Tarek Müller und Jan Marquardt: Früher Klassenkameraden – heute erfolgreiche Gründer
Im OMR Podcast sprechen die langjährigen Freunde über erste gemeinsame Online-Projekte und die aktuelle Lage bei ihren Firmen About You und Coyo
- Ein modernes Intranet bauen
- Warum ein SaaS-Modell so spannend ist
- Unsere OMR Podcast-Partner:
- Alle Themen des OMR Podcasts mit Tarek Müller und Jan Marquardt im Überblick
Sie gehen in die gleiche Klasse und verdienen schon als Jugendliche Geld im Internet. Das zeichnet den weiteren Lebensweg von Tarek Müller und Jan Marquardt vor. Heute ist der eine Chef eines börsennotierten Unternehmens und der andere mit seiner Firma unterwegs zum Unicorn. Im OMR Podcast schwelgen sie in Erinnerungen, liefern Updates zu aktuellen News rund um About You und Coyo und erklären, warum das SaaS-Business so spannend ist.
Die Geschichte der beiden beginnt am Heisenberg-Gymnasium in Hamburg-Harburg. „Wir haben uns im Laufe der sechsten Klasse angefreundet und er hat mir irgendwann vom Internet erzählt“, sagt Tarek Müller im OMR Podcast über seinen Freund Jan Marquardt. „Wir haben zusammen alle möglichen Geschichten im Internet gemacht und unsere 3,50 Mark da verdient.“ Schon damals ist Tarek Müller eher das Verkaufstalent mit mehreren Online-Shops. Eine Verkaufsplattform für Pokerchips kauft er in der Zeit sogar Jan Marquardt ab. Der lernt programmieren, macht anders als Müller sein Abi zu Ende, studiert Wirtschaftsinformatik und startet in einer SAP-Beratung ins Berufsleben.
Vorerst bleiben die Leben der Beiden auf der jeweils eingeschlagenen Schiene. Mit seinem Retail-Business About You hat Müller einen erfolgreichen Börsengang hingelegt. Marquardt gründet 2010 sein Unternehmen Coyo und baut das in den folgenden Jahren mit Daniel Busch, einem weiteren ehemaligen Klassenkameraden, auf. Coyo liege heute mit 300 Mitarbeitenden schon im Bereich von 25 Millionen Euro Jahresumsatz.
Ein modernes Intranet bauen
„Wir haben gegründet und gesagt, dass wir sexy Business-Software bauen“, sagt Jan Marquardt über den Start von Coyo. Das Unternehmen berät zu Beginn aber vor allem Geschäftskunden in Sachen Softwarearchitektur und IT-Prozessen. „Irgendwann kam Bertelsmann. Und die wollten ein internes Social Network für die verschiedenen Standorte. Dafür haben wir dann den Auftrag bekommen“, so Marquardt. Mit Airbus kommt früh der zweite Kunde in dem Bereich dazu und das Team geht voll auf das Thema: „Intranets gibt es schon sehr lange. Darin stecken große Budgets. Aber der Bereich ist mega eingestaubt.“ Das parallel laufende Beratungsgeschäft finanziert die Produktentwicklung, 2016 folgt dann der Schritt komplett zu einem SaaS-Modell (Software as a Service). „Wir haben lange nicht verstanden, welche Power hinter SaaS steckt und haben zuerst noch Lizenzen verkauft“, sagt der Coyo-Gründer. „2017 waren wir 30 Leute und sind auf heute 25 Millionen Euro Umsatz und 300 Leute gewachsen.“
„Wir machen das deswegen, weil viele Unternehmen nicht für die Zukunft der Arbeit bereit sind“, erklärt Marquardt. „Wir haben eine Plattform geschaffen, die es Unternehmen ermöglicht, mit ihren Mitarbeitern ganz modern in Kontakt zu kommen.“ Coyo baut mittlerweile für seine Kunden ein internes soziales Netzwerk, das als Intranet funktioniert. Hier kann dann der CEO einen Livestream starten, die Mitarbeitenden können kommentieren. Als Whitelabel-Lösung liefert Coyo so interne Social-Media-Apps an die Deutsche Bahn, die Telekom, Eon, Google, Salesforce und Amazon. „In Summe nutzen 1,5 Millionen Mitarbeitende unser Tool jeden Monat“, so der Gründer.
Warum ein SaaS-Modell so spannend ist
Und weil das Geschäftsmodell des Unternehmens auf SaaS beruht, gehe es jetzt vor allem um Skalierung. Steht im SaaS-Modell das Produkt, sind die Kosten dafür minimal, gleichzeitig zahlen die Kunden jeden Monat Gebühren. „Das meiste Geld geht jetzt für Marketing und Vertrieb drauf“, so Jan Marquardt. Um jetzt auch international zu skalieren, hat das Unternehmen nach Jahren der Finanzierung aus eigener Tasche einen Growth-Investor an Bord geholt. Marlin Equity Partners investiert im Dezember 2020 eine zweistellige Millionensumme in Coyo. Es folgen Akquisitionen des französischen Startups Jubiwee (Fokus Employee Experience) und von Smarp aus Finnland (Mitarbeitende als Influencer).
Auch About You glaubt offenbar an das SaaS-Modell. Gerade erst hat das Unternehmen verkündet, das B2B-Geschäft unter der neuen Marke Sayle zu bündeln. About You bietet neben einer Shopsoftware auch Online-Marketing-Services und Logistik für mittlerweile 100 Shops an. „Unser SaaS-Produkt haben wir unter dem Radar gehalten. Wir machen das schon seit 2018“, erzählt Tarek Müller. „Wir hatten aber genug Kundenzulauf.“ Zwar weise About You den Umsatz der Unit nicht aus, die Einheit „Tech Media Enabling“, zu der das SaaS-Produkt gehört, habe aber schon 2020 etwa 84 Millionen Euro Umsatz gemacht. „Von diesen 84 Millionen Euro sind ein signifikanter Teil auch schon jährliche wiederkehrende Umsätze“, so Müller. Diese KPI, auch als ARR (Annual Recurring Revenue) bekannt, gilt als wichtigste im SaaS-Bereich. Das weiß auch Coyo-Gründer Jan Marquardt: „Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren auf 100 Millionen ARR kommen.“
Was Kampagnen mit Super-Influencerin Kendall Jenner für About You gebracht haben, wie wichtig anfassbare Vorbilder für Startup-Gründer:innen sind und was die beiden mit ihrem persönlichen Vermögen anstellen wollen, das hört Ihr im aktuellen OMR Podcast.
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Alle Themen des OMR Podcasts mit Tarek Müller und Jan Marquardt im Überblick
- Woher kennen sich Tarek Müller und Jan Marquardt? (ab 4:31)
- Warum hat es Jan zum Abi geschafft – und Tarek nicht? (ab 5:37)
- Tarek Müller war in den vergangenen Jahren sehr sichtbar. Warum hat Marquardt sein Unternehmen Coyo eher im Hintergrund gebaut? (ab 9:15)
- Wie groß ist Jan Marquardts Unternehmen Coyo heute? (ab 12:00)
- Was ist mit dem Aktienkurs von About You los? (ab 16:56)
- Warum stellt About You gerade den SaaS-Bereich auf eigene Beine? (ab 21:51)
- Über ein paar Marketing-Highlights rund um About You in der letzten Zeit (ab 27:30)
- Wie ist About You an Kendall Jenner gekommen? Und an Leni Klum? (ab 30:17)
- Wie funktioniert das Haul-Konzept, auf das About You mittlerweile als Performance-Kanal setzt? (ab 31:04)
- The Haus: Warum hat sich About You an der Firma der Kaulitz-Brüder beteiligt? (ab 33:04)
- Zurück zu Jan Marquardt und Coyo: Wer braucht überhaupt ein internes Social Network? (ab 35:22)
- Wie macht Coyo Marketing für das eigene Tool? (ab 39:32)
- Mit welchen Features überzeugt Coyo seine Kunden? (ab 41:48)
- Warum hat Jan Marquardt erst so spät Investoren an Bord geholt? (ab 44:10)
- Warum hat Coyo jetzt Firmen dazu gekauft? (ab 53:33)
- Wie das Agentur-Business als Starthelfer funktioniert und was Coyo jetzt vorhat (ab 58:14)
- Zufall oder logische Entwicklung: Warum sind zwei Typen aus der gleichen Schulklasse erfolgreiche Gründer? (ab 1:05:41)
- Wie könnten Städte wie Hamburg Gründungen noch stärker fördern? (ab 1:11:13)
- Unicorn-Gründer:innen stecken Geld gerade in langfristige Fonds für mehr Nachhaltigkeit: Ist das ein neuer Trend? (ab 1:12:36)
- Ein paar Worte zur Startup-Szene Hamburgs (ab 1:25:12)