Mydealz-Gründer Fabian Spielberger: „Wir sind das Facebook für Shopping“
Im OMR Podcast erzählt der König der Deal-Plattformen, warum er auf Wachstum statt Umsatz setzt
- Community statt Preissuche
- Lieber Partnerschaften als Affiliate-Deals
- Unsere Podcast-Partner:
- Alle Themen des Podcasts mit Fabian Spielberger von mydealz im Überblick:
Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Internet-Unternehmer und meidet doch meist die Öffentlichkeit. Mydealz-Gründer Fabian Spielberger ist der König der Schnäppchen-Portale und betreibt mittlerweile ein weltweites Netzwerk an regionalen mydealz-Ablegern. Im OMR Podcast erklärt Spielberger, wie sich mydealz von Preissuchmaschinen unterscheidet, wie die Plattform auf europaweit 100 Millionen Nutzer im Monat wachsen soll und warum er sich immer weiter vom klassischen Affiliate-Business entfernt.
„Ich habe fünf Unternehmen in den letzten zwölf Jahren gegründet und die große Klammer ist immer B2C und Geld sparen“, sagt mydealz-Gründer Fabian Spielberger im OMR Podcast zu Philipp Westermeyer. Hinter mydealz und zehn regionalen Ablegern der Deal-Plattform steht seine Holding Pepper. Spielberger ist darüber hinaus Co-Gründer des Online-Cashback-Players Shoop und vom Travel-Deal-Portal Urlaubspiraten.
„Ich war immer schon ein Vergleicher“, sagt er. „Im Studium hat meine Liebe für Handys dafür gesorgt, dass ich Wege gesucht habe, immer die neuesten Handys günstig zu kaufen.“ Spielberger habe dann seinen Freunden ständig erzählen müssen, warum er schon wieder ein neues Handy habe. „Bevor ich das jedem auf ICQ erkläre, schreibe ich das doch lieber ins Internet“, sagt er. So entsteht 2007 mydealz. Das Deal-Portal hat nach eigenen Angaben allein in Deutschland acht Millionen Nutzer pro Monat. Jeden Tag würden 500 Deals gepostet, an Black Friday 2018 waren es sogar 2.500.
Community statt Preissuche
„Durch Preisfehler sind wir in der Branche berüchtigt geworden. Aber das sind viel weniger als ein Prozent der Angebote“, so der mydealz-Gründer. Fabian Spielberger bezeichnet mydealz selbst als das Facebook für Shopping. Anders als bei klassischen Preissuchmaschinen agiere hier vor allem die Community und stelle selbstständig Angebote ein, die ihnen aufgefallen seien. Unterstützt werde das Schwarmwissen von 40 Redakteuren weltweit (also im gesamten Pepper-Kosmos). Angebote auf der Plattform bewertet die Community dann mit heiß oder kalt – heiße Deals werden prominenter angezeigt. „Die Faustregel für gute Angebote ist zum Beispiel bei Elektronik: mindestens zehn Prozent günstiger, als das beste Angebot im Preisvergleich“, so Spielberger.
Mydealz sei in Sachen Conversion besser als Preisvergleiche, trotzdem liege der Umsatz noch nicht auf dem Niveau, auf dem er sein könnte. Der Grund laut Spielberger: „Wir versuchen nicht, auf Teufel komm raus zu monetarisieren. Community-Wachstum ist unser Fokus.“ Aus den 25 Millionen Nutzern weltweit pro Monat wolle er in den kommenden Jahren 100 Millionen allein in Europa machen. „Ich glaube, wachsen kannst du nur ein Mal. Wir müssen uns entscheiden, wo wir angreifen.“ Der Aufbau der Community koste viel Zeit und Geld. Gleichzeitig wolle er die Qualität der gezeigten Deals nicht durch bezahlte Platzierungen verwässern.
Lieber Partnerschaften als Affiliate-Deals
„Wir sind als klassische Affiliate-Plattform gestartet, versuchen heute aber direkte Partnerschaften einzugehen“, sagt Spielberger. In Zusammenarbeit mit Händlern und Herstellern würde mydealz Angebote entwickeln, die auf der Plattform gut ziehen und dann an Verkäufen Provision einstreichen. Damit will sich mydealz eher als Traffic-Alternative für andere soziale Plattformen platzieren statt als klassischer Affiliate-Player. Spätestens seitdem Ende 2016 verschiedene Deal-Plattform, darunter mydealz, aus dem Provisions-Programm von Amazon ausgeschlossen wurden, war wohl klar, dass die Plattform unabhängiger von dem Geschäftszweig werden muss.
Das große Problem in der Zusammenarbeit mit Händlern und Herstellern sei bisher, dass sie die Kraft hinter einer Abverkaufskampagne bei mydealz noch nicht erkannt hätten. „Brands legen alles bei Facebook und Instagram rein und verkaufen nicht mehr als 1.000 Einheiten pro Monat darüber“, sagt Spielberger. „Es bräuchte nur eine Person, die plant, was auf Pepper passieren soll und sie könnten 1.000 Produkte am Tag verkaufen.“ Sollte Amazon weiter wie bisher wachsen, werde es für den Handel nur noch schwerer, Traffic- und Umsatzquellen zu finden. Mydealz könnte da helfen. Am Ende könne sich Spielberger vorstellen, mit weiter wachsenden Nutzer-Zahlen mehrere Milliarden Handelsumsatz im Jahr über seine Plattformen zu erzeugen.
Wie sich der Online-Handel aus Spielbergers Sicht insgesamt weiterentwickeln dürfte und warum er keine Angst davor hat, wenn Google mydealz aus seinen Rankings werfen würde, hört Ihr im neuen OMR Podcast.
Unsere Podcast-Partner:
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Alle Themen des Podcasts mit Fabian Spielberger von mydealz im Überblick:
- Fünf Unternehmen in den vergangenen zwölf Jahren gegründet: Fabian Spielberger über seine eigene Karriere (ab 03:48)
- Vom Nanotechnik-Studenten zum Internet-Unternehmer: Wie seine Leidenschaft für’s Sparen ausgelöst wurde (ab 06:19)
- Was unterscheidet mydealz und andere Spielberger-Portale von Preisvergleichen wie Idealo & Co.? (ab 10:36)
- Wie mydealz auch mal Amazon in die Knie gezwungen hat und die deutsche Seite kurz down war (ab 12:02)
- Was sind typische Angebote, die bei mydealz auftauchen? (ab 14:29)
- Woher kommt der Traffic von mydealz? (ab 17:14)
- Viele aktive Nutzer und trotzdem eher langfristige Denke in Sachen Monetarisierung: Wie Fabian Spielberger mit seinen Schnäppchenportalen Geld verdient (ab 20:02)
- Wie baut mydealz seine Community weiter so stark auf – ohne große Investitionen in Paid-Marketing-Strategien? (ab 24:34)
- Wie funktioniert das Geschäftsmodell von mydealz genau? (ab 29:02)
- Zuletzt hatten wir über den Restposten-Handel Sportspar berichtet, der über mydealz stark gewachsen ist. In welchem Ausmaß kann die Deal-Plattform Traffic-Kanal für solche Händler sein? (ab 31:07)
- Fabian Spielbergers Empfehlung an Händler und Hersteller, die mit Deals wachsen wollen (ab 34:45)
- Neben eigener App und Webseite: Auf welchen Plattformen lebt die mydealz-Community noch? (ab 36:23)
- Wer sind die größten Wettbewerber von mydealz und anderen Pepper-Plattformen? (ab 38:40)
- Welche Gefahren sieht Spielberger für sein Business und das Affiliate-Geschäft insgesamt? (ab 41:02)
- Wer sind die größten Partner von mydealz? (ab 44:59)
- Wer steuert denn überhaupt Schnäppchenaktionen bei den Händlern und Herstellern? (ab 47:39)
- Was ist Spielbergers Vision in Sachen Umsatz? (ab 49:53)
- Wie ist die Verteilung zwischen Händlern und Herstellern bei mydealz? (ab 51:27)
- Der Fashion-Bereich ist ja hart umkämpft. Welcher Player wird sich aus Spielbergers Sicht hier durchsetzen? (ab 54:31)
- Welche unternehmerischen Ziele verfolgt Spielberger derzeit? IPO? Finanzierungsrunde? (ab 57:43)
- Wie ordnet mydealz die Sortierung der Angebote auf der Webseite? (ab 01:02:14)
- Sind die Wachstumszeiten im Affiliate-Marketing vorbei? Wie geht es mit der Branche weiter? (ab 01:04:49)
- Warum ist Fabian Spielberger selbst eher zurückhaltend im Umgang mit Medien? (ab 01:08:03)
Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung!