heute verzeichnet die Gruppe fast 80.000 Mitglieder.

Mittlerweile liefere Instagram (wo ihr aktuell mehr als 86.000 Nutzer folgen) zwar eine größere Reichweite, mehr zahlende Kunden kämen aber immer noch über Facebooks Hauptplattform zu ihr. Ein weiterer relevanter Kanal ist ihr Podcast, den sie vor etwa anderthalb Jahren gestartet hat. Seit einiger Zeit experimentiert sie auch mit Linkedin und Pinterest.

Einige Hundert Neukunden für Banken im Monat

Geld verdient Wegelin zum einen mit einem achtwöchigen Mentoring-Bootcamp, das sie einmal im Jahr durchführt, mehr aber noch über den Verkauf von Online-Kursen zum Thema Vermögensaufbau. Die bestehen aus rund 100 Videos, die sie selbst mit Laptop und Webcam im eigenen Wohnzimmer aufgenommen, geschnitten und hochgeladen hat. „Da ist auch ein bisschen Gamification dabei; die Videos werden nach und nach freigeschaltet.“

Werbung oder Sponsorings macht sie bislang kaum – entsprechende Vorschläge würde sie sich aber durchaus anhören. Ein Indiz dafür, welches Potenzial in einem Testimonial von ihr möglicherweise steckt, bieten Affiliate Deals, die sie mit Banken und Trading-Apps eingeht. In deren Rahmen könnte sie so schon einige Hundert Neukunden für Konten oder Depots liefern.

Die Ergebnis-Million im Blick

Ob es die Chance gebe, dass sie mit dem Projekt Millionärin werden könne? „Ich hoffe doch“, sagt die gebürtige Dortmunderin zu OMR-Mitgründer Philipp Westermeyer Ruhrpott-typisch lakonisch. Zu einem Unternehmen mit 30 Mitarbeitern wolle sie das „Projekt“ jedoch eher nicht aufbauen: „Ich bleibe lieber nah am Produkt und dem Kunden.“

Wenn ihr wissen wollt, was Natascha Wegelin ihrer Community in Sachen Vermögensaufbau immer wieder empfiehlt, wie sie mit ihrem Buch die Spiegel-Bestsellerliste gehackt hat und welches Thema sie im Marketing als nächstes angehen will – hört die neueste Folge des OMR Podcasts!

Unser Podcast-Partner im Überblick:

Am Anfang traditionell der Hinweis auf unsere guten Freunde von Vodafone. Erst vor Kurzem hat CEO Hannes Ametsreiter im OMR Podcast berichtet, dass die mehr als 16.000 Mitarbeiter von Vodafone auch in Zukunft sehr flexibel aus dem „Mobile Office“ werden arbeiten können. Nun will Vodafone in einer Webinar-Reihe auch anderen Unternehmen erklären, wie sie Zusammenarbeit digital organisieren können. Ist ja eigentlich für jeden relevant, das Thema. Ihr wollt dabei sein? Mehr Infos gibt’s unter Vodafone.de/Webinar.

Erstmals als Partner mit dabei sind diesmal die Kollegen von dogado aus Dortmund. Die sind nach eigenen Angaben mit mehr als 200.000 Kunden der drittgrößte Hosting-Provider in Deutschland. Dogado garantiert die beste Performance für Online-Shops. Die Lightspeed Technologie verkürzt Ladezeiten und steigert die Conversion Rate. Wer von Euch nun einen Rabatt von 50 Prozent auf die ersten zwölf Monate eines Shop- oder Server-Hostings bekommen will, sollte dogado.de/omr ansteuern.

Wo, wie und warum verschieben sich gerade globale Machtverhältnisse? Wie kann sich Deutschland neu erfinden? Wie gehen wir mit existentiellen Bedrohungen wie dem Klimawandel oder Ozeanen voller Plastik um? Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt des neuen Podcasts Zeitenwende, den unsere Kollegen von den Podstars gerade neu ins Netz gebracht haben. Als Host agiert Bestseller-Autor Benedikt Herles. Hier könnt Ihr reinhören.

Ihr wollt in der Digital- und Medienbranche Karriere machen? Dann können wir Euch den Masterstudiengang Digital und Medienmanagement an der Hamburg Media School wirklich ans Herz legen. Bis zum 15. Juli könnt Ihr Euch bewerben, im Oktober geht es dann los. Mehr Infos gibt es hier!

Alle Themen des Podcasts mit Natasche Wegelin im Überblick:

    • Wie sah ihre vorherige berufliche Laufbahn aus? (ab 1:40)
    • Wie kam sie auf die Idee für Madame Moneypenny und wie hat sie angefangen? (ab 4:38)
    • Welche Plattform ist heute für sie die wichtigste und wie verdient sie Geld? (ab 9:11)
    • Warum will sie gerade Frauen ansprechen? (ab 15:14)
    • Wie sieht ihr Portfolio aus? (ab 19:21)
    • Was sagt sie ihrer Community, ab welchem Budget es sich zu investieren lohnt? (ab 23:19)
    • Wie steht sie zum Haifischbecken-Image der Anlagebranche? (ab 27:09)
    • Welcher Trick hat ihr geholfen, auf die Spiegel-Bestsellerliste zu kommen? (ab 30:10)
    • Versucht sie einmal konvertierten Kundinnen weitere Produkte zu kaufen? (ab 36:05)
    • Was ist ihre Vision für das „Projekt“ (ab 38:50)?
    • Wo kamen die ersten Nutzer her? (ab 44:10)
Facebook GruppenPodcast
Roland Eisenbrand
Autor*In
Roland Eisenbrand

Roland ist seit mehr als zehn Jahren als Journalist in der Digitalbranche aktiv. Seit 2014 verantwortet er als Head of Content (und zweiter Mitarbeiter) alle inhaltlichen Komponenten von OMR, darunter vor allem den OMR Blog und redaktionelle Arbeit rund um das OMR Festival.

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