Refurbed-Gründer: „Unser GMV wird 2022 im mittleren dreistelligen Millionenbereich liegen“

Kilian Kaminski spricht im OMR Podcast über seine Vision vom "grünen Amazon"

Refurbed-Gründer Kilian Kaminski (rechts) mit Philipp Westermeyer in der OMR-Podcast-Kabine
Refurbed-Gründer Kilian Kaminski (rechts) mit Philipp Westermeyer in der OMR-Podcast-Kabine
Inhalt
  1. „Nicht der Shop am Hauptbahnhof“
  2. Vom Handy bis zum E-Bike – und dann?

Nach dem Studium hat Kilian Kaminski bei Amazon Deutschland angefangen und dort u.a. das Geschäft mit gebrauchten und systematisch wiederaufbereiteten („refurbished“) Elektrogeräten mit aufgebaut. Doch der E-Commerce-Gigant habe den Verkauf von Neuware nicht stärker als nötig kannibalisieren wollen. Also gründete Kaminski 2017 mit Refurbed kurzerhand selbst einen Marktplatz für generalüberholte Ware. Im OMR Podcast erklärt er das Geschäft, seine Probleme und Chancen und nennt bisher erreichte Geschäftszahlen.

„Es ist ein riesengroßes Problem, dass die meisten Leute nur Gebraucht- und Neuware kennen, aber dieser Zwischenzustand ‚refurbished‘ den meisten nicht bekannt ist“, räumt Kaminski ein. Das heißt, er und sein Team müssen Aufklärungsarbeit leisten: Die Produkte, die auf Refurbeds Marktplatz verfügbar sind, hätten mit regulären Gebrauchtgeräten nichts zu tun. Diese seien zwar gebraucht, würden aber wieder aufbereitet, dabei die Software zurückgesetzt, Daten gelöscht, und jede einzelne Komponente, die nicht richtig funktioniert, ausgetauscht – und das alles „in bis zu 40 Schritten“, so Kaminski. „Das ist wie ein Neuprodukt, aber besser, weil nachhaltiger.“

„Nicht der Shop am Hauptbahnhof“

Zudem könnten die Käufer*innen im Vergleich zu Neugeräten sparen, „bis zu 40 Prozent“, sagt der Refurbed-Gründer. Dafür müssen sie aber bereit sind, nicht die neueste Version des jeweiligen Produkts zu besitzen. Meist seien die Geräte auf Refurbed zwei bis drei Generationen vom jüngsten Produkt entfernt, so Kaminski. „Wenn also gerade das iPhone 14 herausgekommen ist, gibt bei uns bei uns das iPhone 11.“

Dabei verkauft Refurbed die Ware nicht selbst, sondern dienst nur als Marktplatz für ausgewählte Händler*innen. „Reparatur-Shops am Hauptbahnhof dürfen nicht mit uns zusammenarbeiten, sondern wir reden da wirklich von professionellen Refurbishern, die Tausende Geräte in der Woche wieder aufbereiten.“ Der Großteil der Geräte seien Geräte, die Firmen an ihre Mitarbeitenden ausgehändigt hätten. 500 bis 1.000 Refurbishing-Partner seien auf Refurbed aktiv, so Kaminski. Denen stünden zwei Millionen Kunden gegenüber.

Vom Handy bis zum E-Bike – und dann?

Smartphones würden auf der Plattform am besten laufen, sagt der Gründer, danach kämen Laptops. „Danach wird es sehr breit gefächert, von Küchen- und Haushaltsgeräten bis hin zu E-Bikes.“ 18.000 Produkte seien auf der Plattform verfügbar; 100.000 Artikel werden im Monat verkauft. Und wie viel Umsatz erwirtschaftet Refurbed damit? Eine „mittlere dreistellige Millionensumme Außenumsatz“ (General Merchandising Volume, GMV), darauf werde es in diesem Jahr wohl hinauslaufen, so Kaminski. Die Marge liege grob bei etwa zehn Prozent.

Wenn Ihr wissen wollt, wie Refurbed zu einer Marke werden will, die synonym für eine Kategorie steht, worin sich Refurbed vom großen Mitbewerber Backmarket unterscheidet und in welche Produktsegmente Refurbed zuletzt auf dem Weg zum „grünen Amazon“ expandiert hat, dann hört die neueste Folge des OMR Podcasts!

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Roland Eisenbrand
Autor*In
Roland Eisenbrand

Roland ist seit mehr als zehn Jahren als Journalist in der Digitalbranche aktiv. Seit 2014 verantwortet er als Head of Content (und zweiter Mitarbeiter) alle inhaltlichen Komponenten von OMR, darunter vor allem den OMR Blog und redaktionelle Arbeit rund um das OMR Festival.

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