Elyas M'Barek über Film-Angebote: "Ein Großteil meiner Arbeit besteht aus Absagen"
Im OMR Podcast spricht der Schauspieler über seine aktuellen Projekte und die Vision für seine Hafermilch-Marke Lazy Heroes.
Als Cem Öztürk in "Türkisch für Anfänger" oder Zeki Müller in "Fack ju Göhte" ist er groß geworden, inzwischen ist Elyas M'Barek einer der bekanntesten Schauspieler Deutschlands. Dabei ist er mehr durch Zufall vor der Kamera gelandet. Im OMR Podcast verrät er, was man tun muss, um ihn für ein Filmprojekt zu gewinnen, welche Pläne er für sein Hafermilch-Startup Lazy Heroes hat und wie Michael "Bully" Herbig ihn überzeugt hat, bei der Amazon-Serie "LOL – Last One Laughing" mitzumachen.
Seit zwei Jahren ist New York City die neue Heimat von Elyas M'Barek. Hier findet auch die Podcast-Aufnahme mit ihm statt. Seine Frau ist Amerikanerin, M'Barek als Schauspieler relativ frei in der Wahl seines Wohnortes. "Wir haben uns gefragt: Warum nicht nach Amerika gehen?", sagt er. Sein Alltag sieht seit dem Umzug anders aus, erzählt Elyas M'Barek im OMR Podcast. In Amerika sei er wie ein Geist, der durch die Stadt schwebt. Nur hin und wieder würden ihn deutsche Touristen erkennen. Er fahre mit der U-Bahn oder mit dem Fahrrad durch die Stadt, gehe auf Konzerte, zum Sport oder besuche Kunstgalerien, ohne angesprochen zu werden. In Deutschland wäre das unmöglich. Der Kontrast zwischen den beiden Welten gefällt ihm: New York sei sein Ruhepol, "und wenn ich dann zurückgehe nach Deutschland, ist es eine ganz andere Welt, die da auf mich wartet." Auf Social Events erntet er in den USA sogar manchmal mitleidige Blicke, wenn er die Frage nach seinem Beruf beantwortet, scherzt er: "Die denken dann irgendwie so: Och, der Arme, wieder einer von diesen Tellerwäschern in der Stadt."
Ein Film pro Jahr
Dabei ist Elyas M'Barek, der übrigens einen österreichischen Pass hat, nicht nur einer der bekanntesten Schauspieler Deutschlands, sondern bekommt zunehmend auch Angebote aus dem Ausland: Im vergangenen Jahr hat er eine internationale Serie gedreht, jetzt steht er für einen englischsprachigen Kinofilm vor der Kamera. Ein Filmprojekt pro Jahr setzt der Schauspieler in der Regel um – und das sucht er sorgfältig aus: "Ein Großteil meiner Arbeit besteht eigentlich aus Absagen", sagt er. Er müsse sich mit dem Projekt identifizieren können, sich vorstellen können, einen Großteil seiner Zeit damit zu verbringen: "Wenn das nicht der Fall ist, macht es keinen Sinn."
Zuletzt war er unter anderem in der Rolle des Journalisten Juan Moreno in "Tausend Zeilen" zu sehen, einem Film von Michael "Bully" Herbig über den Relotius-Skandal beim Spiegel, in dem Netflix-Film "Was wir wollten", in dem es um ein Paar mit unerfülltem Kinderwunsch geht, oder der Komödie "Nightlife", zusammen mit Palina Rojinksi und Frederik Lau. Seinen Durchbruch hatte Elyas M'Barek aber mit "Fack ju Göhte" – in der Trilogie spielt er den Lehrer Zeki Müller. Dass er überhaupt Schauspieler geworden ist, sei eigentlich Zufall gewesen, erzählt er im Podcast. Durch seinen Bruder sei der Kontakt zu einer Casterin zustande gekommen, die nicht locker gelassen habe, bis Elyas M'Barek schließlich in "Mädchen, Mädchen" zum ersten Mal auf der Kinoleinwand zu sehen war. Eigentlich habe er Produzent werden wollen, erzählt er. Dafür studiert er damals BWL, will zur Filmhochschule.
Eigene Produktionsfirma, eigene Hafermilch
Mit der Gründung einer eigenen Produktionsfirma zusammen mit seinem guten Freund Pacco Nitsche schließt sich daher für M'Barek ein Kreis: Die beiden hätten schon länger mit dem Gedanken gespielt, aber Berufliches und ihre Freundschaft nicht vermischen wollen. Jetzt haben sie sich doch dazu entschlossen, zusammenzuarbeiten und 27KM'B Pictures gegründet. "Wir produzieren da gerade unseren ersten großen Film für einen großen Streamer", verrät er.
Und auch abseits der Filmbranche ist der 42-Jährige unternehmerisch aktiv: Mit seinem Startup Lazy Heroes hat er zusammen mit einem Geschäftspartner eine neue Hafermilch auf den Markt gebracht. Als Nächstes soll eine besonders proteinreiche Variante folgen. Das erste Geschäftsjahr hat das Startup gerade hinter sich gebracht, die ersten Umsätze seien "sehr zufriedenstellend", findet M'Barek. Das Business soll ohne externes Kapital langsam wachsen: "Wir wollen die Marke so gestalten, wie wir uns das vorstellen und auch kein Hype-Produkt sein", sagt er. Trotzdem gibt es ambitionierte Pläne: Der schwedische Konkurrent und Marktführer Oatly – der zuletzt vor allem durch Verluste Schlagzeilen machte – sei natürlich "ein ganz anderes Universum", bisher sei Lazy Heroes schließlich auch nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dem Markt, sagt M'Barek, aber: "The sky is the limit – also wir haben definitiv das bessere Produkt."
Im OMR Podcast spricht Elyas M'Barek außerdem darüber, warum er selbst gar nicht so viele Filme guckt, warum sein Restaurant-Projekt gescheitert ist und warum sein Umzug in die USA ihn vor Herausforderungen stellte.
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