Vom Handykönig zum Präsident des 1. FC Köln? Gründer Wilke Stroman über seine Karriere

Florian Rinke13.8.2025

Mit Sparhandy verdiente er Millionen, nun baut er nebenbei ein Festival und andere Startups auf.

Philipp Westermeyer und Wilke Stroman
Philipp Westermeyer und Wilke Stroman nach der Aufnahme. Foto: OMR
Inhalt
  1. Per Übernahme an die Börse
  2. Stroman will Präsident des 1. FC Köln werden

Geschäftsideen hat Wilke Stroman schon als Kind ausprobier, mit Anfang 20 ist er dann endgültig zum Gründer geworden. Heute macht Sparhandy mehr als 700 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Gründer Wilke Stroman hat die Firma verkauft und ist in die Rolle des angestellten Managers gewechselt. Im OMR Podcast spricht der Gründer über sein Leben, seine Investments in Meme-Seiten, Festivals und Likör-Marken – und verrät, warum er nun Präsident des 1. FC Köln werden will.

Seine Freunde gingen an den Strand, Wilke Stroman auf den Flohmarkt – und zwar möglichst früh. "Ich bin samstags immer als Erster da gewesen, um den besten Stand zu bekommen, direkt neben der Pommesbude", erzählt er im OMR Podcast. Die Pommesbude verhieß Laufkundschaft und Wilke Stroman wusste schon damals, dass es leichter ist zu wachsen, wenn man die Masse erreicht.

Inzwischen ist er 45 Jahre alt und macht es noch immer so. Seiner Heimat Ostfriesland hat er längst den Rücken gekehrt, seit Jahren schon ist Köln für ihn mehr als eine zweite Heimat geworden. Hier hat auch Sparhandy inzwischen seinen Firmensitz, jenes Unternehmen, das Wilke Stroman dann irgendwann vor 25 Jahren in Ostfriesland gegründet und aufgebaut hat. Schon als Jugendlicher hatte er als einer der Ersten in seiner Stadt ein Handy, der Besitzer einer Tankstelle, an der Stroman damals gejobbt hat, hatte ihm sein altes Gerät überlassen. Er wird immer mal wieder darauf angesprochen – und gefragt, wie man an so etwas rankommt. Erst gibt Wilke Stroman nur Tipps. Bald darauf beginnt er, Handyverträge zu vermitteln. Und dann macht er daraus irgendwann ein Unternehmen. Sein Unternehmen: Sparhandy.

Per Übernahme an die Börse

Wilke Stroman ist damit einer der Pioniere des deutschen Onlinehandels. "Ebay hieß damals noch Alando", sagt er über jene Zeit rund um die Jahrtausendwende, in der viele Internetpioniere starteten, rund um digitale Geschäftsmodelle ein Hype entstand, junge Firmen mit kaum ausgereiften Geschäftsmodellen plötzlich zu Börsenstars wurden – bevor dann die so genannte Dotcom-Blase platzte. Viele der damaligen Highflyer hat es mit in den Abgrund gerissen, Sparhandy ist geblieben. Wilke Stroman hat abseits der Börse aus dem Unternehmen ein Multimillionen-Business gebaut und das Unternehmen dann an die Schweizer Mobilezone verkauft.

Das Unternehmen ist an der Börse gelistet, das hat Wilke Stroman gereizt. Nach dem Abitur hat er in der Wertpapierabteilung bei einer Bank gearbeitet, Aktien haben ihn schon früh interessiert. Die Übernahme durch Mobilezone ermöglichte es ihm, nun die Mechanismen der Börse auch als Sparhandy-CEO kennenzulernen. "Das war nochmal eine steile Lernkurve in den letzten fünf Jahren", sagt Wilke Stroman. Gleichzeitig hat ihm der Job als nun nur noch angestellter CEO auch einige zusätzliche Freiheiten gegeben. Wilke Stroman ist inzwischen auch als Investor aktiv, er hat die Meme-Seite koelnistkool finanziert, das Getränkeprojekte Kölsche Koks, das Glücksgefühle-Festival, aber auch ein Fahrrad-Startup, das sich auf robuste Räder für Lieferdienste und Co. spezialisiert hat.

Stroman will Präsident des 1. FC Köln werden

Bei seinem neusten Projekt hingegen plant er noch einmal den Sprung auf der Karriereleiter – vom CEO zum Präsidenten sozusagen. Gemeinsam mit Tuğba Tekkal und Carsten Wettich tritt Wilke Stroman als Präsidentschaftskandidat beim 1. FC Köln an. Fußball-Funktionär statt Handy-Verkäufer sozusagen. Die Chancen stehen nicht schlecht, die nötigen Unterschriften, um zur Wahl zugelassen zu werden, hatte das Team innerhalb kürzester Zeit zusammen.

Im OMR Podcast spricht der kölsche Ostfriese über seine Fußball-Pläne, Projekte wie das Glücksgefühle-Festival und seinen Weg in ein börsennotiertes Unternehmen.

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Florian Rinke
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Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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