Jakob Mähren: Vom Day-Trader zum Immobilien-Mogul von Instagram

Ein Selfmade-Unternehmer, der schnell entscheidet und auf Gepflogenheiten der Branche pfeift

Immobilien-Unternehmer Jakob Mähren und Philipp Westermeyer bei der OMR Podcast-Aufnahme im Berliner Büro der Mähren AG Foto: Rikkert Aussems
Immobilien-Unternehmer Jakob Mähren und Philipp Westermeyer bei der OMR Podcast-Aufnahme im Berliner Büro der Mähren AG Foto: Rikkert Aussems
Inhalt
  1. Ein vergoldetes Blackberry
  2. Champagner-Stimmung in Neukölln
  3. Die Themen des OMR Podcasts mit Jakob Mähren im Überblick:

Es gibt wenige Karrieren, von denen man annehmen will, dass sie einzigartig sind. Die von Jakob Mähren gehört definitiv dazu. In nicht einmal 20 Jahren hat der Berliner aus einer einzigen abgerockten Wohnung im Berliner Stadtteil Tegel ein Portfolio aus mehreren Tausend Wohnungen und Immobilienbeteiligungen in Europa und den USA gemacht. Welche Bedeutung dabei Bauchgefühl, der Mut zu schnellen Entscheidungen und sein polarisierendes Auftreten in den sozialen Medien haben, davon berichtet der Berliner Selfmade-Unternehmer Jakob Mähren im OMR-Podcast.

Wer was reißen will als Rookie ohne Cash in der Branche, die ebenso konservativ wie kostenintensiv ist, der muss sich was einfallen lassen. Im Fall von Jakob Mähren heißen die Hebel zum Erfolg: Facebook, Instagram und Linkedin. Also natürlich nicht nur. Beim Kauf und Verkauf von Immobilien sind ein gutes Gespür für Objekte mit Potenzial und ein exzellentes Netzwerk unerlässlich. Doch am Ende ist es Mährens polarisierende Instagram-Personality, die ihn vom konservativen Immo-Establishment abhebt. Er sagt selbst: Seiner Präsenz in den sozialen Medien habe er viele lukrative Deals zu verdanken.

Im OMR Podcast erinnert sich Mähren, wie er vor Jahren damit begonnen hat, Kaufverträge auf Facebook zu posten. Heute sehe man das überall bei Linkedin, doch damals seien sie die ersten gewesen. „Da haben wir natürlich eine gewisse Wahrnehmung am Markt bekommen“, sagt Mähren. Und das laute Auftreten erfolgte durchaus mit Kalkül. Denn so hätten sie die Aufmerksamkeit von Makler*innen bekommen, die ihre Immobilen dann Mähren angeboten hätten. Ein großer „unfair advantage“, in einem diskreten Markt, in dem viele Deals auf Basis lange gewachsener Beziehungen zustande kommen.

Ein vergoldetes Blackberry

Der noch wichtigere Hack auf seinem Weg in die Immobilienbranche sei aber ein anderer gewesen, so Mähren: Tempo bei Kaufentscheidungen. In Anerkennung dieser Tugend haben seine Mitarbeitenden ihm vor Jahren mal ein vergoldetes Blackberry geschenkt. Denn mit dem Smartphone habe er – in einer Zeit, in der „Blackberry“ die Bezeichnung für diese Gerätekategorie war – direkt auf eingehende Angebote reagieren können, erzählt Mähren im OMR Podcast. „Die Makler haben es manchmal nicht ganz begriffen, warum ich ihnen sofort ein Kaufangebot schicke.“

Die Unbedarftheit, mit Branchenstandards zu brechen, hatte natürlich auch negative Effekte. „Ich habe am Anfang alle Fehler gemacht, die man so machen kann“, erinnert sich Mähren an die ersten Jahre. Angefangen bei Steuerfragen bis zu den Fallstricken der Wohnungsverwaltung. Anfangs verdiente er sein Geld mit Online-Aktienhandel. Für 37.000 Euro erwarb er seine erste Wohnung, die er ein paar Wochen später für mehr als das doppelte wieder verkaufen konnte. Allerdings steckte Berlin damals noch am Beginn der „arm aber sexy“-Phase. Der spätere Boom des Immobilienmarkts der Hauptstadt war nicht absehbar.

Champagner-Stimmung in Neukölln

Doch Mähren glaubte an das Potenzial seiner Heimatstadt. Frühzeitig investierte er in Wohnimmobilien im späteren Szenekiez Neukölln. Zu der Zeit durchaus ein Wagnis: „Damals mussten wir ein Grillfest machen, um in Neukölln überhaupt Mieter anzulocken.“ Trotz einer Kaltmiete von 5,50 Euro pro Quadratmeter, Bratwurst und Prosecco waren am End ganze drei Wohnungen in einem halb leerstehenden Haus vermietet, erinnert sich Mähren. „Und da war dann für uns Champagner-Stimmung angesagt.“

Wie sich das Immobilienbusiness in Berlin in den folgenden Jahren entwickelt hat, was FDP-Mitglied Jakob Mähren an der Mietpreisbremse in der Hauptstadt kritisiert und warum er Philipp Westermeyer jederzeit sein Sakko verkaufen würde, darum geht es in der neuen OMR Podcast-Folge.

Die Themen des OMR Podcasts mit Jakob Mähren im Überblick:

  • (00:02:37) den Start als Day Trader und erste Immobilien-Investments
  • (00:11:28) Scouting, Finanzierung und Kauf neuer Immobilien
  • (00:17:57) Die Bedeutung seiner Social-Media-Präsenz für das Geschäft
  • (00:23:00) Expansion in andere deutsche Städte
  • (00:25:35) wie das Ende der Niedrigzinspolitik sein Business verändert
  • (00:31:08) seine Perspektive auf die Mietpreisbremse
  • (00:35:27) die Expansion ins europäische Ausland und die USA
  • (00:38:10) wieso er sein Unternehmen zu einer AG gemacht hat
  • (00:38:39) seine Strategie beim Aufbau von Immobilien-Portfolios
  • (00:46:28) Mentoren und das Verhältnis zu seinen Eltern
  • (00:50:11) den Widerstand gegen Veränderungen in Berlin
  • (00:52:22) Neubauprojekte der Mähren AG
  • (00:53:17) Möglichkeiten, von der aktuellen Marktlage zu profitieren
  • (00:57:08) seine FDP-Mitgliedschaft und soziales Engagement
  • (01:00:17) was er am Ruhrgebiet und den Menschen dort schätzt
  • (01:01:06) Investment in ein Coliving-Startup und sein Blick auf WeWork
  • (01:04:37) seine Immobilien-Investments als Privatperson
  • (01:05:05) Kontakte zu und Freundschaften mit Influencern
  • (01:06:04) warum er nicht in Dubai investiert
  • (01:06:51) Thesen, wie sich der Immobilienmarkt entwickeln wird
  • (01:11:31) Freunde, die noch weit erfolgreicher als er im Immo-Biz sind

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Christian Cohrs
Autor*In
Christian Cohrs

Editor & Content Strategist bei OMR und Host des FUTURE MOVES-Podcasts. Zuvor war er Redaktionsleiter des Wirtschaftsmagazins Business Punk in Berlin, Co-Autor des Sachbuchs "Generation Selfie".

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