Wie smarte Marketing-Cracks Geld mit dir verdienen und du es nicht einmal merkst

(Foto: madsteez.com)
Inhalt
  1. Das Huckepack-Prinzip: Snapchat und Tinder ziehen skurrile Affiliates an
  2. „Holy shit, you are a robot!“
  3. Groupon-Fake bei Snapchat
  4. Gesucht: einsame Männer mit viel Geld

Das Huckepack-Prinzip: Snapchat und Tinder ziehen skurrile Affiliates an

(Foto: madsteez.com)

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Kaum ein Zweig im Online Marketing ist so findig und kreativ im Ausloten neuer Wege wie das Affiliate Marketing. Während viele Affiliates eigene Reichweite aufgebaut haben und diese mittels Partnerlinks vermarkten, agieren andere in einem Graubereich: Sobald bei neuen Online-Diensten wie Tinder oder Snapchat große Reichweiten entstanden sind, schleusen Affiliates ihre Links auf den Plattformen ein. Wir haben die listigsten Methoden für Euch zusammengestellt.

„Holy shit, you are a robot!“

Im jüngsten bekannt gewordenen Fall hat ein Affiliate offensichtlich versucht, über die Dating App Tinder Downloads des Handy Games „Castle Clash“ zu generieren und auf diese Weise Provisionen von dem Entwickler des Spiels zu kassieren. Mithilfe von Fake-Profilen und offenbar einer automatisierten Chat-Software wurden Tinder-Nutzer über ein weibliches Profil angeschrieben.

(Bild: imgur.com)

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Nach einem unverbindlichen „Hey“ und „How are you doing?“ wurde dem Flirt-Partner empfohlen, sich doch einmal mit Castle Clash „zu entspannen“ – ein Download-Link schickte der Affiliate gleich mit. Die URL Tinderverified.com sollte den Nutzern dabei offensichtlich Seriosität vermitteln und vorgaukeln, dass der Link durch Tinder geprüft worden sei. Doch nicht nur Tinder hat die Aktion nicht autorisiert; auch der „Castle Clash“-Entwickler IGG dementierte von der Werbung bei Tinder gewusst zu haben. Tinder selbst kündigte an, die Spam-Accounts entfernen zu wollen.

Groupon-Fake bei Snapchat

Bei Snapchat häufen sich ähnliche Ereignisse. Im Februar etwa erhielten einige Nutzer des Foto-Dienstes, darunter ein Redakteur des US-Blogs Digiday, von einem Unbekannten ein Bild von einem Smoothie, versehen mit dem Text „Try it w/ me! 😀 Visit Frootsnap.com“. Die angegebene URL leitete die Nutzer zu einem Deal für Nahrungsergänzungsmittel bei dem Gutscheinportal Groupon um.

Vorangegangen war ein Nutzerdatenklau: Zum Jahreswechsel waren die Telefonnummern und User-Namen von rund 4,6 Millionen Snapchat-Accounts im Netz aufgetaucht. Seitdem hat der Spam offenbar zugenommen, auch wenn Snapchat einen Zusammenhang mit dem Datenleck dementiert. Im US-Affiliate-Marketing-Forum Wickedfire erklärte ein Nutzer sogar wenige Tage nach Bekanntwerden des Hacks, wie Blackhats die Daten für Affiliate-Maßnahmen nutzen können.

Gesucht: einsame Männer mit viel Geld

Dass Affiliate-Spam über Kommunikationsplattformen gute Ergebnisse erzielt, hat die Branche offensichtlich schon vor Längerem festgestellt. Den Xing-Nutzern unter Euch ist möglicherweise noch „Reif trifft Jung“ bekannt. Das Dating-Portal macht schon mit seinem Namen deutlich, was dort passieren soll. Männer mittleren Alters mit Job und Geld fallen in die Zielgruppe der Kontaktbörse. Das Karriereportal Xing stellt deswegen offensichtlich einen Ort zur erfolgreichen Akquise stellt dar. Männliche User der Karriere-Plattform Xing werden auf Frauen aufmerksam, die unter „Profilbesucher“ angezeigt werden. Neben dem Bild einer attraktiven Dame befindet sich anstelle des Hinweises zur aktuellen Tätigkeit in Unternehmen xy die Botschaft „Reift-trifft-Jung.de – Kontaktbörse für junge Damen & reife Herren“.

In Foren und persönlichen Blogs beschweren sich Xing-Nutzer über diese Art von Spamming. Xing hat reagiert: Nun können Nutzer nicht nur Nachrichten „Als Spam melden“, sondern auch andere Mitglieder für den Besuch des eigenen Profils blockieren.

Wie man Affiliate-Spammer mit den eigenen Waffen zumindest ein wenig irritieren kann, hat Online-Marketing-Experte Karl Kratz erst vor Kurzem mit einem Post bei Facebook dokumentiert.

CM
Autor*In
Chantal Mahlen
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