Weshalb Sven Schmidt Delivery Hero shorten würde und sein Geld lieber in Handball steckt

OMR Team28.8.2022

Der Podcast-Stammgast erklärt unter anderem das neueste Sport Sponsoring der Machineseeker Group

Sven Schmidt
Sven Schmidt ist Stammgast beim OMR Podcast. Foto: Machineseeker Group
Inhalt
  1. Gebrauchte Maschinen statt Dachfenster
  2. Delivery Hero vs Hellofresh
  3. Alle Themen des OMR Podcasts mit Stammgast Sven Schmidt im Überblick:

Sven Schmidt ist Sport-Fan, Stammgast des OMR Podcasts seit Stunde eins und geschäftsführender Gesellschafter der Machineseeker Group aus Essen. In der neuesten Folge des Podcasts treffen all diese Themen aufeinander. Denn Schmidt erklärt, weshalb der Marktplatzbetreiber für Gebrauchtmaschinen in der kommenden Saison Titelsponsor der Handball Champions League der Herren wird, warum das ein echter Leuchtturm-Deal ist und wie stark das Unternehmen aktuell trotz Krise wächst. Natürlich wird auch die (Digital-) Wirtschaft wie gewohnt kommentiert. Und Delivery Hero kommt an der Stelle nicht so gut weg…

„Wir haben letztes Jahr bei der Handball-WM in Ägypten Bodenkleber gebucht. Und das hat sehr gut funktioniert“, erklärt Sven Schmidt im Gespräch mit Philipp Westermeyer im aktuellen OMR Podcast. Seit Jahren ist die Machineseeker Group aus Essen, Europas führender Betreiber von Marktplätzen für Gebrauchtmaschinen, sehr aktiv im Sport Sponsoring. Seit 2019 ist die Firmengruppe der größte Sponsor der 2. Fußball Bundesliga, mehrere Jahre war man mit den Marken Maschinensucher und TruckScout24 Trikot-Sponsor von Darts-Superstar Michael van Gerwen und bei den Olympischen Spielen 2020 und 2022 folgte eine Partnerschaft mit „Team D“. Mit der Handball Champions League folgt die nächste große Sport-Wette.

Als Titelsponsor der EHF Champions League wird die Machineseeker Group unter anderem Namensgeber des Wettbewerbs („Machineseeker EHF Champions League“) und des Final Four Turnieres in der Kölner Lanxess Arena („TruckScout24 EHF Final Four“). Inbegriffen sind mehrere Bodenkleber, Logo-Präsenzen und 20 Prozent der Bandenflächen für alle 132 Spiele. „Für uns ist das ein echter Leuchtturm-Deal“, erklärt Sven Schmidt. Die Medialeistung, die auf dem internationalen Handball-Parkett entsteht, passe zu den Märkten des Unternehmens. „Das ist für uns als Marktführer der Zeitpunkt, unsere Marktführerschaft auszubauen und ein guter Zeitpunkt, gegen den allgemeinen wirtschaftlichen Trend in die Marke zu investieren.“

Gebrauchte Maschinen statt Dachfenster

Vorher war der dänische Dachfenster-Konzern Velux der Titelsponsor des Turniers. Klar, Dänemark und Handball, das passt. Dann aber gab es einen Führungswechsel. „Die haben wohl einen amerikanischen CEO bekommen. Und der konnte mit Handball nicht so viel anfangen“, so Schmidt. „Handball ist europäisch, hat ein tendenziell eher älteres und männliches Publikum. Das passt aber gut zu unserer Zielgruppe.“

Dass die Machineseeker Group in der aktuellen wirtschaftlichen Phase ein großes Investment in ihre Marken tätigt, könnte für Außenstehende ein wenig verwunderlich erscheinen. Sven Schmidt sagt, dass auch die Machineseeker Group die aktuellen Herausforderungen merkt: „Das ist ja völlig klar. Es gibt Zurückhaltungen bei Investitionen und das dämpft die Nachfrage.“ Und trotzdem: Die Machineseeker Group werde laut Schmidt dieses Jahr organisch um 25 bis 30 Prozent wachsen. „Uns kosten all die Gegenwinde rund zehn Prozent Wachstum. Im Vergleich zu vielen anderen Firmen ist das ein Luxusproblem für uns“, so Schmidt.

Delivery Hero vs Hellofresh

In der aktuellen Folge sprechen Sven Schmidt und Philipp Westermeyer aber nicht nur über die eigenen Unternehmen – auch Einschätzungen und klare Kommentare zu anderen (Digital-) Themen gibt es wie immer. Ein Thema: Delivery Hero. Der Wert der Aktie der Lieferplattform hatte sich seit dem jüngsten Tiefpunkt Ende Mai zwischenzeitlich wieder verdoppelt, aktuell ist das Unternehmen rund elf Milliarden Euro wert. „Es ist mir ein absolutes Rätsel, weshalb der Markt Delivery Hero so viel Wert beimisst“, sagt Sven Schmidt. „Die sagen seit Jahren, dass sie profitabel werden. Wie viel Umsatz wollen sie denn machen, damit sie profitabel werden? Wo wollen sie denn hinskalieren?“.

Nach Außen werde verstärkt der Gross Merchandise Value kommuniziert, also der gesamte von allen Parteien über die Delivery-Hero-Plattformen generierte Umsatz. „Das sagt erst einmal gar nichts“, so Schmidt. „Der echte Innenumsatz, also der Gross Profit, lag im ersten Halbjahr 2022 nur bei 900 Millionen. Dagegen stehen zwei Milliarden Kosten – und damit ein operativer Verlust von mehr einer Milliarde Euro.“ Seiner Meinung nach rechnet das Unternehmen Zahlen schön. „Das Storytelling vom CEO Niklas Östberg ist 1A Plus mit Sternchen. Aber: Wenn ich ein Long-Short-Hedgefonds wäre, wäre mein Short des Tages Delivery Hero.“

Bei einem anderen Player aus dem Food-Delivery-Bereich scheint sich Schmidts Meinung im Laufe der Zeit dafür zum positiven gewandelt zu haben. Denn auch beim Kochboxen-Player Hellofresh war er lange eher skeptisch, vor allem die erfolgreiche Expansion in die USA scheint ihn heute aber zu beeindrucken. „Long Hellofresh, short Delivery Hero“, so Schmidt.

In der neuen Folge des OMR Podcasts sprechen Philipp Westermeyer und Sven Schmidt außerdem über den Finanzierungstrend Venture Dept, das Solar-Startup Enpal – und natürlich auch über die Fußball Bundesliga, die Premiere League und speziell den börsennotierten Club Manchester United.

Alle Themen des OMR Podcasts mit Stammgast Sven Schmidt im Überblick:

  • Machineseeker Group als Titelsponsor der Handball Champions League und Wachstum trotz Krise (04:00)
  • Auswirkungen von Makro-Effekten auf die einzelnen Bereiche von OMR und die Podcast-Tiktok-Aktion #OMRCuts (18:00)
  • Herausforderungen großer Medien-Konzerne, prominente CEO-Abschiede und das Ende der Party im Startup-Bereich (23:30)
  • Der Venture-Dept-Trend und das doppelte Einhorn Enpal (28:00)
  • Der deutsche Börsenmarkt im Vergleich zu den USA und weshalb Sven Schmidt Delivery Hero shorten würde (36:30)
  • Eine Liebeserklärung an Hellofresh und etwas Schadenfreude gegenüber der NFT-Bubble (46:40)
  • Die Herausforderungen des börsennotierten Vereins Manchester United und Privat-Equity-Fantasien der Bundesliga (52:45)
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