Hype-Kette Goldies macht Cheeseburger wie McDonald's – "nur halt in geil"
Die beiden Gründer Kajo Hiesl und Vladislav Gachyn haben im Drei-Sterne-Restaurant gelernt. Nun wollen sie mit ihren Smashburgern den Fast-Food-Markt umkrempeln
Berühmte Food-Blogger feiern ihre Burger ab, vor den Läden bilden sich mitunter meterlange Schlangen: Die Köche Kajo Hiesl und Vladislav Gachyn haben rund um die Smashburger ihres Fast-Food-Franchises Goldies einen riesengroßen Hype ausgelöst. Im OMR Podcast sprechen die beiden über ihre Anfänge in einem der besten Restaurants Deutschlands, ihre Expansionspläne und die grundlegenden Unterschiede zu anderen deutschen Burger-Konzepten wie dem Franchise "Hans im Glück".
Vor einem Jahr war Holle da – und war begeistert. Er hält den Burger in die Kamera, den er gekauft hat, um ihn zu testen. "Butterweich im Biss" sei der, "perfekte Gurken", kurzum: 9,4 von 10 Punkten. Der Smashburger von Goldies ist für ihn damit der zu diesem Zeitpunkt beste Burger Deutschlands. Und das will was heißen. Denn Holle ist mit rund 400.000 Abonnent*innen auf Youtube der wohl einflussreichste Fast-Food-Influencer des Landes. Wo Holle den Daumen hebt, bilden sich häufig lange Schlangen an den Läden (über den "Holle-Effekt" haben wir hier berichtet).
"Best bad food in town" lautet der Slogan, mit dem die beiden Erfinder des Smashburgers ihre Produkte bewerben. Die beiden Gründer Kajo Hiesl und Vladislav Gachyn wollen mit ihrer Burger-Kette Goldies das Fast-Food-Game auf ein neues Level heben. Qualitativ und geschmacklich soll sich der Burger deutlich von anderen Anbietern wie McDonald's abheben, dem typischen Cheeseburger der Fast-Food-Kette aber dann doch auch irgendwie ähneln. Brötchen, Fleisch, Senf, Ketchup, Zwiebeln und Gurken – "Das ist für viele der typische Burger", sagt Vladislav Gachyin, also habe man sich gesagt: "Komm, wir bauen mit einem Smashburger den McDonalds-Cheeseburger nach. Nur halt in geil."
Ausbildung in der Drei-Sterne-Küche
Die beiden Gründer haben sich in der Küche des "Aqua" kennengelernt. Das Restaurant im Ritz-Carlton in Wolfsburg hat drei Michelin-Sterne, zählt zu den besten Restaurants des Landes und Spitzenkoch Sven Elverfeld zu einem der führenden Vertreter seiner Zunft. Bei ihm lernen Gachyn und Hiesl ihr Handwerk, teilen sich während dieser Zeit sogar eine Wohnung. An den freien Tagen fahren sie oft nach Berlin und lassen sich vom Vibe der Hauptstadt inspirieren (über ihre Anfänge sprechen die beiden auch hier auf dem OMR Festival 2024).
Die Idee zu Goldies entsteht dann jedoch auf dem Sofa. 2017 eröffnen sie ihren ersten Laden, damals noch mit mehr Fokus auf Pommes. "Wir hatten das Gefühl, dass sie nicht den Stellenwert hat, den sie eigentlich verdient hätte", sagt Vladislav Gachyin. Die beiden experimentieren mit frischen Kartoffeln, besorgen sich in den Niederlanden eine der vermeintlich besten Friteusen der Welt – und starten damit ihr Geschäft. Der Smashburger, bei dem das Fleisch anders als beim klassischen Burger dünn geformt und dann kross gebraten wird, kommt erst rund vier Jahre später dazu. Doch er wird für den Durchbruch sorgen.
Hans im Glück? "Das ist halt Deutschland"
Inzwischen gibt es mehrere Filialen in Berlin, außerdem eine in Frankfurt. Insgesamt macht die Burger-Kette inzwischen mehr als zehn Millionen Euro Umsatz. Per Franchise-System wollen die Gründer weiter expandieren. 2025 sollen weitere Standorte hinzukommen, unter anderem in Hamburg. Perspektivisch können sich die beiden auch Konzepte entlang von Autobahn-Strecken vorstellen. "Es muss eigentlich Zugang für jeden in Deutschland geben, ohne großartig zu reisen", sagt Vladislav Gachyin. Doch speziell die Suche nach geeigneten Standorten gestaltet sich schwierig.
Entsteht da Deutschlands nächstes Burger-Märchen nach "Hans im Glück"? Das Franchise-Unternehmen hatte sich nach der Gründung im Jahr 2010 zur größten deutschen Burger-Kette abseits der Fast-Food-Player McDonald's und Burger King entwickelt und zahlreiche Nachahmer auf den Plan gerufen. Kajo Hiesl sagt, man könne die beiden Ansätze nicht vergleichen. Das Konzept von Hans im Glück sei darauf ausgelegt, dass die Leute dort lange säßen, einen Cocktail tränken und dort den Tag verbrächten. "Wir sind wirklich ein Fast-Food-Konzept." Vladislav Gachyin will einen Vergleich noch aus einem anderen Grund vermeiden: "Ein Tiefkühlpattie, das mit 20 Sachen belegt ist und dann noch so lustige Namen trägt wie ,Holzfäller' – das ist halt Deutschland." Bei Goldies, sagt er, gucke man hingegen viel mehr auf die Entwicklungen in Amerika und Asien.
Was man tun müsse, um sie als Köche für eine Privatparty zu gewinnen, wieso sie mit Goldies neben der Fast-Food- auch eine Lifestyle-Marke aufbauen wollen und wieso sie am dauerhaften Erfolg von Influencer-Konzepten im Gastro-Bereich zweifeln, erzählen die beiden im OMR Podcast.
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