Er ist einer der cleversten SEOs Europas – und das ist seine Story

Martin Gardt30.11.2016
Philipp "Pip" Kloeckner
Inhalt
  1. SEO-Brain Philipp „Pip“ Klöckner im OMR Podcast über seine Erfolge und die Veränderung der Branche
  2. Vom BWLer zum SEO-Spezi
  3. Wimdu vs. Airbnb: Wie Klöckner die Amerikaner besiegt
  4. Danke an unsere Podcast-Partner
  5. Alle Themen vom Podcast mit Pip Klöckner (Teil 1) auf einen Blick:
  6. Das versprochene Glossar

SEO-Brain Philipp „Pip“ Klöckner im OMR Podcast über seine Erfolge und die Veränderung der Branche

Philipp "Pip" Kloeckner

Philipp „Pip“ Klöckner

Man könnte ihn einen SEO-Rockstar nennen, in jedem Fall ist Pip Klöckner einer der cleversten Typen im deutschen Online Marketing. Im neuen OMR Podcast erzählt er aus den Anfangsjahren bei Idealo, wie er mal 1,7 Millionen Euro in einem Jahr für Domains ausgegeben hat und warum sich die SEO-Szene in den letzten Jahren so wandeln musste.

Wer Pip Klöckner folgen will, der sollte sich schonmal tiefer mit Online Marketing beschäftigt haben. Er sagt Sätze wie: „Kurzfristige Arbitrage-Möglichkeiten – das Algorithmus-Game – werden immer seltener bei Google“. Deshalb haben wir Euch ein kleines Glossar mit seinen Formulierungen aus dem Podcast unter den Artikel gepackt. Was aber meint Klöckner mit seinem Satz über das Algorithmus-Game? Vor fünf Jahren seien Content, Popularität der Domain (definiert u.a. durch Backlinks) und das technische SEO (interne Verlinkungen, schnelle Seite, etc.) die drei großen Säulen von SEO gewesen. Mittlerweile sei die User Experience (wie verhalten sich die Nutzer?) als vierte Größe dazu gekommen. Deshalb könne man heute schlechte Produkte nicht mehr mit SEO promoten. „Früher hattest du im Preisvergleichssektor viele Produkte, die echt nicht schön waren, aber du konntest das immer ausgleichen, wenn du SEO besonders gut gemacht hast“, sagt Klöckner.

Vom BWLer zum SEO-Spezi

Und er muss es wissen. Obwohl er eigentlich Investmentbanker werden wollte, steigt Klöckner während der Wild-West-Tage quer ins Online Marketing ein. Er fängt bei Idealo unter Martin Sinner als Online Marketing Trainee an und pflegt den Produktkatalog. „Ich hab dann relativ schnell an der falschen Stelle die Hand gehoben und bin Produktmanager Flug geworden“, erzählt er (den bekannten Reisepreisvergleich gibt es noch heute). Klöckner liest sich nebenbei in das Thema SEO ein und testet sein Können in eigenen Projekten: „Ich habe aus einer BWL-Logik überlegt: Wo ist der Widerstand gering, aber die Nachfrage hoch?“ Die großen SEOs seien zu der Zeit im Finanz- und Telko-Sektor unterwegs gewesen – „und in das Haifischbecken wollte ich mich nicht wagen“.

Westermeyer und Klöckner

Philipp Westermeyer mit Pip Klöckner (r.) bei der Podcast-Aufnahme.

Also zieht Klöckner die ersten „Second-Screen-Businesses“ hoch. Er sichert sich Domains mit Keywords wie DSDS und Next Topmodel, weil er merkt, dass die jeweiligen Shows hohe Suchvolumina auslösen – es zu der Zeit aber keine Sekundär-Angebote dazu gibt. RTL und Pro Sieben optimieren die Webseiten der Shows damals kaum, und so zieht Klöckner den Traffic während der Shows auf seine Seiten: „Wenn du die Klarnamen der Kandidaten hast, ziehst du 10 bis 20 Mal so viel Traffic wie mit dem Suchwort DSDS“, sagt Klöckner. Kurze Zeit, nachdem er 200.000 Besucher pro Tag auf die DSDS-Seite verzeichnet, flattert eine Klage von RTL rein. Im Podcast erzählt er genau, wie das ausgegangen ist.

Wimdu vs. Airbnb: Wie Klöckner die Amerikaner besiegt

Nachdem er mit dem gewonnen SEO-Wissen aus seinen privaten Experimenten am Anfang mithilft, Idealo zum Google-Champion der Preissuchmaschinen zu machen, landet er bei Rocket Internet. Hier baut Klöckner Ladenzeile.de auf. Oliver Samwer hatte ihm vorher die Wahl gelassen, an welchem Projekt er mitarbeiten wolle: „so ein Schuhändler“ (Zalando) oder eben Ladenzeile. Heute gehört das Unternehmen Axel Springer und erzielt etwa zehn Millionen Euro Jahresergebnis.

Im Rocket-Universum berät Klöckner mittlerweile mehrere Startups – und bekommt meist einen Share am Unternehmen. Wer auf Provisionsbasis arbeitet, könne sein Business schließlich nicht skalieren, als Gesellschafter eines Startups, sehe das ganz anders aus. Und so habe er auch Wimdu geholfen, bei Google höher zu ranken als der viel größere und bekanntere Konkurrent Airbnb – zumindest außerhalb von UK und US: „Google hat da echt einen schlechten Job gemacht. Airbnb hatte zehn Mal so viel Inventar und viel mehr Content, ein viel besseres Produkt und bessere Presse und Links. Nach allen bekannten Ranking-Faktoren hätte Wimdu verlieren müssen“, sagt Klöckner. Trotz des SEO-Erfolgs haben sie das am Ende aber auch. Nur zwei Monate nach der Zusammenlegung mit Konkurrent 9flats wird Wimdu offenbar an das dänische Unternehmen Novasol verkauft.

Warum Wimdu in Sachen SEO so gut aufgestellt war, welche Internet-Unternehmen man in Entwicklungsländern zuerst gründen sollte und was Oliver Samwer ursprünglich von Pip Klöckner wollte, hört Ihr im neuen OMR Podcast. Das war übrigens nur Teil 1 des Gesprächs mit Klöckner. Teil 2 folgt in den kommenden Wochen – und da steckt nochmal ordentlich was drin.

Danke an unsere Podcast-Partner

Unsere Freunde von Casper sind mal wieder als Podcast-Partner dabei. Das Matratzen-Startup verkauft online ein Matratzen-Modell in verschiedenen Größen. Im Heimatmarkt USA ist das Unternehmen schon extrem beliebt – vor allem, weil sie so clever in Podcasts werben. Warum also nicht auch in Deutschland? Wer jetzt neugierig geworden ist und Probeliegen möchte, hat übrigens 100 Tage und Nächte Rückgaberecht. Mit dem Code „OMR“ bekommt Ihr 50 Euro Rabatt auf Euren Einkauf.

Die Full-Service Webagentur Webfox aus Berlin betreut Kunden wie Gegenbauer, die Messe Berlin, Freenet und viele andere. Jetzt will Gründer und Westermeyer-Buddy Darius Niroumand den deutschen Mittlstand mit seinem Know-how unterstützen. Dafür hat er die Agentur Webfox Blue für genau diese Zielgruppe gegründet. Wenn Ihr also Unterstützung von echten Online-Profis braucht, seid Ihr bei Webfox und Webfox Blue genau richtig.

Die Kollegen von Russ Media aus Österreich planen eine fette Reise zum Online Marketing Rockstars Festival 2017. Abflug ist am 1. März in Zürich Richtung Hamburg. Jeder Teilnehmer der Reise wohnt im Speaker-Hotel und bekommt das Gesamtpaket inklusive Flüge, Hotel und Festival Tickets all inclusive für 2.490 Euro. Als Specials gibt’s ein Dinner, Meet and Greet mit Speakern und ein Networking Event nur für die Gruppe in Hamburg. Wer dabei sein will, meldet sich einfach bei Georg Burtscher von Russ Media unter georg.burtscher@russmedia.com.

Alle Themen vom Podcast mit Pip Klöckner (Teil 1) auf einen Blick:

  • Von Idealo zu Agrarmaschinen: Philipp Klöckners Karriere in der Kurzzusammenfassung (ab 4:10)
  • Wie ist Klöckner zum Online Marketing- und SEO-Profi geworden, obwohl er doch eigentlich Investment-Banker werden wollte? (ab 5:30)
  • Was hat er aus einem langen Prozess gegen RTL gelernt? (ab 9:39)
  • 1,7 Millionen Euro für Domains: Womit hatte Klöckner schon vor Jahren so viel Geld verdient? (ab 10:56)
  • Wie hat Klöckner das SEO-Thema bei Idealo auf- und ausgebaut? (ab 12:50)
  • Die Anfangsphase im Online Marketing: Wieso hatte Klöckner mit BWL-Hintergrund einen Vorteil gegenüber anderen Marketern? (ab 14:30)
  • Klöckner wollte einen Multipoint of Sales-Shop aufbauen – lange vor Home24 & Co. Daran ist er gescheitert (ab 16:04)
  • Wie wurde Idealo zur SEO-Kaderschmiede und wer sind die entscheidenden Personen? (ab 16:48)
  • Oliver Samwer wollte, dass Philipp Klöckner einen Idealo-Klon für ihn baut. Warum er sich für Ladenzeile und gegen Zalando entschieden hat (ab 18:30)
  • Nach einem Jahr Break Even: Wie Ladenzeile für 35 Millionen Euro an Springer gegangen ist (ab 23:22)
  • Wieso Philipp Klöckner jetzt lieber mit Beteiligungen an Rocket-Unternehmen unterwegs ist, statt als Berater tätig zu sein – sein Consulting-Modell (ab 24:33)
  • Für diese Rocket-Unternehmen war Klöckner auf der ganzen Welt tätig. Und deshalb fliegt Rocket die komplette SEO-Abteilung internationaler Startups nach Berlin ein (ab 26:29)
  • Wie unterscheidet sich internationales SEO von deutschem? (ab 30:05)
  • Wie das Beispiel Wimdu vs. Airbnb die Veränderungen bei Google zeigt und wie Klöckner Wimdu über Airbnb platziert hat (ab 31:46)
  • Welche Webseiten man in neuen Märkten immer als erstes starten sollte (ab 36:55)

Die neue Folge vom OMR Podcast mit Pip Klöckner ist ab sofort bei Soundcloud, iTunes (falls die aktuelle Episode noch nicht sichtbar ist, einfach abonnieren) oder per RSS-Feed verfügbar. Ihr könnt uns außerdem auf den Plattformen Stitcher und Deezer finden. Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für alle positiven Bewertungen.

Das versprochene Glossar

Sandbox-Projekte: Testprojekte, die mit Ressourcen und Freiheiten ausgestattet sind, um Neues auszuprobieren.

Traffic Spikes: Extreme Ausschläge im Traffic einer Webseite – in diesem Fall nach oben.

Exact-Match-Domain-Bonus: Eine Exact-Match Domain wird in Deutschland meist Keyword-Domain genannt. Sie bezeichnet eine meist exakte Übereinstimmung zwischen Suchanfrage und Domain-Namen. Beispiel: Jemand sucht nach Springseil und die Domain lautet springseil.de – der Betreiber dieser Webseite bekam von Google lange Zeit einen Ranking-Bonus.

BI-Tools: Software, die bei der Datenauswertung und –analyse helfen. Das Ziel: Business Intelligence – also Informationen über das eigene Unternehmen zu sammeln, um Strategien zu entwickeln.

competitive edge: Wettbewerbsvorteil

dropshippen: Drop-Shipping beschreibt im Online-Handel folgenden Vorgang: Ein Shopbetreiber ohne eigenes Lager nimmt eine Bestellung entgegen und leitet diese an den Großhändler weiter. Dieser verschickt die Ware neutral verpackt direkt an den Kunden. Der Kunde zahlt aber beim Shopbetreiber, der sich ein eigenes Lager spart und die Lieferung mit dem Großhändler abrechnet.

Pip KlöcknerSEO
MG
Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

Alle Artikel von Martin Gardt

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