Mit dieser Strategie baut sich Fußball-Star Mario Götze ein Startup-Portfolio auf

Florian Rinke28.5.2023

Der Bundesliga-Profi spricht über seine Karriere, seine Investments und die Zukunft

Mario Götze (links) und Philipp Westermeyer trafen sich in Frankfurt zur Aufnahme des Podcasts. Foto: Nils Heck
Mario Götze (links) und Philipp Westermeyer trafen sich in Frankfurt zur Aufnahme des Podcasts. Foto: Nils Heck
Inhalt
  1. Mario Götze hat in mehr als 40 Startups investiert
  2. Inspiration aus den USA
  3. Die Themen des OMR Podcasts mit Mario Götze im Überblick:

Mit seinem Tor im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 stieg Mario Götze zu einer Art Volksheld auf – ohne sich das ausgesucht zu haben. Heute ist der inzwischen 30-Jährige auch als Investor äußerst aktiv, hat schon in mehr als 40 Startups direkt investiert und beteiligt sich auch an vielen Venture-Capital-Fonds. Im OMR Podcast spricht Mario Götze über seine Anlagestrategie, seine Karriere als Fußballer und die Herausforderung, den Erwartungen nach dem WM-Finale gerecht zu werden.

Mario Götze hat gelernt, die Dinge auch anders zu sehen. „Also wenn man es ganz faktisch und nüchtern betrachtet: Ich bin eingewechselt worden, habe 20 Minuten Fußball gespielt und ein Tor geschossen“, sagt er im OMR Podcast über den vermutlich größten Moment seiner Karriere als Fußballer, das Tor im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien im Jahr 2014. Götze ist damals gerade 22 Jahre alt. Er steht noch am Anfang seiner Karriere, aber plötzlich weltweit im Rampenlicht.

Es hat einige Zeit gedauert, sich frei zu machen von den Erwartungen – denen der Öffentlichkeit, aber auch den eigenen. „Zeig der Welt, dass du besser bist als Messi“, soll der damalige Bundestrainer Joachim Löw zu Mario Götze gesagt haben. Der Satz war als Motivation gemeint, rückblickend war er wohl auch eine Bürde. Denn natürlich wartet fortan jeder darauf, dass Mario Götze genau diesen Beweis dauerhaft erbringt. Warum auch nicht? Bislang ging es für den jungen Spieler ja mühelos immer weiter hinauf: Debüt mit 17 Jahren in der Bundesliga (damals noch mit dem heutigen BVB-Manager Sebastian Kehl in einem Team, der 2019 ebenfalls schon zu Gast im OMR Podcast war), zwei Meisterschaften mit Borussia Dortmund, Champions-League-Finale samt anschließendem Wechsel zum FC Bayern München, noch mehr Titel. Rasant nimmt Mario Götze Stufe um Stufe auf der Karriereleiter.

Mario Götze hat in mehr als 40 Startups investiert

Doch dann geraten die Dinge ins Stocken – es läuft nicht mehr so gut auf dem Platz. Die Rückkehr nach Dortmund: Im Nachhinein wohl nicht das, was sich beide Seiten erhofft haben. Mario Götze wechselt ins Ausland, blüht beim PSV Eindhoven in den Niederlanden wieder auf, kann fernab der deutschen Öffentlichkeit vielleicht sogar ein Stück sich selbst wiederfinden. Inzwischen spielt er wieder in der Bundesliga, bei Eintracht Frankfurt. Er ist dort einer der Leistungsträger, mit 30 Jahren könnte er in wenigen Tagen mit dem Club den DFB-Pokal gewinnen.

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Es wäre ein Titel mehr in der schon reichhaltigen Sammlung des Fußballers. Aber Mario Götze hat längst gelernt, dass diese Siege, dieser Sport insgesamt, nicht alles sind. Längst denkt und plant er über die Zeit nach dem Fußball hinaus. Sein Geld investiert er immer stärker in Startups. Mehr als 40 Einzel-Investments hat er bereits abgeschlossen, ist zum Beispiel an der Online-Drogerie Koro oder dem Getränke-Startup Vejo beteiligt. Darüber hinaus investiert er auch in Startup-Fonds, etwa im Climate-Tech-Bereich. Als einen Schwerpunkt seiner Aktivitäten bezeichnet Mario Götze im Gespräch Startups, die Software für andere Unternehmen anbieten, im Tech-Sprech „B2B-Saas-Startups“.

Inspiration aus den USA

„Die Strategie ist schon, ein komplementäres Portfolio aufzubauen“, sagt Mario Götze im OMR Podcast. Das bedeute auch, dass es darum gehe, alle Stufen bei der Finanzierung abzubilden – von Angel- über Later-Stage-Investments bis hin zu Investitionen im Private-Equity-Bereich. In Kontakt kam er mit den Thema Startup dabei unter anderem über seinen Vater, der als Professor an der TU Dortmund arbeitet. Über ihn lernte er die Gründer kennen, die er dann mit einer sechsstelligen Summe als Business Angel unterstützte.

Mario Götze findet damals Gefallen an dem Thema. Er beginnt in den darauffolgenden Jahren, sich immer weiter in das Themengebiet einzuarbeiten. Er geht strukturierter vor, gezielter. „Die letzten drei Jahre habe ich mir das erarbeitet“, sagt er. Er schaut sich auch an, wie viele US-Stars aus dem Sport vorgehen, etwa Tennis-Spielerin Serena Williams, die zuletzt einen eigenen Fonds aufgelegt hat. Ein Modell für die Zukunft? Götze will es nicht ausschließen. Eine Karriere als reiner Investor nach dem Ende seiner Laufbahn als Fußballer hält er dennoch für eher unwahrscheinlich.

Die Gründe verrät Mario Götze im OMR Podcast. Dort erzählt er außerdem, welcher Fußballer der beste Mitspieler war, ob er sich einen Auftritt in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ vorstellen könnte – und warum es am Ende dennoch realistischer ist, dass er Vollzeit-Investor wird als Bundesliga-Trainer.

Die Themen des OMR Podcasts mit Mario Götze im Überblick:

  • (00:00:00) Intro
  • (00:03:12) Mit 15 Jahren Training bei den Profis
  • (00:12:00) Mario Götze über Eltern, Berater und prägende Trainer
  • (00:22:00) Liverpool oder Dortmund? Wendepunkte in Götzes Karriere
  • (00:29:30) Eingewechselt, 20 Minuten Spielzeit, Tor – das WM-Finale 2014
  • (00:34:45) Wie der Fußballer zum Startup-Investor wurde
  • (00:41:30) Karriereende in den USA? Das denkt Götze
  • (00:52:20) 45 Angel-Tickets – so entstehen die Deals
  • (01:02:50) Kommt nach der Sport-Karriere die Karriere als Profi-Investor?
  • (01:10:00) So denkt Mario Götze über Social Media

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Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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