Robert Geiss im OMR Podcast: „Die 100 Millionen Euro habe ich voll“

Florian Rinke23.11.2022

Der Uncle-Sam-Gründer über seine RTL2-Karriere und das Leben in Monaco

OMR-Gründer Philipp Westermeyer hat Robert Geiss für die Aufnahme in Monaco besucht. Foto: Rikkert Aussems
OMR-Gründer Philipp Westermeyer hat Robert Geiss für die Aufnahme in Monaco besucht. Foto: Rikkert Aussems
Inhalt
  1. Uncle Sam wird für mehr als 100 Millionen DM verkauft
  2. Mit ihrer Serie erreichen die Geissens ein Millionen-Publikum

Robert Geiss im Bentley, Robert Geiss auf der Yacht, Robert Geiss in Monaco – seit mehr als zehn Jahren lässt der Millionär das RTL2-Publikum an seinem und dem Leben seiner Familie teilhaben. „Die Geissens“ sind so etwas wie die deutsche Antwort auf die Kardashians. Grund genug, einmal hinter die Kulissen zu blicken. Im OMR Podcast erzählt Robert Geiss von seinem ersten Millionen-Exit, dem Aufbau seiner Produktionsfirma und verrät, warum Monaco der ideale Ort ist, um die Bodenhaftung zu behalten.

Angefangen hat alles mit „Goodbye Deutschland“ bei Vox – aber irgendwann fand Robert Geiss das Format nicht mehr passend. Denn die Sendung zeigt deutsche Auswanderer, von arm bis reich. „Da war glaube ich damals eine Frau, die eine Pferdezucht aufmachen wollte in Island. Die arbeitete dann im Pferdestall und fünf Minuten später fährt der Robert dann mit dem Rolls Royce durch Monaco – das hat mir nicht gepasst. Das schürt nur Neid“, sagt der Millionär. Heute erreichen er und seine Familie mit ihrer Sendung „Die Geissens“ ein Millionen-Publikum bei RTL2. Ihre Quoten liegen regelmäßig über Senderschnitt.

Fast 30 Jahre ist es her, dass Robert Geiss nach Monaco gezogen ist – doch der Zungenschlag verrät noch immer seine Herkunft. Geiss wächst im Rheinland auf, in seiner Jugend spielt er sogar eine zeitlang Fußball beim 1. FC Köln unter einem gewissen Trainer Christoph Daum. Seine Eltern betreiben damals einen Kirmes-Großhandel, beliefern Schießbuden-Betreiber und andere Schausteller mit Plüschtieren, Rosen und anderen Materialien. Sein Vater ist 20 Jahre alt bei der Geburt von Robert, ein schneller Generationswechsel im elterlichen Betrieb nicht zu erwarten. „Da haben wir uns kurzerhand entschlossen, wir müssen was eigenes machen, sonst dauert das mit dem Porsche zu lange“, sagt Robert Geiss im OMR Podcast.

Uncle Sam wird für mehr als 100 Millionen DM verkauft

Mit seinem Bruder baut er das Unternehmen Uncle Sam auf, einen Bekleidungshersteller für Bodybuilder. „Am Anfang habe ich alles selber designt“, sagt Robert Geiss. Die beiden Brüder bauen nach und nach den Vertrieb aus, eröffnen stationäre Geschäfte und bringen einen Katalog heraus. Der Umsatz steigt innerhalb von rund zehn Jahren von Null auf 120 Millionen DM – bei einer Rendite von 25 Prozent. Das weckt Begehrlichkeiten und irgendwann entschließen sich die Brüder zum Verkauf. Mehr als 100 Millionen DM bekommen sie für die Marke. „Das war so: Bumm! Damit hast du auf jeden Fall erstmal einen guten Stand für die Rente“, sagt Robert Geiss.

OMR-Gründer Philipp Westermeyer hat Robert Geiss für die Aufnahme in Monaco besucht. Foto: Rikkert Aussems

OMR-Gründer Philipp Westermeyer hat Robert Geiss für die Aufnahme in Monaco besucht. Foto: Rikkert Aussems

Nach dem Verkauf gönnt er sich eine Auszeit und verlagert seinen Wohnsitz an die Côte d’Azur. Schon damals an seiner Seite: seine Ehefrau Carmen. Jeder sei damals davon ausgegangen, dass er Carmen abschieße, nachdem er so reich geworden sei, erzählt Robert Geiss: „Es hieß: Jetzt hängt er da unten bei den Schönen und Reichen, da werden jede Menge Mäuse von links und rechts aufspringen“. Es hätten auch viele auf den Tischen getanzt, aber er sei seiner Frau treu geblieben, sagt Robert Geiss und ergänzt lachend: „Jede Scheidung kostet ja auch Geld.“

Mit ihrer Serie erreichen die Geissens ein Millionen-Publikum

Stattdessen werden sie gemeinsam zum deutschen Kult-Paar, einer Art deutschen Mini-Version der Kardashians. Seit mehr als zehn Jahren läuft die Reality-Serie „Die Geissens“ nun schon beim Sender RTL2. „Mittlerweile sind wir bei Folge 340“, sagt Robert Geiss. Die Familie, neben Robert und Carmen Geiss treten auch die Töchter Davina und Shania in der Serie auf, produziert die Folgen inzwischen selbst. „Man hat bei den Produktionsfirmen immer das Problem, dass die Leute bestimmen wollen, wie du es machen musst“, sagt Robert Geiss: „Wir wollten immer authentisch sein, wir wollten nie ein Skript haben nach dem Motto: Ey, Streit läuft wunderbar, also musst du dich jetzt mal mit den Kindern streiten oder Carmen muss sich mal mit dir streiten. So was gibt es bei uns nicht. Wir zeigen das, was wir zeigen wollen. Und wir lassen uns von keinem reinreden.“

Die Geissens sind durch die Sendung selbst zur Marke geworden – und haben in den vergangenen Jahren auch damit begonnen, ihre Bekanntheit zu nutzen. Neben Werbepartnerschaften mit Unternehmen wie Verivox (über das Unternehmen haben wir zuletzt hier berichtet) vertreiben die Geissens unter der Marke Roberto Geissini Mode und betreiben ein Hotel. Bald wollen sie auch noch einen Wein auf den Markt bringen. Sein Vermögen aus dem Uncle-Sam-Verkauf konnte Robert Geiss dadurch deutlich vergrößern: „Die 100 Millionen habe ich voll. Das ist die Rente, das ist die Basis, damit ich auch mit 70 noch ruhig leben kann“. Reich fühle man sich damit in Monaco trotzdem gar nicht so richtig: „Wenn du in Monaco in den Hafen gehst, stehen Boote von 100, 120 Meter Länge. Das heißt, da unten fühlst du dich einfach normal. Wir sind nicht abgehoben, auch wenn wir mit der Yacht fahren.“

Im OMR Podcast verrät Robert Geiss außerdem, welche zwei Chancen er verpasst hat, Milliardär zu werden, wegen welcher Zahl er bald ein neues Auto kaufen muss und warum er in Zukunft stärker in Dubai aktiv werden will.

Alle Infos zu ausgewählten Werbepartnern findet Ihr hier.

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Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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