Miriam Meckel und Léa Steinacker: "Es wird 2024 viel Enttäuschung rund um KI geben"
Die beiden Wissenschaftlerinnen und Unternehmerinnen sprechen im OMR Podcast über die Chancen und Risiken durch künstliche Intelligenz.
Miriam Meckel und Léa Steinacker beschäftigen sich seit Jahren mit der Frage, wie Technologie und künstliche Intelligenz die Welt verändern werden – und was das eigentlich für die Gesellschaft bedeutet. Im OMR Podcast sprechen die Wissenschaftlerinnen und Gründerinnen der Weiterbildungsplattform Ada über ihr Business, Gefahren und Chancen durch KI und die Frage, ob sie aktuell Kontakt zu ihrem Investor, einer Tochter-Firma aus dem Signa-Imperium von René Benko haben.
Miriam Meckel war schon Regierungssprecherin in Nordrhein-Westfalen, Chefredakteurin der Wirtschaftswoche, hat mit Ada Learning ein eigenes Unternehmen gegründet und lehrt und forscht seit Jahren als Professorin. Man kann also sagen, dass sie eine gewisse Glaubwürdigkeit verkörpert, wenn sie über Veränderungen und Umbrüche spricht. Gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin Léa Steinacker, deren Vita ähnlich abenteuerlustig ist, betreibt sie nicht nur die Lernplattform Ada, sondern beschäftigt sich – wie aktuell mit einem neuen Buch – auch immer wieder mit den Folgen technologischer Transformationen.
Doch obwohl alle Welt aktuell von den Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz spricht, sagt Léa Steinacker nüchtern: "Es wird in diesem Jahr 2024 ganz sicher viel Enttäuschung rund um KI geben". Die Veränderungen, so die Überzeugung der beiden, werden gewaltig sein – aber sie werden nicht so rasant vonstatten gehen, wie es der aktuelle Hype vermuten lässt. Ihr neues Buch haben sie dennoch "Alles überall auf einmal" genannt, denn die Entwicklungen würden die Menschheit dennoch auf eine neue Stufe heben, nur eben nicht über Nacht.
Ada soll fit machen für die Transformation
Die beiden beschäftigen sich schon seit Jahren mit den Folgen der Technologierevolution. Sie lehren dazu an der Hochschule St. Gallen in der Schweiz, sprechen darüber in Podcasts – und haben mit ihrem Unternehmen Ada Learning eine Plattform aufgebaut, die Firmen bei der Transformation helfen soll, in dem sie die Mitarbeitenden fit für das macht, was da an Umbrüchen bevorsteht und vonstatten geht.
"Im Kern sind wir ein Transformationsbeschleuniger für Organisationen", sagt Léa Steinacker über das Unternehmen, das 2018 zunächst unter dem Dach der Handelsblatt Media Group aus der Taufe gehoben wurde. Mehr als 70 Organisationen, von der Deutschen Bahn bis zur Lufthansa, arbeiten heute mit Ada Learning zusammen. Mitarbeitende der Organisationen werden dabei ein Jahr lang in einem so genannten "Fellowship" fit für die Transformation gemacht, so das Versprechen.
Trotz Signa-Beteiligung: "Wir sind safe"
Der Name ist an Ada Lovelace angelehnt, die als erste weibliche Programmiererin gilt. 2020 haben Léa Steinacker und Miriam Meckel die Organisation als eigenes Unternehmen ausgegründet. Die Handelsblatt Media Group ist zwar weiterhin an Ada beteiligt, mit Verena Pausder und der zum Firmenreich von René Benko gehörenden Signa-Medien sind jedoch weitere Investor*innen eingestiegen.
Von den aktuellen Turbulenzen rund um die kriselnde und teilweise in der Insolvenz befindlichen Signa-Gruppe sind die beiden Gründerinnen bislang nur indirekt betroffen, weil sich Signa-Medien noch nicht in der Insolvenz befindet. Kontakt gebe es aktuell nicht, sagen die beiden im OMR Podcast: "Wir sind natürlich gespannt, wie sich das jetzt entwickelt". Auswirkungen auf das eigene Geschäft gibt es laut Miriam Meckel nicht: "Wir sind safe".
Im OMR Podcast sprechen die beiden darüber, wie ihre gemeinsame Reise mit einem Vortrag in den USA begonnen hat, wieso sie anders als Elon Musk Künstliche Intelligenz nicht als Bedrohung wahrnehmen und welche Probleme dennoch entstehen können, wenn man sich nicht frühzeitig mit den potenziellen Folgen befasst.
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