Live-Shows und Hundeschulen: Wie Martin Rütter sein Millionen-Business aufbaut
500.000 Besucher*innen kommen inzwischen zu den Auftritten des Hundetrainers
Martin Rütter beweist als TV-Hundetrainer seit vielen Jahren ein besonderes Gespür für Tiere, vor allem für die schwierigen Fälle. Dass er auch als Unternehmer und Investor breit aufgestellt ist, mehrere erfolgreiche Firmen gegründet hat und große Visionen für sein Hundeschulen-Netzwerk hat, darüber spricht Rütter nicht häufig in der Öffentlichkeit. Im Gespräch mit Philipp Westermeyer hat er eine Ausnahme gemacht.
Zum Hundetraining kam Rütter nebenbei. Mit Anfang 20 verdient er sich damit etwas dazu, während er an der Sporthochschule Köln studiert. Eigentlich will er Sportreporter werden. Er hängt Abrisszettel an jeden Baum im Stadtwald und bekommt viele Anfragen. Für seine Dienstleistung einen Preis zu nennen, sei ihm damals aber schwergefallen. "Ich habe mich zu Anfang als Hundetrainer fast dafür geschämt, Geld zu nehmen", sagt Rütter. Der Grund dafür war seine Erziehung: "Meine Eltern fanden ihre Berufe scheiße und die fanden, das Geld, was sie bekommen, ist Schmerzensgeld." Einer seiner wichtigsten Lernprozesse sei es gewesen, dass "eine Sache echt Spaß machen kann, aber trotzdem einen hohen Wert hat."
Inzwischen weiß er es besser: "Ich hab wirklich ein großes Unternehmer-Gen in mir", sagt er. Das stellt er aber in der Öffentlichkeit nicht in den Vordergrund. Es sei im Leben immer eine bewusste Entscheidung, wofür man stehe, sagt er. "Und ich bin nicht so der Typ, der auf rote Teppiche rennt. Ich mache um Preisverleihungen immer einen großen Bogen und rede ja eigentlich doch relativ wenig darüber, was bei uns so unternehmerisch los ist."
Bühnenshows als Umsatztreiber
Dabei gibt es eine Menge zu erzählen – Rütter hat sich unternehmerisch breit aufgestellt. Er betreibt einen Online-Shop mit Hundeprodukten, hat eine eigene TV-Produktionsfirma, die seit vielen Jahren nicht nur seine eigenen Fernsehshows wie "Der Hundeprofi" für den TV-Sender Vox produziert. Er füllt die großen Arenen und Hallen deutschlandweit mit seinen Live-Bühnenshows und hat auch dafür eine eigene Event- und Künstler*innen-Management-Firma gegründet. Mit rund 500.000 Zuschauer*innen pro Tour sind die Shows sein größter Umsatztreiber.
Mit den Einnahmen investiert er inzwischen auch in Startups, die ihn begeistern: "Ich brauche immer dieses Verspielt-sein-wie-ein-Welpe", sagt er. "Das muss immer so sein, dass mich das anmacht. Also die müssen um die Ecke kommen und ich sage: geil!", sagt Martin Rütter im OMR Podcast.
Lizenzkonzept für Hundeschulen
Große Visionen hat Rütter auch für sein Netzwerk an Dogs-Hundeschulen. Diese werden von Trainer*innen betrieben, die nach seinem Trainingskonzept ausgebildet wurden. Aktuell gibt es rund 120 Schulen in Deutschland und den Nachbarländern. Sein nächstes Ziel ist die Internationalisierung. Und es sollen noch viel mehr Schulen werden, sagt Rütter im Podcast, mehr als 1000 könnte er sich vorstellen.
In der Theorie wäre das sogar schnell möglich: "Wenn ich von der Nachfrage her gehe, könnte ich jedes Jahr entspannt 100 neue Schulen gründen. Also von den Bewerbungen, die eingehen, wäre das kein Problem", sagt er. Und auch der Bedarf bei Hundebesitzer*innen sei gegeben. Lukrativ wäre das für ihn allemal, denn die Betreiber der Schulen zahlen monatlich Lizenzgebühren.
Warum das schnelle Wachstum dennoch keine Option ist, weshalb er sich statt Franchising für das Lizenzkonzept entschieden hat und wie sein Leben abseits der Bühnen und TV-Sets aussieht, verrät er im OMR Podcast.