Die weltweit erfolgreichste Twitch-Streamerin kommt aus Deutschland! Wer ist HoneyPuu?
Wie die 23-Jährige zuletzt auch globale Stars wie Amouranth übertrumpfte – ganz ohne Skandale
- An die Spitze der globalen Twitch-Charts
- Minecraft-Hype in Deutschland sorgt für Zuschauer-Rekorde
- Wie nachhaltig ist der Erfolg?
Im echten Leben heißt sie Isabell Schneider. Wenn sie aber ihren Stream auf Twitch startet oder Videos für Youtube und Tiktok produziert, dann immer unter dem Namen „HoneyPuu“. Genau dieser tauchte zuletzt in einer Statistik der Plattform „Streams Charts“ auf – und zwar auf dem ersten Platz der weltweit am längsten angeschauten Twitch-Streamerinnen. Was hinter dem plötzlichen globalen Erfolg der 23-Jährigen steckt, wie sie mit ausschließlich deutschsprachigen Inhalten im internationalen Vergleich besteht und welchen Anteil das mittlerweile über zwölf Jahre alte Spiel Minecraft daran hat, lest Ihr hier.
„Hey ich bin Isa und bin 23. Das hier liest eh keiner, deswegen steht hier nicht viel“ und ein kurzes „Sup, dude“ – mehr Infos zu dem, was User auf dem Twitch-Kanal von HoneyPuu erwartet, gibt es in der Beschreibung und im Info-Bereich nicht. Ihre Fans wissen offenbar trotzdem sehr genau, welche Inhalte sie zu sehen bekommen. Rund 664.000 Follower hat der Channel der Streamerin aktuell. Im nationalen Vergleich rangiert sie damit laut Daten der Analyse-Plattform sullygnome.com auf Platz 29. Zur Einordnung: Die Top 3 in diesem Ranking besteht es aus Montana Black mit knapp 4,9 Millionen Followern, Trymacs mit rund 3,3 Millionen Followern und Jens „Knossi“ Knossalla mit fast 2,2 Millionen Followern.
Die nach Followern reichweitenstärkste Creatorin im deutschsprachigen Raum auf Amazons Streaming-Plattform ist Antonia Stab; über 960.000 User folgen ihrem Kanal RevedTV. Auf Platz 2 landet Anissa Badour alias AnniTheDuck mit etwa 850.000 Followern, an dritter Stelle dann Isabell Schneider aka HoneyPuu. Anhand dieser Zahlen lässt sich erst einmal feststellen, dass es für Streamerinnen augenscheinlich schwieriger ist, Reichweite in der Männer-dominierten Streaming-Landschaft aufzubauen. Und dann stellt sich natürlich noch die Frage: Wie kam es dazu, dass die deutsche Streamerin HoneyPuu mit den drittmeisten Followern plötzlich zur weltweit größten Streamerin avancierte?
An die Spitze der globalen Twitch-Charts
Am 24. Januar veröffentlicht die Analytics-Plattform streamscharts.com in einem Tweet eine Auflistungen von Streamerinnen, die in der dritten Januarwoche am meisten geschaut wurden, also auf den höchsten Hours-Watched-Wert kommen. Mit 440.000 Stunden und damit mit Abstand auf dem ersten Platz: HoneyPuu. Erst auf dem achten Platz folgt demnach die US-amerikanische Streamerin Kaitlyn Michelle Siragusa, besser bekannt als Amouranth. Mit 6,2 Millionen Followern derzeit immerhin auf Platz 18 der weltweit größten Twitch-Accounts und damit auch fast zehn mal größer, als HoneyPuu. Amouranths starkes Reichweiten-Wachstum wird meistens mit freizügigen Inhalten, sogenannten Hot-Tub-Streams, in Verbindung gebracht. Auf der Paid-Content-Plattform Onlyfans monetarisiert sie deutlich freizügigere Inhalte und Adult-Content. Alleine mit Onlyfans soll sie pro Monat 1,5 Millionen US-Dollar umsetzen.
Mit all diesen simplen, aber funktionierenden Wachstumshebeln, hat Isabell Schneider offenbar nichts am Hut. Seit ihren Anfängen, ihren Twitch-Account erstellte sie im Mai 2017, ist sie vor allem in der Gaming-Bubble unterwegs. So spielt sie aktuell das vor zwei Wochen erschienene Rekord-Spiel Hogwarts Legacy, Monopoly Plus sowie Minecraft. Und letzteres ist es auch, das für ihren Watchtime-Boost im Januar sorgt.
Minecraft-Hype in Deutschland sorgt für Zuschauer-Rekorde
Das bereits 2009 erstmals erschienene Baukasten-Spiel, das seit 2014 Microsoft gehört, zählt zu den einflussreichsten und erfolgreichsten Spielen überhaupt. Auf Grund des Alters sorgt es allerdings nur noch selten für Rekordzahlen auf Twitch. Den jüngsten Hype in Deutschland soll der Streaming-Star und Unternehmer Elias Nehrlich ausgelöst haben. Der ehemalige E-Sports-Profi, der sich sonst vor allem beim Spielen der Fifa-Reihe und dem Shooter Valorant zuschauen lässt, probierte zum ersten Mal den Klassiker Minecraft aus. Die enorm guten Zahlen – der in Deutschland eh schon erfolgreichste Streamer konnte seine durchschnittliche Zuschauerzahl während des Zeitraum auf fast 30.000 verdoppeln – sorgten offenbar dafür, dass weitere Streamer*innen entweder auf den Zug aufgesprungen sind. Auch HoneyPuu, die schon länger Minecraft streamt, profitiert vom Interesse.
Unbekannt war Isabell Schneider allerdings auch schon vor dem jüngsten Minecraft-Hype nicht. Seit Jahren ist sie fester Bestandteil der deutschen Twitch- und Gaming-Szene. Ihr Haupt-Youtube-Kanal kommt auf 265.000 Abos und über 51 Millionen Aufrufe. Dem erst im Oktober 2022 erstellten Gaming-Highlight-Kanal folgen immerhin 30.000 User. Regelmäßig spielt sie während Livestreams mit anderen bekannten großen Streamern wie Montana Black, Elias Nehrlich oder RevedTV. Seit rund eineinhalb Jahren führt sie eine Beziehung mit Sascha Hellinger. Als „unsympathischTV“ (Youtube: 2,78 Millionen Abos, Twitch: 1,1 Millionen Follower) zählt der 28-jährige Stuttgarter zu den bekanntesten Gesichtern der deutschen Creator-Szene.
Wie nachhaltig ist der Erfolg?
Und auch außerhalb der Gaming- und Twitch-Bubble findet die 23-Jährige seit einiger Zeit immer mal wieder statt. So war sie im September 2021 zu Gast beim Funk-Format „World Wide Wohnzimmer“. Ihr erstes Interview wurde bis heute über 600.000 Mal auf Youtube angesehen. In dem Gespräch mit dem Host Dennis Wolter berichtet sie unter anderem auch über einen Reichweitenhebel, der ihr in der Anfangszeit offenbar geholfen hat, schnell ihre Bekanntheit in der Streaming-Landschaft zu steigern: Reaction-Videos. Seit einigen Jahren sind Reaktionen auf Videos anderer Kanäle ein beliebtes Format.
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Dieses Prinzip macht sich auch der Youtube-Kanal „Hungriger Hugo“ zu Nutze. In sogenannten Meme-Compilations reagiert der Channel seit Jahren regelmäßig auf die aufmerksamkeitsstärksten Personen und Themen aus der Streaming- und Youtube-Bubble. Schon früh ist auch Isabell Schneider aka HoneyPuu immer wieder Teil dieser Compilations. Das Ranking der meistgeschauten Streamerinnen führt sie inzwischen übrigens nicht mehr an. Laut Streams Charts lag sie mit 315.000 Stunden zuletzt weltweit noch auf dem vierten Platz. Trotzdem hat der jüngste Hype und das daraus resultierende mediale Interesse für einen langfristigen Wachstumsschub gesorgt. In nur wenigen Wochen konnte sie alleine auf Twitch über 100.000 neue Follower sammeln.