Inländer raus! Wie die Berliner Agentur Dojo die Branche begeistert

Martin Gardt24.5.2017

Dojo-Gründer Dominic Czaja im Podcast über seine Agentur, die Easyjet-Kampagne und "Berlin"

Dojo-Gründer
Die Dojo-Gründer Joachim Bosse (l.) und Dominic Czaja.
Inhalt
  1. Die „Inländer raus“-Kampagne als Viral-Phänomen
  2. Klamotten, Filmproduktion, Partyreihe
  3. Unsere Podcast-Partner
  4. Alle Themen vom OMR Podcast mit Dojo-Gründer Dominic Czaja im Überblick:

Wenn es eine Kreativagentur gibt, die im Moment „heißer“ ist als die meisten anderen, dann die Berliner von Dojo. Dominic Czaja und Joachim Bosse stehen hinter der aktuellen Easyjet-Kampagne und haben auch mit vorherigen Arbeiten wie beispielsweise für Deezer für Aufsehen gesorgt. Im OMR Podcast erzählt Dojo-Gründer Czaja, wie seine verrückten Ideen bei Konzernen ankommen, warum sie das Easyjet-Social-Media-Team einfach mal ersetzt haben und was es mit seinem Klamottenlabel „Muschi Kreuzberg“ auf sich hat.

„‚Jung und schlecht gelaunt‘ ist unser Claim, und das bezeichnet unseren Gründervibe, den wir damals hatten. Wir waren einfach so angepisst von dem ganzen System“, sagt Dominic Czaja im OMR Podcast. Enttäuscht von einem unkreativen Studium und langweiligen Praktikas in großen Agenturen gründet er mit Joachim Bosse vor zehn Jahren seine Agentur Dojo – auch um sich mehr austoben zu können. Seither fällt diese mit ausgefallenen Kampagnen auf: „Hör, was du hören willst“ für Deezer oder „Mach dich wahr“ für McFit sorgen für viel Aufmerksamkeit – auch für Dojo selbst. Sie reiten mit den Kampagnen dank ironischer Wortwitze derzeit auf einer Zeitgeist-Welle. Nicht umsonst zählen eBay Kleinanzeigen, Katjes, Babbel, Teufel und Opel zu den größten Kunden.

Die „Inländer raus“-Kampagne als Viral-Phänomen

„Wir arbeiten am liebsten mit Unternehmen zusammen, die auch auf das Spaßkonto gucken“, sagt Czaja. Deshalb setze er auch mal Grenzen, wenn es um die Zusammenarbeit mit großen Konzernen gehe. Der Kunde müsse davon überzeugt sein, dass radikale Ideen derzeit gut ankommen – schließlich sammele so ein abgefahrener Deezer-Werbespot auf Youtube ohne weiteres Budget eine Million Views. Der neueste Viralerfolg der Agentur ist gerade eine Kampagne für Easyjet, die im April für viel Wirbel sorgte. Auf Plakaten und online drehte sich dabei alles um den Spruch „Inländer raus“.

„Das hat natürlich ein paar Leute erfreut und gleichzeitig eine Menge Menschen auf die Palme gebracht“, sagt Czaja. Auf Facebook habe es fünf Minuten gedauert, bis die ersten Wutbürger unter dem Easyjet-Post wütende Kommentare hinterließen. „Das haben wir natürlich einkalkuliert.“ Für drei Tage hätten Texter von Dojo die Arbeit des Easyjet-Social-Teams übernommen, um möglichst schlagfertig und ironisch auf einzelne Kommentare zu reagieren. Diese Aktion sorgte dann nochmal für zusätzliche Aufmerksamkeit in der deutschen Medienlandschaft. „Der Kunde war sich erst nicht sicher, ist aber jetzt sehr zufrieden. Relevanz war schließlich das Ziel“, sagt Czaja.

Klamotten, Filmproduktion, Partyreihe

Die beiden Gründer sind Kinder der 90er und sind mit den Werbespots dieser Zeit groß geworden. Insgesamt sei Popkultur das Leitthema der Agentur. Dabei gebe es auch immer wieder Ideen, die es nicht bis zum Pitch beim Kunden schaffen. „Früher landeten dann ein paar von denen in unserem ehemaligen Ideen-Grab“, so Czaja. Und damit meint er das Label „Muschi Kreuzberg“, das die Dojo-Gründer ebenfalls betreiben. Zuerst druckten die beiden ihre Wortwitz-Einfälle auf Jutebeutel. Heute verkaufen sie auch T-Shirts, Pullover, Mützen und Schuhe – aus dem Ideengrab ist ein Business geworden.

„Man kann sich Dojo als den ‚Konzern‘ vorstellen. Unter diesem Dach gibt es die Agentur, die auch Dojo heißt, das Klamotten-Label ‚Muschi Kreuzberg‘, die Stiftung Friends with Benefits und die Filmproduktionsfirma ‚PUMP'“. Darüber hinaus organisiert Dojo gemeinsam mit dem Lokal-Publisher „Mit Vergnügen“ die Partyreihe „Die 50 schönsten Rapper“, bei der zuletzt über 1.500 Leute abgetanzt haben.

Warum Mustafas Gemüse Kebap immer noch der wichtigste Dojo-Kunde ist und zu welchen Werbe-Vorbildern Czaja aufblickt, hört Ihr alles im aktuellen OMR-Podcast.

Unsere Podcast-Partner

Ein Dauergast in unserem Podcast: Performance Advertising. Die Kollegen steuern Performance-Kampagnen über vier digitale Marketing-Kanäle aus. Da wären Native Ads, Social-Kanäle wie Facebook, Instagram und Linkedin, sowie Mobile-Inventar in allen gängigen Performance-Kategorien und Mailings mit über 30 Millionen Versandadressen. Auch das läuft sehr Performance-orientiert ab, und Ihr könnt Euer E-Mail-Marketing mit anderen Kanälen kombinieren, um optimale CPOs zu erreichen. Wenn Ihr auf der Suche nach Leads und Sales seid, kontaktiert PA einfach über omr@performance-advertising.de oder schaut bei performance-advertising.de vorbei.

Wir sind überzeugt von Podcast-Werbung und wollen Euch auch mitnehmen. Denn wir produzieren neben dem OMR Podcast noch drei weitere Formate: MoSports ist der Podcast mit Hockey-Olympiasieger Mo Fürste, der mit anderen Top-Sportlern Deutschlands spricht. Gerade war Skisprung-Legende Martin Schmitt zu Gast. Ebenfalls um Sport dreht es sich bei Fussball MML. Dem Fußball-Podcast mit Satiriker Micky Beisenherz, Sky-Moderator Maik Nöcker und Journalist Lucas Vogelsang. Näher dran an unserem Thema ist „On the Way to New Work“ mit den Kollegen Michael Trautmann und Christoph Magnussen. Die blicken in ihrem Podcast auf Tools und Methoden, um die Arbeit zu verändern. Darüber hinaus vermarkten wir unter dem Label Podstars noch viele weitere reichweitenstarke Formate. Schaut einfach mal bei Podstars.de vorbei!

Wenn Ihr schon all unsere Podcasts durchgehört habt, dürfte Euch ein weiteres OMR-Format interessieren: Auf Youtube beleuchten wir im OMR Briefing kurz und knackig aktuelle Digital-Marketing-Themen. Dabei schaut Philipp Westermeyer hinter die reine News und analysiert, wie sich aktuelle Trends und Entwicklungen auf die gesamte Marketing-Szene auswirken – fundiert aber auch immer mit einem OMR-typischen Augenzwinkern. Schaut jetzt direkt in die 1. Folge vom OMR Briefing rein und abonniert unseren Youtube-Kanal, das geht ganz schnell.

Alle Themen vom OMR Podcast mit Dojo-Gründer Dominic Czaja im Überblick:

  • Was macht Dojo? Und warum beißen die großen Partner gerade an? (ab 2:02)
  • Das sind die bekanntesten Brand-Kunden – und das macht Dojo für sie (ab 3:18)
  • Was unterscheidet Dojo von anderen Kreativagenturen? Und wie lief die Entwicklung hin zur professionellen Agentur? (ab 5:44)
  • Welche Schnittmengen hat Dojo mit digitalem Marketing? (ab 10:45)
  • Wie wichtig ist die Berliner Schnauze für das Image von Dojo? (ab 13:59)
  • Wen finden die Dojo-Jungs in der Werber-Szene cool? (ab 15:47)
  • Welche unternehmerischen Ziele hat Dominic Czaja mit Dojo? (ab 18:56)
  • Was ist Muschi Kreuzberg und warum macht Dojo überhaupt eine eigene Marke? (ab 20:34)
  • Wie wichtig ist Popkultur bei der Arbeit von Dojo? (ab 28:44)
  • Wie oft sagt Dojo potenziellen Kunden ab, weil es nicht passt? (ab 31:58)
  • Wie tief taucht Czaja in die DNA der Unternehmens-Kunden ein? (ab 39:33)
  • Die „Inländer raus“-Kampagne für Easyjet und was sie ausgelöst hat (ab 41:27)
  • Was ist wichtiger für Dojo: Awards oder Feedback in den sozialen Netzwerken? (ab 44:10)
  • Woher kommt der kreative Nachwuchs? (ab 47:27)
  • Was Dominic Czaja über die aktuelle Hertha-BSC-Kampagne denkt (ab 49:46)
  • Wie stark ist Dojo mit der Startup-Szene Berlins verknüpft und welche Probleme sieht er? (ab 51:02)
  • Könnte sich Czaja vorstellen, dass seine Agentur mal von einer größeren gekauft wird? (ab 54:02)

Wie immer könnt Ihr die neue Folge des OMR Podcasts ab sofort bei Soundcloud, iTunes (falls die aktuelle Episode noch nicht sichtbar ist, einfach abonnieren) oder per RSS-Feed anhören. Ihr könnt uns außerdem auf den Plattformen Stitcher und Deezer finden. Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung.

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Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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