So macht Paul Schrader mit 20 Kunstwerken im Jahr einen sechsstelligen Umsatz

Martin Gardt5.8.2019

Der Hamburger Maler erzählt, wie Instagram so langsam Galerien ablöst und er Spaß in die Kunstwelt bringen will

Paul Schrader Podcast
Paul Schrader (l.) und Philipp Westermeyer bei der Podcast-Aufnahme
Inhalt
  1. Instagram sagt, was cool ist
  2. Neue Chancen durch neue Wege
  3. Unsere Podcast-Partner:
  4. Alle Themen des Podcasts mit Paul Schrader im Überblick:

Paul Schrader hat zuletzt seine Bilder auch auf dem OMR Festival 2019 gezeigt. Der Künstler malt farbenfroh und kommt so bei einem größeren Instagram-Publikum, aber auch einzelnen Influencern sehr gut an. Wie er es so geschafft hat, einzelne Bilder auch im Direktverkauf für über 10.000 Euro an die Käufer zu bringen und wie er aus einer Ausstellung ein Erlebnis macht, erzählt er hier.

Eigentlich ist Paul Schrader promovierter Jurist und arbeitete jahrelang als Anwalt. Seit ein paar Monaten ist er aber ausschließlich Maler. Den sicheren Job bei einer großen Kanzlei hat er an den Nagel gehangen – heute male und verkaufe er so 20 Bilder pro Jahr. Und weil er das so erfolgreich macht, kann er davon mittlerweile auch gut leben. „Die kleinen Bilder kosten ab 10.000 bis 11.000 Euro, die drei Meter breiten bis zu 30.000 Euro“, sagt Paul Schrader im OMR Podcast, den Philipp Westermeyer mit ihm bei der OMR Klassenfahrt (kleiner Firmenausflug am Wochenende) aufgenommen hat. „Ich habe aber nie gemalt, nur um ein Bild zu verkaufen“, fügt er hinzu. „Ich habe das erste Bild verschenkt, das zweite auch. Beim dritten habe ich gesagt, dass ich so viel gar nicht malen kann. Der Kumpel wollte mir dann sofort 500 Euro zahlen.“

Instagram sagt, was cool ist

Schrader dreht den klassischen Kunstmarkt einfach um – auf mehreren Ebenen. „Früher waren Galerien dein Schaufenster. Heute bietet Instagram dir ein riesiges Schaufenster“, sagt er. „Wenn du eine Ausstellung machst, kannst du deine Audience von Instagram ins richtige Leben bringen.“ Auf der Plattform hat er über 5.000 Follower. Das ist erstmal noch nicht viel, reiche aber für die spitze Zielgruppe an Käufern, die wirklich das Geld für ein Bild investieren wollen. Diesen potenziellen Käufern wolle er dann auch nicht einfach eine langweilige Ausstellung mit 20 Bildern an den Wänden präsentieren.

„Ich mache um 14 Uhr die Türen auf und dann können alle in Ruhe Kunst gucken, und dann öffnet um 19 Uhr die Bar“, sagt Schrader. Bei seiner letzten Ausstellung sei die Party zwischen seinen Bildern bis vier Uhr morgens gegangen – unter anderem legte das Hamburger Elektro-Duo Digitalism auf. „Du rahmst die Bilder und setzt sie dann noch in einen größeren Rahmen.“ Die Besucher seien mit einem besonderen Gefühl nach Hause gegangen, und das könne in der langen Customer Journey vor dem Gemälde-Kauf den Ausschlag geben. „Kunst vergleiche ich immer gern mit einem Auto-Kauf. Du machst es nicht sofort, und es tut immer weh“, so der Maler. 

Neue Chancen durch neue Wege

Die Methode, ein Erlebnis rund um seine Kunst zu bauen, hat Schrader viele Türen geöffnet. Er arbeitet mit verschiedenen Unternehmen zusammen, die sich im Kontext seiner Ausstellungen zeigen wollen und sei in Gesprächen mit Louis Vuitton über eine Kooperation. Gleichzeitig ist mit Caro Daur (zwei Millionen Instagram-Follower) eine der größten deutschen Influencerinnen auf ihn aufmerksam geworden – durch seine Ausstellung. Nachdem sie ein Foto von sich vor einem seiner Bilder auf Instagram gepostet hat, sei seine Follower-Zahl auf der Plattform direkt um 1.000 gestiegen. Heute seien die beiden Freunde. 

Ob Paul Schrader nochmal als Anwalt arbeiten würde und wie sich die Preise für seine Bilder aus seiner Sicht noch entwickeln werden, hört Ihr im neuen OMR Podcast. Übrigens: Gemeinsam mit Paul Schrader planen wir eine kleine Kunstaktion auf der OMR Aftershow am ersten Abend der Dmexco (11. September 2019 in Köln). 

Unsere Podcast-Partner:

Treue Hörer kennen bereits die Berliner Performance-Marketing-Agentur Claneo mit dem Schwerpunkt auf Search und Content. Das Gründer-Trio Magdalena Mues, Matthäus Michalik und Martin Grahl kann inzwischen eine Top-Kundenliste vorweisen mit Brands wie HelloFresh, Steigenberger Hotels und vielen mehr. Wir selber arbeiten auch mit den Kollegen zusammen und sind sehr zufrieden. Das 35-köpfige Team will jetzt weiter wachsen und sucht Verstärkung: einen SEA Consultant – egal Junior, Senior oder noch erfahrener. Alle Infos dazu findet Ihr hier.

Ein paar wenige Branchen befinden sich immer noch in der digitalen Steinzeit – Versicherungen zum Beispiel. Das will das Insurtech-Startup Clark jetzt ändern. Das Unternehmen verwaltet bereits die Versicherungen von über 150.000 Kunden und verwandelt auch Euren Versicherungsmakler in eine übersichtliche App. Hier könnt Ihr Euch auch kostenlos beraten lassen, welche Versicherungen Euch noch helfen könnten. Für OMR-Podcast-Hörer hat Clark ein besonderes Angebot: Ladet Euch die Clark-App herunter und meldet Euch mit dem Code „OMR30“ kostenlos an. Dafür bekommt Ihr einen Amazon-Gutschein in Höhe von 30 Euro als Belohnung und könnt Clark direkt ausprobieren. Hier weitere Infos zur Aktion.

Wer OMR länger verfolgt, dürfte inzwischen mitbekommen haben, dass Audi einer unserer ganz engen Partner ist; demnächst zum Beispiel wieder als Mobilitätspartner unserer OMR Aftershow in Köln. Die Kollegen bauen aber nicht nur Autos, sondern sind auch längst unter die Podcaster gegangen. „Die Zukunft ist elektrisch“ läuft inzwischen sogar schon in der zweiten Staffel – bei der sich natürlich wieder alles um Elektromobilität dreht. Jeden letzten Donnerstag im Monat gibt es eine neue Folge. In der ersten Episode geht es um eine Testfahrt im Nationalpark in Namibia, die Audi-Werke in Brüssel und Gründer im Bereich E-Mobilität. Hier anhören.

Zum Schluss auch diesmal wieder ein Hinweis auf unsere in wenigen Wochen anstehende OMR Aftershow im Bootshaus im Köln. Traditionell steigt die Party am Abend des ersten Dmexco-Tages (11. September) – mit einer Menge guter Leute, leckeren Getränken, die wie immer im Ticketpreis inkludiert sind und einem ziemlich guten Lineup. Natürlich mit Oli. P, die Drunken Master sind dabei und ein Künstler, der als DJ unter dem Namen „Who the fuck is H.P. Baxxter?“ auftritt. Na, wer könnte das sein? Also schnell Tickets sichern, solange es noch welche gibt.

Alle Themen des Podcasts mit Paul Schrader im Überblick:

  • Ein kleiner Bericht von der OMR Klassenfahrt inklusive Netflix-Abmahnung durch OMR (ab 01:50)
  • Wie wurde aus dem Anwalt Paul Schrader der Maler Paul Schrader? (ab 04:37)
  • Wenn er seine Kunst selbst beschreiben müsste: Wie sehen seine Bilder aus? (ab 08:02)
  • Als Sprayer war Paul zu jungen Jahren viel unterwegs und hat auch mal Züge getaggt (ab 10:52)
  • Wie baut Paul Schrader gerade eine Marke um sich selbst und seine Kunst auf? (ab 11:52)
  • So viel Umsatz macht Paul Schrader pro Jahr mit seinen Bildern (ab 15:15)
  • Der Maler arbeitet auch mit Marken zusammen. Wie funktioniert das genau? (ab 16:06)
  • Welche Rolle spielen Kunstmessen im Business? (ab 17:51)
  • Woher kommen die Käufer von Pauls Bildern? (ab 21:07)
  • Wie kam die Verbindung zwischen Caro Daur und Paul Schrader überhaupt zustande? Und was hat es gebracht, von der Influencerin auf Instagram erwähnt zu werden? (ab 25:38)
  • Ist er als Künstler, der Bilder auch selbst verkauft, eine kleine Direct-To-Consumer-Brand? Und wie reagieren Galeristen auf die Art des Kunsthandels? (ab 29:41)
  • Gibt es andere junge deutsche Künstler, die Paul Schrader derzeit beobachtet? (ab 34:45)
  • Warum hat er mit “Paul Schrader” einen Künstlernamen gebaut? (Er heißt eigentlich anders) (ab 36:48)
  • Würde er seinen Namen auch für Dinge hergeben, an denen er künstlerisch gar nicht beteiligt ist? (ab 39:18)
  • Was glaubt Paul selbst? Wie entwickeln sich die Preise für seine Kunst in Zukunft? (ab 40:32)

Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung!

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MG
Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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