Menschen kommunizieren mit Millionen von Worten, Maschinen in Einsen und Nullen. In beiden Fällen ist Kommunikation für Fortschritt relevant. In Bezug auf eine Website steht die Kommunikation zwischen Server und Client. Server ist der Ort, an dem Eure Seite liegt, und Client ist die Stelle, von wo aus die User auf Eure Seite zugreifen. Für die Verständigung verwenden Server und Clients sogenannte Statuscodes im HTTP.
Wie diese genau aussehen, weswegen sie für Euer SEO relevant sind und wie Ihr Statuscodes prüfen könnt, verraten wir Euch jetzt.
Was sind HTTP-Stautscodes?
Zunächst die Akronym-Erklärung: HTTP steht für Hypertext-Transfer-Protocol. Genau das Anwendungsprotokoll, welches die Kommunikation zwischen Server und Client herstellt. Aus diesem Grund stehen HTTP und HTTPS grundsätzlich vor der Domain in der URL.
HTTP-Statuscodes sind die Antworten des Servers auf die Abfrage eines Clients. Entsprechend gibt es verschiedene Antworten, die in dreistellig nummerierten Codes ausgegeben werden. Diese können die erfolgreiche Bearbeitung der Client-Anfrage attestieren oder einen Fehler melden. Der bekannteste Statuscode ist 404. Er hat sogar Meme-Status im Netz.
Welche Bedeutung haben Statuscodes für die Suchmaschinenoptimierung?
Für Euer SEO sind Statuscodes extrem relevant. An ihnen beurteilen Suchmaschinen die Kommunikation zwischen Client und Server. Umso besser diese ist, desto besser die Indexierung Eurer Website. Daher ist die Analyse der Statuscodes für Eure Suchmaschinenoptimierung elementar.
Ein Beispiel: Ist eine Seite auf Eurer Page von Clients schwer zu erreichen, werden Fehler-Statuscodes von Eurem Webserver gesendet, die negative Auswirkungen auf Suchmaschinen haben. Suchmaschinen haben bekanntlich nur einen Wunsch: Eure Seite soll reibungslos zugänglich sein, qualitativ hochwertigen Content liefern und Mehrwert für User bringen (mithilfe von SEO-Content). Nur dann erreicht Ihr die oberen Plätze im Google-Ranking. Eine 404-Seite – und wenn es nur eine einzige ist – kann Konsequenzen für Eure Website haben.
Welche Statuscode-Klassen gibt es?
Insgesamt gibt es 6 Klassen. Jeder Code ist dreistellig, wobei die erste Ziffer die Klasse benennt.
- Klasse 1: Die erste Klasse sendet Codes, die den Client informieren, dass eine Abfrage in Bearbeitung ist. Hierbei wird auch informiert, dass die Abfrage nicht abgebrochen wird, diese nur etwas länger dauert.
- Klasse 2: Codes dieser Klasse teilen die erfolgreiche Bearbeitung der Anfrage mit, weshalb der Client die Antwort verwerten kann.
- Klasse 3: Eine Weiterleitung oder Umleitung auf eine andere Domain wird durch Codes der dritten Klasse mitgeteilt.
- Klasse 4: Tauchen bei der Abfrage Client-Fehler auf, wird das mit Statuscodes der Klasse 4 ausgegeben. Beim SEO solltet Ihr auf 4xx-Codes ein besonderes Auge haben – SEO-Tools helfen Euch dabei.
- Klasse 5: Server-Fehler sind natürlich ebenso möglich. Feedback gibt es hierfür mit Codes aus Klasse fünf.
- Klasse 9: Offiziell gibt es nur Klasse eins bis fünf; sie gelten als Standardcodes. Codes aus Klasse 9 werden gelegentlich von Softwareherstellern verwendet, um proprietäre Codes anwenden zu können. Statuscodes dieser Klasse gelten je Netzwerk, Software oder Betriebssystem.
Welche Statuscodes solltet Ihr kennen?
Viele HTTP-Statuscodes sind nur für Programmierer:innen, ITler:innen und Co. relevant. Doch wenn Ihr von Google and Friends nicht abgestraft werden wollt, ist die stetige Analyse Eurer Website hinsichtlich einiger Codes sehr wichtig. Folgende Statuscodes solltet Ihr (er)kennen:
Statuscode 100
- Bedeutung: Anfrage war erfolgreich, weitere Anweisung seitens des Clients können erfolgen
Statuscode 102
- Bedeutung: Anfrage läuft, wird jedoch nicht abgebrochen, da es lediglich eine zeitintensive Abfrage ist
- SEO-Tipp: Überprüft am besten, warum Anfragen auf dieser Seite zeitintensiv sind und verbessert die Abfrage, wenn möglich
- Bedeutung: Anfrage ist erfolgreich gelaufen, das Ergebnis wird vom Server an Client ausgegeben
- Bedeutung: Die vom Client anvisierte Adresse existiert nicht mehr, jedoch wird automatisch zur neuen Adresse weitergeleitet
- SEO-Tipp: Trotz der Weiterleitung hat dieser Statuscode keine negativen Auswirkungen aufs Ranking – Link Juice wird vererbt
- Bedeutung: Wie Statuscode HTTP 301, nur dass die alte Adresse trotz Weiterleitung noch existiert – die Weiterleitung ist somit temporär
- SEO-Tipp: Hat ebenfalls keine negative Auswirkung auf SEO, dennoch ist es ratsam einen Statuscode 301 daraus zu machen, um nur eine indexierte Seite zu haben
- Bedeutung: Die Seite wurde vom Client nicht gefunden – hier liegt ein Fehler in der Abfrage vor, was Ihr schnellstens beheben solltet
- SEO-Tipp: Überprüft interne Links, Umzüge der Seite und externe Links, um s. g. „Tote Links“ zu finden. 404 Seiten haben negative Auswirkungen auf Google und Co.
- Bedeutung: Es liegt ein Server Fehler vor, weshalb nichts ausgeliefert werden kann
- SEO-Tipp: Dauerhaft kann dies negative Auswirkungen haben, da Google darauf achtet, wie gut und schnell Serverabfragen erfolgen
- Bedeutung: Wird Euer Server Wartungsarbeiten unterzogen oder ist durch zu viele gleichzeitige Anfragen überlastet, kann Code 503 ausgespielt werden, um Clients darüber zu informieren
- SEO-Tipp: Ihr könnt im Header der Fehlerseite angeben, wann der Server wieder erreichbar ist – abgesehen davon sind das meist zeitlich beschränkte Vorfälle, die keine SEO-Auswirkung haben
Weitere, ausführliche HTTP-Statuscode-Beschreibungen
Mit welchen SEO-Tools prüft Ihr die Statuscodes einer Website?
Unter den zahlreichen SEO-Tools, die es mittlerweile gibt, sind vor allem Crawler geeignet, Statuscodes zu prüfen. Crawler scannen Eure Website auf verschiedene HTTP-Statuscodes wie 404 und andere SEO-relevante Elemente, die angepasst werden müssen. Eine Handvoll haben wir Euch direkt mitgebracht, weitere findet Ihr auf OMR Reviews – mit Erfahrungsberichten und von anderen Usern bewertet.
Folgende Crawler-Tools solltet Ihr Euch anschauen und vergleichen:
- Screaming Frog SEO Spider (auch kostenlos erhältlich)
- Google Search Console (kostenlos)
- Ryte
- XOVI
- Audisto Crawling