Dieser Sauerländer ist einer der erfolgreichsten Makler für Luxus-Wohnungen in New York

Torben Lux18.9.2024

Im OMR Podcast erklärt Sebastian Steinau, wie der New Yorker Immobilien-Markt tickt

Sebastian Steinau (r.) und Philipp Westermeyer nach der Aufnahme für den OMR Podcast in New York (Foto: OMR).

Die Stadt, die niemals schläft. Big Apple. Welthauptstadt. Spitznamen für die US-Metropole New York gibt es viele. Für den Sauerländer Sebastian Steinau ist sie vor allem der effizienteste und komplexeste Immobilienmarkt der Welt, der allen Krisen zu trotzen scheint. Und als einer der erfolgreichsten "Immobilien-Dealer" ist er daran nicht ganz unschuldig. Im ersten OMR Podcast einer kleinen New-York-Reihe erzählt er, wie er vom Sauerland über die Karibik in New York gelandet ist – und wie das Geschäft mit Apartements für mehrere Millionen US-Dollar funktioniert.

Geht es zurück nach Deutschland? Vielleicht sogar ins Sauerland? Und was dann? Diese Fragen schwirren Sebastian Steinau nach seinem Studium in London im Kopf herum. Anders als die meisten seiner Freunde reizen den heute 45-Jährigen Karrieren als Investmentbänker oder Hedgefonds-Manager so gar nicht. Für eine kleine Mediaagentur reist er stattdessen in der Welt herum und erstellt sogenannte Country Reports, die als Standortmarketing dann in Publikationen wie dem Time Magazine landen. Papua-Neuguinea, Zentralafrika, Swasiland, Saudi-Arabien, für zwei bis drei Monate trifft er sich jeweils mit Politik und Wirtschaft.

Auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik ist dann aber etwas anders. "Mich hat ein Projektentwickler angesprochen und gefragt, ob ich nicht Lust hätte, für seine private Insel, die er gerade gekauft hatte, Immobilien zu vertreiben", erzählt Sebastian Steinau im Gespräch mit Philipp Westermeyer. "Ich war damals 24. Was Geileres gibt es doch gar nicht." Aus einem geplanten Jahr werden rund zehn. Und Steinau arbeitet irgendwann für die Luxus-Hotels der Aman Group.

Für die Liebe nach New York

Luxus-Immobilien haben es ihm während der Zeit in der Karibik angetan. Das ändert sich auch nicht nach dem Umzug nach New York. Bei Corcoran Sunshine fokussiert er sich erst voll auf die Projektentwicklung in Manhattan; der Gebäudekomplex Hudson Yards wird zu seinem ersten Projekt. Als Global Sales Director für den ersten Turm sucht er auf der ganzen Welt nach Käufern für die Wohnungen. Einstiegspreis: 3,3 Millionen US-Dollar. "Ich bin nach China gereist, nach Europa gereist, nach Südamerika", erzählt Steinau. Ein Jahr später sei er bei einem noch größeren und exklusiveren Projekt eingestiegen – um mit seinem Team Wohnungen für über eine halbe Milliarde US-Dollar zu verkaufen.

Trotz der absoluten Internationalität New Yorks bestehe die wichtigste Zielgruppe für Luxus-Wohnungen immer noch aus Menschen, die bereits dort leben. Für Asien und Europa sei ein Millionen-Dollar-Apartement häufig dann doch eher eine Geldanlage – die entweder vermietet oder hin und wieder auch selber genutzt wird. "Die meisten von meinen internationalen Kunden leben nicht hier", so Steinau. "Die benutzten die Wohnung selber vielleicht zwei bis drei Wochen im Jahr."

Wenige Transaktionen, viel Volumen

Auch wenn ein paar Eckdaten zu Sebastian Steinaus Verkäufen öffentlich sind – laut Corcoran war er bei Verkäufen im Wert von über 1,2 Milliarden US-Dollar involviert, 2024 gehörte zu Manhattans Top zehn Maklern – ganz in die Karten schauen lassen möchte er sich nicht. "Ich fokussiere mich auf das höhere Segment. Ich mache wenige Transaktionen im Jahr, aber dafür ist das Volumen hoch", so Steinau. Im vergangenen Jahr habe er mit seinem Team beispielsweise 13 Einheiten in einem einzigen Objekt verkauft, bei einem Durchschnittspreis von rund 15 Millionen US-Dollar.

Inzwischen hat Sebastian Steinau innerhalb von Corcoran gewechselt. Statt Fixgehalt plus kleine Provision in der Projektentwicklung ist er jetzt als freischaffender Makler für die Muttergesellschaft unterwegs. "Wenn du Champions League spielen willst, dann musst du freier Makler werden und dich selbstständig machen", sagt der gebürtige Sauerländer. "Ich bekomme jetzt den größeren Anteil der Kommission. Aber ich kriege kein Festgehalt mehr. Das heißt, ich kämpfe jetzt."

Wie dieser Kampf um die exklusivsten Wohnungen in einer der teuersten Städte der Welt aussieht, weshalb er lieber auf klassisches Netzwerken, als auf große Social-Media-Reichweiten setzt, wie er Dubai im Vergleich zu New York beurteilt und wo er privat vielleicht bald zuschlagen wird – alles in der aktuellen Folge des OMR Podcasts.

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Torben Lux

Torben ist seit Juni 2014 Redakteur bei OMR. Er schreibt Artikel und Newsletter, plant das Bühnenprogramm des OMR Festivals, arbeitet an der "State of the German Internet"-Keynote, betreut den OMR Podcast und vieles mehr.

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