So kommst du auf kreative Ideen: Tipps für die Erstellung von Social-Media-Content

1. Content-Matrix
2. Prompt-Stapeln
3. Scamper-Methode
4. Reverse-Engineering
5. Community einbeziehen

Gerade im Social-Media-Marketing gehören Brainstormings fest zum Arbeitsalltag: Der Redaktionsplan muss jede Woche aufs Neue gefüllt, Ideen für die neue Kampagne entwickelt und neue Postings erstellt werden. Auf Plattformen wie TikTok kommt zusätzlich der Druck hinzu, das nächste virale Short-Video zu kreieren. 

Zwischen all diesen Aufgaben kann schnell die Inspiration verloren gehen. In diesem Artikel teilen wir deshalb praktische Denkansätze und Methoden, mit denen du deine Kreativität wieder für dich entdecken kannst.

Content-Matrix

Mithilfe einer Matrix strukturierst du deine Content-Ideen und verschaffst dir einen Überblick darüber, welche Inhalte du auf Basis deiner Marke oder deines Produkts entwickeln kannst. Über­lege dir dazu, über welche Bereiche im Unternehmen du sprechen willst: 

• Was sind aktuelle Ereignisse, die du adaptieren kannst (z.B. Produktentwicklung, Valentinstag etc.)? 
• Welche Inhalte ergeben sich aus dem Thema deines Produkts oder deiner Marke (z.B. Beauty-Tipps bei Kosmetik, Rezepte bei Nahrungsmitteln etc.)?
• Was kannst du zu deinen Mitarbeiter*innen oder deinem Standort teilen (Behind-the-Scenes etc.)? 
• ...

Versuche, zu den verschiedenen Aspekten Ideen zu sammeln. Das kannst du sowohl allein als auch im Team machen. Um deine Gedanken zu strukturieren, ordne sie im Anschluss in einer Matrix an. Dein Unternehmen ist hier der Mittelpunkt, daraus leiten sich die von dir gewählten Oberthemen (z.B. aktuelle Ereignisse, Thema, Mitarbeiter*innen und Standort) ab, die zu Content-Ideen führen, die wiederum Beispiele für die jeweilige Content-Idee beinhalten. Am Ende hast du so eine Vielzahl von Ideen für deine Social-Media-Inhalte.

So kann eine Content-Matrix sortiert aussehen. Du liest sie von rechts nach links.

Besonders auf schnelllebigen Plattformen wie TikTok hilft die Matrix dir, viele verschiedene Videoansätze zu testen. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du auf TikTok erfolgreichen Content planst und erstellst, dann schaue in unseren OMR Report – TikTok for Brands rein. 

Prompt-Stapeln

Bei dieser Methode nutzt du KI zur Ideenentwicklung. Dabei betraust du dein ausgewähltes Tool, beispielsweise ChatGPT, mit kleinen, aufeinander aufbauenden Prompts. Statt direkt nach einem Ergebnis zu fragen, arbeitest du schrittweise auf einen Output hin – wie bei einem Brainstorming-Prozess. 

Das Prompt-Stapeln läuft so ab: 

1. Bitte das KI-Modell deiner Wahl um zehn Ideen. 
2. Wähle aus dem Output des Sprachmodells die besten fünf Ideen aus. 
3. Lass die KI jede der fünf Ideen detailliert ausarbeiten.
4. Fokussiere dich auf drei Antworten und passe mit deinem Prompt Stil, Struktur, Zielgruppe usw. an.
5. Entscheide dich für die Idee, die dir am besten gefällt und umsetzbar ist. 
6. Bitte nun die KI, das Ganze in ein Reel-Skript, eine Caption und/oder eine Hook zu verwandeln – je nachdem, was du für deinen Content benötigst. 

Durch das „Stapeln“ deiner Anfragen entstehen Ergebnisse, die präziser und vor allem näher an deinen Vorstellungen und deiner Marke liegen. Der kreative Prozess wird so in klare Etappen aufgeteilt. 

Scamper-Methode

Die Scamper-Methode ist eine bekannte Kreativitätstechnik, bei der du aktiv zum Umdenken angeregt wirst. Sie eignet sich vor allem dann, wenn du mit bereits bestehenden Inhalten arbeiten kannst. Entwickelt von Bob Eberle ist Scamper ein Akronym für verschiedene Begriffe bzw. Fragen, die du in deinem Ideenentwicklungsprozess wie eine Checkliste abarbeiten kannst: 

• Substitute (Ersetzen): Was könnte ich austauschen?
• Combine (Kombinieren): Lassen sich Teile der Idee oder das Ganze miteinander verbinden?
• Adapt (Anpassen): Wie übernehme ich etwas aus einem anderen Bereich?
• Modify (Modifizieren): Was kann ich übertreiben/vereinfachen?
• Put to another Use (Anders Verwenden): Wofür lässt sich etwas zweckentfremden?
• Eliminate (Eliminieren): Was kann weg?
• Rearrange (Neu anordnen): Wie kann ich die Reihenfolge oder Perspektive ändern?

Durch das strukturierte Neudenken deiner Produkte, Inhalte, Formate und Co. setzt du dich intensiv mit den Ideen auseinander, die bereits umgesetzt wurden, und entwickelst neue, optimierte Ansätze. Die Scamper-Methode ist besonders hilfreich, wenn du und dein Team Denkanstöße für die Ideenentwicklung benötigen. 

Reverse-Engineering

Um auf neue Ideen zu kommen, kannst du als Basis auch Inhalte nehmen, die dir gefallen. Schaue dir an, welche Art von Videos Konkurrenz-Accounts oder (UGC-)Creator*innen, die in deiner Zielgruppe beliebt sind, produzieren. Wähle eine gewisse Anzahl an Posts oder Videos aus und analysiere sie: 

• Warum funktioniert der Inhalt für mich?
• Was ist der Hook?
• Wie ist der Handlungsbogen?
• Kann ich den Inhalt/Schnitt etc. in meiner Nische adaptieren?

Durch diese Fragen lernst du zu erkennen, warum dir Inhalte gefallen und im Kopf bleiben. Die einzelnen Elemente (z.B. ein bestimmter Schnitt) kannst du dann auf deine Persönlichkeit, Marke und Nische anpassen.

Community einbeziehen

Arbeite bei der Ent­wicklung von Ideen mit den Leuten zusammen, die sich auch mit deiner Brand und deinem Produkt auseinandersetzen. Gehe in den Austausch mit deiner Community und finde heraus, was sie interessiert und von dir erwarten. Statt „Was wollt ihr sehen?“ frage deine Follower*innen: Wenn unsere Marke einen Charakter hätte – wie wäre er? Welche alltäglichen Probleme sollen wir kreativ lösen?  Welche verrückte Idee würdet ihr nie umsetzen, aber wir vielleicht schon?

Neben dem aktiven Austausch mit deiner Zielgruppe solltest du außerdem daran arbeiten, Community-Management zu betreiben. Ein offener Austausch führt zu mehr Interaktion und zu mehr Kommentaren. Und die kannst du wiederum zu Content machen. Wie du Community-Management meisterst, liest du in unserem OMR Report – Community Management.  

Egal, welche Tipps dir schlussendlich bei deiner Ideenentwicklung helfen, am Ende gilt: Kreativität entsteht immer durch Neugier und die Motivation, neue Dinge zu wagen. Wenn du regelmäßig verschiedene Techniken testest und deine Community aktiv einbindest, wirst du nie lange auf neue Content-Ideen warten müssen.