Pip Klöckner: KI-Entwicklung erinnert mich an den Internet-Hype der Jahrtausendwende

Florian Rinke28.8.2024

Der Investor und Tech-Experte ist zu Gast im Podcast für ein großes Update zum Thema KI.

Philipp Westermeyer und Philipp Klöckner nach der Aufnahme des OMR Podcasts
Philipp Westermeyer und Philipp Klöckner nach der Aufnahme des OMR Podcasts. Foto: OMR
Inhalt
  1. Von Aleph Alpha bis Black Forest Labs
  2. "Wissen war noch nie so gleich verteilt"

Fast 300.000 Mal wurde das Video aufgerufen, in dem Philipp "Pip" Klöckner auf den Stand beim Thema Künstliche Intelligenz blickt. Grund genug, ihn als Experten nun noch einmal in den OMR Podcast einzuladen – immerhin entwickelt sich das Feld ja weiterhin rasant. Im Podcast verrät Pip Klöckner, warum er nicht an drastische Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt glaubt, warum er auch deutschen KI-Startups noch Überraschungen zutraut und wieso er trotz aller Risiken auch positiv auf das Thema KI blickt.

Die aktuellen Debatten um Künstliche Intelligenz, sagt Philipp Klöckner, könne man ein wenig mit dem Internethype rund um die Jahrtausendwende vergleichen. Damals waren viele kurzfristige Erwartungen überzogen, es bildete sich eine Spekulationsblase und als diese platzte, war ein Haufen Kapital vernichtet worden. "Damals waren hunderte Firmen überbewertet", sagt der Investor im OMR Podcast: "Aber wenn man sich heute den Börsenindex Nasdaq anschaust, sind rund 80 Prozent der Unternehmen im weitesten Sinne Internet-Technologieunternehmen." Die KI-Revolution, soll das heißen, hat gerade erst begonnen.

2023 hat Philipp "Pip" Klöckner zum ersten Mal eine Keynote zum Thema Künstliche Intelligenz auf dem OMR Festival in Hamburg gehalten. In diesem Jahr folgte die Neuauflage – und das Interesse war nicht nur auf dem Festivalgelände sehr groß. Fast 300.000 Mal wurde das Video zum Vortrag "Wo wir in Sachen KI wirklich stehen und was uns erwartet" inzwischen aufgerufen. Und weil sich durch die rasante Entwicklung in diesem Bereich ja quasi über Nacht alles verändern kann, ist Pip Klöckner nun noch einmal zum großen KI-Update im OMR Podcast zu Gast, um die wichtigsten Storylines zu diskutieren.

Von Aleph Alpha bis Black Forest Labs

Etwa die Frage, wie es um den KI-Standort Deutschland steht. Zuletzt hatte es Berichte gegeben, dass Deutschlands Hoffnungsträger Aleph Alpha den Anschluss an die Weltspitze verloren habe. Inzwischen hat das Unternehmen zwar ein neues Modell vorgestellt, seine Strategie aber auch komplett überarbeitet, bei der das KI-Modell nicht mehr im Mittelpunkt steht. Wird Deutschland also abgehängt? Oder entstehen hier gerade andernorts die künftigen KI-Champions? Etwa in Köln, wo DeepL die vermutlich beste Übersetzungssoftware der Welt entwickelt hat. Oder im Schwarzwald, wo das Startup Black Forest Labs ein KI-Modell entwickelt hat, das hyperrealistische Bilder generieren kann.

"Das zeigt wieder, wie wichtig die richtigen Köpfe sind", sagt Pip Klöckner im OMR Podcast. Das Gründerteam von Black Forest Labs habe vorher bei KI-Startups wie Midjourney oder Stable Diffusion gearbeitet und entsprechende Erfahrung mitgebracht. Schade sei allerdings, dass das Team ausgerechnet mit xAI kooperiere, dem KI-Startup des umstrittenen Tech-Investors Elon Musk.

"Wissen war noch nie so gleich verteilt"

Licht und Schatten sieht Pip Klöckner auch beim generellen Blick auf die gesellschaftlichen Auswirkungen von AI. Einerseits werden aus seiner Sicht einige Jobs durch KI teilweise ersetzt werden, weil sich Texte beispielsweise problemlos sehr genau übersetzen lassen oder die KI auch sehr formelhafte Texte wie juristische Schriften oder Software-Code sehr gut selbst generieren kann auf Basis einiger Befehle. Andererseits rechnet er nicht mit Massenarbeitslosigkeit, weil sich der Wandel eher schrittweise vollziehen werde.

Positiv seien dagegen die globalen Chancen im Bereich der Wissenschaft und generell der Distribuierung von Wissen. Dieses sei noch nie so verteilt gewesen we heute. Durch das Smartphone hätten die Menschen schon jetzt auch in entlegenderen oder ärmeren Gebieten Zugang zu Bildung und Informationen. "Das wird noch viel, viel stärker voranschreiten. Und ich glaube, diesen Aufholeffekt darf man diesen Menschen auf keinen Fall wieder nehmen. Auch nicht aus Angst vor durchaus erheblichen Risiken, die es sicherlich gibt."

Im OMR Podcast sprechen Philipp Westermeyer und Pip Klöckner außerdem über die Rolle von OpenAI und den Einfluss von dessen Chef Sam Altman, sie diskutieren die künftige Bedeutung von Rüstungs-Startups und dann ging es auch noch um ein eigenes Tour-T-Shirt für Pip Klöckner.

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Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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