Das nächste große Ding: Mobile Deep Linking

Gastautor25.8.2014
(Foto: Pedro Paulo Cunha / Flickr / CC BY-NC-ND 2.0)

Diese Denkweise und diese Firmen werden den mobilen Markt verändern

(Foto: Pedro Paulo Cunha / Flickr / CC BY-NC-ND 2.0)

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Viele Funktionen, die für das Web perfektioniert wurden, laufen im Mobile-Bereich nicht wie beispielsweise das Verlinken von einer App zu einer anderen. Wenn ein User auf seinem Smartphone mit der Google Maps App ein Kino für seine Abendplanung ausgewählt hat, kann er von dort aus nicht direkt Tickets kaufen, sondern muss die App verlassen und eine für seine Zwecke passende suchen. Das macht die Nutzung sehr umständlich. Das Zauberwort an dieser Stelle heißt „Deep Linking“.

Wer mit dem Smartphone bei Facebook eine Nachricht verschicken will, wird automatisch in die Messenger-App von Facebook weitergeleitet oder aufgefordert, diese zu installieren. Der Rückweg von der Messenger-App zurück zur Facebook-App ist ähnlich einfach. Dieses Verlinken auf Unterseiten von Apps nennt sich Mobile Deep Linking und es ist gerade dabei, den Mobile Markt zu revolutionieren.

Screenshot Deep Linking bei Google

Screenshot Deep Linking bei Google

Unternehmen und Werbetreibende wittern ihre Chance

Die großen Mobile Player Facebook, Google und Apple haben im Frühjahr dieses Jahres Screenshot deeplink Screenshot deeplink[/caption] Die Möglichkeit, von einer App in eine andere zu verlinken, ist aus kommerzieller Sicht sinnvoll – schließlich basiert ihr Geschäft auf Werbung und der Großteil der mobilen Werbeeinnahmen wird durch App-Verkäufe erzielt. Außerdem können mit Deep Links Leads zum Konvertieren gebracht werden und Kampagnen besser optimiert werden. Yahoo kaufte kürzlich das Mobile-Marketing Unternehmen Sparq, das Werbetreibenden und App-Entwicklern ermöglicht, URLs zu erstellen, die den User zu einer Unterseite innerhalb einer App weiterleiten und nicht auf eine extra Website. Beispielsweise gelingt es, auf Songs innerhalb der Mobile App von Spotify zu verlinken. Unternehmen wie Deeplink, URX, Appboy und Kahuna bieten ebenfalls Deep Linking-Lösungen an. Möglicherweise bestimmen diese Firmen das Mobile Advertising in Zukunft mit.

Warum hört man erst jetzt von Deep Links? 

Das Internet ist ein riesiges Netzwerk, das aus Links besteht – Links, die hauptsächlich von Usern erstellt wurden, um statische Seiten miteinander zu verknüpfen. Irgendwann wurde erkannt, welcher kommerzielle Wert in der Suche und damit auch in den Verlinkungen steckt. Heute hat ein Link im Web nicht nur einen hohen Wert – er gilt als Währung im Online Marketing.

Im Mobile-Bereich läuft diese Entwicklung genau anders herum. Dort werden die Links erst jetzt aufgebaut und zwar von Unternehmen und nicht von den Usern. Als Apple 2008 seinen App-Store gelauncht hat, wurde das Prinzip von Apps als stark personalisierte, separate Einheiten umgesetzt. Mit dem Web, das von allen Usern konsumiert und mitgestaltet wird, hat das nicht viel zu tun.

Deep Linking war vor sechs Jahren noch ein eigenes Konzept, das zwar für Apps von Beginn an durch die „Custom URL Schemes“ von der iOS-Plattform unterstützt, allerdings nicht ideal integriert wurde, sodass in den ersten Jahren der mobilen Apps keine Deep Links verwendet wurden. Venturebeat zieht aus der starken Entwicklung des Mobile Deep Linkings die Erkenntnis, dass Apps niemals isoliert voneinander hätten entwickelt werden sollen.

Die „lächerliche Pre-Web-Phase“ muss überwunden werden

Das Mobile Web hat sich zu einem separaten, dysfunktionalen Internet mit vielen Apps entwickelt, die als eigenständige, kleine Ökosysteme nur schwer in Verbindung zueinander treten können. Durch Mobile Deep Linking kann diese Entwicklung in eine andere Richtung gelenkt werden. Bis jetzt liegt das Thema im Zuständigkeitsbereich der Entwickler und versierten Vermarkter und wird dort auch immer besser umgesetzt.

Bis die Nutzer eigene Deep Links sinnvoll und leicht erstellen und innerhalb von Apps teilen können, wird es vermutlich noch einige Zeit dauern. Erst dann kann die „lächerliche Pre-Web-Phase“, wie sie Wired-Gründer John Battelle beschreibt, überwunden werden. Er stellt sich die Zukunft des Mobile Webs so vor, dass die User selbst von Applikationen aufgefordert werden, Links innerhalb von Apps zu teilen und dieses Sharing von allen positiv angenommen wird – so wie es einst mit dem ursprünglichen Internet auch war.

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