Von 0 auf 800.000 Follower*innen: Was du von Yepoda für dein Instagram Marketing lernen kannst
Wie die K-Beauty-Marke mit Community-Fokus, lokalen Inhalten und stetiger Anpassung auf Instagram wächst und international erfolgreich ist
- Trend aus Südkorea erkannt und genutzt
- Der Kern der Strategie: Community statt kurzfristige Conversion
- Sechs Länder, eine Marke: Die Kunst der lokalen Anpassung
- So entwickelte sich Yepoda auf Instagram
- Drei Tipps von Yepoda für dein Marketing
Wie können es Unternehmen heute noch schaffen, auf Instagram nicht nur relevant zu bleiben, sondern auch nachhaltig zu wachsen? Die K-Beauty-Marke Yepoda hat auf diese Frage eine Antwort gefunden.
Trend aus Südkorea erkannt und genutzt
Beauty- und Skincare-Produkte aus Südkorea erfreuen sich auf den sozialen Medien – allen voran Instagram – großer Beliebtheit. Diesen Trend erkannte auch die K-Beauty-Marke Yepoda früh und brachte bereits 2020 koreanische Beauty-Produkten auf den Markt. Seit der Gründung hat sich das Unternehmen zu einer festen Größe mit einem Jahresumsatz von knapp 65 Millionen Euro und fast 800.000 Follower*innen über alle Social-Media-Konten hinweg entwickelt. Instagram spielte für den Unternehmenserfolg von Anfang an eine zentrale Rolle.
Wir haben für den OMR Report: Instagram Marketing mit Veronika Strotmann, Mitgründerin von Yepoda, gesprochen. Im Interview gibt sie Einblicke, wie die Marke Instagram für sich nutzt, sich an neue Märkte anpasst und eine loyale Community aufbaut.
Der Kern der Strategie: Community statt kurzfristige Conversion
Für Yepoda ist Instagram nicht primär ein Kanal für schnelle Verkäufe. Stattdessen liegt der Fokus klar auf dem Aufbau einer Marke und Community. Veronika Strotmann betont, dass die Plattform ideal für die Phasen Awareness, Consideration und Retention ist. "Instagram ist für uns der Ort, an dem neue Leute auf die Marke stoßen und anfangen, uns zu folgen", erklärt sie. "Sie werden dann irgendwann Teil unserer Community. Und das ist ein wertvoller und nachhaltiger Prozess, der über schnelle Verkäufe hinausgeht."
Gleichzeitig dient die Plattform als direkter Draht zu den Kund*innen. Das Team holt regelmäßig Feedback zu Produkten oder Standorten für neue Pop-up-Stores ein. Für direkte Conversions setzt das Unternehmen stattdessen auf Paid Ads oder Influencer Marketing.
Sechs Länder, eine Marke: Die Kunst der lokalen Anpassung
Wer Yepoda auf Instagram sucht, findet gleich mehrere Profile. Die Marke betreibt sechs verschiedene Länder-Accounts, die von einem zentralen Team betreut werden. Der Grund dafür ist die lokale Relevanz. "Die Idee ist, dass wir auf jedem Markt möglichst lokal kommunizieren können, weil Sprache, Humor und Interessen sich eben unterscheiden", sagt Veronika Strotmann. Die Praxis zeigt, wie wichtig diese Anpassung ist:
- Deutschland: Hier funktionieren sachliche Inhalte wie Infografiken und Erklär-Posts besonders gut.
- Italien: Die Community reagiert sehr emotional, besonders bei Produkt-Launches.
- Spanien: Humorvolle Beiträge und trendbasierte Inhalte erzielen die größte Reichweite.
Trotz der kulturellen Anpassungen achtet Yepoda streng auf eine konsistente Markenidentität. Detaillierte Sprach-Guides, die Wortwahl, Stil und sogar die Nutzung von Emojis festlegen, sorgen dafür, dass die Marke überall den gleichen freundlichen und offenen Charakter behält.
So entwickelte sich Yepoda auf Instagram
Die Content-Strategie von Yepoda hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Community angepasst. Waren die Inhalte anfangs noch sehr professionell und auf CI-Konformität bedacht, sind sie heute deutlich nahbarer. "Wir haben gespürt, dass die Community das Bedürfnis hatte, die Story hinter der Marke besser zu verstehen", so die Gründerin.
Heute zeigt Yepoda deshalb viele Behind-the-Scenes-Einblicke, stellt das Produktionsteam in Korea vor oder nimmt die Follower*innen bei der Entwicklung neuer Produkte mit. Ein besonders erfolgreiches Beispiel war eine Augencreme, die komplett gemeinsam mit der Community entwickelt wurde, vom Inhalt bis zum Namen. Das Ergebnis war einer der erfolgreichsten Launches der Marke.
Drei Tipps von Yepoda für dein Marketing
Aktuell setzt Yepoda auf einen Mix aus Reels und Karussell-Posts, wobei Reels besonders das Account- und Reichweitenwachstum förderten. Ein besonderer Tipp von Veronika Strotmann: Reels, die unterhaltsam sind, aber stilistisch nicht ganz zur Feed-Ästhetik passen, einfach ausschließlich im Reel-Tab posten. Als "echten Gamechanger" bezeichnet Veronika Strotmann zudem die Broadcast-Channels, um exklusive Einblicke zu geben und die Bindung zur Community zu stärken.
Für Unternehmen, die auf Instagram durchstarten möchten, hat die Yepoda-Gründerin drei Tipps für die Praxis:
- Ausprobieren: Ein Post, der nicht perfekt ist, ist schnell vergessen, aber ein Volltreffer kann einer Marke enormen Schub geben.
- Nahbarkeit schlägt Perfektion: Echte Einblicke in Prozesse und das Team schaffen mehr Bindung als eine Hochglanzbroschüre.
- Lokal denken: Besonders bei erklärungsbedürftigen Produkten lohnt sich Content in der jeweiligen Landessprache, was dank KI-Tools heute einfacher ist als je zuvor.
Der Erfolg von Yepoda zeigt, dass es auf Instagram nicht nur um Reichweite geht. Es geht darum, eine echte Beziehung zur Community aufzubauen. Wer flexibel bleibt und authentisch kommuniziert, kann die Plattform nachhaltig für den eigenen Markenerfolg nutzen.