Hier erklärt Jonah Peretti, wie er Buzzfeed zu einem Milliarden-Unternehmen macht

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  1. Disney prüfte die Übernahme der Firma für eine Milliarde US-Dollar

Disney prüfte die Übernahme der Firma für eine Milliarde US-Dollar

peretti_omr14 Hat Buzzfeed die Formel geknackt, mit der sich aus einer Content Website ein Milliarden-Dollar-Unternehmen machen lässt? Es sieht zumindest danach aus: Laut dem US-Wirtschaftsmagazin Fortune forderte das Unternehmen im Rahmen von Übernahmegesprächen mit der Walt Disney Company eine Milliarde US-Dollar als Kaufpreis. Im Februar verriet Gründer Jonah Peretti bei uns auf der Bühne die Erfolgsformel von Buzzfeed – schaut Euch jetzt das Video seiner Keynote an.

„Wir gründeten Buzzfeed mit der Vorstellung im Hinterkopf, dass sich die Medienbranche verändert und dass sich Inhalte und Ideen künftig über das Publikum selbst verbreiten“, so Peretti. Der heute 40-Jährige hob Buzzfeed 2006 aus der Taufe – mittlerweile habe das Unternehmen die Größe und Reichweite eines althergebrachten Medienhauses erreicht, ohne dass es dafür über traditionelle Mittel wie einen Sender oder Printprodukte hätte verfügen müssen, sagte der Gründer am Anfang seiner Keynote Jeden Monat besuchen 120 Millionen Unique Visitor Buzzfeed.

Offensichtlich ist das redaktionelle Team der Seite äußerst erfolgreich darin, Inhalte zu erstellen, die die User selbst weiter verbreiten. 75 Prozent des Traffics erreicht das Portal laut Peretti über Social-Media-Kanäle (Facebook, Twitter, Pinterest, auch E-Mail und Whatsapp zählt der CEO ebenfalls hierzu).

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Für die Bewertung der Viralität der Inhalte nutzt eine Formel aus der Medizin. Mit dieser messen die Seitenbetreiber die „Social Reproduction Rate“ ihrer Artikel, um auf dieser Basis die Verbreitung der Inhalte weiter forcieren zu können. Artikel, die besonders häufig von Lesern weiterverbreitet werden, promoted Buzzfeed in Folge stärker.

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Dabei reagiert Buzzfeed nicht nur, wenn Artikel sich als besonders viral erweisen, sondern versuche auch, mittels Machine-Learning-Verfahren bereits im Vorhinein zu prognostizieren, welche Artikel künftig „abheben“ könnten.

Bei der Monetarisierung der Website verzichtet Buzzfeed komplett auf Banner und setzt alleine auf Native Advertising (Peretti selbst spricht hier von „Social Content Marketing): Mit eigens erstellten Artikeln wie „10 Movie Plots That Would’ve Completely Changed“ für Virgin Mobile, „The 20 Coolest Hybrid Animals“ für Toyota Prius und „13 Makeup Tips No One Told You About“ für den Kosmetikhersteller Smashbox erziele das Unternehmen Klickraten von einem bis zwei Prozent – das Zehnfache des Branchenschnitts, so Peretti.

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„Online Publishing war mal klein, aber jetzt ist es eine große Sache“, glaubt Peretti. Laut einem Memo, in dem sich der Buzzfeed-Gründers im vergangenen September an seine Mitarbeiter wendete, ist Buzzfeed mittlerweile profitabel. Für das vergangene Jahr rechnete das mehr als 300 Angestellte beschäftigende Unternehmen laut Bloomberg mit einem Umsatz von 120 Millionen US-Dollar.

Die Übernahme-Verhandlungen mit Disney sind zwar offenbar am Preis gescheitert. Laut „Fortune“ habe Buzzfeed aber auch „nicht um eine Übernahme gebettelt“. Gegenüber dem US-Branchendienst Business Insider hatten Investoren Buzzfeed schon in diesem Januar als potenzielles Milliarden-Unternehmen eingestuft.

Buzzfeed
Roland Eisenbrand
Autor*In
Roland Eisenbrand

Roland ist seit mehr als zehn Jahren als Journalist in der Digitalbranche aktiv. Seit 2014 verantwortet er als Head of Content (und zweiter Mitarbeiter) alle inhaltlichen Komponenten von OMR, darunter vor allem den OMR Blog und redaktionelle Arbeit rund um das OMR Festival.

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