DMs jetzt im App-Zentrum: So teilen Nutzer*innen deinen Insta-Content
Ist Instagram nun endgültig keine Bilder-Plattform mehr? Meta setzt nun verstärkt auf private Nachrichten und legt noch größeren Fokus auf Reels. Was das für Marketeers bedeutet.
- Was du jetzt tun musst, um relevant zu bleiben
- Tipps und Beispiele für shareable Content
- Content-Analyse und -Adaption
Meta geht mit Instagram schon länger den Weg, verstärkt auf Kurzvideos (Reels) zu setzen. Und natürlich hat das Unternehmen ein großes Interesse daran, dass die Nutzer*innen möglichst lange auf der Plattform verweilen. Meta hat Instagram zu einer Unterhaltungsplattform umgebaut, die den Nutzer*innen ständig neue Inhalte präsentiert – und immer weniger Beiträge von Freund*innen zeigt. So weit, so bekannt.
Im Spätherbst 2025 hat Instagram schließlich die Navigation in der App überarbeitet. Seitdem sind Direct Messages im Fokus. Damit werden die Interaktionen zwischen User*innen zum Nutzungsschwerpunkt. Marketing-Experte René Bunzel gibt dir konkrete To-dos, die du direkt umsetzen kannst, damit Menschen deinen Content – und damit deine Werbung – künftig häufiger weiterschicken. Am Ende erhältst du konkrete Tipps, wie du zu starken Inhalten kommst.
Was du jetzt tun musst, um relevant zu bleiben
Wenn du Instagram noch sehr klassisch einsetzt, also mit Bildern und weniger Engagement getrieben, solltest du reagieren. Hier sind fünf Schritte für den Strategiewechsel:
1. Höre endlich auf, nur Produktfotos zu posten
Instagram gilt zwar immer noch als „Bilder-Plattform“, in Wirklichkeit hat sie sich aber längst zu einer Short-Video-Plattform wie TikTok weiterentwickelt. Es spricht nichts dagegen, dass du als Marke einen ansprechenden Feed als Aushängeschild haben willst. Dennoch solltest du für Reichweite Videos und Karussell-Posts erstellen. Der Algorithmus bevorzugt solche Inhalte. Und nur Inhalte, die in die Feeds gespült werden, haben eine Chance, weitergeleitet zu werden.
2. Stelle eine kurze Reaktionszeit auf Nachrichten und Kommentare sicher
Wenn Nutzer*innen mit deinen Inhalten (positiv) interagieren, ist das ein Signal dafür, dass ihnen der Content gefällt. Das wiederum signalisiert dem Algorithmus Relevanz und er spielt den Post vermehrt aus. Community-Management ist hier sehr wichtig und fördert das weitere Engagement unter deinen Posts. Schließlich gefällt es den Nutzer*innen, wenn die Marke schnell reagiert. Gleiches gilt für das Beantworten von Nachrichten. Sei präsent und honoriere, dass sich Menschen mit deinen Inhalten befassen. Wie du das professionell angehst, liest du im OMR Report – Community-Management.
3. Analysiere andere Beiträge in deinem Feed
Dieser Schritt ist die Vorbereitung auf Punkt 4: Zunächst ist es wichtig, dass du selbst auf der Plattform unterwegs bist und Trends sowie Veränderungen mitbekommst, um reagieren zu können. Das ist im Arbeitsalltag gar nicht so einfach, aber essenziell. Analysiere Reels in deinem Feed und die, die du deinen Freund*innen oder Partner*in schickst. Welche Reels und Beiträge performen darüber hinaus besonders gut? Erkennst du ein Muster? Wie du bei der Analyse strukturiert vorgehst, liest du weiter unten.
4. Biete Inhalte, die die Menschen gern weiterleiten
Private Nutzer*innen posten weniger und teilen mehr. Das ist für dich als Marketeer erst mal eine gute Nachricht, weil du ihnen entsprechenden Content liefern kannst – wenn du deine Zielgruppe kennst! Das Stichwort hier: Mehrwert. Du musst Inhalte produzieren, die unterhaltsam, lehrreich, kurios oder auch mal widersprüchlich sind. Deine Marke und dein Produkt rücken bei deinen Inhalten in den Hintergrund. Um es klar zu sagen: Dass du dein Produktportfolio erweitert hast, ist in der Regel keine krasse Nachricht, die von Nutzer*innen geteilt wird.
Tipp: Passe deine CTAs an! Statt „Like diesen Post“ solltest du „Leite den Post weiter“ verwenden.
5. Verwende Keywords und sorge dafür, dass du gefunden wirst
Die Suche rückt bei Instagram etwas aus dem Fokus. Mach trotzdem deine Hausaufgaben und gib deinen Posts relevante, strategisch gewählte Keywords. Instagram liest auch Audio, Video und Transkripte aus. Sei hier also sorgfältig, denn das liefert dem Algorithmus gute Signale. Auch eine gute Performance von Posts lässt diese weiter oben in den Suchergebnissen erscheinen.
Tipps und Beispiele für shareable Content
Einfach gute Inhalte erstellen? Das klingt leichter gesagt als getan. Deshalb bekommst du von René konkrete Tipps, wie du Inhalte erstellst, die so catchy sind, dass sie nicht nur in den Feeds der Nutzer*innen landen, sondern auch weiterverschickt werden.
Mehrwert
Löse mit deinem Beitrag akute Probleme deiner Zielgruppe und benenne sie in der Hook. Je nutzbarer und konkreter deine Tipps sind, desto höher der Share-Faktor. Fast alles, was das Leben erleichtert, ist ein gutes Thema.
Beziehung und Identifikation
Kreiere Inhalte, die man gern Freund*innen oder Partner*innen schickt. Zeige typische Situationen deiner Zielgruppe, um diesen „Das bist du!“- oder „Das sind wir!“-Effekt zu erzeugen. Das funktioniert gut im Beziehungskontext, aber auch bei gemeinsamen Hobbys, Charaktereigenschaften oder Klischees.
Neuigkeit
Hier geht es nicht nur um News, sondern auch darum, Trends oder aktuelle Gesprächsthemen auf der Plattform aufzugreifen („Hast du schon gesehen?“). Das können Promi- oder Creator*innen-Memes sein. Sie eignen sich auch als Hook, weil sie bekannt sind. Aktuelle Anlässe bieten sich ebenso an. Die Tagesschau thematisiert zum Beispiel den „Singles Day“ – eigentlich keine klassischen News, das Thema betrifft aber die Zielgruppe.
Diskussion
Nutze Kontroversen und stelle Themen zur Diskussion. Klar, das ist ein schmaler Grat, aber eine starke Meinung und lebhafter Austausch unter dem Post können dazu anregen, dass Nutzer*innen den Post teilen. In vielen Bereichen spielen Expertise und Thought Leadership eine große Rolle. Du musst dabei nicht unbedingt der Auslöser der Diskussion sein. Wie bei der Neuigkeit kannst du Kontroversen aufgreifen. Vergiss hier aber niemals das Community-Management!
Hook
Ein guter Einstieg ist wichtig, er muss neugierig machen. Aber auch der weitere Inhalt muss zum Dranbleiben animieren – die Nutzer*innen müssen wissen wollen, wie es weitergeht. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Beitrag teilen.
Content-Analyse und -Adaption
Wie schon erwähnt, ist das wachsame Nutzen von Instagram essenziell, wenn man ein bedeutender Teil der Plattform sein will. Das setzt viel Verständnis für die Plattform und Communitys voraus. Bleibe hier am Ball. In unserem Shop findest du eine Menge Weiterbildungen zum Thema Social-Media-Marketing. Um herauszufinden, welcher Content auf Instagram gerade gut läuft, prüfst du ihn und identifizierst Muster.
Analyse
Schaue dir deinen Reels- und Home-Feed an und frage dich, was die erfolgreichen Posts auszeichnen. Das Gleiche machst du mit all den Videos und Posts, die du verschickst und geschickt bekommst:
- Warum hast du sie verschickt oder bekommen?
- Welche Hooks haben sie?
- Wie lang sind sie?
- Wie sind sie geschnitten?
- Welchen Mehrwert bieten sie?
- Welche Themen behandeln sie?
- Wie sind diese aufbereitet?
- Was haben sie gemeinsam?
- …
Am besten strukturierst du diese Analyse, zum Beispiel in einer Tabelle, um nicht den Überblick zu verlieren und in puncto Gemeinsamkeiten zu Ergebnissen zu kommen. Deine Erkenntnisse über Muster gleichst du mit deinen bisherigen Posts ab und lässt sie in neue einfließen.
Social Listening
Checke, welche Themen und Formate gerade viral gehen. Diese Inhalte kannst du als Bezugspunkt nehmen und überlegen, wie du einen solchen Trend selbst für deine Zielgruppe passend adaptieren kannst. Hier ist Schnelligkeit gefragt!
Diese Tipps sind keine bloße Reaktion auf ein Update. Sie sind eine Investition in eine gute Insta-Zukunft. Denn dass Instagram in nächster Zeit von Short-Video-Content abrückt, ist unwahrscheinlich. Wenn du bei Themen rund um digitale Entwicklung auf dem Laufenden bleiben möchtest, schaue regelmäßig bei uns vorbei. Wir haben auch einen umfassenden Praxis-Guide zum Thema Instagram Marketing. Lies unbedingt mal rein!