Parfumo.de: Vom Hobby eines Parfüm-Nerds zur größten Duft-Community Deutschlands

Christoph Polatzky hat im Alleingang eine riesige Parfüm-Plattform mit 20.000 aktiven Mitgliedern und einer gigantischen Datenbank aufgebaut. Warum will er damit kein Geld verdienen?

Duft
Inhalt
  1. Props aus dem Duftbunker
  2. Jede Menge unerschlossenes Potenzial
  3. Vom Lokus zum Luxus
  4. „Ich hatte das Ziel, etwas aufzubauen“
  5. „Da waren wir die Bösen“
  6. Bald 150.000 Duft-Datensätze
  7. Online-Händer wollten seinen Content
  8. Finanzierung der Plattform
  9. Mobile-first wider Willen
  10. Die Konkurrenz im Blick

Der Markt für Parfüm ist allein in Deutschland 1,5 Milliarden Euro groß. Immer mehr davon wird online umgesetzt. Wer wie Christoph Polatzky eine Community mit einer fünfstelligen Zahl von Duft-Heavy-Usern betreibt, sitzt also quasi auf einer Goldquelle. Die Möglichkeiten zur Monetarisierung von Mitgliedern und der Datenbank, die 137.000 Düfte umfasst, sind vielfältig. Doch der Parfumo-Gründer lässt sie ungenutzt. OMR wollte wissen, warum. Spoiler: Polatzky geht es um etwas viel wichtigeres als Geld.

Props aus dem Duftbunker

Den Youtube-Kanal „Duftbunker“ muss man nicht kennen. Bei 162 Abonnenten ist es auch eher unwahrscheinlich. Aber wer ihn kennt, der ist mit Sicherheit ein Parfüm-Nerd. „Nischenduft-Rap“ nennt der Musiker Felice das von ihm begründete Genre. In seinen Videos kombiniert er das Unboxing von Parfüms winziger Anbieter mit sprechgesungenen Rezensionen der Düfte. Als Nicht-Duft-Freak darf man das mindestens schräg finden. Aber genau deshalb ist man – anders als Felice und Tausende weitere – ja auch nicht Teil der Duft-Community Parfumo.de.

Vor zwölf Jahren hat Christoph Polatzky die Plattform für Parfüm-Liebhaber gegründet. Die kleine Gemeinschaft ist mittlerweile zur größten deutschsprachigen Community geworden, die sich ausschließlich dem Thema Parfüm widmet. Genaue Mitgliederzahlen macht Polatzky aus Prinzip nicht öffentlich, spricht aber von 20.000 aktiven Usern in den vergangenen drei Monaten. Er hat schon länger nicht mehr nachgeschaut. Das Analyse-Tool Similar Web weist für Parfumo.de zumindest 1,7 Millionen monatliche Visits aus. Knapp ein Fünftel des Traffics komme direkt auf die Site, rund drei Viertel über Suchmaschinen, alles komplett organisch, so Polatzky. 

Jede Menge unerschlossenes Potenzial

Parfumo rankt bei Google zu Hunderten Parfums ganz vorne. Oft direkt hinter den hinsichtlich SEO durchoptimierten Shops von Flaconi und Douglas. In der Regel jedoch mit deutlich mehr Reviews zu den Düften. Obwohl Parfumo allein bei Instagram über 63.000 Abonnenten hat, spielen soziale Medien dagegen keine Rolle für den Traffic. Klingt, als habe dieses „Projekt“, wie Profumo-Gründer Polatzky es nennt, noch einiges an unerschlossenem Potenzial.  

Parfumo ist das mit Abstand größte Online-Projekt von Polatzky, aber nicht sein erstes. „Seit ich 13 war, habe ich immer eine Website gemacht“, sagt der Parfumo-Gründer. Einmal stand er sogar kurz vor dem großen Exit. Als 15-Jähriger verhandelte er mit der „Endemann!! Internet AG“ über den Verkauf seines Einkaufsführers. Das von Online-Pionier Ingo Endemann gegründete Unternehmen habe ihm für die Liste mit Online-Shops und Bewertungen 50.000 D-Mark geboten – doch dann platze die Dotcom-Bubble und damit der Deal.  

Vom Lokus zum Luxus

Sein nächstes Projekt konnte er letztlich verkaufen. Zuvor war der Schüler mit seiner Seite durchs Frühstücksfernsehen und Talkshows getingelt. Sogar in der „Harald Schmidt Show“ wurde klotest.de vorgestellt. Auch wenn dort letztlich nur Reviews für Toiletten in Polatzkys Heimstadt Mittweida hinterlassen werden konnten, wurde klotest.de schnell populär als eine der ersten Online-Bewertungsplattformen in Deutschland. Und diese Seite legte den Grundstein für sein aktuelles Projekt. Nicht aufgrund des kurzen Ruhms, zu dem klotest.de Polatzky verhalf, oder den 5.000 D-Mark, die er mit dem Verkauf verdient hat. Er habe damals erste Erfahrung gesammelt, wie man eine Community aufbaut, so der Parfumo-Gründer.

Doch erst einmal wollte er raus aus der sächsischen Kleinstadt, in der er aufgewachsen ist, Abitur gemacht hat und studierte. Polatzky bewarb sich für ein Praxissemester in Kanada, Indien, Hauptsache weg aus Mittweida. Am Ende wurde es Dubai, wo er in einer Agentur als Webentwickler anheuerte. Schon zuvor habe er sich für Parfüms interessiert, doch dort kam er mit dem Thema Duft auf viel intensivere Weise in Berührung. Ein WG-Mitbewohner, der aus Jordanien stammte, habe sein Zimmer geräuchert. „Ich fand das toll, das hat mich fasziniert“, sagt Polatzky. Beim Schlendern durch die Malls verbringt er Zeit in Parfümerien, lernt dort Düfte kennen, „die du nicht im Douglas stehen hast“, wie er sagt.  

„Ich hatte das Ziel, etwas aufzubauen“

Zurück in Deutschland wollte er sich tiefer mit dem Thema Duft befassen, fand aber keine deutschsprachige Plattform. Also hatte er ein neues Projekt. Das unterschied sich aber von den vorangegangen in einem wesentlichen Punkt: „Mit Parfüm hatte ich zum ersten Mal ein Thema, das mich antreibt“, sagt Polatzky. „Ich hatte das Ziel, etwas aufzubauen.“

Er sichert sich die Domain, setzt eine Website auf und trägt händisch die ersten Parfüms ein. Auf der Seite kann man nach Düften suchen und sie nach einem Sternesystem bewerten. „Das sah am Anfang nicht so professionell aus wie heute, aber die Grundidee hat sich seitdem nicht verändert“, sagt Polatzky. Ende 2008 geht Parfumo.de live. Zwei, drei Monate lang sei dann erst einmal nichts passiert, so der Gründer. Er kannte das. „Oft startest du ein Projekt, dann schläft es ein.“ Denn am Anfang kämpfe jede Community mit demselben Problem: „Du schreist etwas ins Nichts. Und das immer wieder“, sagt Polatzky. 

Lieber Evolution als Revolution: Die Parfumo.de-Homepage von 2009 und 2021 im Vergleich

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Doch dann meldeten sich auf einmal die ersten User an. „Beim ersten Kommentar dache ich, dass den der Hersteller geschrieben hat“, erinnert sich Polatzky, denn die Review war extrem detailliert. Tatsächlich stammte sie von einem 16-Jährigen, der ebenfalls so besessen vom Thema Duft war wie der Gründer der Community. In der Folge wird der Teenager zu einem der wichtigsten Autoren der Plattform. Mit großer Sorgfalt pflegte er die unter Duft-Aficionados vielleicht nicht beliebtesten, aber im Web häufig gesuchten „Standarddüfte“ ein. Weitere User stoßen im Web auf Parfumo. Einige der Early-Adopter bekommen von Polatzky Autoren-Rechte zugewiesen. So füllt sich die Datenbank nach und nach mit Profilen hunderter Düfte. 

„Da waren wir die Bösen“

Bald wurde auch die Branche auf Polatzky und seine Community aufmerksam. 2011 lud ihn der Bundesverband Parfümerien zu seiner jährlichen Parfümerietagung ein. Unter dem etwas sperrigen, aber doch die Dynamik des Webs andeutenden Titel „Von 0 auf 11.312 Parfums und 1.211 Marken. Von der Idee bis zur Community. Wie entsteht eine Parfum-Community?“ erklärte Polatzky zusammen mit einem seiner User den Parfümerie-Inhabern, warum Online auch für ihre Branche immer relevanter wird. 

„Es ist nicht so, dass die Leute begeistert waren“, sagt Polatzky. „Wir haben versucht zu zeigen, wohin die Reise geht, dass das Thema im Internet präsent ist. Da waren wir die Bösen.“ Niemand habe nach dem Vortrag eine Frage gehabt. Abseits der Bühne hätten ihn dann doch ein paar Leute angesprochen, aber es habe große Skepsis geherrscht, ob das Web wirklich eines Tages eine so große Rolle im Parfümhandel spielen würde.

Bald 150.000 Duft-Datensätze

Polatzky nahm die Anerkennung mit, dass seine Arbeit noch nicht ernst-, doch zumindest wahrgenommen wurde. Parfumo entwickelte er so oder so unverdrossen weiter. Die Zeiten, als die Community aus rund 20 Leuten bestand – „alles sehr familiär“ – waren bald Vergangenheit. Die Zahl der User wuchs stetig, die Plattform war längst die führende Ressorurce zum Thema Duft im deutschsprachigen Web. Doch dem Gründer reicht das nicht. „Ich denke ständig über das Projekt nach. Ich bin der Grübler, der ständig versucht, Dinge zu verbessern.“

Darum startet er das Projekt „Parfumo Research“. Um seine Kerntruppe zu entlasten, wurde die Duftdatenbank zu einer Art Parfüm-Wikipedia umgebaut. Nun konnten auch normale User fehlende Düfte vorschlagen und direkt die zugehörigen Daten erfassen. Das sei der entscheidende Schritt gewesen, damit die Datenbank wachsen konnte, sagt Polatzky. Es wird nicht mehr lange dauern und jemand wird bei Parfumo den 150.000. Duft erfassen. Wobei man genauer von „Konzentrationen“ sprechen sollte, denn in der Community werden Eau de Parfum, Eau de Toilette und die weiteren Varianten eines Dufts separat geführt. 

Bei Parfumo werden Düfte in allen olfaktorischen Dimensionen vermessen – vom Klassiker wie Chanel No. 5 bis zu Ultra-Nischen-Parfüm

Bei Parfumo werden Düfte in allen olfaktorischen Dimensionen vermessen – vom Klassiker wie Chanel No. 5 bis zu Ultra-Nischen-Parfüm

Auch sonst legt Parfumo Wert auf möglichst granulare Informationen. Wo man anfänglich nach den Steckbriefen von Düften suchen und Sterne, beziehungsweise einen Kommentar hinterlassen konnte, finden sich mittlerweile extrem detaillierte Duftbiographien: Die Aromen werden beispielsweise nicht nur nach dem üblichen Schema von Kopf-, Herz- und Basisnote aufgeschlüsselt, sondern besonders intensive Aromen durch eine größere Schrift hervorgehoben. Punkte gibt es nicht nur pauschal für den Duft, sondern unter anderem auch für die Intensität und die Silage, also die Duftwolke, die Träger*innen hinter sich herziehen. Es werden Duftzwillinge ausgewiesen, also sehr ähnliche, aber oft deutlich preiswertere Düfte. Durch Klicken auf Lieblingsaromen gelangt man direkt zu Parfüms mit entsprechenden Noten. Und natürlich gibt es zu jeder Konzentration in der Datenbank Kommentare, in denen Mitglieder der Community diese ausführlich besprechen und bewerten.  

Online-Händer wollten seinen Content

Dieser Datenschatz hat längst Begehrlichkeiten geweckt. Schon mehrfach hätten E-Commerce-Unternehmen ihn angeschrieben und Interesse an Schnittstellen zu seiner Datenbank bekundet. Ein größerer Duft-Onlineshop, so Polatzky, hätte Parfumo-Rezensionen gerne auf seine eigene Seite gehoben. Er habe immer abgelehnt. „Du musst extrem vorsichtig sein, was du mit den Daten der User machst“, sagt der Parfumo-Gründer.  

Keine Anfragen seien dagegen von denen gekommen, die eigentlich größtes Interesse an Polatzkys Datenschatz haben müssten – von der Industrie. Tatsächlich würden die Hersteller Parfumo eher ignorieren. Eine Werbeanfrage habe es einmal von einem der großen Unternehmen gegeben, die sich aber im Sand verlief. Dafür habe er schon mehrfach Abmahnungen bekommen, weil irgendein Nerd aus seiner Community Informationen zu einem neuen Duft vor dessen offiziellem Release aufgespürt und natürlich direkt in die Datenbank eingetragen hatte.  

Finanzierung der Plattform

„Du kannst nicht alles kontrollieren“, sagt Polatzky. Bislang hat er die Abmahnungen durch Sperren der entsprechenden Einträge immer abwenden können. Ihm ist an einem guten Verhältnis zu den Herstellern gelegen, auch zu den großen. Wobei er deren Desinteresse nie verstanden hat. „Ich würde zumindest erwarten, dass sie uns mit Informationen versorgen“, sagt er. Und es ist tatsächlich verwunderlich, dass selbst Nischen-Magazine mit Pressematerial und Proben überschüttet werden, während eine Community mit mehreren Tausend Die-Hard-Duftfans sich die Informationen selbst zusammenklauben muss. 

Dass in Parfumo kommerzielles Potenzial steckt, weiß Polatzky natürlich. Er nutzt Amazon- und Ebay-Affiliate-Links, um die Serverkosten zu bezahlen und seinen Verdienstausfall zu kompensieren, weil er in den zwei, drei Stunden, die er täglich in Parfumo steckt, nicht auf anderen, bezahlten Projekten arbeiten kann. Weitere Einnahmequellen sind Bannerwerbung und gelegentliche Gewinnspiele. Doch wirklich ans Geld verdienen denkt Polatzky nicht. Dabei böte auch der sogenannte „Souk“ reichlich Gelegenheit zur Monetarisierung. Dieser Bereich auf Parfumo wurde eingerichtet, damit die Mitglieder zentralen Düfte untereinander austauschen können – das Hobby ist teuer. Aber dabei sollen sie es auch belassen, meint Polatzky.

Wichtiger Community-Content seit den Anfängen von Parfumo: aufwendige Parfüm-Stills, mit denen auch der Instagram-Kanal gefüllt wird

Wichtiger Community-Content seit den Anfängen von Parfumo: aufwendige Parfüm-Stills, mit denen auch der Instagram-Kanal gefüllt wird

Am Ende ist Parfumo für ihn eben kein Business, sondern ein Projekt, das ziemlich zeitraubende Hobby eines Tech-Guys mit einer Leidenschaft für Düfte. Der Content für die Datenbank und den Blog komme inzwischen aus der Community. Ein halbes Dutzend ehrenamtliche Moderatoren kümmern sich unter anderem darum, dass die Jünger von Parfüm-Youtuber Jeremy Fragrance mit ihren Düfte-als-Werkzeug-Kommentaren („Dosenöffner“, „Pantydropper“) nicht den Spirit der Community zerstören. Doch „was Programmierung, Design und Datenbank betrifft, bin ich Einzelkämpfer“, sagt Polatzky.  

Und er ist es, der alleine entscheiden muss, wie es mit Parfumo weitergeht, um welches Feature die Plattform erweitert wird. Natürlich höre er auf die Wünsche der Community, aber: „Wenn du immer das umsetzt, was die Leute sich wünschen, kommst du nicht unbedingt ans Ziel“, sagt er. Auf der anderen Seite liegt auch er nicht immer richtig. Etwa bei der Preis-Leistungs-Bewertung der Düfte. „Da waren einige wirklich entsetzt“, sagt Polatzky. So ein profaner Blick auf das Kunstwerk Parfüm. Er hat es trotzdem drin gelassen. Oder das Schwester-Projekt cosmetio.de, das bislang nicht an den Erfolg von Parfumo anschließen konnte. Und dann gibt es die großen Trends, an denen keiner vorbeikommt. 

Mobile-first wider Willen

Weil die Zugriffe von Smartphones auch bei Parfumo stetig zunehmen, hat Polatzky neben den oft langen Kommentaren kürzere „Statements“ eingeführt. Vor drei Jahren hat er auch eine App gelauncht, gedacht als simples Nachschlagewerk für unterwegs. „Ich sehe, dass die App kontinuierliche Zuwächse hat“, sagt Polatzky. Er verzeichnet derzeit über 2.000 Downloads im Monat. Die App sei „erfolgreicher, als ich es eigentlich will“, sagt Polatzky. Denn die Implementierung eines neuen Features sei bei Apps viermal so aufwendig wie bei der Website. Trotzdem überarbeitet er die App regelmäßig.  

Natürlich könnte Polatzky jemanden einstellen, der ihn unterstützt. Doch das würde bedeuten, sich komplett an Parfumo zu binden, mehr Geld mit der Plattform einspielen zu müssen. Er habe mal über ein „Parfumo Plus“ nachgedacht, aber jetzt auf einmal Funktionen hinter eine Paywall zu sperren, dafür sei es zu spät. Und ein bisschen steht ihm auch sein Entwicklerstolz im Weg: „Wenn ich ein tolles Feature gebastelt habe, dann möchte ich das sehen und kann es nicht zurückhalten“, sagt Polatzky.  

Die Konkurrenz im Blick

Und er hat einige Ideen für Features. Gerne würde der Parfumo-Gründer einmal ausprobieren, ob man durch Machine Learning Prognosen treffen kann, welche Noten einen Duft erfolgreich machen. Er würde gerne das Onboarding neuer Mitglieder verbessern, damit die überhaupt alle Features seiner Community entdecken. „Die meisten wissen überhaupt nicht, was Parfumo kann“, sagt Polatzky. 

Bei Parfumo können Nutzer Sammlungen ihrer Düfte anlegen und sich von einem Assistenten vorschlagen lassen, welcher ihrer Düfte zu Jahres- und Tageszeit passt

Bei Parfumo können Nutzer Sammlungen ihrer Düfte anlegen und sich von einem Assistenten vorschlagen lassen, welcher ihrer Düfte zu Jahres- und Tageszeit passt

Gerade dieser Punkt könnte allerdings der Schlüssel für das größte Projekt sein, das Polatzky als nächstes angehen will: die weitere Internationalisierung der Seite. Schon lange gibt es eine englischsprachige Community, Kommentare zu Düften von parfumo.de werden automatisiert über DeepL ins Englische übersetzt. 

Die Zugriffszahlen liegen etwa bei einem Drittel der deutschsprachigen Community, so Polatzky. Damit allerdings weit unter denen der beiden wichtigsten Konkurrenz-Plattformen Basenotes und Fragrantica. Er glaubt jedoch, das technologisch überlegene Produkt zu haben. „Parfüm-Nerds wollen ihre Sammlungen anlegen und diese Features nutzen“, ist sich Polatzky sicher.

Klar, Geld würde helfen, die Internationalisierung voranzutreiben, aber Polatzky will seinem bisherigen Kurs treu bleiben. Vielleicht wäre es ja sogar möglich, die Community zu einem Unternehmen umzubauen? Doch Polatzky glaubt nicht, dass er der richtige Typ dafür wäre. Ein Verkauf? Steht nicht zur Debatte. Wichtig sei ihm seine Freiheit, die Möglichkeit, sich zwischendurch rausziehen zu können. Und natürlich seine Community von lauter Duftverrückten. Leute wie Felice, ein Parfüm-Nerd, der den Song „Flaschendiebe“ der Plattform widmet, die seiner Leidenschaft eine Heimat bietet. So etwas, sagt Polatzky, „das sind die Dinge, die mich extrem motivieren.“ Was ist dagegen schon Geld.

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Christian Cohrs
Autor*In
Christian Cohrs

Editor & Content Strategist bei OMR und Host des FUTURE MOVES-Podcasts. Zuvor war er Redaktionsleiter des Wirtschaftsmagazins Business Punk in Berlin, Co-Autor des Sachbuchs "Generation Selfie".

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